Beiträge von Prinz Acuma von Dakien

    Acuma hörte die Worte von dem Soldaten und war innerlich erstaunt, was sich dieser Soldat heraus nahm. Anscheinend hatte man ihm nur das kämpfen beigebracht und vielleicht den Gehorsam seinen Vorgesetzten gegenüber. Aber ansonsten mangelte es dem jungen Mann wahrlich an Respekt.
    Doch Acuma stand über diesen Dingen wie laute Wut oder Ärgernis. Dennoch packte er in einem schnellen und unerwarteten Moment die Hand des Barbiers, in dem er das Messer hielt und packte grob sein Handgelenk, nachdem Acuma deutlich spürte, dass der Barbier zu viel seines langen Haares abgeschnitten hatte. Böse stand er nun, nach dem er aufgesprungen war, und das sehr gewandt, vor dem Mann und sagte ruhig, aber sehr eindringlich: »Ich sagten, nicht so viel. Du haben verstanden?«


    Er funkelte den Mann nun fest und feurig an. Und dann blickte er zu dem Soldaten. »Und du, hüten deine Zunge. Dir mangeln es an Respekt. Ich sein wahrlich nicht Imperator, aber du sollten mehr achten auf das, was du sagen.« Und dann wurde er etwas ruhiger, ja fast schon freundlich. »Du mir nicht einmal sagen deinen Namen. Du haben Angst, ich dich verfluchen? Als Barbar? « Dann lachte Acuma und liess die Hand des Barbiers wieder los und er wandte sich an den Soldaten.
    »Sagen mir, Soldat ohne Rang und Namen. Was du wissen über mein Land? Was man dir haben erzählen und warum du sein so voreingenommen? ich dachten, du sein intelligenter Mann ...«
    Acuma lehnte sich nun wieder zurück und wirkte sehr ruhig, ja ein wenig so, als stände er über den Dingen, welche hier eben passiert waren. Acuma war einfach schlecht einzuschätzen.

    Acuma saß auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch und schob sich gerade seinen goldenen Siegelring auf den Finger, als er mit einem Mal klopfte und die Tür aufging, noch bevor er 'Herein' sagen konnte. Was waren dass nur für Sitten? Hatte man Angst, dass er sich durch die vergitterten Fenster hinaus quetschte oder sich womöglich in Luft auflöste? Natürlich, Acuma war ein Barbar und Barbaren hatten viele magische Zauber, mit welchem sie ihr Gegenüber beeinflussten oder verzaubern konnte. Er dachte schmunzelnd an die Legenden um die Blutsauer in den Karparten. Sicherlich glaubten die Römer alles mögliche.


    Nun aber widmete er sich dem Soldaten, der einen Mann in den Raum hinein schob, der irgendwie aussah, wie ein Barbier. Acuma hatte sich nicht nur gewaschen, sondern auch seine langen Haare, welche er nun offen trug. Endlich hatte er sich den Staub der letzten Tage auswaschen können.


    Er hob eine Augenbraue und musterte die beiden.
    Besonders warf er dem Soldaten einen festen Blick zu, ein wenig mahnend, weil er einfach hineingekommen war. Aber bei ihm war wohl eh Hopfen und Mals verloren. Also wandte er sich dem Barbier nun zu.


    »Ja, du sollen schneiden Haare. Aber nur kürzen daumen lang und stutzen ein wenig Bart!« Er lächelte sogar nun mal ein wenig freundlicher.

    Ihm war der seltsame Blick des Mannes auf seinen Umhang, der keineswegs stank sondern lediglich ein wenig verstaubt war von der Reise, nicht entgangen.
    Es war ein prächtiger Umhang, bestes gegerbtes Leder und am Ausschnitt mit den Fellen von Mardern verziert. Zugegeben, es war nicht gerade Acumas bestes Stück, trug er diesen Umhang doch, wenn er mit seinen Truppen unterwegs war, aber er wollte nicht auf ihn verzichten. Er war schon fast so etwas wie ein Erinnerungsstück an all die Schlachten, die er gewonnen hatte. Außer der letzten, wie er sich nun eingestehen musste.
    Acuma atmete tief ein und blickte dem Praetorianer tief und leicht stechend in die Augen. Wenn Blicke töten konnten ...
    »Ich nicht haben vor, ihn zu tragen bei Audienz!« entgegnete Acuma forsch. Doch dann wurde seine Stimme ein wenig weicher. »Ich mich nun werden umziehen und dir dann geben gesamte Kleidung und Rüstung. Ich dann 'wünschen', dass alles werden gereinigt, da ich entscheiden, ob ich noch brauchen oder nicht. Und du mir dann besorgen Umhang, der sein passend zu römischen Gewand!« Seinen Wunsch sprach er genau so aus, wie der Soldat es zu vor über den Wunsch des Kaisers getan hatte. Er duldete keine Wiederrede.


    Und damit hatte er gesprochen und schloss die Tür zum Gang, um sich nun seiner Kleidung zu entledigen und diese römischen Gewänder überzustreifen, was sich ein wenig als ungewohnt erwies, dem Prinzen aber nicht weiter Schwierigkeiten bereitete.
    Schliesslich polierte er noch seinen goldenen Ring, der ein Zeichen seiner Familie und seines Ranges war.

    Dieser Nichtsnutz schien ja gar nichts zu begreifen. Und ihn und sein Volk nannte man Barbaren. Oh ROm, wenn du so weiter machst, wirst du untergehen, dachte Acuma im Stillen :P


    »Nun, Miles, so werden ich dich nennen und du mich nennen PRINZ Acuma! Es freuen mich, dass wir sein uns einig. Und nein, ich sein nicht bereit, du haben gesagt, ich haben noch Stunden. Also, ich werden Zeit nutzen!« Er reichte ihm seinen aus Tierfellen ledernden Umhang, der am Ausschnitt mit feinem Fell besetzt war.
    »Ich wünschen, dass man ihn reinigen. Sorgfälltig. Und dann ich wünschen Barbier.«


    Er klang fest und ehrlich in seiner Stimme. So, als würde er keine Widerede akzeptieren ;)

    Fast musste Acuma schmunzeln, als er sie Worte des Miles vernahm. Sie klangen irgendwie etwas unsicher.


    »Nun, sollen ich dich nennen Bursche? Sein dir das lieber? Du wohl nicht erwarten, dass ich dich nennen: Miles im Diensten der Leibgarde des Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus divi traiani filius? Wenn du das wünschen, dann ich doch auch haben Anrecht, genannt zu werden: Prinz Acuma Saldas Lingas Mezena pes rezas Diurpaneus.«


    Acuma schmunzelte leicht. Auch bekam er die andere Wache mit, liess sich aber nichts anhaben, dass er es bemerkte.

    Das Frühstück war reichhaltiger, als er gedacht hatte und war zufrieden damit, dass man ihn nicht wie einen gewöhnlichen Gefangenen behandelte. Aber das wäre ja auch noch schöner. Schliesslich war er hier, wenn auch unfreiwillig, als Vertreter seines Landes und seines Volkes. Acuma wusste was sich gehörte und glaubte eben auch, dass es andere Völker wussten. Und die Römer wussten es wohl auch, was ihn aber nicht weiter verwunderte. Er hätte auch nichts anderes von ihnen erwartet.
    Immerhin hatten sie ihn als Geisel genommen, um bessere Verhandlungen zu erzielen. Zwar war das in seinen Augen sehr unehrenhaft, aber dies zeige ihm auch, dass die Daker in den Augen der Römer doch schwieriger zu erobern waren, als es die Römer gerne gehabt hätten. :P


    Nun, immerhin wussten sie, was sich gehörte und er war zufrieden. Zwar war er als Krieger das karge Feldlager gewöhnt, aber er war sich seines Standes schon sehr bewusst.


    Und dann klopfte es und ein Prätorianer überbrachte ihm die Nachricht, dass der Kaiser, der Imperators Rom, höchstpersönlich ihn sehen wollte.


    Acuma blickte den Mann ernst an. Er hatte noch ein paar Stunden? Das beruhigte ihn. Ja, geradezu musterte er ihn und er strahlte etwas Erhabenes aus, aber ohne dabei arrogant zu wirken. Doch sein Gegenüber konnte, wenn er wollte, schon feststellen, das Acuma eben kein gewöhnlicher Gefangener war.


    Doch kaum hatte der Mann seine Worte gesagt, da verschwand er auch schon wieder und schloss die Tür. Sehr höflich.


    Also trat er an die Tür und klopfte, oder öffnete sie (Ich weiss nun nicht, ob sie verschlossen ist)


    Und dann wandte er sich an die Wache vor seiner Tür, eben jene, die ihm eben die Information über die Audienz mitgeteilt hatte. Und so sprach er ihn an.


    »Ich danken. Wie sein dein Name?« fragte er. Auch wenn der Mann in seinen Augen unter ihm stand, so wusste Acuma, dass es wichtig war, Kontakt herzustellen. Gerade in seiner Lage. Und es war ihm wirklich wichtig. Er fand es einfach wichtig, zu wissen, mit wem er es zu tun hatte. Und auch wenn Acuma schon recht deutlich zeigte, dass er wusste, wer er war, so war er keiner der Menschen, die andere, die seiner Meinung unter ihm standen, gleich arrogant eingestellt.

    Stunden später erwachte Acuma. Er brauchte nicht lange, um sich zu orientieren wo er war. Sein Schlaf war traumlos gewesen, leider, denn für die Daker waren manche Träume die Botschaften der Götter, die einem etwas mitteilen wollten (hab ich mir mal einfach so ausgedacht). Doch diesmal war dort keine Botschaft, die er hätte deuten können. Lag es daran, dass ihm seine Götter zürnten, weil er sich gefangen genommen hatte lassen? Nein, Acumas Glaube an die dakischen Götter war fest, besonders an den Obersten. Sie würden ihn nicht im Stich lassen, ebenso, wie er immer an sie glauben würde. Denn gerade der Oberste Gott war auch der Gott des Krieges und in dem befand sich Acuma gerade. Und sein Volk schon so lange mit den Römern.


    Doch dann erhob sich Acuma langsam und sah sich um. Es war nicht die Umgebung, die er gewohnt war und in der er am liebsten aufgewacht wäre, aber er stellte sich stolz seinem Schicksal. Und er glaubte. Überhaupt war er ein Mensch, der selten zweifelte. Und wenn er es tat, dann hatte dies seinen Sinn.


    Nun aber erhob er sich aus seinem Lager und trat zu der Wasserschüssel und wusch sich erneut.
    Barbaren sind wir für sie, dachte er lachend. Dabei waren es die Gallier, welche sie Seife erfunden hatten und diese fehlte ihm hier.


    Nach einiger Zeit war er dann gewaschen. Gerne hätte er sich noch seinen Bart ein wenig gestutzt, aber ihm war klar, dass man ihm kein Messer geben würde. Dennoch, es war schon ein wenig entwürdigend, aber soetwas brachte Acuma nicht aus der Fassung.
    Er klopfte an die Tür, nachdem er sich angekleidet hatte und bat, seine Nordurft verichten zu dürfen. Auch dies war nicht gerade elegant, aber dies machte ihm nichts aus. Man begleitete ihn zum Abort, einige Wachen und alles ging ohne Vorkommnisse von statten. Irgendwann war er wieder in seinem kleinen Gefängnis und man brachte ihm ein Frühstück. Acuma war mehr mit der römischen Kultur vertraut, als ihm so mancher Römer vielleicht zu traute. Besonders mochte er den Käse.


    Und so harrte er nun den Dingen, die da kommen würden ....

    Acuma sah dem Praetorianer mit einer gehobenen Augenbraue und einem kleinen Schmunzeln nach. Hätte er dessen Gedanken lesen können, hätte er sich gefragt, was er mit dem Vaterlandsverrat eigentlich meinte, aber er konnte leider keine Gedanken lesen und somit auch nicht darauf eingehen. Er hatte bemerkt, wie stolz dieser Praefekt war, aber um so ein hohes Amt zu bekommen, brauchte es auch viel Stolz, Mut und Durchsetzungsvermögen und auch wenn er ein Römer war, respektierte Acuma ihn, auch wenn er deutlich die Ablehnung des anderen spürte.
    Aber sie waren eben auch Feinde und Acuma war hier nicht auf Urlaub.


    Als die Tür geschlossen wurde und er mit sich alleine war, blieb er noch einen Moment regungslos im Raum stehen. Es war das erste Mal seit Monaten, dass er alleine war. Selbst auf der Reise gab es keinen einzigen Moment, wo er nicht von Soldaten bewacht wurde, selbst bei der Verrichtung der Notdurft waren immer welche irgendwo in der Nähe.


    Nun aber spürte selbst der stolze Prinz, der gekonnt seine wahren Gefühle vor anderen verbergen gelernt hatte, wie ihn die Erschöpfung übermannte. Er war von der Reise müde und dachte sehnsuchtsvoll an seine Heimat. Er dachte an den Kampf und an die Toten, worunter Freunde waren und er sinnierte darüber, warum er nun hier war und es trübte seinen Geist. Er wollte nicht hier sein und ahnte, dass es anstrengend werden würde. Acuma war eine Geisel und würde viel nachdenken müssen. Ebenso würde er sich in seinen Vater hineinversetzen müssen. Er musste auf der einen Seite so denken, wie sein Vater, auf der anderen Seite musste er er selbst sein. Es würde keine leichte Aufgabe sein, aber er hatte seine Meinung.
    Und doch fürchtete er sich ein wenig, nicht um sich, sondern um sein Land und sein Volk.


    Schliesslich machte er sich frisch, aß und trank ein wenig und legte sich, nachdem er sich ausgezogen hatte, in das Bett, welches bequemer war als die Decke unter seinem Rücken auf dem Boden während der Reise. Er verschränkte er die Arme hinter seinem Kopf, dachte ein wenig weiter nach und genoß das Alleinsein. Ein wenig sehnsuchtsvoll dachte er an sein Land und an seine Leute, bevor seine Gedanken wieder nach Rom schweiften.
    Immerhin hatte man ihn nicht in eine Zelle gesperrt und ja, es war vielleicht gut, sich die Römer zu erwärmen, so sehr er sie auch in seinem tiefsten Inneren hasste.


    Irgendwann dann schlief er ein, wenn auch unruhig, denn wirklich wohl fühlte sich der Prinz nicht in seiner Lage .... aber dann schweiften seine Gedanken ab zu den Steppen seiner Heimat und er sah sich, wie er in unbändiger Freiheit über sein Land ritt ...

    Acuma hob fast belustigt eine Augenbraue. Dennoch respektierte er den Mann, der da in prachtvoller Rüstung vor ihm stand, während Acuma nur sein staub bedecktes Äusseres vorweisen konnte von der lange Reise. Aber auch Acuma machte weiterhin einen stolzen Eindruck und dafür, dass er eine Geisel war, der nicht wirklich wusste, wie die Verhandlungen um sein Land und in zweiter Stelle um sein Leben gedeihen würden, wirkte er zuversichtlich und alles andere als ängstlich.


    »Du haben mich falsch verstanden. Ich glauben, an was ich tue. Eben so wie jeder Mensch, ob Daker, Germane oder Daker. Wir alle tun glauben. Und ich glauben an Richtigkeit meiner Taten, eben so wie du. Du sprechen auch Recht, ich dich verstehen, aber es sein nicht leicht auszudrücken, was sein richtig. Sein es richtig, ohne Zweifel zu haben? Zweifel tun beflügeln und tun geben neue Richtungen. Was ich meinen, sein, verzeihen, dass Römer manchmal sein zu gebildet ... nein, zu gebildet ein ... «
    Wie es Acuma manchmal hasste, nicht die richtigen Worte zu finden. Aber immerhin: Er sprach etwas Latein. Dakisch sprach kaum ein Römer.
    Er streckte seine Schultern leicht. »Was ich sagen wollen: Römer sein zu überzeugt. Du sagen zwar, ihr kennen Eure Schwächen, aber sein das so? Und sein die Götter auf Seiten der Römer, nur weil Römer gerade haben viel Erfolg? Ich wollen nicht anzweifeln Glauben der Römer an Götter. Ich auch nun nicht wollen haben politische Rede ... eh Diskussion. Aber ich würden mich freuen, mehr von dir und deinen Meinungen zu erfahren, Praefekt Crassus. Es sein mir sogar einen Ehre.«
    Er lachte auf, aber nicht arrogant. Doch war es schon eine seltsame Situation.
    »Wir sein Feinde und werden dies auch nicht tun vergessen. Aber ich werden mich freuen über politischen ... Diskurs?« Acuma wirkte für einen Gefangenen wirklich sehr entspannt und schenkte Crassus ein freundlich offenes Lächeln, in dem kein Haß einen Platz hatte.

    »Natürlich kennen Römer ihre Pflichten. Ich haben auch nichts anderes erwartet!« sprach Acuma recht trocken, während er sich weiter umsah und dann danach seinen Blick auf den Praefekten richtete, ernst und sonst aber ausdruckslos. Und Acuma verstand genau, was ihm dieser Römer sagen wollte. Doch er liess sich nicht blind und billig provozieren.
    »Sicher, Römer glauben immer daran, was sie tun ...egal, ob es sein richtig oder falsch!« Er lächelte leicht. Sein Tonfall war neutral, und dennoch war da eine kleine Spur von Ironie. Und dann wehrte dann mit einer Geste ab: »Nein, ich haben keine Fragen.«

    Vom Hof der Castra kommend, führte man den Prinzen durch das Gebäude und mit innerer Genugtuung stellte er fest, dass man ihn nicht in den Keller der Castra brachte, wo er die Kerker vermutete, sondern einen Gang entlang, der gepflegt und sauber wirkte und wohl ein Verwaltungstrakt war.


    Mit den Praetorianer um sich herum, hielten sie schliesslich vor einer Tür, welche Crassus schliesslich öffnete und Acuma sagte, dass dies sein Quartier war.


    Acuma schritt schliesslich, seine Hände in seine Taille gestemmt, den Umhang lässig über die Schulter geworfen, mit aufrechten Schultern und Kopf den Raum und sah sich um.
    Es schien ein leerstehendes Officium zu sein, welches jedoch von der Einrichtung eines höher gestellten Soldaten würdig war. Der Raum war hell und sauber und schien sehr schnell hergerichtet worden zu sein.
    Besonders fiel Acuma auf, dass es ein Fenster gab, wenn auch vergittert, aber das waren sie hier alle und es ging Acuma lediglich darum, Licht und Luft in diesem Raum zu haben. Und in einer Ecke stand eine grössere Schüssel und ein Krug, in dem sich wohl Wasser befand und Acuma würde sich sobald den Staub der langen Reise abwaschen können.


    Hier würde er also die nächste und unbestimmt lange Zeit verbringen, es sei denn, es tat sich demnächst noch eine andere Möglichkeit auf, wie der Senator gesagt hatte.


    Aber fürs erste war Acuma sichtlich zufrieden und drehte sich dann zu dem Praefekten um, welcher in seiner Parade Rüstung an der Tür stand und einen wahrlich prachtvollen Eindruck machte. Acuma war sich schon klar darüber, dass er und seine Männer nicht ihm zu Ehren diese Uniformen trugen.


    Obwohl er nicht anderes als ein Gefangener war, gebar er sich wie ein Prinz, der seinem Schicksal stolz und erhaben entgegenblickte, ohne einer Spur übermässiger Arroganz in seinen Zügen.


    »Nun, Praefekt, wie ich sehen, sein dies angemessene Unterkunft«, sprach er Crassus schliesslich an, während sein Blick noch den Raum musterte und es klang ein wenig wie ein stiller Dank, ohne dies jedoch auszusprechen.


    Der Kommandant der Ala nickte Crassus etwas steif zu und und sprach dann: »Ich danke dir. Ja, meine Männer können eine ausgiebige Pause von dem langen Ritt gebrauchen!« Und dann gab er seinen Männern den Befehl, abzutreten. Ein anderer Praetorianer zeigte ihnen ihre Unterkünftet und der Kommandant verabschiedete sich nun ebenfalls vom Senator und auch von Prinz Acuma, mit dem er ja einige Monate unterwegs gewesen war. Doch in Gegenwart des Praefekten war seine Verabschiedung den militärischen Gegebenheiten angepasst und fiel somit kurz und bündig aus.


    Acuma, der schweigsam dem Gespräch der Männer gefolgt hatte, nickte dem Kommandanten ebenfalls nur kurz zu und sprach kein Wort.
    Nun war er in Rom angekommen und er hatte nicht wirklich eine Ahnung, wie sein weiteres Schicksal aussehen würde.


    Schliesslich verabschiedete er sich auch von Senator Quatro höflich, bevor er von dem Praefekten der Prätorianer und seinen Männern, von denen er flankiert wurde und die prächtigen Uniformen trugen in das Gebäude zu seiner Unterkunft gebracht wurde.

    Acuma wartete weiter. Er spürte die Verletzung, welche er sich im letzten Kampf zugezogen hatte und welche sich unterwegs auf der Reise etwas entzündet hatte, dann aber erneut und gut behandelt wurde. Dennoch spürte er, wie ihm das rumstehen nicht gerade gut tat. Natürlich liess er sich davon nichts anmerken. Er lauschte weiter den Worten der Männer und hatte keine Ahnung, was denn die Principa wohl sein sollte. Er würde sich überraschen lassen.


    Der Offizier der Ala I stand auch noch dabei und in einer kurzen Pause räusperte er sich und fragte: »Verzeiht, meine Herren. Können sich meine Männer zurückziehen? Es war eine lange Reise. Übernehmen nun deine Leute den Gefangegen?« fragte er dann den Praefekten.
    »Es gab soweit auch keine weiteren Vorkommnisse während der Reise!« gab er seinen Bericht ab. »Die Verhandlungen zwischen seinem Vater und uns sind am Laufen. Es wird wohl bald ein Bote kommen, um Bericht zu erstatten und weitere Befehle entgegenzunhemen und Verhandlungs-Vörschlage zu besprechen ...aber ich stehe natürlich noch für Fragen zur Verfügung.«


    Acuma blickte den Offizier der Ala I an. Mit ihm hatte er sehr freundliche und interessante Gespräche auf der Reise hier her geführt und irgendwann hatte er manchmal nicht einmal mehr das Gefühl gehabt, sein Gefangener zu sein. Das dies nun vorbei war, war Acuma klar. Seine Zukunft stand ein wenig in den Sternen.


    Das der Senator mit dem römischen Imperator reden würde, war Acuma klar. Es war schliesslich eine höchst brisante und politische Sache und er war schon gespannt, ob er ihn je zu Gesicht bekommen würde ...

    Acuma blickte den Praefekten stolz an und nickte ihm nur einmal zu. Er musterte den Mann unauffällig, dessen Blick über reines Respektieren nicht hinausging.
    Nun, Acuma war ja auch in den Augen der Römer ein Feind und so störte er sich nicht weiter daran. Das er ihn nur mit seinem Namen anredete und nicht mit seinem Titel war eben die übliche arrogante Art der meisten Römer, dennoch empfand es Acuma als unhöflich. Aber er schwieg und lauschte dem Gespräch zwischen dem Senator und dem Praefekten. Anscheinend war man sich irgendwie noch nicht ganz einig, wo man ihn unterbringen wollte.
    Und so stand Acuma da, hatte seinen Umhang über die Schultern geworfen, und wartete mit erhobenen Kinn ab, umringt von den Soldaten. Er blickte ein wenig über die Köpfe der beiden sich unterhaltenen Männer hinweg, fixierte irgendwo in der Ferne einen Punkt.

    Prinz Acuma, der inzwischen angekommen war, nickte dem Praefekt freundlich, aber dezent und sagte nur: »Es seien mir eine Ehre!« Seine Haltung drückte alles aus: Er sah ihn als wirklichen Praefekten an und mit einem leicht angedeuten Nicken zollte er ihm Respekt. Aber das er nicht vorgestellt wurde, egal, ob man es wusste, wer er war, darin sah er eine Beleidigung. Aber dies war eine weitere Handlung der Römer, die Acuma vermerkte. Und sie nannten sein Volk Barbaren. Er lachte innerlich.
    »Prinz Acuma!« stellte sich Acuma dann selber vor und fügte hinzu, was er bisher eigentlich schon gesagt hatte: »Ich sein geehrt zu treffen Mann wie Euch!«
    Er meinte es aufrichtig.
    Seine Haltung entsprach seines Standes und doch wollte er nicht arrogant wirken, wusste er doch, das er nur ein Gefangener war. Aber ihm lag daran, dass man ihn respektierte, so wie er es tat.

    Acuma hörte natürlich nicht die Worte, welche Quatro zu dem Praefekten sprach. Er sah nur, das dieser ihn hinzu winkte. Seine Wachen von Soldaten sahen dies allerdings nicht und als sich Acuma in Bewegung setzen wollte, hielt man ihn grob auf, in dem sich einige Männer sich in seinen Weg stellten. Acuma blickte sie Soldaten freundlich, aber sehr fest an.
    »Ihr alle sollten Augen überall haben!« gab er von sich. Freundlich, aber bestimmt. Er hasste es natürlich von so rangniedrigen Soldaten so behandelt zu werden, aber er wwar nicht dumm. Sie waren eben einfache Soldaten.
    *Man mich haben beten zu Vorgesetzten. Ihr wollen nicht sehen?* Er deutete zu Crassus und Quatro, der noch zu ihnen schaute. Und so geleiteten die sechs Soldaten Acuma etwas wiederwillig zu den beiden Römern, aber sie hatten ihre Waffen gezogen, schliesslich waren sie dafür verantwortlich, noch ...


    Und so trat Acuma zu dem Praefekten und zu Quatro und nickte ihnen beiden freundlich zum Grusse zu. Ja, er deutete sogar eine Verbeugung an, aber sie wirkte recht erhaben. Und dann sagte er mit einem leicht erhabenen Ton: »Man wünschte mich zu sprechen?« Er strahlte Stolz aus, doch er versuchte, nicht dabei übermässig arrogant zu wirken. Aber er zeigte schon, dass er wusste, wer er war und zeigte, dass er erwartete, dass man ihn ebenso respektierte, wie er es tat, trotz seiner Gefangenschaft. Er blickte die beiden Männer an, nickte freundlich, und schaute dann stolz drein.

    Acuma sah, wie ein hochdotierter Mann sich zu ihnen begab. Und wie Quatro ihn ansprach. Auch sah er wie der Offizier der Ala I salutierte.
    Acuma ging davon aus, dass dies einer der Praefekten war und nlickte ihn fest und stolz an, sagte aber nichts. Auch wenn er ein Prinz war, so war er einfach nur ein Gefangener, wenn auch sehr unglücklich, aber wer wäre es nicht in seiner Lage. Doch Acuma war es gewohnt, Haltung zu bewahren, auch wenn er von vier Soldaten umringt war. Es fand es lächerlich, hatte er sich doch auf der ganzen langen Reise vorbildlich verhalten. Aber nun mussten die Römer eben darstellen, dass er ein Gefangener war, den es zu beschützen galt. Acuma schmunzelte darüber eher. Die Römer hatten eben eine anderes Gefühl von Ehre ... ;)


    Acuma stand da und lauschte mit etwas erhobenen Kopf den Männern und seine Lippen umspielte ein leichtes und erhabenes Lächeln.

    Acuma, der neben seinem Pferd wartete, was als nächstes geschehen würde, sah sich neugierig, aber sehr unauffällig um. Dies war also das Quartier der berühmten Praetorianer, der Elite-Einheit Roms. Eine stolze Castra, wie er feststellen musste.
    Um ihn herum war so einiges Treiben und die Reiter der Ala I formierten sich neu, so gut es halt ging.
    Dann blickte Acuma zu dem Senator, der mit dem Offizier der Ala I redete, nachdem er aus der Sänfte ausgestiegen war. Acuma blieb nicht viel übrig, als weiter abzuwarten, wohin man ihn bringen würde.


    Der Offizier bei Quatro nickte freundlich, dankte für die guten Wünsche der Rückreise und antwortete dann: »Selbstverständlich, Senator!!« Und dann nickte er. Er hätte auch zugesagt, wenn es keine Feststellung war. Er konnte schon ahnen, warum der Senator ein Interesse an dem Prinzen hatte.
    Dann bellte der Offizier neue Befehle.
    Ein Soldat wollte Acuma das Pferd abnehmen, da es jedoch sein eigenes war, welches er selber zugeritten hatte und sehr schätzte und es das einzige ausser seiner Kleindung war, was er noch besaß und an seine Heimat erinnerte, sagte er zu dem Soldaten sehr fest: »Behandeln du es gut, du haben verstanden? Es sein gutes Pferd!«


    Der Soldat nickte nur etwas genervt und führte das Pferd weg. Dann umringten Acuma vier Soldaten und brachten ihn zum Offizier und Senator Quatro, welchen Acuma einfach nur mit einem charmanten Lächeln zunickte, bevor er sich dem Offizier zuwandte.


    Dieser sprach dann zu Acuma: »Wir werden nun den Praefekten aufsuchen!« Und an Qudro gewandt, sprach er fest: »Wir folgen Euch!«

    Der Tross der Ala I war sichtlich erleichtert, endlich ihr Ziel erreicht zu haben. Es war eine anstrengende, wenn acuh friedliche Reise gewesen.


    Und Acuma hatte schon weiten sie Prachtansicht Roms bewundert, als er, flankiert von einigen Soldaten gen Castra geritten war.


    Der Offizier schickte einen Mann erneut zur Torwache und diese meldete die Ankunft von 64 Reitern der Ala I und ihrem Gefangenen. Der Mann erwähnte, das man Bescheid wüsste, da gestern ein Bote ihre Ankunft angekündigt hatte.


    »Wir erbitten Einlass!!«


    Der Offizier hielt sich bei Quatro auf und fragte: »Du bist nun angekommen. Weiter werden wir dich nicht begleiten. Es wurde mir ausgerichtet, das der Prinz hier ein ordentliches Quatier bekäme. Alles weitere ist Sache Roms. Wir liefern den Gefangenen ab. In zwei Tagen machen wir uns auf den Rückweg.«


    Dann bellte er seine Befehle. »Absitzen!!!«


    Acuma selber setzte ebenfalls ab. Gerne hätte er noch ein Wort mit dem Senator gewechselt und hoffte, dass dies möglich war, aber er wartete ab. Er sah einer ungewissen Zukunft entgegen, war aber auch gespannt. Dennoch war er nun am Ziel seiner Reise und ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit, fern der Heimat.