Beiträge von Marcus Aurelius Corvinus

    Das war die Musik, aus der man Träume machte! Lucullus' Bewegungen wurden von leisem Klirren begleitet. Die Art, wie der libertinus mich musterte, gleich seinen Blicken aus früheren Jahren, doch seit einem Jahrzehnt erspähte er nicht mehr, wonach er suchte. Ich war tatsächlich ausgewachsen, und sein Du bist aber groß geworden blieb mir daher erspart. Nicht, dass ich es nicht trotzdem erwartet hätte. Ich schmunzelte und bemerkte, dass mein alter Freund keinen Becher hielt, noch einer auf dem Tisch stand. Ein wenig ärgerlich über Caecus' Fehlen winkte ich einen anderen Sklaven heran und trug auf, zwei Becher Falerner zu organisieren. "Das muss schließlich gefeiert werden", bemerkte ich im Anschluss zu Lucullus gewandt. Ich nahm den schweren Beutel entgegen, stellte ihn jedoch auf dem Boden ab. Jemand anderer würde ihn in mein officium tragen, dessen war ich mir ganz sicher. Und wenn ich den armen Sklaven dazu auffordern würde, der Lucullus gerade den Becher des guten Weines in die Hand drückte und mir den meinen reichte.


    "Wie du das sagst, klingt es so...endgültig", seufzte ich - ob meiner Kindheitserinnerungen an die villa rustica in Mantua beinahe theatralisch - und hob dann den Weinbecher. "Aber es ist gut, dass es endlich verkauft werden konnte. Wir konzentrieren uns auf Rom, und das ist auch gut so. Zum Wohl", sagte ich und ließ einige Tropfen als Trankopfer auf den Boden plätschern, ehe ich selbst einen kräftigen Schluck nahm. "Ich bin froh, dass du dich darum gekümmert hast, Lucullus. Ich selbst hätte nicht fort gekonnt, du weißt ja, der Kandidatur wegen. Danke." Es war ein aufrichtiger Dank, begleitet von einem ehrlichen Lächeln. "Das freut mich. Du hast dein Pferd schon in den Stall gebracht?" fragte ich. "Welche Pläne hast du nun?" Immerhin hatte es damals mit seiner kleinen Familie schon nicht geklappt. Vielleicht wollte er erneut sein Glück versuchen? "Und hast du schon eine Bleibe?"

    Erfreut nahm ich die Worte Durus' auf und quittierte sie mit einem Nicken. "Das wird ihn gewiss ebenso freuen wie mich selbst." Ein gefülltes Ei fand seinen Weg in meinen Mund. Es entwickelte sich alles bestens. Dennoch wollte ich eine Frage noch geklärt haben. "Dann nehme ich an, dass du auf Orest zukommen wirst, wenn du mit Arvinias Vater gesprochen hast? Und wenn du selbst bezüglich Laevina eine Entscheidung getroffen hast? Es lässt sich gewiss ein geeigneter Moment finden, an dem du sie näher kennenlernen kannst. Ich fürchte nur, sie und die anderen werden erst zurückkommen, wenn sie die Märkte erfolgreich geplündert haben", sagte ich und schmunzelte. Wenn die Frauen loszogen, kamen sie nicht ohne vollbepackte Sklaven zurück. Wie gut, dass vermutlich bald Durus sich um einen Teil des Finanziellen zu kümmern hatte. :D


    "So, aber nun verrate mir doch, wann du das Konsulat anstrebst", wechselte ich erneut das Thema, diesmal absichtlich abrupt und nicht ohne ein herausforderndes Grinsen auf den Lippen. Die Sklaven trugen derweil den nächsten Gang auf. Es gab Süßspeisen. Kandierte Rosenblätter, in Honig eingelegte Feigen, Datteln, Mohnkuchen und Patina von Quitten, dazu mulsum.

    Durus' Worte waren ein wenig holprig, was die Glaubhaftigkeit seiner Nichtbeteiligung allerdings untermauerte. Ein Schmunzeln spiegelte sich auf meinen Zügen wider. Mir war es zwar nach wie vor nicht klar, wie der Kaiser nur so wenig Augenmerk auf eine der elementaren Stützen Roms legen konnte - die religio romana - doch Durus hatte dieses Augenmerk, und ob dessen war er vermutlich würdiger als der Kaiser selbst, als pontifex pro magistro künftig den Sitzungen teilzunehmen. Ich war ein wenig nervös. In direkter Gegenwart des Kaisers solche Gedanken zu hegen, war äußerst pikant. Auch Gracchus' bedeutsamer Blick half nicht darüber hinweg.


    "Ich danke dir. Dann wollen wir hoffen, dass es keine so baldige Sitzung eine Aufruhr betreffend selbiger gibt", erwiderte ich, für den Unbeteiligten neutral, für Gracchus ebenso zweideutig wie sein Blick zuvor. Als Durus seine kurze Rede zum Besten gegeben hatte und sich allmählich von seinem Platz löste, gratulierte auch ich ihm. "Durus, herzlichen Glückwunsch. Hattest du nicht damit gerechnet?" Das hatte vermutlich niemand, der der Anhörung beigewohnt hatte, am allerwenigsten Durus.

    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    >Salve Aurelius Corvinus. Den Umständen entsprechend eigentlich recht gut. Sie besucht ja im Moment ihre Familie auf den Balearen, weshalb ich nicht auf dem neuesten Stand bin.<


    meinte Modestus fast schon automatisch, denn diese Frage war ihm in den letzten Wochen schon sehr oft gestellt worden, weshalb er im ersten Moment auch ganz außer acht lies, mit wem er sich unterhielt.


    Scheinbar hatte Modestus nur geringes Interesse an einer Konversation. Eine Augenbraue schob sich hinauf. Ich hatte ihn anders in Erinnerung. "Ah", machte ich nur auf seine Erklärung hin. Es erschien mir sonderbar, dass er so abweisend wirkte. Bei einer Senatsdebatte hatte ich ihm nicht widersprochen, das konnte es also nicht sein. Ich angelte mir einen Becher Wein von dem Tablett eines Sklaven und schwieg vorerst weiter.

    Orestes' Kandidatur verlief bisher gut. Er konterte ehrlich und - wie ich fand - zufriedenstellend. Dass auch bei der letzten Wahl zwei Männer aus meiner Familie kandidiert hatten, schien an Avarus vorüber gegangen zu sein. Als nun aber Modestus Orestes indirekt der Bestechung bezichtigte, sog ich scharf die Luft ein. Nicht von ihm hätte ich eine solche Frage erwartet! Eine solche Frage überhaupt zu stellen, war infam! Ich wandte langsam den Kopf und starrte Modestus an. Dies war Orestes' Befragung, deswegen hielt ich mich noch zurück, doch sollte der Annaeus wohl merken, was ich davon hielt. Und mit ihm war ich einmal befreundet gewesen - augenscheinlich zählte dieser Umstand nicht, oder aber, er hatte diese gute Bekanntschaft aufgekündigt.

    Germanicus Avarus sprang Modestus bei. Was sie sagten, ließ eine steile Falte auf meinem Gesicht entstehen. Wie war es möglich gewesen, dass dies an mir vorüber gegangen war? Mit unverhohlenem Interesse hörte ich den Ausführungen beider Senatoren zu. Die Anspielungen auf Stand und Würden entgingen mir dabei nicht.


    "Ich zweifle nicht an euren Worten, doch wie kann ich euch zusagen, diesen Pfuschern das Handwerk zu legen, ohne zuvor selbst fundierte Informationen einzuholen? Was ihr sagt, klingt in der Tat beunruhigend. Ich habe mir bisher kein Bild vom Außmaß solcher Zauberer und ihrer Dienste machen können, doch das werde ich nachholen, nun, da ihr denkt, dass hier Handlungsbedarf besteht." Was sonst sollte ich auch für ein Zugeständnis machen? Niemand sprang von einer Klippe, wenn er nicht sehen konnte, ob sich unten Wasser oder der tarpeische Felsen befand. Und dass diese Hexer der subura einen solchen Schaden anrichteten, war mir bisher tatsächlich entgangen.


    Ich sah zu Germanicus Avarus, der zuvor eine weitere Frage gestellt hatte. Ob der praefectus urbi heute anwesend war, wusste ich nicht. Zumindest hatte ich bisher kein volltönendes Lachen gehört. "Ich kenne den praefectus nicht persönlich, doch bin ich bestrebt, Rom, dem Kaiser und unserem Volk zu dienen, was Kooperation und Engagement voraussetzt", erwiderte ich neutral. Von seiner Schokoladenseite hatte sich Vescularius bisher weder im Senat noch öffentlich gezeigt, was gewiss auch anderen im Plenum nicht entgangen war. So also eine Zusammenarbeit unvermeidlich war, würde ich versuchen, möglichst vorbehaltlos an die Sache heranzugehen.

    Die enttäuschten Gesichter verwunderten mich ein wenig, hatten doch gerade bei den letzten öffentlichen Rennen nicht gerade viele meiner senatorischen Kollegen die Ränge gefüllt - obwohl dies sogar eine Veranstaltung des cultus gewesen war. Vermutlich aber ging es ihnen viel eher um die factiones.


    Ich wandte mich nun Quarto zu, dessen Frage ich zwar nicht vermutet hatte, aber dennoch beantworten konnte. "Es dürfte nicht schwierig sein, beim zuständigen Amt eine vollumfängliche Liste aller Betriebe dieser Art in Rom zu erhalten. Es wäre sicher nicht im Ermessen der Allgemeinheit, verzichtete ich aus Unwissenheit auf die Inspektion der Häuiser, welche sich meinem Kenntnisstand entziehen", retournierte ich. Natürlich war mir das ein oder andere Bordell noch von früher bekannt. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie der ein oder andere Senator bei dieser Frage die Maserungen des Marmors begutachtete oder mit seinem Nachbarn redete. Eines musste man Quarto lassen - wäre ich ein Kandidat zum Vigintivirat gewesen, hätte mich seine Frage vermutlich sprachlos vor Scham im Boden versinken lassen.


    Modestus' Frage zog hernach meine Aufmerksamkeit auf sich. Er sprach von Wahrsagern und Hellsehern, die den Menschen ihre zweifelhaften Dienste anboten. Dass dies ein Problem darstellte, war bisher nicht bis zu mir durchgedrungen. Nachdenklich legte ich den Kopf ein wenig schräg. "Siehst du denn dort Handlungsbedarf? Ich muss gestehen, bisher noch nicht damit konfronrtiert worden zu sein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein wahrhaft gläubiger Römer den Worten eines Runendeuters mehr Glauben schenkt denn einem augur oder dem Orakel von Cumae."

    Die Anzahl der Wachsmasken, welche die spärlich ausgeleuchtete Halle säumten, war beeindruckend. Hier und dort waren Masken ausgebessert worden, wie ich feststellte, während ich wartete. Der Führer der Auguren kam kurz darauf, um mich zu empfangen. Alexandros hielt sich im Hintergrund und hatte die Arme leicht fröstelnd um den Leib geschlungen.


    "Sei gegrüßt, Verginius", erwiderte ich auf die Worte des Hausherren hin. "Die Ehre ist ganz meinerseits. Ich komme mit einer Empfehlung, die genau genommen eine Bitte ist." Ein Schmunzeln huschte über mein Gesicht, dann beherrschte der Ernst meine Züge erneut. "Ich hörte, dass Abronius Penula vor einigen Wochen aus dem collegium ausgeschieden sei. Dem Senat wurde bisher kein Nachfolger empfohlen, und dies ist der Grund, aus dem ich dich heute um einen kurzen Moment deiner Zeit bitten möchte." Nun wartete ich zunächst einmal ab. Wenn der Verginier nun das Gegenteil versicherte, würde der Senat in Kürze hören, für wen sich die Auguren entschieden hatten.

    Mein Mund klappte auf. Dann klappte er wieder zu. Natürlich wäre es ihr lieber? Mit einem Knaben verheiratet zu werden? Ich hatte alles erwartet, doch das... Es war mir unbegreiflich, wie Prisca nicht weiter sehen konnte als direkt vor ihre Füße. Purgitius Macer wäre ihr ein gestandener Mann gewesen. In einer verständnislosen, leicht entsetzten Mischung sah ich sie an. Dann wich ich ihrem Blick aus. Mir war plötzlich der Grund für diese Reaktion aufgegangen. Ich blinzelte ein paarmal und unterdrückte ein Seufzen. "Ich weiß, dass es nicht leicht ist, wenn man..." Sitzen gelassen wurde? Ich schüttelte den Kopf. "...wenn man sich so plötzlich einer anderen Situation gegenüber sieht. Ich kann verstehen, dass Caius dir viel bedeutet hat. Es wird dir auch kein Trost sein, dass auch seine Familie betrübt ist wegen seinem Entschluss, Rom den Rücken zu kehren. Wusstest du, dass er hätte pontifex werden sollen?" Ich sah sie an, machte eine rhetorische Pause und legte dabei die Fingerspitzen aneinander, sodass ein kleines Dach entstand.


    "Die Flavier versuchen, entgegenkommend zu sein.... Vielleicht hast du recht. Vielleicht wäre es ein Zugeständnis unsererseits, wenn wir dies Angebot annähmen." Nachdenklich hing man Blick an einer Büste der Cleopatra. Priscas Frage entlockte mir schließlich doch das Seufzen, das ich bisher zurückgehalten hatte. "Noch trägt er die bulla. Aber er strebt eine Ausbildung zum Priester an, und sobald er sich einen Namen gemacht hat, will er in der Politik mitmischen", erwiderte ich auf ihre Frage hin. "Dir stünden nach der Hochzeit die...Möglichkeiten offen", fügte ich ein wenig leiser hinzu, dicht gefolgt von einem betretenen Räuspern. Prisca würde sich nur nicht öffentlich erwischen lassen dürfen.


    Beinahe hastig wandte ich mich dann an Laevina. "Du bist so still." Ein kurzer Blick hin zu Severa folgte. "Ihr beide seid das."Erneut entstand eine Pause. "Kannst du dich mit dem Gedanken anfreunden, Laevina? Der Senator möchte dich zuvor natürlich näher kennenlernen. Er könnte dich zu den flavischen Spielen begleiten", schlug ich vor. "Oder...du könntest ihm rein zufällig dort begegnen. Ich bin mir sicher, dass er auch dort geladen ist. Und er ist jemand, der sich in der Öffentlichkeit zeigt. Was meinst du?"

    Caecus hatte mich im Bad gefunden. Zunächst war ich weder sonderlich begeistert von seiner Störung noch vom Zeitpunkt selbiger gewesen, doch als er mir erzählt hatte, dass Lucullus mit einer beträchtlichen Summe Geld im atrium wartete, besserte sich meine Laune. Dennoch dauerte es noch ein Weilchen, bis ich das warme Wasser verlassen und mich wieder angekleidet hatte. Caecus sollte inzwischen dem ehemaligen Sklaven eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinekn anbieten. Es war noch früh am Tage, später stand noch der übliche Klientenempfang an. Hunger hatte ich selbst keinen.


    In eine frische, dunkelgrüne tunica mit silberner Fadenzier an den Säumen betrat ich das atrium. Kohlebecken beheizten den halboffenen Raum. Lucullus stand bei der Liegengruppe und wartete. Ich kam zwar nicht aus der Tür, die er ansah, aber aus dem angrenzenden Flur. "Lucullus, das ist ja eine Überraschung", grüßte ich und reichte ihm die Hand. "Bitte, setz dich. Ich nehme an, deine Anwesenheit bedeutet, dass wir nun kein Haus mehr in Mantua haben?" fragte ich ihn, was Caecus bereits angerissen hatte. Ich setzte mich selbst ebenfalls. "Hattest du eine gute Reise?"

    "Angesichts der unterhaltsamen Spiele aus dem Hause der Flavier wird es natürlich nicht leicht sein, ein zumindest gleichwertiges Spektakel zu veranstalten - doch ich habe mir hinsichtlich der Unterhaltung etwas überlegt. Du wirst allerdings warten müssen, denn meine konkrete Planung diesbezüglich möchte ich nicht darlegen. Nur so viel: Es wird Spiele geben, aber es werden keine Wagenrennen sein", erwiderte ich mit leichtem Schmunzeln auf die Frage des Germanicers, um hernach kurz meinen Blick auf Gracchus zu heften, der um ein Haar mit seinem Vetter und seinen kurzfristigen Spielen meine Planung durcheinander geworfen hatte. Dass ich nun tatsächlich ein wenig umdisponieren musste, hätte ich natürlich nie zugegeben.

    Mit Verlaub, ich finde es hinwieder ein wenig kurios, andere drängen zu wollen, wo Meridius vom Senat am 01.03.2008 beauftragt wurde, Erkundungen einzuholen. Zur Erinnerung, die Reise begann letztendlich am 15.12.2008. Dieses Dreivierteljahr Verspätung hast du dir selbst anzurechenen. Jetzt andere hetzen zu wollen, nur um "schnell noch kandidieren zu können", ist nicht ganz die feine Englische. Erst recht nicht, wenn man in drei Wochen einen kompletten, umfassenden Plot ausspielen möchte, um schnell zurück nach Rom zu können.


    Zudem vergewissert man sich eigentlich, ob alles zur Zufriedenstellung eingetragen wurde, wenn man weiß, dass es Pflicht ist für eine angestrebte Kandidatur. Den Buhmann nun anderen zuzuschieben, hilft nichts.



    /edit: Satzteil umgebaut

    Zu besagtem Zeitpunkt war werder SimOff (im tabularium) noch SimOn (Aushang, Erwähnung in einem Posting eurer Reise) für einen Durchschnittsspieler des IRs ersichtlich, dass die Voraussetzungen für eine Kandidatur zum Prätor erfüllt sind. Das ist der einzige Grund, aus dem ich Corvinus so habe reagieren lassen. Es konnte keiner ahnen, dass du den Kurs bereits absolviert hast. Dagegen sagt auch sicher niemand etwas, und alles andere ist eine Sache, die Meridius ggf. SimOn ausbaden muss.


    Worum es (mir) geht, sind Dinge, die SimOff stattfinden aber SimOn Auswirkungen auf das Spiel haben. Damit habe ich erstmal kein Problem, doch sobald sich die Dinge erst dann und zudem höchst ominös (Rückdatierung und schier telepathische Übermittlung nach Rom) ändern, wenn sich SimOn bereits wer zu Wort gemeldet hat, der dann auch noch belehrt wird, dann habe ich durchaus damit ein Problem, und das ist hier definitiv der Fall. Meinen Beitrag entsprechend editieren kann ich aufgrund der Spielregeln nicht.


    Das - und nur das - ist es, was ich SimOff nicht gutheiße. Alles weitere sind Angelegenheiten, die sich SimOn klären müssen (auch, wenn der Brief mit der Bitte um Kandidatur SimOn bereits geschrieben wurde, als deine ID den Kurs noch nicht hatte, und es unter rein rollenspielerischem Aspekt ergo nicht zusammenpasst).


    Ich hoffe, das ist nun auch etwas transparenter, als es vielleicht via SimOff-Kommentar im Senat gewirkt hat. ;)

    Ich blickte Ursus leicht zweifelnd an, als er so lobend über die Tiberia sprach. "Naja", bemerkte ich. "Das, was du sagst, trifft in erster Linie auf Durus und jene zu, für die er verantwortlich ist. Was die anderen Vertreter seiner Familie angeht, hat man schon so manches gehört, das nicht gerade wohltuend traditionsbewusst klingt. Aber Durus ist der rechte Ehemann für Laevina, dessen bin ich mir sicher. Er ist ein guter Mann, ich teile die meisten seiner Ansichten. Und sofern der Vater dieser Tiberia zustimmt, die Manius begehrt, sollte sich auch hier ein gutes Arrangement ergeben." Ich runzelte ein wenig die Stirn. "Weder noch. Er war vor ein paar Tagen hier, wir haben zusammen gegessen und einige Dinge besprochen. Die Anfrage war meinerseits, doch er zeigte sich durchaus interessiert. Festgemacht ist bisher nichts, natürlich will ein solcher Schritt gut überlegt sein. Aber ich bin optimistisch." Ein entsprechendes Nicken unterstrich diesen Optimismus.


    "Ich hoffe nur, dass Neptun uns gewogen ist und keiner der Gäste seekrank wird", dachte ich, denn freilich ahnte ich nichts von Gracchus' kleiner Schwäche. "Minervina wird sicher erkennen, dass es zu ihrem Besten ist." Das hoffte ich. Aber ihre Tristesse war kein Zustand für sie, und wenn sie tatsächlich auch zu wenig aß, wurde es höchste Zeit, dass man die Dinge in die Hand nahm und für Abhilfe sorgte.

    Überrascht sah ich Charis an, als sie von dem Tätigkeitsfeld ihres ehemaligen Herrn sprach. "Das trifft sich ja. Du hast nicht zufällig auch Erfahrung im Umgang mit Pferden? Meine Verlobte betreibt ein Gestüt", bemerkte ich. Natürlich war mein vilicus angewiesen worden, bezüglich der regulären Einkäufe ein Auge auf die Fluktuation der Betriebe und Geschäfte nicht nur der Klienten, sondern auch der befreundeten Familien zu haben. Dabei war aufgefallen, dass Celerina nicht nur eine Pferdezucht, sondern auch eine Olivenplantage besaß. Inwiefern zwei davon lukrativ sein würden, musste man noch abwarten. Ich betrachtete die zierliche Gestalt ein wenig nachdenklich, legte dann den Apfelbutzen auf den leeren Teller und ließ mir ein feuchtes Tuch reichen, um meine Hände zu säubern. Nachdem dies getan war, machte ich Anstalten, aufzustehen. "Gut, Charis. Während der Saturnalien werden einige von uns nach Mantua zu einem Wettkampf fahren, ich möchte allerdings, dass du hier bleibst. Du kannst natürlich in die Stadt gehen und mit den anderen die Feiertage genießen." Nach den Saturnalien würde sie dann allerdings Celerina gehören. Ich war gespannt, was meine Verlobte dazu sagen würde. ein bisschen schade war es schon, dass ich die Sklavin so schnell wieder verschenkte. Ich erhob mich. "Denkst du an das, was ich dir eben wegen der Pflanzkübel gesagt habe?" rief ich ihr mehr als rhetorische Frage ins Gedächtnis. "Du kannst noch etwas essen, wenn du möchtest. Ich habe noch einiges zu erledigen. Wir sehen uns später dann." Ein Nicken folgte. Dann ließ ich die Sklavin allein.

    "Und wann erreichte dich, rector Germanicus, die Nachricht über das erfolgreiche Absolvieren des erforderlichen Kurses?" fragte ich daraufhin den Schulleiter, damit festgestellt werden konnte, ob die Kandidatur überhaupt rechtens war. Weder hatte ich etwas gegen Meridius, noch gegen die Art seiner Kandidaturbekanntgabe, auch wenn sie mir durchaus seltsam erschien, da nicht absehbar war, wann er wieder zurück in Rom sein würde. Doch auch einem Triumphator und angesehenen Mann konnte bisweilen ein Fehler unterlaufen. Es wäre kein Beinbruch, wenn dies der Fall wäre, doch eine Kandidatur zum Prätor ohne den Kurs abgelegt zu haben, war nun einmal per Gesetz nicht erlaubt. Auch einem Triumphator nicht.



    Sim-Off:

    Die Vorlaufzeit von Ankündigung bis Anmeldungsende war nicht genauso lang wie sonst auch?
    Mir geht es in erster Linie auch gerade darum, dass ein SimOff-Versäumnis seitens eines Spielers (=Aushang zu spät getätigt und daher zurückdatiert, damit es noch passt), hier plötzlich negativ ins SimOn-Geschehen (s.o.) eingreifen kann. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe seiner Kandidatur hatte Meridius den Kurs SimOn nicht, darauf beruft sich Corvinus (und SimOff war zu diesem Zeitpunkt auch nicht das Gegenteil ersichtlich). Es ist einfach schade, dass das so gehandhabt wird.

    Da war Gracchus Macer tatsächlich zuvorgekommen. Ich wandte ihm den Blick zu, versuchte, das versteckte Lob in seinen Worten nicht allzu offensichtlich zu mir durchdringen zu lassen, und nickte anschließend, als Gracchus seine Frage gestellt hatte. "Da hast du recht, Flavius, und aus diesem Grunde gilt es, Prinzipien zu setzen. Die meinen werden bei der Aufsicht über die städtischen Tempel liegen - erst vor kurzem besuchte ich den Tempel der Iuno Februata, dessen Blumenschmuck jedoch nicht die feinen Haarrisse im Marmor der Südwand verbergen konnte. Es mag sein, dass dies noch keine Katastrophe darstellt, doch sollte genaustens geprüft werden, ob solcherlei Zeichen der Überdauerung auch an anderen Gotteshäusern zu finden sind. Dieser Aufgabe werde ich mich gern widmen, da ich dies nicht nur als aedilis im Auge behalten möchte, sondern es mir gleichsam ein Anliegen als pontifex ist. Des weiteren werde ich, wie meine Vorgänger, selbstverständlich ein Auge auf die Marktordnung haben und im Zuge dessen stichprobenartige Kontrollen durchführen lassen", erklärte ich mich und meine Vorhaben. Ich dachte vor allem auch an die Thermen des Agrippa, bei denen mir eine detailreichere Kontrolle spätestens seit dem letzten, aufmerksameren Thermenbesuch sinnvoll erschien.