Beiträge von Caius Flavius Aquilius

    Nun, sie schien die eigentliche Bedeutung einer Leibsklavin nicht zu kennen - oder gab sich beste Mühe, diese Möglichkeit nicht in Betracht zu ziehen - sodass ich es bei einem Lächeln beließ. Sie war hübsch, und sicherlich würde das Auge ihres Herrn irgendwann auf sie fallen (außer er war dem weiblichen Geschlecht nicht zugeneigt), wie es oft genug geschah (mir war es schließlich auch passiert). "Das macht nichts, denn ich bin mir sicher, ich kann die Sprache auch nicht sprechen, mit der Du aufgewachsen bist - solange Du Dich bemühst, Latein zu lernen und Dich zu verbessern, wird es Deinen Herrn sicherlich erfreuen." Ich gab mir Mühe, Worte zu benutzen, die nicht zu kompliziert waren, damit sie auch den Sinn derselben verstand, und fühlte mich unwillkürlich in jene Zeit zurückversetzt, in der Bridhe neu im Haushalt gewesen war - sie hatte auch mit dem Lateinischen zu kämpfen gehabt und sprach es jetzt mühelos. Ab und an hörte man noch, dass sie nicht von hier stammte, aber ansonsten war doch vieles ihres einstigen Akzents verloren gegangen, weicher geworden.
    "Woher stammst Du? Ich vermute, aus dem Norden - vielleicht aus Britannia?" Zumindest ein wenig ähnlich klang es, wenn Bridhe sprach, aber vielleicht war meine junge Besucherin auch aus einer ganz anderen Ecke dieser mir noch unbekannten provincia.

    Ein wenig nachdenklich schien sie geworden, aber wer wäre das nicht angesichts der auf uns zukommenden Entwicklung? Man wurde nicht einfach nebenbei Mutter oder Vater - sicher, beim Akt der Zeugung selbst verlor man oft keinen weiteren Gedanken an etwaige Folgen, das hatte ich in jener Nacht schließlich auch nicht getan, aber sobald man die Wahrheit erfuhr, war die Welt plötzlich ungleich mehr an Fragen und Befürchtungen angefüllt. Wenigstens gab es keine Sorgen um die finanziellen Verhältnisse in meinem Haushalt, die Grundstücke und Betriebe in meinem Besitz fuhren genug Gewinne ein, um noch eine ganze Menge Kinder mehr angemessen zu versorgen. Langsam strich ich ihr mit der Hand eine Strähne aus ihrer Stirn und lächelte etwas. Noch konnte ich mir sie nicht ganz als Mutter vorstellen, aber wenn sich ihr Bauch runden würde, wäre dies eine andere Sache. Ein zweites Kind ...wirklich, die Götter gingen seltsame Wege.


    "Ach, das sind eine Menge unnützer Formalitäten, wobei die wichtigste darin bestehen dürfte, dem zuständigen Beamten klar zu machen, dass Du über dreissig Sommer alt bist - aber mit ein bisschen Farbe und einer Nacht ohne Schlaf bekommt man das leicht hin." Ich war da recht zuversichtlich, dass es einen Sklaven im Haushalt gab, der sich auf die Kunst verstand, sie ein wenig älter aussehen zu lassen - ansonsten musste ich den Beamten eben bestechen.
    "Ich hätte nicht gedacht, so schnell wieder Vater zu werden," sagte ich schließlich und löste mich schließlich behutsam von ihr, um ans Fenster zu treten und hinaus zu blicken, ohne mich jedoch vollkommen von ihr abzuwenden. Ein Geschwisterchen für meinen Erstgeborenen, das war ein Glücksfall, und gleichsam würde es sicherlich eine Menge Ärger mit der Familie deswegen geben, wenn ich das Kind ebenso anerkannte.

    "Das kann aber jederzeit passieren - dass einem die eigene Familie fremd wird oder erscheint. Letztendlich ist die familiäre Harmonie zwar ein Idealbild, das unsere älteren Herrschaften gerne einmal beschwören, vor allem dann, wenn man nicht macht, was sie wollen, aber diese Form der Harmonie ist kurzlebig, umso kurzlebiger, je mehr Menschen zusammenleben. Man kann eben nicht immer Frieden finden," meinte ich und glitt ebenso in das Becken mit dem warmen Wasser. Es war recht leer, die meisten Menschen befanden sich jetzt wahrscheinlich bei der cena und wir würden ein wenig Ruhe vor der Menschenfülle Roms haben, wenn wir nicht zu lange blieben - irgendwann später würde die Badezeit der Sklaven sein, spätestens dann wollte ich auf dem Heimweg sein. Während der weiche Griff des warmen Wassers meinen Körper umfasste, schloss ich langsam die Augen. Was für eine Wohltat nach diesem langen und anstrengenden Tag! Es schien mir, als hätte es ewig gedauert, dass er endlich vorüber gewesen wäre, und ungleich länger hatten die Opfer gedauert. Manchmal glaubte ich, diese Tage würden nie ein Ende nehmen, und mir die letzte Kraft rauben, die ich aufbringen konnte - und das warme Wasser nahm mir wenigstens dieses Gefühl für einige Momente lang.


    "Was ist denn daran falsch zu wissen, wann man Entspannung braucht? Die meisten hervorragenden Beamten dieses Staates wissen nicht, wie notwendig manchmal eine Pause sein kann, um nicht auszubrennen - in sofern kann man nur eines tun: Das warme Wasser genießen, so lange es noch warm ist," sagte ich auf seine Worte hin und schmunzelte etwas. Wahrscheinlich war das eine recht fatalistische Einstellung für einen künftigen Magistraten, aber letztendlich war ich nie falsch damit gefahren, auf den Augenblick zu vertrauen und nicht in eine ungewisse Zukunft sinnlos Hoffnung zu investieren. Die Zukunft war und blieb trügerisch, wie auch die Gegenwart trügerisch war - der Vorteil bei der Gegenwart war allenfalls, dass man nur eine davon hatte und diese relativ feststand. "Und, hast Du ein wenig Deiner trübsinnigen Gedanken hinter Dir lassen können?" Ich wandte den Kopf träge in Ursus' Richtung, hielt ihn aber deutlich genauer im Blick, als es meine halb geschlossenen Lider vermuten machen mochten.

    Etwas überrascht nahm ich sowohl den Brief als auch das kleine, verzierte Fläschchen Öl entgegen - letztendlich hätte ich nun eine mündliche Erwiederung erwartet, aber dies war dann doch ein Stückchen mehr als gedacht. Sinnierend öffnete ich den Brief, nicht ohne ihr dankend zugenickt zu haben, und las den Inhalt, um dann leise aufzulachen. Zweifelsohne, in Aelius Callidus würde ich einen belesenen Gesprächspartner finden, und das sehr zu meinem ganz persönlichen Vergnügen. Etwas linkisch, da ich noch den Brief hielt, öffnete ich das Fläschchen und ließ den Duft des Öls emporsteigen, der sich in der Luft zuerst zaghaft, dann merklich verteilte, ohne aufdringlich sein zu wollen, ein Erkennungsmerkmal eines exquisiten, teuren Duftöls, das man sicher nicht an einem dieser 'ich verkaufe Dir alles' Stände in der subura erworben hatte. Callidus schien Geschmack zu besitzen, und wenn nicht er selbst, dann hatte er einen Sklaven, der dafür ein Händchen besaß, ein Grund mehr, mich auf die cena mit ihm zu freuen.


    "Nun, ich denke, Dein Herr wird sich über eine Antwort freuen ..." sagte ich schließlich, legte den Brief auf einen kleinen Beistelltisch beiseite und stellte auch das Ölfläschchen beiseite, um dann in beide Hände zu klatschen, was den Jungen von eben herbeirief. "Phoebus, hol aus der Küche ein kleines Körbchen von den dunklen Oliven, die der Koch gestern gekauft hat, und lass es transportfähig verpacken - dann gehst Du in mein Arbeitszimmer und lässt Dir von Straton Schreibzeug geben, das Du auch hierher mitbringst." Der Kleine war ausgesprochen gut erzogen, er nickte nur und stob schon davon - letztendlich wohl auch ein Produkt der Sklavenerziehung, die unter Felix Einzug gehalten hatte. Willig, die entstandene Wartezeit mit etwas Konversation aufzufrischen, wandte ich mich an die Sklavin, die mir etwas schüchtern zu sein schien. "Bist Du eine Leibsklavin des Aelius Callidus?"

    Sim-Off:

    Sfz .. ich melde mich nicht deswegen übers Wochenende offiziell ab, dass ihr hier vorprescht und die Formalia mal eben wegfallen...aber gut, machen wir eben weiter *brummel* ;)


    Ich hatte bis zum letzten Moment ja irgendwie gehofft, der für diesen Fall zuständige praetor - Tiberius Durus - würde sich blicken lassen, immerhin hatte er das Urteil auch verbrochen, aber im Grunde war mir klar gewesen, dass er nicht auftauchen würde. Wenn man Mist baute, neigte man ab einem bestimmten Rang in der Politik eben dazu, andere den Dreck wegräumen zu lassen und in diesem Fall bestand das Dreck wegräumen leider daraus, dass ein Mann sein Leben wegen eines höchst zweifelhaften Urteils verlieren würde. Aber gut, so musste es eben ohne den Tiberier weitergehen, und ich suchte unter meinen Akten das Urteilspapier hervor, dessen Vollstreckung ich noch zu verkünden hatte. Allerdings waren da die Wärter deutlich schneller gewesen als ich - das nächste Mal würde ich eindeutig weniger Akten mitbringen, soviel hatte mich dieser Tag gelehrt - und hatten die Löwen in die Arena geführt beziehungsweise entlassen, und die ausgehungerten Tiere stürzten sich prompt auf das erste, nahrungsähnliche Objekt, das sie ausmachen konnten. Wenn also an einem Tag alles schief laufen konnte, dann lief es erfahrungsgemäß auch alles auf einmal schief, sodass ich jetzt gegen den Lärm aus dem Sandrund anbrüllen musste und mich schätzungsweise kein Zuschauer noch verstand.


    Nach einem leisen Räuspern verkündete ich also den Text des Urteils den nicht zuhörenden Menschen und kam mir dabei nicht nur unsäglich dämlich, sondern auch unsäglich unpassend vor.
    "MIT WIRKUNG VOM ANTE DIEM VIII ID FEB DCCCLVIII A.U.C.IM STRAFVERFAHREN DES IMPERIUM ROMANUM GEGEN FINN KYLIAN HAT DAS IUDICIUM IMPERIALIS DEN ANGEKLAGTEN FÜR SCHULDIG BEFUNDEN UND IHM NACH § 73, 47 I, 48 I, § 79, § 80 UND § 81 CODEX IURIS ZUM TODE AD BESTIAS VERURTEILT!" Eine kurze Pause einlegend, während meine Stimme schon allein wegen der Lautstärke ein leises Krächzen von sich gab, glitt mein Blick wieder hinunter in die Arena, wo sich der Verurteilte mit allen Mitteln gegen die Löwen zur Wehr setzte. Selbst die Bisse und Tritte, die er dem Tier zu versetzten versuchte, wirkten nicht verzweifelt, sondern eher willensstark, ein möglichst gutes Ende zu finden, wenn es denn nun so enden musste. War dieser Mann wirklich schuldig? Ich konnte es nicht sagen, aber dem Befehl von höherer Stelle musste gehorcht werden. "SO GEHE IN DEN TOD DURCH DEN WILLEN DES RÖMISCHEN VOLKES, VERTRETEN DURCH DEINE RICHTER!" Im Grunde eine bittere Verabschiedung, aber doch ein letztes Wort.


    Der Löwe, dem die Bisse des Mannes zwar schmerzten, aber noch nicht ernsthaft zu schaden begonnen hatten, reagierte instinktiv auf die unwillige Beute mit maximaler Kraft und maximaler Wucht. Er war hungrig und wollte endlich zu seiner Mahlzeit kommen. Bedachte man, dass Löwenmännchen im Allgemeinen nicht jagten, sondern die Arbeit den Weibchen überließen, während sie selbst für den Schutz des Rudels sorgten, so war dieses Löwenexemplar mit der buschigen Mähne richtig schlecht gelaunt - kein Essen, kein Weibchen zum Begatten und kein genügender Auslauf, all diese Frustration musste nun der Verurteilte ertragen, dem das Tier einen heftigen Prankenhieb versetzte, um ihn endlich zu Boden zu bringen. Heftiges Gebrüll röhrte durch die Arena und ließ die Menge aufjubeln, die in ihrer Sensationsgeilheit ein möglichst blutiges Ende Finns wohl noch zu begrüßen schien - dass er sich wehrte, war eher förderlich für den allgemeinen Wahn denn hinderlich.

    Zitat

    Original von Cnaeus Flavius Lucanus
    Die cursus (CC, CRV usw.) als SimOFF-Einrichtung, die SimON gehalten werden und dann SimOFF Auswirkungen auf die Karrieremöglichkeiten im CH doer CD haben, sind SimOFF-Einrichtungen, die kein historisches Vorbild haben und SimON auch keinen historischen Zweck erfüllen. Außer SimOFF den, die Spieler hinter den IDs mit ID-relevanten Infos zu befüllen ("spielerisch lernen" und so).


    Hierzu noch eine Anmerkung: Die wichtigen Grundkurse/Prüfungen für einen Einstieg in den Cursus Honorum, Cultus Deorum etc. haben auch noch den Sinn, dass ein potentieller Amtsträger sich 'zwangsläufig' zu informieren lernt. Wenn man recht unbeleckt als Spieler im sehr umfangreichen IR beginnt, dann sind einem weder die Möglichkeiten noch die verschiedenen Ebenen der Informationsmöglichkeit wirklich klar - und diese Kurse zwingen einen, sich damit auseinander zu setzen (einige sehr spezifische Fragen lassen sich auch nicht unbedingt mit Google und Wikipedia beantworten). Letztendlich stellen diese Kurse sicher, dass jemand, der später einen Priester oder Amtsträger verkörpert, auch einigermaßen weiss, worum es geht - und wenn nicht, dann weiss er zumindest, wo er die relevanten Infos findet.


    Alle anderen Kurse - Literatur, Medizin, Architektur - sind wie ich finde eine wunderbare Ergänzung und ich habe sie mit verschiedenen IDs auch gern besucht, aber sie sind nicht zwingend zu besuchen nötig - für Leute mit mehr Hunger nach Wissen natürlich ideal, es kann eben nicht jeder in der nächstbesten Unibibliothek stöbern gehen (auch für Studenten erweist sich das ja häufig als eine recht komplizierte Sache, je nach Organisation der Uni). Noch mehr 'Grundwissen' verbindlich vorauszusetzen dürfte allerdings den Rahmen eines in der Freizeit angesiedelten Spiels sprengen ... in sofern finde ich die bisherige Aufteilung eigentlich ideal.

    Mein Fingerschnippen rief einen der Sklaven herbei, der mir auch sogleich einen Becher Wein einschenkte - ohne Wasser, der Tag war für mich zumindest geschäftsmäßig vorbei und ich konnte mich dem Genuss hingeben, da wurde der gute Wein nicht mehr gepanscht. Wahrscheinlich wieder eine unfreiwillige Leihgabe aus Felix' Weinkeller, aber letztendlich war das im Grunde die bessere Verwendung seiner gesammelten Schätze. Irgendwann hätte er die Weinamphoren ohnehin vergessen, so viel Wein, wie im flavischen Keller lagerte, war wohl kaum für einen einzigen Menschen bestimmt.
    Antonias Lächeln erwiederte ich offen und freundlich - im Grunde reichte ihr Lächeln schon, mir die Müdigkeit ein wenig auszutreiben, ihre physische Gegenwart war schon genug dazu angetan, jeden halbwegs normal gearteten Mann wieder hellwach zu machen - und nickte ihr sachte zu, bevor ich Gracchus und den anderen ebenfalls zuprostete. Also würde Lucullus heute nicht anwesend sein, oder aber er war gar nicht mehr zugegen - ich würde Gracchus später danach fragen, es war mir wirklich peinlich, davon nichts zu wissen.


    "Du willst Iuno-Priester werden?" Das überraschte mich etwas - nicht, dass er Priester werden wollte, aber ausgerechnet Iuno? Für einen Mann war es wohl kaum erstrebenswert, sein Leben unter zänkischen Matronen zuzubringen, und Lucanus war dann doch noch recht jung, um sich das antun zu wollen ... "Das ist eine wirklich gute Nachricht. Ein weiterer Flavier im cultus deorum ist sicherlich eine Bereicherung." Auch wenn ich Männer, die weiblichen Göttinnen dienten, ein bisschen seltsam fand, wenn er es unbedingt so wollte. "Was die Opferprüfung angeht, solltest Du am besten mit Ferkeln üben, zu kleine Tiere bereiten Dich auf Staatsopfer nicht genügend vor."

    Sim-Off:

    Uah tausendmal Sorry, den hab ich total übersehen :(


    "So läuft es in Rom, und entweder Du nimmst es irgendwann in Kauf und gewöhnst Dich daran, oder Du verlässt Rom. Wahrscheinlich gibt es keine Stadt, die gleichermaßen so faszinierend und doch auch so verlogen ist wie Rom. Als Patrizier findet man im Grunde nirgends Frieden, in Rom wird man argwöhnisch beobachtet, hat man zuviel Macht, ist das ein Grund zu Misstrauen, hat man zuwenig, wird man ausgelacht und als Schande für die Familie gehandelt, was der Familie nicht gefallen wird, gewinnt man die falschen Freunde, steht man schnell im Abseits, egal, wie die menschlichen Qualitäten dieser Freunde beschaffen sind. Ich denke, dass die meisten Menschen sich am sichersten dort fühlen, wo sie glauben, auf Gleichartige zu stoßen - denn diese agieren innerhalb vorherhsehbarer Grenzen und im Grunde will keiner zu viel Veränderung auf einmal. Deswegen werden die Bauernjungen aus Flaviobriga Dich nie als einen der ihren ansehen, denn sie wissen, dass unsere Familie einst Rom beherrschte - und die römischen Patrizierkinder und Patrizier haben naturgemäß mit allem Unbekannten noch viel mehr Berührungsängste. Wir Hispanier sind für sie schwer zu verstehen und das macht sie vorsichtig," gab ich zu bedenken und verfolgte einen Mann mit spiegelnder Glatze auf seinem Weg durch die Menge mit meinem Blick.


    "Dass die Sklaven vorsichtig bei Dir sind, wird sich nie ändern, denn ein Wort von Dir könnte ihnen den Tod bringen, das wird kein Sklave jemals vergessen. Und das darfst auch Du nicht vergessen. In dieser Stadt, in der ein Wort unendliches Gewicht haben kann, musst Du auf diese umso mehr achten. Ich habe lange gebraucht, um das zu erkennen, aber es lässt sich nicht ändern." Gracchus' Reaktion auf die Iulier erstaunte mich nicht, als waschechter italischer Flavier würde er wohl immer Familien wie diese abzulehnen wissen - und sich davon fern halten. Letztendlich hatten die Iulier auch kein politisches Gewicht in der Stadt. "Wichtig allein ist, was Du von Dir denkst. Du bist klug, hast gute Manieren und vor allem den Vorteil, an jeden Ort des Imperiums gelangen zu können, wenn Du nur willst - der Rest ist allein Deine Sache. Irgendwann wirst Du Deine Nische und Deine Lebensart gefunden haben, und dann wird die Meinung anderer über Dich für Dich nicht mehr eine solche Bedeutung haben. Lass Dich nicht entmutigen, versprichst Du mir das? Wenn Du Iulier als Freunde haben willst, dann habe sie. Wenn sie etwas taugen, lade sie ruhig ein, nur speise mit ihnen nicht unbedingt unter Gracchus' Augen." Ich schmunzelte unwillkürlich bei der Vorstellung des Gesichts meines Vetters, sollte er im triclinium tatsächlich einmal auf Iulier stoßen.


    "Mit Hunden und Schafen kommen wir nicht weit, aber ein Kaltblüter, der nicht zu groß ist und von gutmütiger Natur, wird Dir sicher beim Erlernen der Reitkunst gut helfen ... ich werde einen Boten zu dem Händler schicken, von dem ich mein Pferd habe, er hat normalerweise gut erzogene Tiere, dann sehen wir weiter. Ein Patrizier kann nicht auf einem Maultier reiten .. zumindest nicht, wenn er nicht will, dass ganz Rom lauthals lacht," meinte ich zum Thema Reiten und zwinkerte ihm kurz zu. Es wäre sicherlich ein interessantes Bild und sein Name wäre in aller Munde - nur wohl nicht so, wie man das gern gehabt hätte.

    Ihr Körper fühlte sich seltsam schmal in meinen Armen an und ich konnte es einige Augenblicke lang kaum glauben, dass sie wirklich und wahrhaftig schwanger sein sollte - aber Cungah hatte in diesen Dingen Erfahrung, sie hatte nicht nur einem flavischen Kind auf die Welt geholfen, ganz zu schweigen vom Nachwuchs innerhalb der Sklavenschaft, sie hatte sich ganz gewiss nicht geirrt. Zu wissen, dass in Bridhes Leib neues Leben heranwuchs, das wir beide gezeugt hatten, erschien mir seltsam, überraschend, aber auch gleichermaßen zauberhaft und unglaublich. Wie würde es wohl aussehen? Würde es ihr schwarzes Haar haben oder mein blondes? Würde es ein Junge oder ein Mädchen sein? Aber für diese Fragen würde noch viel Zeit sein und bleiben in der Zukunft - soviel war sicher. Dass sie sich an mich schmiegte, erfüllte mich mit einer gewissen Wehmut, denn letzten Endes war sie nun schon die zweite Frau, die mein Kind auf die Welt bringen würde, ohne dass ich als Lebensgefährte an ihrer Seite stehen würde. Als Freund, ja, auch als Vater des Kindes, aber nicht als liebender Mann, nicht als Partner.


    Als sie zu weinen begann, reagierte ich, wie ich wohl immer reagieren würde - ich streichelte langsam und bedächtig ihr Haar, auch, weil ich mir nicht sicher war, was diese Tränen bedeuteten. Ihre Worte vermochten meine Zweifel, die bleibende Unsicherheit zumindest für den Augenblick zu zerstreuen, und so nickte ich langsam. "Ich weiss das, Bridhe, und dass Du für Deine Freilassung arbeiten wolltest, werde ich nicht vergessen. Dieses Kind soll es gut haben, und weil ich denke, dass ein Kind nur dann zufrieden aufwachsen kann, wenn auch seine Mutter zufrieden ist, wäre ich wohl der Letzte, der Dir diesen Wunsch verweigern könnte. Früher oder später hätte ich Dir die Freiheit ohnehin gegeben, jetzt ist es eben früher als gedacht. Kannst Du glauben, dass in spätestens neun Monden ein kleiner Mensch in Deinen Armen liegen wird? Unser kleiner Mensch?"

    "Natürlich freue ich mich! Ein neues Leben ist doch etwas Wunderbares, und ein Kind ... die Götter wissen, dass ich niemals etwas Schlechtes daran finden könnte," sagte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Im Augenblick noch fiel es mir leicht, dieser Nachricht positiv gegenüber zu stehen - wahrscheinlich würde ich es spätestens dann bereuen, wenn das Kind Bridhes Neigung zu wechselhaften Stimmungen geerbt haben würde und in der Zeit des Heranreifens meinen letzten Nerv geraubt hätte, sei es weil ein Sohn seinen eigenen Weg mit aller Gewalt gehen will oder eine Tochter ihre erste Liebesromanze erleben würde, aber an so etwas dachte ich nicht unbedingt jetzt.
    "Was hast Du denn gedacht, das ich tun würde? Dir das Kind nehmen? Oder dergleichen? Bridhe, ein Kind ist doch ein Geschenk. Nur weil wir Römer in einigen Dingen anders denken und handeln als Du es vielleicht gewöhnt bist, sind wir noch lange keine Unmenschen," sagte ich schließlich und bekam dieses Lächeln einfach nicht von den Lippen.


    "Und was Du für dieses Kind tun kannst .. im Grunde nichts. Nur ich kann etwas dafür tun und das werde ich. Kein Nachkomme der Flavier wird als Sklave zur Welt kommen." Allerdings, wenn es das war, worauf sie eventuell spekuliert hatte, wenn es nicht mein Kind war, sondern das Severus' ... konnte sie so falsch sein, mich so belügen? Ich blickte sie forschend an, ernst geworden, und doch, das Lächeln blieb. Ein unwilliger Vater war ich nicht, würde ich wohl auch nie sein. Momentan nur ein recht überraschter.

    Ich musste mich beherrschen, sie nicht niederzustarren, so nervös war ich innerlich innerhalb wenigster Augenblicke geworden. Was, wenn sie sogleich dankend ablehnte? Es wäre nicht nur peinlich, sondern es hätte mich auch ziemlich getroffen. Denn auch erst nach dieser kurzen Zeit mit ihr wusste ich, dass sie mir als Mensch sympathisch war, nicht wegen ihres Äußeren, nicht wegen des Reizes, der unverkennbar von ihr ausging, sondern wegen ihres Wesens, ihres heiteren, unbekümmerten Lächelns, dieser Art, Sonne mit sich zu bringen, die sie von sich selbst nicht einmal bewusst aus steuerte. In dieser oftmals tristen, vorherbestimmten patrizischen Welt war sie seltsam unberührt von all dem Tand und den langweiligen Zeitvertreiben geblieben, und ich konnte kaum glauben, dass es überhaupt möglich war, eine solche Frau überhaupt zu finden. Eine Frau, die mir den Glauben daran zurückzugeben imstande war, dass mein Leben trotz Ehe nicht ganz furchtbar verlaufen würde. Letztlich war Gracchus' Ehe abschreckend genug, auch wenn ich sowohl ihn als auch seine Frau schätzte und beider Ängste kannte.


    "Ich danke Dir, dass Du meine Hoffnungen aufs Neue erblühen lässt," sagte ich und hätte mir gleich darauf die Hand an die Stirn schlagen können, klang ich doch wie ein betrunkener Schmonzendichter und nicht unbedingt wie ein gestandener Mann, den man ernst nehmen sollte. Vielleicht hatte Straton doch recht und ich sollte meine Dichtkunst ein wenig aufarbeiten, diese allzu blumige Ausdrucksweise hätte mir wohl bei jedem anderen Menschen einen eiskalten Schauer den Rücken hinuntergejagt.
    "Ich sage Dir wohl nichts neues damit, dass in unserer gesellschaftlichen Schicht die Ehen selten mit einem Gefühlshintergrund geschlossen und gewählt werden - es zählt die Mehrung des Einflusses, des Vermögens, der Macht. Aber ich denke, wenn man schon sein Leben miteinander verbringt, sollte man sich mehr gegenseitig entgegen bringen können als Hass oder gelangweilte Duldung des anderen. Wenn es eines gibt, was ich in einer Ehe gern vermeiden möchte, ist es dies, meine Eltern haben mir vorgelebt, wie ich nicht leben möchte. Ich hoffe, Du hattest mehr Glück, was dies anbelangt, aber im Grunde ist es schon traurig, dass man heutzutage nicht ernsthaft erwartet, von einer glücklichen Ehe zu hören."


    Ich war ungemein erleichtert, dass sie nicht gleich nein gesagt hatte, und die dezente Freude darüber mochte sich wohl auch in meinen sich nun wieder entspannenden Gesichtszügen offenbaren. "Nun, meine bisherige Geschichte ist denkbar kurz - ich habe meine Kindheit und einen Teil meiner Jugend in Tarraco verbracht, ging dann zwecks rhetorischer Ausbildung nach Achaia, nach Athen, reiste auch dort durch das Land und kehrte vor einigen Jahren nach Rom zurück, um dort als Marspriester am Haupttempel des Mars zu dienen. Dass ich nun den Weg des cursus honorum beschreite, ist denke ich wenig erstaunlich, und ich hoffe doch, dereinst als Senator Roms Geschicke mitzubestimmen - ich habe fest vor, den cursus honorum bis zum consulat zu beschreiten, soweit es mir möglich sein wird, und wenn dies erreicht ist, werde ich mir weitere Gedanken machen." Im Grunde eine langweilige Geschichte, die vorerst die dunklen Flecken meiner Vergangenheit ausließ, aber sie musste schließlich nicht unbedingt die Schwachpunkte alle gleich serviert bekommen. Es gab ohnehin genug davon, dass sie diese selbst irgendwann entdecken würde, über meinen Charakter machte ich mir herzlich wenig Illusionen.


    "Was ich mir von meiner Gemahlin wünsche ..." ich dehnte den Satz ein wenig aus und warf ihr einen nachdenklichen Blick zu. Als sie dann noch fragte, was ich von ihr erwarten würde, schlug mir mit einem Mal das Herz bis zum Hals. Sollte das heißen ...?
    "Ich ... hoffe einfach auf eine Frau, zu der es sich am Abend heimzukehren lohnt, auf ein wohlgeordnetes Heim, in das ich zurückkehren kann, um den Tag hinter mir zu lassen, und mit der ich über die Dinge, die wichtig sind, sprechen kann. Wenn es Gutes gibt, möchte ich die Freude darüber mit meiner Frau teilen können, wenn es Schwierigkeiten gibt, will ich sie mit ihr ebenso besprechen können, um eine Lösung zu finden - ich hänge nicht allzu sehr an meinem Geld oder den Einkünften aus meinen Gütern, sie mag gerne die Dinge kaufen, die ihr Freude bereiten, solange sie im Auge behält, dass ein Haushalt ernärt werden muss. Ich möchte mir ihr lachen können, Prisca, über Literatur sprechen können, sie an den Dingen des Lebens interessiert wissen, die auch über den Haushalt hinaus gehen, und vielleicht ... sind die Götter gnädig und schenken dieser Ehe auch Kinder, denen sie eine liebevolle und zärtliche Mutter sein wird. Letztendlich verlange ich keine Kaiserin, keine Göttin, keine Hetäre, solcherlei gibt es für einen Menschen nicht - aber ich erhoffe mir eine Frau, die mein Leben gern teilt und deren Leben auch ich teilen kann."


    Jetzt war es doch eine längere Ansprache geworden, als ich gewollt hatte, und doch schien mir das beschworene Bild eines friedvollen, glücklichen Heims noch nicht stark genug ... dennoch hoffte ich, sie würde verstanden haben, was ich meinte. "Aber erzähle mir doch, was Du Dir im Leben wünscht - es geht hier nicht um mich alleine. Für ein Paar bedarf es zweier Menschen gleichermaßen."

    Hatte Lucanus etwa eine neue Begleiterin aufgetan? Ich hatte ihn doch nicht etwa umsonst in Richtung Aurelia Helena geschanzt, oder etwa doch? Aber selbst dann wäre er nicht so idiotisch gewesen, sie unter Gracchus' und denen seiner Gemahlin mit an den Familientisch zu bringen. Zumindest schätzte ich meinen Neffen anders ein, und seine Worte erklärten das gedankliche Problem dann auch ein wenig. Sie war also eine Verwandte, und zudem noch aus meinem Familienzweig? Ich betrachtete sie ein wenig genauer, die klare Linie des Kinns, die intelligenten Augen, den weichen Mund, ja, eindeutig, eine Flavierin. Aber auch eine hispanische Flavierin? Ich hatte diese Frau eindeutig noch nie zuvor gesehen, an ein solches Gesicht hätte ich mich zweifelsohne erinnert. Man mochte so manche Frau vergessen, aber nicht ein solches Gesicht.


    "Nun denn, dann freue ich mich natürlich, Dich kennenzulernen, Flavia Celerina," sagte ich schließlich und nahm auf der Kline Platz, ihr ein freundliches Lächeln zugedenkend - man konnte nicht wissen, ob nicht noch jemand zum Essen dazu kommen würde, war Lucullus gerade überhaupt im Haus? Ich musste zu meiner Schande gestehen, dass ich es nicht einmal genau wusste, so viel hatte ich die letzte Zeit zu tun gehabt. Alles andere ließ ich jetzt erst einmal auf mich zukommen, im Zweifelsfall würde Gracchus sicherlich das alles aufklären. So nickte ich auch Lucanus für die prompte Information dankend zu und genoss es für den Moment, einfach nur liegen zu können. Der ganze Tag lastete mir schwer auf den Schultern und ich konnte seit einigen Wochen sehr genau nachfühlen, wieso viele der alten gewesenen Magistrate krumm gingen.

    Also doch. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte oder nicht. Letztendlich war ich niemals wirklich wild auf Kinder gewesen, hatte nie danach gestrebt, welche zu zeugen, und doch war es wohl wieder passiert. Ein zweites Kind, eines, das auch noch von einer Sklavin zur Welt gebracht werden würde. Dass es hier nicht mehr viele Möglichkeiten geben würde, war klar - ich konnte sie kaum als Sklavin behalten, denn mein Kind als Sklaven aufwachsen zu sehen war indiskutabel. Es zu verheimlichen ebenso - manch ein anderer Patrizier hätte das wohl getan, aber ich hatte nicht vor, dieselben verlogenen Spielchen mitzumachen wie alle anderen. Wenn es mein Kind war, dann sollte es als freier Mensch aufwachsen können, nicht als verstoßener Bastard einer verbitterten Mutter.
    "Wir werden also ein Kind haben," sagte ich und war mir gleich darauf überaus bewusst, wie dämlich und hohl das klingen musste. Im Grunde sollte man bei einer solchen Eröffnung freudestrahlend der werdenden Mutter um den Hals fallen und ihr versichern, dass man sich nichts schöneres vorstellen konnte, als gerade mit ihr ein Kind zu haben - zumindest war ich mir ziemlich sicher, dass sich das eine Frau wünschen würde in einer solchen Lage - aber ich war in diesem Moment einfach zu überrascht. Zu wissen, dass die Leidenschaft jener Nacht tatsächlich ein Leben gezeugt hatte, war einfach überwältigend.


    Dann musste ich mit einem Mal lächeln. Es war mir bei Orestilla nicht vergönnt gewesen, mein Kind wachsen zu sehen, aber hier würde das der Fall sein. Und es würde hier aufwachsen, als umsorgtes Kind einer patrizischen Familie, nicht weniger. Nicht als Erbe, aber doch als ein Kind, das viele Möglichkeiten mehr haben würde als ein einfacher Bürger, unendlich viele mehr als ein Sklave. "Das ist einfach wundervoll!" Und in dem Augenblick, da ich es aussprach, meinte ich es auch so. Sicher, es würde wieder ein Stückchen mehr Verantwortung auf mir lasten, aber war es nicht auch ein Geschenk der Götter? Etwas Einzigartiges, ein Kind zu haben? Ich erhob mich und schritt zu ihr, um sie dann einfach in meine Arme zu ziehen, nicht leidenschaftlich, nicht begierig, einfach nur erfreut, für den Moment weder müde noch erschöpft, es war einfach von mir abgefallen, als ich dies vernommen hatte.

    Als ich das triclinium betrat, konnte ich die aufgeladene Stimmung förmlich spüren - aber ich war mit eigenen Gedanken so bewegt, dass es mir erst nach dem Eintreten wirklich bewusst wurde. Vier Menschen in einem Raum für neun, und doch war die Luft zumindest gefühlt zum Schneiden - das konnte nur ein heiterer, angenehmer und gelassener Abend mit der Familie werden, soviel war sicher. Am liebsten hätte ich mir einen Fladen Brot und ein paar Oliven geschnappt und dann in Richtung meines Arbeitszimmers abgewandert, aber dafür war es schon zu spät, man hatte mich gesehen und jetzt musste ich die Sache durchstehen, egal wieviel Lust ich dazu nun hatte oder nicht. "Salvete," eröffnete ich mein ganz persönliches Verhängnis und trat näher, den Anwesenden zunickend. Gracchus wirkte verstimmt, Antonia so ruhig und distanziert wie meist, Lucanus erinnerte mich gerade ein bisschen mehr an einen Jungen denn an einen erwachsenen Mann und die vierte Person kannte ich gar nicht - aber ein hübsches Gesicht und ein anziehendes Lächeln hatte sie allemal. "Ich hoffe, ihr habt noch Platz für einen müden Magistraten?" Damit steuerte ich jene Kline an, auf der Lucanus die Beine baumeln ließ und rückte die toga zurecht, in der ich noch steckte - das nächste Mal würde ich um das triclinium einen weiten Bogen machen, wenn ich müde nach Hause kam, soviel war sicher.

    "Ich war nicht in eurem Schlafzimmer, Manius, und war auch nie Zeuge, in sofern kann ich nur annehmen, dass sie wohl Gefallen an einem leidenschaftlichen Mann fände - und dass Du zur Leidenschaft fähig bist, weiss ich sehr wohl, wenngleich ich dabei fast bedaure, dass Du einer Frau nicht denselben Genuss abgewinnen kannst, wie ich ihn empfinde - aber für seine Wünsche und Sehnsüchte kann man nichts, man ist eben, wie man ist. Dass wir einander lieben, ist ebensowenig etwas, das man hätte bewusst steuern können wie die Tatsache, dass es auch Menschen gibt, die wir verabscheuen," sagte ich sinnierend und berührte seinen nun bloßgelegten Nacken mit den Fingerkuppen, strich langsam darüber, ohne Hast, im Grunde hätte ich dieses Streicheln eine halbe Ewigkeit weit fortführen können, ohne mich dabei jemals zu langweilen, durfte ich dabei doch seinen Geruch einatmen, seine Nähe fühlen, wissen, dass er willentlich und wissentlich ganz bei mir war, ohne es bereuen zu müssen. Waren wir uns früher Halt und Stütze gewesen, wohl um den feinen Stich der Unerreichbarkeit wissend, war dies nun ein fester Untergrund geworden, auf dem ich glaubte, mein Leben bauen zu können. Er war da, und mehr brauchte es nicht für mich. Ich musste nicht Kaiser werden, nicht berühmt, nicht übermäßig reich, denn den wahren Reichtum hielt ich in meinem Arm.


    "Du kannst mich lieben, Manius, in jedem Deiner Worte erkenne ich Deine Liebe - wir werden dies nie leben können, aber lieben dürfen wir uns. Hat es uns bisher zu schlechten Menschen gemacht? Hat es uns anderen schaden lassen? Ich denke, dass es nicht im Sinne der Götter ist, eine Liebe zu verdammen, die schon durch so viele schlechte Zeiten gegangen ist und doch noch immer besteht, unverbrüchlich, stark. Dass unser Volk bei der Eheschließung nicht immer glückliche Entscheidungen trifft, ist eine andere Sache, man ordnet meiner Ansicht nach die Ehe viel zu sehr der Politik unter - und doch geschieht es immer wieder, zum Wohl der Familien. Aber wie ist es, wenn man aus Liebe heiratet? Auch dann gewinnt man in den seltensten Fällen, denn die Liebe ist flüchtig und die wenigsten Liebesbeziehungen sind von dauerhaftem Bestand," versuchte ich ihn irgendwie zu beruhigen, denn auch wenn er sich im Griff hatte, sich zu beherrschen wusste, fühlte ich doch die Anspannung seines Körpers und konnte nur zu deutlich wahrnehmen, wie sehr ihn dieses Thema gefangen hielt. Wahrscheinlich würde es niemals einen wirklichen Trost für ihn geben, aber ich konnte es jedenfalls versuchen. Ich musste es versuchen.

    Angesichts Deines letzten Satzes stellt sich mir die Frage - in welchen Verhältnis stehend begreifst Du Dich derzeit, Menecrates? Als Erzieher der Spielerin hinter Fiona? Denn so mag es mir fast klingen. Die Fakten liegen doch auf dem Tisch - sie möchte aus simoff-Gründen, egal welcher Art diese nun sein mögen, nicht mehr Deine Sklavin spielen. Sie jetzt zu zwingen, entweder zu bleiben und so zu spielen, wie Du es wünscht, oder ihren Charakter löschen zu müssen, um den Zustand aufheben zu können, scheint mir nicht mehr wirklich etwas mit dem angestrebten, allgemeinen Spielspaß zu tun zu haben. Soll dieser Streit denn wirklich auf diesem Niveau weitergehen, ohne jemals eine Lösung zu finden?

    Hmm .. oder eine Seite auf der HP, auf der Links zu allen suchenden IDs, die dieses Feld aktiviert haben, auflistet, und man clickt sich dann bequem die Liste entlang, inclusive der Möglichkeit, die letzten Beiträge zu suchen ...so ein bisschen wie die Familienwerbungsseite, nur ohne Bilder? *grübelt*

    Um den 'Gesucht/Gefunden' Vorschlagh noch etwas zu erweitern: Ic denke, würde man gleich zu Anfang klarstellen können, welche Art von Spiel man sucht, was man gerne hat, würden viel einfacher Herren Sklaven und umgekehrt finden.
    Also eine Art von 'ich mag Lovestorys/politische Intrigen/harte Action/etc.'-Ding - denn einen grundlegenden Geschmack hat jeder, ich kann mir nicht vorstellen, dass man vollkommen ohne Ideen vorher einen Charakter anmeldet ;)