Das war die Musik, aus der man Träume machte! Lucullus' Bewegungen wurden von leisem Klirren begleitet. Die Art, wie der libertinus mich musterte, gleich seinen Blicken aus früheren Jahren, doch seit einem Jahrzehnt erspähte er nicht mehr, wonach er suchte. Ich war tatsächlich ausgewachsen, und sein Du bist aber groß geworden blieb mir daher erspart. Nicht, dass ich es nicht trotzdem erwartet hätte. Ich schmunzelte und bemerkte, dass mein alter Freund keinen Becher hielt, noch einer auf dem Tisch stand. Ein wenig ärgerlich über Caecus' Fehlen winkte ich einen anderen Sklaven heran und trug auf, zwei Becher Falerner zu organisieren. "Das muss schließlich gefeiert werden", bemerkte ich im Anschluss zu Lucullus gewandt. Ich nahm den schweren Beutel entgegen, stellte ihn jedoch auf dem Boden ab. Jemand anderer würde ihn in mein officium tragen, dessen war ich mir ganz sicher. Und wenn ich den armen Sklaven dazu auffordern würde, der Lucullus gerade den Becher des guten Weines in die Hand drückte und mir den meinen reichte.
"Wie du das sagst, klingt es so...endgültig", seufzte ich - ob meiner Kindheitserinnerungen an die villa rustica in Mantua beinahe theatralisch - und hob dann den Weinbecher. "Aber es ist gut, dass es endlich verkauft werden konnte. Wir konzentrieren uns auf Rom, und das ist auch gut so. Zum Wohl", sagte ich und ließ einige Tropfen als Trankopfer auf den Boden plätschern, ehe ich selbst einen kräftigen Schluck nahm. "Ich bin froh, dass du dich darum gekümmert hast, Lucullus. Ich selbst hätte nicht fort gekonnt, du weißt ja, der Kandidatur wegen. Danke." Es war ein aufrichtiger Dank, begleitet von einem ehrlichen Lächeln. "Das freut mich. Du hast dein Pferd schon in den Stall gebracht?" fragte ich. "Welche Pläne hast du nun?" Immerhin hatte es damals mit seiner kleinen Familie schon nicht geklappt. Vielleicht wollte er erneut sein Glück versuchen? "Und hast du schon eine Bleibe?"