Beiträge von Lucius Helvetius Caesoninus

    Die Frau an sich wandte ich mich zu meinem Bruder du sprichst ein großes Wort gelassen aus, fast so, als hättest du den Platon doch gemocht. Aber dem An-sich stelle ich die Seele gegenüber, die wir entdecken und der unsern gemäß ist, wie könnte man sonst auch Männer lieben? Das war auch Platon glaube ich... mit einem Zwinkern meinte ich dann Auch beantwortet das ja nicht meine Frage, wie ein Mann das Herz einer Frau gewinnt, oder würdest Du sagen, der Mann an-sich sei's?


    Ich schenkte allen einen Schluck nach, das Wasser würden sie sich selbst nehmen. Langsam und ganz fröhlich wandte ich mich an Minervina Glaubst Du auch, wie Cato, dass nur Mann und Frau mit ihrem An-sich aufeinander treffen müssen, und es entzündet sich ein Feuer? Meinen Erfahrungen würde das ganz entgegenlaufen. Zum Beispiel diese üppige Frau dort, die manches hat, was man als Frau-an-sich bezeichnen dürfte, sie läßt mich kalt wie die Albaner Berge im Winter...

    Wie wunderschön, ein Jüngling umspann dich mit seinem Lyraspiel, zart und frei der burlesken Deutlichkeiten! begeisterte ich mich. Nachdenklicher fügte ich hinzu Ein Fehler eigentlich eine Sache burlesk zu heißen, wenn man verdorben meint. Wer die Landleute kennt, weiß wie rein sie fühlen, wie ehrbar sie lieben, wie einfach das Leben ist, einfach und schön


    Ich faltete meine Hände um Cato nicht weiter zu beunruhigen und auch Minervina die Gewissheit zu geben, dass keine Karaffe in wildem Flug ihr Dasein beendigt.


    Ruhig sagte ich Unsere guten Sitten finden wir in reinerer Form noch auf dem Land, dort sind wir unseren Ahnen näher als in der ewigen Stadt- ich hielt inne um keinen langweiligen Monolg zu halten und drehte in die Runde blickend an einem Ring und dachte leise Die Liebe, sie ist alles, durchdringt alles und wird von allem durchdrungen, in ihrer Stärke ihr Schwächstes umschließend, ein Keim...

    Reichlich schenkte ich nach... Andererseits, frische Luft würde Dir gut tun, Junge... wenn ich schonmal hier bin, könnte ich ja mal meine Erinnerung an gesunde Luft auffrischen Also, Caeso, wieviel du auch gleich gesoffen haben magst - an den Strand wird gegangen! ich werde mehr Wasser in den Wein mischen, sont ertrinken noch meine Gedanken... uff ein langer Tag heute, aber ein guter Tag Gut gemacht, ich klopf Dir auf die Schulter!


    Ich schlürfte den Becher leer und kramte ein klein gefaltetes Pergament mit kurzen Berechnungen aus meinem Beutel. Startgelder X mal Y minus Fix ach... heute nicht mehr, schenk nach! Schenk nach! Fix, fix!

    Mein Bruder hatte Recht. Ich sprach nur von ostia. Dabei vergaß ich die Sorgen und Wünsche meiner Lieben. Ja, Bruder, stimmt. ich weiß genau, wen Du meinst. Auch dieser Sache sollten wir uns widmen. Mit gesenkten Lidern schaute ich zu Minervina herüber, die sicherlich nicht versatnd, was meinen Bruder bewegte. Geschickt band ich Minervina in das Gespräch ein. Sage mir, Du holde Schönheit, wie stellt ein Mann es an, das Herz einer Frau zu gewinnen?

    Auch ich freue mich, Iulia Helena du, mit den Augen des Himmels, dir verfallen, dir zu Füßen ... und recht herzlichen Dank nochmals, dass du dir die Zeit nahmst.


    Leicht hob ich die Hand und wandte mich zum Gehen Deine Schreiber will ich dir für heute dann auch lieber lassen Ich schickte ihr ein letztes Lächeln ... einen schönen Abend und ging - in Gedanken an sie -, die Herberge zu suchen.

    Zwar fühlte ich mich geschmeichelt... Danke, Minervina! Es war auch nur im übertragenen Sinne gemeint. Wenn ihr das Geschenk nicht annehmen wollt, könnt ihr euren Anteil gerne leisten. Kein Problem. ...aber In der Tat kränkte mich die Kritik etwas, wenn ich das von meinem Bruder ja schon kannte, dennoch...


    Ich nahm ein Paar Oliven und etwas Käse, ließ es mir schmecken - und dachte an Ostia, den Strand, das Meer and das Rennen... das Rennen ... das Rennen... Teufel auch, das musste doch klappen! ... den Magistrat gewinnen, überreden, und wenn es sein muss...


    Wie gut kannst du eigentlich mittlerweile reiten, Cato? Hältst du dich auch schon im Galopp? fragte ich trocken und schmuzelte innerlich, nur zu gut hatte ich seine Reitkünste im Gedächtnis, dabei sah ich aus dem Augenwinkel zu Minervina, hielt meinen Blick aber auf meinen lieben Cato gerichtet, den Miesepeter, Kritikaster... sofort wechselte ich das Thema: Ich werde in den nächsten Tagen tatsächlich nach Ostia fahren und mich dort etwas vergnügen, wenn ihr wollte nehme ich euch mit und würde bei der Tante auch vorsprechen... was mir unendlich missfiel. Bei Tanten vorsprechen, bei Iuppiter! Milde lächelte ich Minervina an.

    Nonchalent fegte ich sämtliche Besorgnis meiner lieben Gäste mit einer eleganten Handbewegung weg. Ach, was, Ihr Lieben. Heute ist ein Tag zum Feiern und zum Singen. Morgen können wir wieder gramvolle Gedanken unser Eigen nennen. Doch heute, heute wird gelacht. Fast hatte ich mit meiner Bewegung den Weinkrug umgestoßen. Außerdem sind die Tage der Armut sicherlich gezählt. Geheimnisvoll rieb ich auf meinem vergoldeten Ringlein herum.

    `Caeso`, sagte ich mir, da geht noch was. Doch deutete ich mit einer eleganten Bewegung meiner Hände an, bei denen die Ringlein aufblitzten, das ich, da ein Mann von Welt, doch niemals unehrenhafte Vorstellungen hätte. Nie, würde ich unredliches tun, nimmer mals, Magistra...ta.
    Der Saum meiner Toga kräuselte sich leicht am Boden entlang, so dass ich ihn ein Stück von selbigem entfernte, damir er wohlig rein bleiben möge. Mit der linken fuhr ich mir langsam durch das gelockte Haar und rückte alles an den rechten Ort.

    Die Magistrata hatte mir Weg und Namen der Herberge gewiesen, die ich ohne Schwierigkeiten fand. Hier wollte ich ein PaarTage Roma vergessen und über das ein oder andere mir den Kopf zerbrechen.


    Mit dem Wirt war ich schnell einig und kaum saß ich im Schankraum beim Wein, fühlte ich mich auch schon ganz beheimatet. Angeregt schenkte ich mir reichlich in den Becher um es mir gut und angemessen gehen zu lassen.


    Nachher werde ich noch einen nächtlichen Spaziergang machen, auf dein Wohl, Caeso!
    Vieles war zu überdenken, das Rennen, die Silva Vindobona, die Cena der Magistrata... Prost, Caeso!

    Ich betrachtete den Turm, ich betrachtete ihre Hände, diese wohlgeformten, diese gepflegten Hände! Und wusste meine Dokumente in Sicherheit. Könnten solche Hände lügen? Allein solche Fragen zu stellen erschien absurd.


    Nun, Ostia ist quasi das Tor zur Welt, warum sollte etwa Mantua diese Ehrung solcher Spieler erfahren? Zunächst Rom. Und das ist nicht denkbar ohne Ostia. Darin liegt eine Spannung und darin wiederum Spiel und - Gewinn . Ich bin mir ganz sicher, dass, wenn wir dieses Wettreiten hier etablieren, der Geist desselben auch andernorts fruchtbaren Boden finden wird... den allerdings sollten wir uns handzahm halten!


    Mein Ton lag zwischen militärischer Präzision und dem Geflöt frühlingshaften Vollmondnmorgens - etwa ebenso war mein Gesichtsausdruck. Sowohl als auch und dennoch unbeirrbar.


    Zum Sonnenaufgang also. Ich werd es dort probieren. Darf ich, bevor ich dich fürs erste verlasse, sagen: Habe Dank, Magistra ähm Magistrata, für die Zeit, die du mir geschenkt hast!? Es war mir ein Vergnügen!


    Artig faltete ich meine Hände und bereitete meinen Abgang vor. Als ich noch sagte Ähem... es wäre mir eine Ehre, dich abends zu einem Trunk einladen zu dürfen - wir könnten noch ein Paar Kleinigkeiten besprechen, so es dir recht ist... ich blickte in die Bläue meines Lebens

    Als ich durchaus über ihrer Taille angelangt war und es mir ganz deutlich wurde, dass es nicht viel half, nicht zuzulassen, was schon längst geschehen war, da wollte sie die Pläne behalten! Glücklicherweise hatte ich noch ein Paar Einzelheiten für mich behalten Ich würde es sehr begrüßen, gerne, ja! hörte ich mich sagen und wusste nicht, was es eigentlich bedeuten sollte; und da war wieder ihr Blick, der magische, und als sie mich fragte wo sie mich erreichen könne, sagte ich ohne zu überlegen:


    Die nächsten Tage gedachte ich in Ostia zu verbringen, dieses Wetter ist in Rom nur schwer zu ertragen, die Luft... Mein Herz oder was auch immer klebte an ihr, uh-hmm! und mir war ganz klar, wie unangemessen ich mir dabei vorkam, tja, so war's und ich hatte eingesehen, dass das, was bereits geschehen ist nicht mehr - - - naja es war wie's war. ...allerdings, ich habe noch keine Herberge genommen. Vielleicht weißt du...?!

    Zum Zeichen meiner Verlegenheit kratze ich mir mit dem Zeigefinger der linken Hand zwei und ein halbes Mal die linke Schläfe zog nur ganz leicht die Brauen nach oben und fand, dass das genug der Zeichen waren und sagte mit einem Mund, milde umspielt von einem Lächeln der unbestimmten Art
    Ja, davon verstehen sie vermutlich eine ganz Menge, nicht umsonst trage ich mich mit solchen Ideen ich senkte den Blick und meine Finger kribbelten so vor sich hin und ich wusste, dass ich ihr kaum wiederstehen würde können, würde ich es wagen sie Anzublicken.


    Ich versuchte all diese Assoziationen zu unterdrücken und fuhr "sachlich" fort: Ich glaube nur, dass man es in keinem Circus stattfinden lassen sollte, man kennt das ja zur Genüge -


    Ich blickte auf ihre Füße und glitt langsam aufwärts... :P

    Meine Finger kribbelten nun noch stärker, fast hatte ich das Gefühl die klingende Münze schon in Händen zu halten. Ich überspielte meine Freude durch einen gelangweilten Blick auf meine Fingerspitzen und lächelte leicht. Dann war's genug und ich klang wohl mehr als emphatisch:


    Zum Hafenfest! Eine brillante Idee! Wir würden die Reiter starten sehen und in einer Schleife, nein, zweien, dreien zum Fest zurückführen, dass Ehrgeiz und Kampfgeist der Reiter hautnah auf den Zuschauer übergehen! Meine Augen funkelten Wenn wir Erfolg haben könnten wir es tatsächlich auf alle wichtigen Städte ausdehen, warum nicht, oh ja!


    Fabia hatte ich gar nicht mehr im Kopf, sie würde mir später erst wieder in den Sinn kommen. Oh wie diese Magistrata kribbelte :]

    Der bekanntheitsgrad stieg, da war kein Zweifel. Dabei blickte ich auf meine gepflegte Fingernägel, die mir sehr gefielen, richtete einen der Ringe aus, das alles seine Ordnung hatte und hätte mich gerne betrachtet. Ich fühlte mich einfach klasse.


    He, Cato, wen meint Minervina mit bekannt, bist Du schon Praefectus geworden? dabei stubbste ich ihn leicht, aber nicht zuz leicht an, wie es größere Brüder zum Unbehagen der jüngeren gerne machen.


    Aber ich ließ das sofort sein und fragte Schön, ihre Lieben, dann gehen wir also?

    Es war schon einigermaßen voll heute, doch schnell fanden wir einen Tisch, an dem sich folgende Vergnüglichkeit zutragen sollte:


    Zunächst bestellte ich reichlich Wein und Wasser, Brot, Olive, Käse, Eingelegtes und rechnete schnell nochmal durch ob es noch für was richtiges reichen würde... endete aber bei irgendeiner Zahl, es war wohl 42. Doch diese Erinnerung spülte ich mit einem Schluck vorab herunter.


    Bedient euch, es ist angerichtet und der Wein leicht gemischt. Wem er dennoch zu starek ist der zögere nicht ihn eigenhändig weiter zu entweihen scherzte ich