Ich setzt ein sichtbar breites Grinsen auf.
„Klappt doch, keine Spur mehr von Traurigkeit! Oder“
Ich setzt ein sichtbar breites Grinsen auf.
„Klappt doch, keine Spur mehr von Traurigkeit! Oder“
Ich begleitete den Sklaven und ließ mich anmelden. Ich hoffte sehr, dass jener Aurelius Corvinus wüßte wo sich mein alter Freund aufhielt.
Die Goldkette und der Stuhl scheinen nicht alles zu sein was jemandem gehört.
„Und wem gehört deine Seele?“
"Moment, Moment. Er sagte nicht, dass er der König von Judäa sei, sondern der König der Juden. Er ist nicht der König des Landes, sondern der Seelen. Oder gehören dem Kaiser denn auch die Menschen und deren Seelen? Jeder soll das bekommen was ihm gehört, der Kaiser kann das Land haben, aber die Seelen sind Gottes.
Wenn in einer Biographie Antworten auf Fragen stehen, die er selbst gegeben hat, dann ja.“
„Das wäre sehr schön. Kannst du mich bei jemandem anmelden der mir vielleicht etwas über dessen Aufenthaltsort sagen kann?“
„Nachlesen wie in einer Anabasis z.B. nicht. Es ist nichts öffentlich. Unser Gott ließ seinen Sohn durch eine Frau gebären, ähnlich wie bei Romulus. Dieser Sohn verkündete den Willen Gottes. Es gibt Schriften, in denen der Lebensweg dieses Christos aufgezeichnet ist und einige Briefe seiner Anhänger. Dort würde ich nach Antworten suchen.
Wenn du mich fragst, war er kein Verbrecher. Es kann ja kein Verbrechen sein zu sagen, liebt eure Feinde, gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist. Sein einziges Verbrechen bestand darin zu sagen, das er der König der Juden sei. Deshalb schlug man ihn an ein Kreuz.“
„Salve. Meine Name ist Drakontios. Ich bin auf der Suche nach einem alten Freund. Cn. Corvius Lunaris ist sein Name. Hier soll er wohl wohnen.“
Lange musste ich mich herumfragen, aber ich glaubte den Wohnsitz meines alten Freundes gefunden zu haben. Lange hatte wir uns nicht gesehen, seit seiner Abreise aus Korinth. Das war auch schon eine Weile her. Ich war gespannt und klopfte.
"Nein, das nicht, aber es sind auch andere Fragen die man sich stellt. Alles was wichtig ist, ist sich zu fragen, was Gott gefällt und entsprechend zu handeln. Falls es dort Unsicherheit gibt, sollte man auf die Worte des Gekreuzigten zurückgreifen."
„Aber warum sollte jemand, der sich nur um die Dinge kümmert, die auch in seiner Macht stehen, um Ruhm kümmern. Und warum sollte er sich mit Dingen wie richtig und falsch auseinandersetzten?“
Ich senkte den Kopf ein wenig und grinste. Dann sah ich Aintzane wieder an.
„Solche Gespräche führe ich oft! Fragen ragen über Fragen, statt Antworten nur noch mehr Fragen und immer mehr Möglicherweise oder Vielleicht. Bestimmt bin ich deshalb Christ geworden, weil ich mir dort solche Fragen nicht mehr stelle.“
„Kümmert man sich um die Dinge, die in der eigenen Macht stehen oder die man beeinflussen kann, ist man frei. Auf die Adiaphora haben die Menschen keinen Einfluss. Warum sollte man sich also um sie kümmern? Ist denn nicht der frei, der sich darum keine Sorgen machen muss, der der nur Dinge anstrebt die in seiner Macht liegen? Zwang ist schlimm, aber es gibt keinen Zwang unter Zwang zu leben!“
"Frei ist man doch nur, wenn man sich nicht um die Adiaphora kümmert!"
„Nein, Antworten habe ich nicht, darum stelle ich so viele Fragen! Von Ruhm weiß ich nichts und strebe auch nicht danach. Was ich über Ruhm weiß ist, dass es in den vielen Völkern die es gibt, viele verschiedene Meinungen existieren, was Ruhm ist und wie man ihn erlangt. In den einzelnen Volksgruppen gibt es auch verschiedene Ansichten darüber, ein römischer Legionär wird eine anderen Meinung über Ruhm vertreten als ein römischer Kyniker.
Es ist für mich typisch, dass ich viele Fragen stelle. Oft versuchen Menschen etwas zu erklären was ich nicht verstehe. Daraus ergeben sich immer mehr und immer mehr Fragen. Aber letztlich sind eindeutige Antwort selten!“
Ich zog leicht die Schultern hoch, als wolle ich sagen: So bin ich eben!
„So ist es, aber sie ist genauso alt, wie das streben nach Ruhm!“
Ich überlegte kurz
„Aber was ist gut für die Menschen? Soll es gut für alle Menschen, gut für einige Menschen, gut für die Menschen aus dem eigenen Umfeld sein? Wie lange muss man sich daran erinnern, damit es ruhmreich ist? Gibt es eine bestimmte Anzahl an Menschen die sich daran erinnern muss, damit es ruhmreich ist oder reicht nur einer?
Auch an Caesars taten erinnert man sich heute noch. Die Römer sprechen von seinem Ruhm? Hat er entsprechend Gutes für sie getan? Die Gallier halten ihn wahrscheinlich nicht für ruhmreich?! Ist es wichtig für wen man Gutes tut?“
„Aber was wären das für ruhmreiche Taten in Freiheit? Was würdest du machen um Ruhm zu erhalten? Politik in deinem Volk? Als Tochter des Häuptlings, als Frau? Wodurch erlangt man Ruhm?“
"Und wie erlangst du in Freiheit Ruhm? Ich meine durch welche Taten?"
Ich lachte lauthals als sie von den Römern erzählte.
„Manchmal könnte man das glauben, ja, aber das sind wahrscheinlich nur die verschiedenen Sichtweisen und Traditionen der einzelnen Völker. Ist dies eine übliche Sichtweise bei euch über die Römer“
Ich überlegte kurz und fragte dann:
„Was an deine Situation ist den unrühmlich? Erlangt man denn nur Ruhm durch große Taten, durch Taten über die man noch lange sprechen bzw. schreiben wird oder darüber das wir selber etwas schreiben? Du bist eine Sklavin und kennst Sokrates und wahrscheinlich nicht nur ihn. Deinen Ruhm könntest du doch durch charakterliche Stärke zeigen, indem du an deinen Traditionen festhältst wo es geht, Willensstärke zeigst oder deine Aufgaben so genau wie möglich erfüllst? Oder?“
"So ist es! Aber was wissen wir Menschen schon?! Mir fällt dazu Protagoras ein, der sagte, dass er von den Göttern nichts wisse, weder das sie sind, noch das sie nicht sind. Was heißt schon wissen? Vielleicht ist auch alles so wie es Platon sagt, dass wir uns nur die Schatten der wirklichen Welt anschauen. Was wissen wir schon?!“
Ich lächelte und überlegte, kam ich mir selber drakonisch vor, hatten meine Eltern mir je das Gefühl gegeben, dass ich es sei?
„Vielleicht bin ich es an manchen Tagen, könnte aber nicht sagen wann. Darauf müsste ich selbst mal achten. Hat denn dein Name in deiner Heimat und deiner Sprache eine Bedeutung?“
"Vielleicht ist das so, wir werden es nicht herausfinden! Alles was wir können ist glauben!"
Ein interessantes Gespräch, ich fragte mich war das schöne Mädchen so traurig aussieht und jetzt sprechen wir, ohne das ich es beabsichtigt hatte über die Götter. Schon verrückt wie das manchmal geht.
„Meine Eltern gaben mir den Namen Drakontios“
Ich schmunzelte und behielt die Stimmlage:
„Ja, wenn wir wüßten was Götter wollen und wie sie denken, wären wir selbst Götter. Welcher Gott ist mächtig, sind es die römischen Götter, die germanischen, keltischen oder der Gott an den ich glaube? Was bedeutet das eigentlich, mächtig, und ist das wichtig? Kommt es denn darauf an was, eine Gottheit für einen Menschen macht? Viele Leute denken, dass es wie bei einer Geschäftsbeziehung zu zugehen hat. Ich glaube an einen Gott, bete zu ihm und erwarte, dass er mir aus meiner Not hilft oder meine Problem für mich löst. Das ist doch zu leicht! Außerdem, was hätte die Gottheit davon, denn jeder Gott ist mächtiger als ein Mensch und hätte doch keinen Nutzen von den Opfern der Menschen!“