»Selbstverständlich werde ich dir nicht von der Seite weichen. Aber er ist recht umgänglich und wir sind in der Überzahl.« Dann ritt der Offizier ein Stück nach vorne und gab Anweisungen an die Reiter, welche Acuma flankierten, mit ihm ans Ende des Trosses zu kommen.
Acuma blickte den Offizier ernst an und fragte sich, was dies zu bedeuten hatte, doch der Offizier sprach so gleich: »Der römische Bürger, welcher uns nach Rom begleitet, will dich sprechen!« Er nannte weder Name noch Titel von Quatro. Dieser konnte sich selber vorstellen, wenn er es wünschte. Acuma nickte und scherte wie die anderen Soldaten auch, aus dem Tross aus und gemeinsam ritt man nun an das Ende des Trosses, wo der Offizier den Prinzen anwies, rechts neben der Sänfte zu reiten. Wieder wurde er nach aussen von einigen Reitern flankiert, sowie dem Offizier selber.
»Dies ist Prinz Acuma von Dakien, Sohn von König Decebalus.« stellte der Offizier Acuma vor.
Dieser nickte Quatro ernst und ein wenig erhaben zu, jedoch nicht zu arrogant. Trotz das er nur ein Gefangener war, thronte er würdig auf seinem Ross und war sich seines Titels sehr bewusst. Kurz hatte er einen Blick auf den Mann geworfen, der ihn sprechen wollte und der ihm ja schon in Mantua in der Kaserne aufgefallen war. Er schien einen höheren Rang zu bekleiden und schon etwas älter zu sein.
Acuma war gespannt, wie der Römer sich wohl geben würde und ob er, wie so manch anderer, sich dazu herablassen würde, ihm spöttisch gegenüberzutreten.
»Du wünschten mich zu sprechen, Römer? Nun, hier ich sein und hoffen, es werden interessantes Gespräch ...« sprach Acuma, ohne einer Nuance Arroganz in seinem Tonfall. Er hatte eine etwas rauhe, leicht tiefe Stimme, doch klang sie freundlich und ein wenig distanziert. Seine Haut war dunkler als die der Römer und sonnengebräunt. Ein paar Falten um Mund und Augen zeugte davon, dass er etwas über 30 Jahre alt war und gerne lachte.
Er saß sehr aufrecht aber keinesfalls steif auf seinem Pferd, die Zügel hatte er locker in der einen Hand, seine andere Hand ruhte auf seinem Oberschenkel, den langen Umhang um seine Schultern. Dann blickte er wieder gerade aus.