Beiträge von Manius Sergius Glabrio

    So platze sich Glabrio und freute sich, dass er anscheinend einen kairos erwischt hatte und sprach daher:


    "Es ist mir eine große Freude in dieser illustren Gesellschaft speisen zu dürfen, wenn das Essen nur halb die Pracht dieser Domus erreicht, wird es meinem Gaumen ein nur selten erlebter Hochgenuss sein."

    Zufrieden schaute sich Glabrio um. einige nickten, andere machten sich Notizen. Die Vetreter Mantuas tuschelten. Er meinte zufrieden mit sich sein zu können, da sein Bericht - so schien es - gut aufgenommen wurde.


    Nun hieß es aufmerksam zuzuhören (oder wenigstens scheinbar aufmerksam) und weiter guten Eindruck zu schinden.

    Der Sklave geleitete Glabrio in den prächtigen Oecus, in dem sich nicht nur - wie schon erwartet - Quarto befand, sein Patron, sondern auch noch Callidus, sein Vorgesetzter, also begrüßte er in der Mehrzahl:


    "Salvete! Mein Patron, ich hoffe Du und die Deinen verleben immer noch Eure Tage vom Segen der Götter verwöhnt! Ich bin erfreut Dir die Auwartung machen zu dürfen",


    sagte Glabrio zu Quarto, dann mit einer leichten Drehung des Oberkörpers sprach er auch Callidus an:


    "Und auch Dich zu sehen,Callide, mein Comes, freut mich sehr.Ich hoffe Euch beide nicht zu sehr zu stören und Eure - zweifelsfrei wichtige - Unterhaltung nicht zu sehr zu unterbrechen?"

    Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    Hm? Wieso? Wieso sollte man sich auf Traditionen berufen können um jemanden körperlich zu schädigen? Für mich wäre das Körperverletzung.


    Edit: Das muss ich auch noch sagen, das Engagement ist natürlich vorbildlich an dem sich wohl viele Menschen ein Beispiel nehmen können.


    Andere Kulturen, andere Sitten, möchte ich in Anlehnung an ein lateinisches Sprichwort sagen. Wenn Menschen nach Deutschland kommen, können wir nicht erwarten, dass sie unser Wertekorsett einfach so übernehmen, wenn dann braucht das seine Zeit, wobei ich eher davon ausgehen würde, dass sich die ganze Gesellschaft auf einen dynamischen Wertewandel ausrichten muss, indem (hoffentlich) unsere abendländische Menschenrechts"tradition" sich durchsetzt, in der tatsächlich von Körperverletzung zu reden ist und nicht von einem "Züchtigungsrecht" für Ehemänner oder was auch sonst dort als traditio angegeben wird.


    Zum Edit von Decius noch einmal ein :dafuer:

    Ich finde Dein Engagement und Deine Zivilcourage klasse und möchte es in keiner Weise entkräftigen. Ich möchte nur ein Beispiel bringen, dass ich einmal erlebt habe, dass mich in so einer Situation zweimal nachdenken lässt, ob ich mich einmische,wahrscheinlich würde ich es am Ende aber trotzdem tun, aber dennoch):


    Ich war in Südamerika und erlebte, wie ein Europäer in eben so eine Szene eingriff, als ein Mann seine Frau auf der Straße verprügelte. Er konnte den Mann von seiner Frau entfernen und die Situation schien geklärt. Dann aber griff die Frau den Mann an und schlug wild auf ihn ein und sagte: Das ist mein Mann, der darf das!


    Wenn eine Tradition so tief sitzt, ist es schwierig dagegen zu argumentieren ohne Dein Gegenüber zu entmündigen.
    Das ist natürlich kein Argument für diese "Tradition", sondern nur, dass ich bereit sein sollte, die andere Kultur zu verstehen und evtl. Dinge zu akzeptieren, die mit meinem Ideal nicht übereinstimmen. Aber: Es ist trotzdem gut zu wissen, dass es menschen mit Zivilcourage gibt - wie Dich - die sich einsetzen für die Unterdrückten (also: bitte versteh mich nicht falsch)

    Nun begann sie eine ernsthaftere Unterhaltung und Glabrio hoffte, dass er noch dazu in der Lage war, also antwortete er:


    "Ich bin normalerweise gar nicht in Roma. Nur eine Sitzung der Repräsentanten der italischen Städte hat mich hierher gebracht. Ich bin nämlich Magistratus in Misenum und da wir bis zur nächsten Wahl keinen Duumvir in Misenum muss ich die Stadt vertreten. Aber.."


    Er hatte noch alle Sätze gut pronuncieren können, war aber doch etwas redseliger als sonst, so dass er fortfuhr, wo er besser geschwiegen hätte - ein Philosoph blieb er allerdings dennoch:


    "auch wenn ich bei der nächsten Wahl Duumvir werden sollte, habe ich durchaus auch Interesse an einer römischen Magistratin..äh Magistratur, äh wollte ich sagen, als Quästor zunächst."

    "Au!",


    schrie Glabrio echauffiert auf, als Honoria ihm auf die Füße trat.


    "Ah. Ffff. Au. Ähm ich glaube wir sollten eine Pause einlegen.",


    sagte er mit - deutlich zu spüren - gespielter Wehleidigkeit,


    "Oh. Was für ein Glück da drüben gibt es Wein.",


    fuhr er fort und zog sie zunächst übertrieben humpelnd, dies aber schnell wieder vergessend aus dem größsten Treiben heraus an zu einem Stand oder besser gesagt zu einem Fass Wein mit einer Verkäuferin dahinter, die den beiden köstlichen Wein verkaufte.


    Sim-Off:

    WiSim


    Gleich sofort den Schlauch erhebend, sprach er pathetisch


    "Viva Fortuna! Möge sie uns weiterhin ein schönes Fest bescheren und uns die glücklichen Momente unseres Lebens schätzen lehren!"


    Dann trank er.

    "Hab dank, mein verehrter Comes, dass Du mir das Wort erteilst, obwohl Du wahrscheinlich derjenige bist, der über die Porjekte in Misenum, Deiner Stadt, am besten berichten könnte. Ich bin erst sehr kurze Zeit dort im Dienst, werde mich aber Bemühen die wichtigsten Dinge kurz darzustellen."


    hob Glabrio an. Er nahm seine Wachstafel mit den Notizen zur Hand und fuhr fort:


    Als erstes möchte ich unser Hauptprojekt nennen, dass uns schon einige Zeit beschäftigt hat und dass wohl auch noch etwas an Zeit benötigen wird um zu einem guten und erfreulichen Ende zu führen: die Villen.


    Wie wahrscheinlich die meisten von uns wissen, hat Misenum vor nicht allzulanger Zeit die Idee gehabt ein schönes Gelände für einige Luxusvillen auszuschreiben und auch deren Bau zu planen um sie an ausgesuchte und verdiente Römer preisgünstig abzugeben. Diese Idee hat einige Interessenten angelockt, wobei hier noch keine Namen genannt werden können, da die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind und vor allem die jeweilige Ausgestaltung der Villen noch nicht festgelegt ist. Auch ist über die genaue Gestaltung der einzigen Villa deren Besitzer schon feststeht - die kaiserliche Gens - noch nichts an die Öffentlichkeit dringen. Ich kann aber um nicht nur Geheimnisse zu krämern sagen, dass die Bauarbeiten begonnen haben, dass Apollonius vcn Samothrake eingetroffen ist, um architektonisch zu wirken, und dass es nun voran gehen wird.


    Desweiteren wurde in letzter Zeit die Brand- und Bausicherheit der öffentlichen und eines Teils der privaten Gebäude überprüft. Eine neue Marktordnung wurde eingeführt und durchgesetzt. Andere Projekte, über die ich aber auch noch nicht sprechen möchte sind in der Phase, in der wir mit ihnen schwanger gehen.


    Aber und das möchte ich noch einmal dazu sagen, das meiste was ich eben genannt habe ist nicht aus meinem Kopf entsprungen, sondern aus dem unseres Comes und seines damaligen Magistraten. Wenn ich deshalb eine seiner Großtaten vergessen habe, möchte ich den Comes ermutigen zu ergänzen."

    Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa
    Der russische Schiri hat es gestern bei Portugal vs. Niederlande übertrieben mit den Karten, beinahe bei jeder Berührung gab es Gelb und die harten Fouls, welche eine rote Karte verdient hätten, wurden wiederum bloss mit Gelb bestraft.


    Er hätte mal gleich am Anfang (8. minute?) dem Boulharouz (?) Rot geben sollen, dann wäre das ganze vielleicht anders abgegangen, denke ich.

    Der Comes schien etwas verwundert zu sein über die nicht ganz übliche Verwendung des Amphitheaters. Glabrio teilte diese Verwunderung. Wenn auch besonders deswegen, weil Mantua sich als Hort der Traditionen verstand, wie man hörte. An sich gäbe es interessante Effekte ein Drama in einem Amphitheatron aufzuführen, neue Perspektiven auf ein altes Stück. So versank er in diesbezügliche Überlegungen.

    "Sehr gut. Dann freue ich mich doch schon auf ein Symposion. Doch was die Villen betrifft",


    brachte Glabrio hervor, bevor er kurz nachdachte und weitersprach:


    "Über die Kaiservilla sagte mir der Aelier auch nichts genaues und die Akten bisher auch nicht. Ich werde bald nach Roma fahren zu einer Sitzung, dort werde ich Aelius Callidus mal darauf ansprechen. Aber nichts destoweniger können - und sollten - die Fundamente so schnell wie möglich gelegt werden, findet Ihr nicht?"

    Was Honoria zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, aber wahrscheinlich bald erfahren würde war, dass Glabrio nicht besonders gut tanzte, so dass vielmehr sie auf ihre Füße aufpassen müsste, er ließ sich allerdings nichts anmerken, sondern erwiderte:


    "Sind Deine Füße etwa besonders giftig. Verwandele ich mich in Stein, wenn Du auf meine Füße trittst?"


    Dabei lächelte er sie schelmisch an und schaute ihr in ihre - zugegebenermaßen nicht unhübschen - Augen.