Beiträge von Caius Flavius Aquilius

    "Natürlich," erwiederte ich nur, sehr viel mehr gab es auch im Grunde nicht zu sagen, nicht zu dieser entsetzlichen Tat. Ich fühlte mich innerlich nicht nur wegen Gracchus' Verrat an mir gelähmt, das entsetzliche Antlitz der Agrippina tat ihr übriges, um mir ein Gefühl der Fremdheit und Absonderlichkeit einzuflößen, die diesen Stunden anhaftete. "Wirst Du bitte auch den palatium in Kenntnis setzen? Ich fürchte, im Augenblick bin ich nicht wirklich fähig, dies in all der dignitas zu übernehmen, die dazu vonnöten wäre - sie war eine meiner Verwandten."
    Zu nichts fühlte ich mich noch fähig, und doch musste es irgendwie weitergehen, dies alles in der rechten Weise hinter uns gebracht werden. Und dennoch, nachdem ich die Antwort des centurio abgewartet hatte, wandte ich mich um, die Treppenstufen hinauf, um den Tempel der Vesta zwar nicht zu betreten, aber doch an der Schwelle dort eine der Vestalinnen auf mich aufmerksam zu machen und die Bitte des Prätorianers weiterzugeben .. und die Dinge nahmen ihren Lauf, unerbittlich, Schritt für Schritt, das Leben musste weitergehen.

    Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus


    Ich nickte leicht. "Ich danke Dir - und werde meinen Dank in schriftlicher Form dem princeps zukommen lassen. Und nun will ich Dich nicht weiter aufhalten - ich würde fast wetten, ich bin nicht der einzige, der dieses officium heute mit guter Laune verlässt." Damit hob ich schmunzelnd meine Urkunde und erhob mich, ihm dann abermals zunickend. "Einen ruhigen Tag wünsche ich Dir noch, procurator - und vale bene!" Ich wandte mich seiner Türe zu und war alsbald mit strahlender Laune durch diese hinaus verschwunden.

    Kleiner Hinweis an meine derzeitigen Mitspieler: Dank einer tollen neuen Idee meines Chefs bin ich gerade mit Arbeit zugeschüttet - wenn's mal wieder länger dauert, bin ich unschuldig, Wut-Mails und Urlaubs-Petitionen bitte an meinen Chef :]

    Warum sollte es keine Senatoren geben, die sich an der Stimmung im Volk orientieren? Du setzt voraus, dass jeder Senator irgendwo ein auf seinen Stand blickorientierter Sozialversager sein müsste, um alles andere um ihn herum zu ignorieren - und ich denke nicht, dass so etwas in einem sozialen Gefüge wie Rom möglich wäre. ;)

    "Meine letzten Wagenrennen waren so lange her, dass ich momentan keinen Favoriten mehr habe - aber ich denke doch, dass sich daran beim nächsten Rennen sehr vieles ändern wird," antwortete ich schmunzelnd und legte den Gürtel neben meine Sachen, mich dann streckend. Es tat gut, die Kleidung bis auf das Lendentuch los zu sein, die toga praetexta erinnerte mich doch stets daran, dass meine Pflicht mich begleitete, nur im Lendenschurz war ich einer unter vielen. Vielleicht etwas größer und kräftiger als die meisten, vielleicht etwas braun gebrannter als mancher, aber im Großen und Ganzen eben ein Römer unter Römern. Wobei mich im Moment von der Masse vor allem eines doch noch unterscheiden mochte - die vielen, noch recht frischen Kratzspuren, bei deren Position man erahnen mochte, dass sie keineswegs von einem Kampf stammten, zumindest nicht von einem Kampf unangenehmer Natur. Callistas Krallen hatten ihre Spuren hinterlassen, und zumindest ganz für mich selbst trug ich die Erinnerung an diese leidenschaftliche Nacht voller Stolz mit mir herum.


    "Ja, dass der Winter kommt, merkt man vor allem morgens - umso mehr kann ich nicht verstehen, dass Völker wie die Germanen oder Kelten nie etwas mit den Thermen vergleichbares erfanden, in einem solchen Klima wäre es mir auf Dauer einfach viel zu kalt." Ich trat an die Seite meines Begleiters und ließ - wider besseres Wissen - den Blick unauffällig über seine Gestalt gleiten. Mit einem vagen, inneren Seufzen registrierte ich, dass er durchaus dem Auge zu gefallen wusste, und dieser Ringkampf mir nicht nur kämpferisches Geschick abverlangen würde.

    Überrascht blickte ich beim Klang dieser vertrauten Stimme auf - dann nickte ich schmunzelnd. Corvinus, wie er leibte und lebte. Wer hätte gedacht, dass es irgendwann mein Freund sein würde, der mir diese Unterlagen geben würde ... nun, die Wege des Schicksals waren wie stets unergründlich.
    Ich vertiefte mich in die Fragen und machte mich an die Arbeit.

    Letztendlich wählen vielleicht simon die Senatoren, simoff allerdings alle Spieler - und diese Spieler gilt es durch Einsatz, der über das eigene officium hinausgeht, auch zu überzeugen. Dieses Spiel ist nunmal keine reine simon Simulation (Fragenkataloge zum Bestehen von Prüfungen militärischer und klerikaler Natur muss der Spieler beantworten mithilfe des Wiki, nicht der Charakter), in sofern darf die simoff Komponente nicht vergessen werden.
    Bei einer Wahl, bei der simon nur Senatoren wählen, kann man sehr wohl vorher mit vielen Menschen Umgang pflegen - und deren Unterstützung kann dem Senat durchaus auch zu Ohren kommen, wenn es denn wirklich eine Erklärung für dieses Mischphänomen braucht. In sofern wäre es doch recht einfach zu sagen, 'ich habe simon diese und jene Leute eingeladen, alle anderen sind mir wurscht' ;)

    Diesen Raum hatte ich noch lebhaft in Erinnerung - so einiges an Schweiß hatte ich hier bereits vergossen, als ich meine erste Prüfung abgelegt hatte, und nun stand die zweite an. Im Grunde war ich mir recht sicher, dass mich die Fragen nicht erschrecken würden, aber ein gewisser Unsicherheitsfaktor blieb immer vorhanden. So nahm ich auf einem Stuhl Platz und harrte der Dinge, die da kommen würden.


    Sim-Off:

    Einmal Probatio rerum sacrarum II bitte ;)

    Mal abgesehen davon - warum jetzt dieser überstürzte Aufbruch ins Unleben? Ich denke, ein Wahlerfolg bemisst auch, wieviel sich der Kandidat darum bemüht hat, potentielle Wähler kennenzulernen - und da sah man Octavius Avitus leider kaum in Aktion. Dass dies nicht von den Wählern honoriert wird, ist kein großes Wunder. Jetzt einen theatralischen Selbstmord zu inszenieren hinterlässt einen etwas seltsamen Nachgeschmack.

    "Das werden wir nach dem nächsten Rennen sicherlich wissen, wer da die besten Lenker und Pferde im Stall hat - ich habe noch keinen Favoriten und freue mich einfach auf das sportliche Ereignis. Letztendlich soll das Zusehen Spaß machen, dieses ewige gegeneinander gerichtete Eifern mit allen möglichen Intrigen und dunklen Schachzügen, das die Ställe gerne machen, liegt mir nicht unbedingt," gab ich schmunzelnd zurück - Ursus war anscheinend wirklich ein sehr überzeugter Anhänger seiner factio. Sicherlich würde es spannend werden, und ich hoffte, sollte ich tatsächlich in ein Amt gewählt werden, dafür genügend Zeit zu finden. Wahrscheinlich war aber eher, dass es zu viel zu tun geben würde, um sich allzu viele Freiheiten zu leisten.


    Wir bekamen von einem der Aufseher, die sich darum kümmerten, dass von den Besitztümern der Badegäste nichts wegkam, je ein Fach für unsere Sandalen und die Kleidung zugewiesen, und ich nahm auf der Bank in der Mitte des Raumes Platz, um gemächlich die Sandalen aufzuschnüren. In dieser Umgebung der Wärme fühlte ich mich gleich um einige Lasten leichter, als könnte ich tatsächlich so manchen Gedanken hinter mir lassen und entspannen. Es versprach ein guter Abend zu werden, und ich hatte fest vor, ihn zu genießen.

    Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    ....
    > Einzig und allein dem Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus muss dein Dank gelten, Flavius Aquilius. Er ließ dir in seiner Weitsicht diese Würde zukommen. Mich freut es jedoch zu sehen, dass dir diese große Ehrung durchaus bewusst ist. <


    Natürlich war ich mir dessen bewusst. Es gab nicht viele Männer, die mit einer solchen Auszeichnung rechnen durfte, und wenn ich ehrlich war, hatte ich zwar gehofft, zu ihnen zu zählen, aber nicht wirklich damit gerechnet. Es war tatsächlich eine Ehre, die mich eine Stufe über meinen Vater stellte, bereits damit war es schon erreicht, dieses Ziel, das mich seit Jahren verfolgt hatte - aber es war bei weitem nicht der Endpunkt dieses Weges, das hatte ich mir fest vorgenommen.
    "Es ist eine seltene Ehre, und dieser Ehre würdig zu sein, stimmt mich an diesem Tage sehr freudig. Wie man es einst mit Boten machte, die schlechte Nachrichten überbrachten, weisst Du ja sicherlich aus diversen Epen - ein Überbringer guter Botschaft hingegen sollte sich nicht wundern, wenn auch er in diese Freude mit einbezogen wird."


    Ich schmunzelte etwas, im Augenblick hätte ich wohl die ganze Welt umarmen können, den procurator a libellis mit eingeschlossen, auch wenn ich mir recht sicher war, dass er es nicht unbedingt begrüßen würde.
    "Sag, gibt es eine Möglichkeit, dem Imperator eine Dankesnote zukommen zu lassen? Ich weiss um die Zuverlässigkeit der Feldpost derzeit nicht unbedingt Bescheid, meine Post ins Feld wurde bisher noch nicht beantwortet ..."

    Einer der Sklaven des Haushalts war nach dem Eintreffen des Flavius Furianus sogleich ins Innere der villa enteilt, um Flavius Gracchus vom Wunsch seines Verwandten zu unterrichten, dass er ihn sprechen wollte - ein anderer Sklave führte Flavius Furianus in das atrium der villa Flavia, welches sich eigentlich nicht wirklich geändert hatte, seit dieser das letzte Mal hier geweilt hatte. Stumm blieb er dann an der Seite stehen, für den Fall, dass der dominus noch einen Wunsch äußern würde.


    Acanthus betrachtete den Sklaven vor sich mit einem scheelen Seitenblick. Konnte der Kerl etwa Gedanken lesen? Er war sich sicher, das mit den Hunden nicht laut gesagt zu haben ...aber egal. Flavius Furianus erkannte er auf jeden Fall, und dieses Gesicht genügte im Grunde schon, die Türe zu öffnen. "Willkommen zurück, dominus," sagte der Sklave - nun deutlich höflicher - und winkte einem der anderen Sklaven nahe der porta, er möge den dominus Flavius Gracchus benachrichtigen. Und schon hatte der Sesam seine Türen geöffnet, ganz ohne Zauberwort ... der Weg ins atrium der villa stand weit offen.


    Manche liebgewonnenen Gewohnheiten änderten sich selten bis nie - und so war es auch der stetig missgelaunte Acanthus, der wie so oft an der porta der villa Flavia Dienst tat und mit einer Miene, als sei der Besucher schuld am Ausbruch des Vesuvius, der Herculaneum und Pompeji zerstört hatte, öffnete.
    "Was willst Du?" raunzte er auch prompt dem Sklaven entgegen, in gewohnt liebevoll-zärtlicher Weise, was für Hausierer den ungesagten Nachsatz beinhaltete 'wir kaufen nichts und gleich lasse ich die Hunde los!'.

    Irgendwie schien mich das Thema Wagenrennen zu verfolgen - zuerst hatte ich mit meinem Patron darüber gesprochen, und jetzt mit einem Amtskonkurrenten - anscheinend kam man in Rom von den Wagenrennen nicht wirklich los. Der Gedanke ließ mich kurz schmunzeln, während ich den Weg zu den Umkleideräumen einschlug und mich dabei nicht hetzte. Um diese Zeit waren die thermae recht voll, und wir würden wohl warten müssen, um einen Platz auf dem Hof zu bekommen - aber ich hatte es auch nicht eilig. "Ich habe vielseitige Interessen, aber leider ist es nicht immer möglich, allen nachzugehen - zuerst kommt immernoch die Pflicht, dann die Familie, und dann kann der Spaß kommen, falls noch Zeit bleibt," sagte ich grinsend und ertappte mich dabei, einen der Sprüche meines Vaters zitiert zu haben. So weit war es also gekommen, ich wurde zu einem anständigen Römer.
    "Wagenrennen .. ich schaue sie mir eigentlich recht gern an, aber ich habe noch keinen Favoriten. Das nächste Rennen werde ich wohl mit meinem Patron gemeinsam ansehen, er ist der princeps factiones der Russata. Hast Du dabei Vorlieben?"

    Da taten sich ja wirklich Abgründe auf - aber Abgründe, die durchaus nachzuempfinden waren. Es musste schrecklich sein, an der eigenen Zeugungsfähigkeit zweifeln zu müssen, ein Gedanke, der sich für mich noch nie ergeben hatte - sicher, einen Sohn hatte ich nun, aber dass ich früher nie wegen Kindern behelligt worden war, störte mich nicht. Wenn man allerdings einen Erben brauchte, sah alles schon ganz anders aus, und gerade Gracchus, der so viel Wert darauf legte, dass sein Umfeld so funktionierte, wie er sich das dachte, dass es funktionieren sollte, musste durch einen solchen Gedanken besonders leiden.
    "Ich hätte wohl, um sicher zu sein, denselben Weg gewählt wie Du, Manius, in sofern schäme Dich nicht dessen. Selbst für Antonia dürfte es dann tröstlich sein, den Grund zu erfahren, wieso es mit einem Kind nicht klappt, an wem es liegt - eine ewige Ungewissheit, ewige Fragen nach dem Warum lassen einen Menschen nur verbittern. Vielleicht ist es dann auch besser für eure Ehe, eine gewisse Klarheit zu haben, sonst gebt ihr beide euch nur wechselseitig die Schuld, ohne jemals der Wahrheit nahe gekommen zu sein."


    Nein, in keinem Fall missbilligte ich, was er getan hatte, und er konnte mir das sicher auch ansehen, ich wich seinem Blick nicht aus, lächelte ihm nur still entgegen und hob dann den Becher in seine Richtung an, stumm auf sein Wohl trinkend. Die folgenden Worte jedoch ließen mich mühsamer atmen, denn die Zärtlichkeit im Klang seiner Stimme schnürte mir die Kehle zu, es war unglaublich schwer, ihm jetzt zu antworten, ohne ihn mir nahe zu wissen, ohne ihn berühren zu dürfen, seine Gestalt nur liebkosend mit Worten, mit Sehnsüchten und Wünschen. Warum nur war es uns verboten, unseren Herzen zu folgen?
    "Dann sollten wir beieinander sein, Manius, so gut es eben geht. Ohne Dich macht das alles keinen Sinn für mich, den hatte es nie." Diese schlichten Worte drückten zwar nicht aus, was ich für ihn empfand, aber es hätte wohl aller Worte der Welt bedurft, um dies zu fassen, und ich hatte nur so wenige, konnte ihn nicht glücklich machen, obwohl ich es wollte ...

    "Ich werde Dich gerne zu einem Rennen begleiten, wenn demnächst wieder eines ausgetragen wird - bisher fehlte mir oft die Zeit dazu, und auch die Gelegenheit, in meinem Haushalt sind die Rennbegeisterten keine wirkliche Mehrheit, und alleine auf eine solche Veranstaltung zu gehen lockt mich auch nicht unbedingt," sagte ich schmunzelnd angesichts seiner schuldbewussten Miene. Dass gerade ein princeps factiones sich Mühe gab, Mitglieder zu werben, war ja nicht ungewöhnlich und eigentlich auch nichts, dessen man sich hätte schämen müssen, wahrscheinlich hätte ich dazu wohl auch jede sich bietende Gelegenheit genutzt.
    "Wann sind denn die nächsten Rennen? Das Rennen beim Equus October ist ja eher ein Rennen sakraler Natur, und zählt deswegen nicht wirklich .. hat die Russata denn derzeit einen guten Nachwuchsfahrer?"

    Das verdutzte Gesicht des nervtötenden Händlers bei Antonias Drohung ließ mich kurz grinsen - ich wäre gespannt darauf gewesen zu sehen, was sie mit ihm gemacht hätte, allein aus Genugtuung darüber, dass er mich so lange mit seinem uninteressanten Modegeschwafel genervt hatte.
    "Ach, nun ziere Dich nicht, Antonia, ich lade Dich auf einen schicken Stoff in einer schicken Form ein, als Dankeschön für die bisherige kompetente Einkaufsbegleitung. Du rettest mich immerhin vor einem Notstand in Sachen repräsentativer Kleidung, da kann man gar nicht genug dankbar sein. Und ...wenn es Dich erfreut, dann ist es doch eine gute Gelegenheit, Dir eine Freude zu machen?" sagte ich beschwörend, denn dass ihre Augen vorfreudig geblitzt hatten, war mir nicht entgangen.


    Das war etwas am Einkaufen, das selbst mir Spaß machen könnte - zu sehen, wie sich eine mir angenehme Frau an der Vielfalt der Möglichkeiten erfreuen konnte, dabei Freude empfand, sich verwöhnen zu lassen (und sei es nur mit Stoffen und Schnitten), und zu wissen, dass zumindest dieser Tag für sie ein gewisses Maß an Sonne beinhaltete. Sie hatte ohnehin viel zu wenig Freude, das merkte man sowohl ihr als auch Gracchus durchaus an, und wenn ich ein bisschen dazu beitragen konnte, dass sich dies änderte ... "Was meinst Du, eine stola samt palla wäre doch genau das richtige? Etwas schickes für den Tag, oder doch lieber für den Abend?" Das einzige, wovor mir im Augenblick wirklich grauste, war die Rechnung, aber das gehörte eben dazu. Wer Spaß haben wollte, musste dafür irgendwann im Ausgleich leiden.

    "Ich beginne meistens mit gymnastischen Übungen oder Ringen, je nachdem, ob ich einen Trainingspartner finde - und dann ins caldarium ... und zur Abhärtung ins frigidarium ... aber wir können die Reihenfolge auch Deinem Geschmack anpassen, mir ist heute eigentlich fast alles Recht, das nicht mit dem Tempel zu tun hat," sagte ich gutgelaunt, die Aussicht auf ein wenig Entspannung in netter Gesellschaft hatte meine Laune doch um einiges gehoben. Es tat gut, ein wenig Abstand von dem gewinnen zu können, was mich täglich umgab, und angesichts der nicht gerade guten Stimmung meiner Sklaven derzeit zog es mich auch nicht wirklich nach Hause. Einige Tage auf dem Land wären jetzt genau das richtige, aber angesichts der Wahlen sicher nicht die beste Idee.

    Ich hob den Blick zu jenem Mann auf den Rängen, den ich alsbald auch als Senator Vinicius Hungaricus erkannte - jenen Mann, der auf der Feier der Meditrinalia ein so langes Gespräch mit Claudia Callista geführt und augenscheinlich durchaus Vergnügen dabei empfunden hatte. Die Frage allerdings enttäuschte mich etwas, nichtsdestotrotz gab ich ihm ruhig und gut vernehmlich Antwort.
    "Senator Vinicius Hungaricus, mir ist sehr wohl bewusst, dass es nicht allzu häufig geschehen wird, auch eine ermittelnde Tätigkeit auszuführen - aber ich kann sie mir doch zumindest erhoffen, als einen weiteren der interessanten Aspekte an diesem Amt. Letztendlich wird wohl ein Hauptteil der Arbeit in der Aufsicht über die Gefangenen und die Vollstreckung von Urteilen bestehen, und den vielen anderen Dingen, die das Amt eines tresvir capitalis auszeichnen. Auch das meinte ich damit, eine nicht unbedingt bequeme Aufgabe auszuüben, die einen vom Schreibtisch wegführt - ich sehe in der Varianz der Kriminal- und Zivilrechtspflege die eigentliche Herausforderung, und in den immer neu auftretenden Entscheidungen, die zu fällen sein werden."