Beiträge von Lucius Helvetius Caesoninus

    Nicht viele Worte hatten ich und der Aurelier gewechselt, nur Artigkeiten, doch ein sympathischer Mann, wie sie Rom nicht viele besitzt, wurde mir sehr schnell klar; wir würden uns so schnell nicht wiedersehen.


    So winkte ich ihm auch das ein oder andere Mal von der Reeling aus zu, während Ostia immer kleiner und kleiner wurde und wir schließlich auf hoher See waren...

    Wir waren in einfache edle Tuniken gehüllt und erreichten nach ein, zwei Stunden langweiligsten Ritts Ostia und seine Hafenanlagen. Meine zwei Sklaven ritten voraus und ich meinte, wenn sie's in Zukunft ebenso hielten, hätt ich nicht viel zu tun in Hispania und alles liefe wie an den Schnürchen der Groma.


    Ich hatte Glück mit den beiden griechischen Brüdern, Glaukos war vertraut mit den Künsten der Zahlen, Eumaios, der jüngere, ein Feuerkopf dem die Pferde nicht wild, die Frauen nicht abweisend und der Wein nicht stark genug sein konnten, ein Liebhaber der Tragöden - zu allem Überfluss waren sie mir treu ergeben wie Freunde, denn ich gab ihnen jede erdenkliche Freiheit und zahlte ihnen ungewöhnlicherweise auch einen Lohn für ihre Dienste.


    Nur einmal im Jahr und in gewisser Verkehrung der Saturnalien, ließ ich sie verstehen, dass sie Sklaven seien, wenn ich sie nach Strich und Faden bediente; das nahmen sie mir denn auch regelmäßig übel... und ich hatte meinen Spaß.


    Skylla, Charybdis! Dort hinten, da steht der Flavier, seht...


    Und sie sahen, wie ich sah und wir lenkten den Schritt unserer Pferde in gespanntem Trab - weil das einfach besser aussah - in die Richtung des Patrons.


    Lucius Flavius... ich sprang vom Pferd, die Stirn vom Tau der Anstrengung glitzernd, und lachte meinem Flavier entgegen Salve Patron! Dein Weg war hoffentlich weniger beschwerlich als der meinige, als Phoibos diese griechischen Brüder hier erblickte, konnte er sich nicht enthalten einige neckische doch hinreichend scharfe Strahlen herabzuwerfen, nunja, doch er ließ uns passieren... dabei wies ich auf die Griechen, die sich daran machten unsere wenigen Habseligkeiten auf das Schiff zu bringen.... ich reichte meinem Patron fast beiläufig, doch fest und entschlossen die Hand. Es zog mich, meine Sachen selbst auf die Schaluppe zu tragen, doch mir blieb nicht mehr als meine zwei Freunde bei ihrer Arbeit zuzuschauen

    Sanft rieselte der Sand aus meinem Beutelchen und tunlichst versuchte ich mit meiner Sandale selbigen dezent auf dem glatten Parkett zu verteilen, auf das ein Niemand dieses gewahr werden würde. Sollte aber mein Patron nun selbigen entdecken, dann würde ich flugs behaupten wollen, dieses sei doch der Sand, auf dem Sokrates gesessen habe, während er sich seinen Bart wusch. Und die Hälfte dieser Kleinodie möge meinem edlen Gönner gehören. Doch vielleicht würde er es gar nicht merken, und so würfe ich den Sand dann dezent an den nächsten Hecke um die Ecke.

    So, warte ich also dann auf Nachricht, und habe bis dahin Nachsicht :)

    Ein gtuet Kasufmann, najnu,


    Ein zweifelhafter Blick an die Decke ließ mich zweifeln. Die Freude über solch gute Neuigkeiten, die ließen mich ein wenig wirr werden. Also erhob ich erneut meine Stimme: *Räusper* Pardon, ein Gteur Kaufmann...


    Achwe, was sollte mein vielleiber Patron nur von mir denken? Ich lächelte erneut und setzte an und versuchte mein Glück mit etwas kürzeren Worten:
    Nun, hab dank Du, edel dein Geist... das klappte ja recht gut, klang in meinen Ohren allerdings leicht schwachsinnig.


    Ich tat das notwenige nd leerte den Becher in einem Rutsch, dass es nur so rauschte in meinen Adern pochte und ein allgemeines Feuer in meinem Geiste einen Weinbrand entfachte.


    Wenn einem sovie Gutes widerfährt, so ist dass eine Reise nach Tarraco wert!


    Ich schüttelte wirr meinen Kopf um wieder Herr der Worte zu werden und wurde wieder ernst.


    Den Auftrag, ja, den nehme ich mit dank und Wonne an und was die Münzlein angehet, von denen Du sprachest, so wil auch diese dankend ich in Empfang nehmen. Und wenn auch noch die Schneiderei mir angediehen werde sollte, so will ich sie gut und erfolgreich für dich führen wollen, sdo war ich hier stehe.


    Links und rechts sind Begriffe aus der französichen Revolutions-Ära, wenn ich mich richtig erinner, Jacobiner und Girondisten?!

    Ich lächelte weiterhin, obwohl ich mich schon mit der Groma im Schlamm des Hispanischen Winters sitzen sah - unwürdig einem aristokratisch gesonnenen Herzen.


    So hob ich denn die Augenbrauen in einer zweifelhaften Vorfreude, denn konnte ich das generöse Angebot meines geliebten Patrons durchaus nicht ohne das Drücken der Seele zu spüren abweisen. 500 Sesterzen bar auf Kralle wärn denn nich schlecht... zuckte es durch meinen Geist, ja, manchmal hatte ich den Eindruck, es wohnten zwei Seelen in mir... auf Kralle!


    Agrimensor, Patron, sagte ich zackig, welch verantwortungsvolle Aufgabe, Du mir angedeihen läßt!


    Meine Augen strahlten scheinbar voll des Glückes über diese Gunst. Doch nun, da würde ich noch schnell am Rande auf das von mir ursprünglich angestrebte Thema zurückfinden müssen, ja, wollen!


    Nun verhält es sich so, mein Patron. Drei große Unternehmungen von bester Güte nenne ich ja mein Eigen. Und schon so manch zufriedener Kunde beehrte uns in unserem Betrieb. Doch nun, mein Patron, da benötigen wir, da der Verkauf so erfolgreich gestartet ist, weitere Waren. Wir kommen mit der Produktion nicht nach. Und wenn der verkauf stocken sollte, so wäre die ganze Arbeit umsonst. Du verstehst das ja sicherlich, nicht?


    Einmal musste ich noch tief Luft holen, denn ich war ja mit meinem Vortrage noch nicht einmal am Ende, auch wenn es vielleicht so schneinen mochte. Doch nun, da musste ich meinem Gönner ja auch noch ein schmackhaftes Hühnch..., ähm, Angebot unterbreiten, da unsere Hühnchen-Garküche ja gar am wachsen sein sollte.


    Mit einer monetären Unterstützung, von sagen wir vielleicht, es könnte auch weniger sein oder mehr, aber so mit 700 Sesterzen, da käme ich gut aus und würde uns Waren zur Produktion zu guter Kondition besorgen können. Du würdest großteilig an diesem Geschäfte nun partizipieren können, da du ja nicht nur den Betrag in schnellen Raten zurückerhälst.
    Entschuldige, doch muss ich nun einen Schluck des roten Rebensaftes nehmen, da meine Zunge schon ein wenig pelzig zu werden droht.


    Ich nahm einen Schluck und fuhr dann fort. Neben der Rückzahlung erhälst du auch den Löwenteil des Gewinnes. Ebenso Waren aus der Produktion.Doch würden auch 500 ausreichen.

    Für mich war es entweder höchste Zeit das Weite zu suchen oder aber...


    Lasst mich durch mit Körpereinsatz bahnte ich mir den Weg zu Furianus... und stellte mich demonstrativ neben ihn, sagte jedoch nichts... als vielleicht dann doch nur für den Flavier hörbar und mit dem BLick auf den Helvetier gerichtet Salve Patron, Du kommst zur rechten Zeit ... dennoch ... lass Dich von mir bitten den Redner nicht zu sehr zu beschämen ... ein Verwandter, zu meiner Schande....

    Tja, dachte ich bei mir, als die Worte des mir nun ja nicht gänzlich unbekannten Mannes hörte... und das Flavische Haus, tja, war mir ebensowenig unbekannt... Eine schwierige Lage, die ich durch einfaches Wietergehen hätte meistern können, vielleicht. Vielleicht aber hätte irgendjemand meinen mucksmäuschenstillen Abgang bemerkt und mich Haenfuß gescholten, wenn nicht gar schlimemres.


    Also sagte ich halt etwas scheinbar dummes Ich kann nur hoffen, Helvetius Tacitus, dass die Gens, der du angehörst, gleichermaßen ordnende Sorgfalt auf die eigene Vergangenheit verwendet, wei sie es einem ihr nicht anverwandten Hause abverlangt. Ist es so Onkel?


    Mein flavischer Patron hätte sich gefreut ... mein Onkel wohl weniger, darauf musste er aber gefasst sein, immerhin stand er hier auf der Rostra, der Gute.
    Jedenfalls hatte ich den Eindruck, doch noch fein raus zu sein. Tacitus würde vermutlich reichlich schlecht von mir denken, aber irgendwo... tja.

    Doch Federn waren schnell zur Hand und ich lächelte, wenn auch verlegen, auf meine liebenswerte Art. Da mir die rechten Worte noch immer nicht in den Mund flogen, da ignorierte ich meinen Lapsus sogleich und schenkte meine Aufmerksamkeit seiner Frage. Was ich meine, mein Patron, ist das ich unter die Geschäftsleute gegangen bin. Dabei klopfte ich auf den mit Sand gefüllten Lederbeutel. Oja, ich habe ja noch große Pläne, an denen mein Patron auch redlich beteiligt sein solle, doch das verschwieg ich zunächst. 8)
    Als ich nach Rom kam, da hatte ich nichts. Nun aber nenne ich schon mehrere Geschäfte mein Eigen :]. Und die Geschäfte laufen gut. Wieder klopfte ich auf meinen Beutel und ließ es dann aber tunlichst sein. Nicht, das am Ende noch Sand herausrieseln würde. Wenn die Geschäfte weiter gutgehen sollen, so muss ich expandieren , also investieren. Mein Dilemma ist, das ich nicht alles auf einmal bezahlen kann, dafür reicht selbst der gefüllte Beutel nicht. Deshalb suche ich jemanden, den ich beteiligen würde am Gewinn.

    Was mein Patron sagte, vielmehr wie er es sagte, löste in mir eine kritische Betrachtung meines Auftretens aus...


    Kaum eine Achteldrehung meines Ringes, unmerklich also, von meinem Daumen im inneren der Hand ausgeführt, waren mir Gedankenstütze genug, zu erkennen, dass meine Worte in einer Taberne angemessen, hier jedoch verfehlt und weder meines Patrons noch meiner würdig waren.


    Dies dauerte vielleicht einen Augenaufschlag, einen Augenaufschlag der Stille allerdings, der wahrscheinlich nicht nur mir spürbar war.


    Furianus tatsächlich zugetan, lächelte ich verlegen ob meines verbalen Fehltritts und suchte nun nach den passenden, angemessen Worten, was nicht lange währte, den Schwätzen konnte ich und wenn ich mich mit femden Federn schmücken musste...



    /edit

    Sim-Off:

    ...tatsächlich muss ich nach den Worten suchen. tja. und hab noch was zu tun., Furi, derweil kannst du ja vielleicht den Augenaufschlag nutzen?! :D

    Das freute mich doch zu hören. Ein zufriedener Patron ist doch auch gleich viel spendabler. Und, oho, mein kleiner Beutel schien seine Wirkung nicht zhu verfehlen. 8)
    Hispania? Na, du hast ja ein Glück, all die schönen Mädels dort. Ich wünschte doch, ich könnte dich begleiten. Doch habe ich bass zu tun, mir fehlen zwei weitere Hände. Auf meine typische Art drehte ich an meinem kupfernen Ring, immer bedacht, die dünne Goldschicht nicht abplatzen zu lassen. Noch wollte ich die rote Katze nicht aus dem Sack lassen, also, zögerte ich, und druckste noch an einer weiteren Frage herum, die mich schon lange interessierte. Wie hast du es eigentlich geschafft, so mächtig zu werden? hattest du Freunde? Bist du auch eines Mannes Klient? Unschuldig lachte ich ihn an.

    Nicht lange musste ich warten und Lucius Flavius betrat das Atrium. Ich ging einige Schritte lächelnd auf ihn zu Lucius Flavius Furianus, es ist schön Dich zu sehen, Salve! und reichte ihm meine Hand entgegen.


    Wie geht es Dir und was machen die Projekte? Es geht voran, wie ich hoffe...


    Ich blickte ihm freundlich in sein wohlgeformtes Gesicht und gab ihm Gelegenheit die Begrüßung zu erwiedern, bevor ich meine Angelegenheit vortrug.

    Ich kratzelte mich am Kinn und dachte schon an den hoffentlich gut gekühlten Wein, als der Vasall etwas sprach. Doch war ich abgelenkt und verstand nur etwas wie "Kuss". War das etwa einer vom anderen Ufer des Tibers? Unwillkürlich drehte ich an einem meiner Ringlein, wusste ich doch, was für ein ansprechender und gutaussehender Mann ich war. Mich schuderte es kurzfristig.....schüttel......Die Kunde ist für den Furianus. Und nur für den Furianus :]


    Und ich legte noch einen nach und machte auf dicke Toga. Große Geschäfte, die viel Ruhm und Geld einbringen, dies ist die Kunde, die ich bringe. Also spucke...ähm, spute dich.