Beiträge von Marcellus

    Dieser Augenblick würde noch lange in seinem Gedächtnis zurückbleiben als Marcellus sich von Nadia löste, sich umdrehte und ohne große Worte ging. Nach wenigen Schritten drehte er sich jedoch um und antwortete Nadia mit einem gehemnissvollen "Ich werde da sein...", eher er sich wieder umdrehte und seiner Wege ging.

    Seine Reise nach Mantua war sozusagen umsonst gewesen. Nun hieße es wieder zurück nach Roma, dem Ausgangspunkt seiner Reise.


    "Hab Dank für deine ausführliche Information. Dann werde ich den Pater dort aufsuchen.", verabschiedete sich Marcellus vom Pförtner um sogleich nach einer Reisemöglichkeit nach Roma zu suchen.

    Nadias Reaktion sagte mehr aus als tausend Worte. Um so schwerer wurde ihm ums Herz zu wissen, dass der Augenblick des Abschiedes gekommen war. Die ganze Bevölkerung Roms hätte nun genau an diesem Ort versammelt sein können, zählte in diesem Augenblick nur diese letzte Zweisamkeit.


    "Es freut mich, dass es dir gefällt", entgegnete Marcellus mit einem melancholischen Lächeln auf den Lippen. Schon seltsam wie zwei Menschen in kurzer Zeit "zusammenwachsen" konnten. Einerseits machte diese Erkenntis Marcellus Mut, dass sie sich bestimmt eines Tages wiedersehen würden - ansonsten wäre es ein all zu grausames Spiel der Götter gewesen - auf der anderen Seite verstand Marcellus es nicht wirklich, warum es hier und jetzt - und vor allem so enden musste. Er zuckte mit den Schultern...


    "Wir werden uns wiedersehen... ganze bestimmt", sagte Marcellus mit kräftiger Stimme, die keinelei Zweifel daran lassen sollte,dass es wirklich so kommen sollte. Mit freundlichem Lächeln sah er zu Nadia hinab. "Darf ich?", fragte er, und Nadia würde sicherlich wissen, dass nun eine freundliche und freundschaftliche Umarmung vollgen sollte, um den Abschied entgültig zu besiegeln.

    Die Händler aus Roma hatten in mit nach Mantua genommen und im den Weg in Mantua zur Casa Annaea gewiesen. Die Reise über hatte Marcellus genügend Zeit gehabt über die kurze Zeit mit Nadia in Roma nachzudenken. Ob sie sich wohl jemals wiedersehen würden?


    So stand Marcellus nun auf dem Vorhof, schaute sich um und folgte dem Schild, dass den Weg zur Casa Annaea wies und klopfte an der mächtig wirkenden Tür an und wartete auf ein Zeichen.

    Ja, er hatte gehofft, dass sie denken würde, er wäre nur des Geldes wegen zu dem Schreiber zurückgekehrt. Aber schon am Mittag hatte er mit dem Schreiber eine Vereinbarung getroffen, dass er etwas für Marcellus fertigstellen sollte.


    Mit einem Lächeln im Gesicht strich er Nadia die zwei Strähnen aus dem Gesicht: "Nicht ganz Nadia..." und reichte ihr dabei ein Pergament. "Deshalb..." Der Schreiber hatte in der Zwischenzeit und als Wiedergutmachung eine Zeichnung von Nadia angefertigt. Dafür konnte der Schreiber die fälschlicheriwese einbehaltenen Sesterzen behalten. Es war eine spontane Entscheidung von Marcellus gewesen, trugen aber doch die Hilfsbereitschaft und Nähe zu Nadia doch dazu bei. Die Zeichnung hatte er noch mit einem "Von einem Freund an eine Freundin. Marcellus." unterschrieben. Jetzt, da sich ihre Wege trennten - vorerst wie sich Marcellus schon eine Weile einredete - sollte diese Zeichung zumindest nadia an die gemeinsame, wenn auch sehr kurze aber schöne Zeit erinner. Gespannt wartete Marcellus auf Nadias Reaktion.

    Die Antwort war nicht anders zu erwarten. Irgendwo war jeder in seiner Welt gebunden - eine Mischung aus Enttäuschung und Traurigkeit überkam in dennoch. Aber bei dem Gedanken, was er nun vorhatte zeichnete sich wieder ein Lächeln auf seinen Lippen ab. Marcellus strckte seine Hand nach Nadias Kinn an hob es an, so dass sie sich in die Augen sehen konnte.


    "Erinnerst du dich an den Schreiber und daran, dass ich dich eben nochmal kurz habe warten lassen als ich ihn nochmals aufsuchte?". Gespannt schaute er sie an, um den Augenblick nicht zu verpassen.

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    Am frühen Abend


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    Nun hatten Nadia und Marcellus einen großteil des Tages miteinander verbracht und allerlei erlebt und sich manches mal sogar über mehr unterhalten als man je in so kurzer Zeit einem anderen anvertrauen würde. In der Zwischenzeit hatten beide auch in Erfahrung bringen können, wo sich Lucius Annaeus Florus derzeit aufhielt - in Mantua. So rückte die Zeit des Abschieds immer näher.


    "Ich nehme nicht an, dass du mich nach Mantua begleiten wirst?", fragte Marcellus Nadia mit Trübsinn in der Stimme.

    Es war ein freundlicher Händedruck wie er eigentlich sonst nur unter Freunden üblich war. Marcellus würde sich stets an diesen Tag und die so selbstlose Hilfe des Sullas erinnern. Ein bedauerndes Lächeln galt Sulla als Marcellus die lange Schlange sah ehe er mit Nadia das Officium verließ.


    "Kommst du noch mit zu Lucius Annaeus Florus - ich kenn den Weg wieder mal nicht", grinste Nadia in der Hoffnung an sie würde zustimmen und so die gemeinsame Zeit noch etwas verlängern.

    Es war erstaunlich wie gut es in diesem Officium für Marcellus vonstatten ging - auch, was seine mögliche Zukunft betraf...


    "Ich nehme deinen Auftrag an und wäre dir sehr verbunden, wenn du mir eine Nachricht für deinen Princeps Factionis mitgeben könntest. Und wer weiß, was ich sonst noch in Erfahrung bringen kann...", fügte Marcellus hinzu und war dem Praefectus Annonae dankbar für die in so reichlicher Fülle angebotene Hilfe.

    Marcellus hatte sich schon gewundert, warum der Praefectus Annonae plötzlich ihm, einem unbekannten, einen Auftrag anbot. "Ich hatte mich schon gewundert", grinste Marcellus, "doch dies erklärt einiges. Wer...", so wendete sich Marcellus an den Praefectus Annonae, "...könnte mir Näheres über meinen Bruder erzählen?"

    Das Marcellus nicht mit offenem Mund dagesessen hatte war alles.


    "Dies sind in der Tat großartige Neuigkeiten!", freute sich Marcellus und wäre beinahe vom Stuhl aufgesprunge, um dem Sklaven das Pergament aus den Händen zu reisen, so dass er es selbst schwarz auf weiß nachlesen konnte. Doch Marcellus konnte sich gerade noch auf dem Sitz halten. Verdutzt schaute er zu Nadia, die nicht minder verwundert schien.


    Doch der Praefectus Annonae erzählte etwas von einem Auftrag, der trotz aller Freud Marcellus seine ganze Aufmerksamkeit erhielt.


    "...um was für einen Auftrag handelt es sich?", hörte sich Marcellus fragen wohl wissentlich, dass dies das - vorläufige Ende - von Nadias und seiner Zusammenarbeit sein würde. Was das anging, hatte Marcellus dabei kein gutes Gefühl - was sein Magen im abermals auch zu verstehen gab.

    Soweit es ihm seine Geduld erlaubte, hatte Marcellus ausgeharrt bis der Praefectus Annonae den Blick auf Nadia und ihn richtete und ihnen seine Aufmerksamkeit zu teil wurde.


    Ohne lange Umschweife stellte sich Marcellus als selbingen vor nachdem Nadia leise ihren Namen gemurmelt hatte. Darauf hin begann Marcellus mit seiner Erzählung über die Suche nach seinem vermissten Bruder, dass er vorhatte seinen Dienst für das Imperium zu leisten und sich so von Illyricum auf den Weg begab und sich seine Spuren dann verloren - das ganze musste sich vor ca. 3 Jahren zugetragen haben.


    Nun so die Idee - dabei blickte er mit einem Lächeln zu Nadia - , dass Ancus Marcius Latinius, so der Name des Bruders, Nahrung bei seiner Ankunft hier zugeteilt bekommen hätte. Marcellus wartete gespannt auf die Antwort des Praefectus Annonae.

    Marcellus mochte Nadias unterschwelligen Witz. "Dann lass es uns ausprobieren, ob es dann auch stimmt.", grinste er Nadia an. "Nicht, dass ich es dir nicht zutrauen würde...", foppte er weiter.


    So trat Marcellus einen Schritt vor und klopfte kraftvoll zweimal an die Tür.

    Irgendwie war Marcellus beinahe klar wie die Reaktion der Wache ausfallen würde. Tagelanges rumstehen und Tag ein Tag aus die selben Fragen zu stellen konnten einem schon auf das Gemüt schlagen. Normalerweise hätte Marcellus nun rhetorisch gefragt, ob er nicht schon sagte er müssen den praefectus vigilum sprechen. Hätte er mit der Wache über sein Anliegen sprechen wollen, hätte er dies sicherlich der Wache selbst gesagt. So aber beschränkte sich Marcellus auf eine knappe Antwort:


    "Wann wird der praefectus vigilum zurückerwartet?"

    Die Suche stellte sich zunehmends hoffnungsloser dar. Irgendwie konnte sich Marcellus nicht vorstellen, dass jemand etwas über den verbleib von Latinius wissen konnte - die Hoffnung wollte er aber nicht aufgeben, dies war er seinem Bruder schuldig.


    "Wo müssen wir also lang zum Officium, Nadia?"


    Marcellus überkamm schon seit kurzem das Gefühl Nadia über Gebühr mit seine Suche zu strapazieren, hatte aber vor kurzem eine doch recht schöne Idee gehabt - hoffte er... aber in Hoffen war er diese Tage mehr als nut gut. Marcellus blickte beiläufig auf Nadia hinab und grinste bei der Vorstellung, was sie dazu wohl sagen würde - schließlich hatte sie eine Entlohnung mehr als verdient.

    Schon von Kindesbeinen an hatte Marcells seine Umwelt überrascht. War man sich sicher, was er als nächstes vorhatte, konnte man sich beinahe sicher sein, das genau dies nicht eintreffen würde - zumindest nicht auf den ersten Blick. Marcellus schmunzellte als Nadias Wangen einen Rotton bekamen.


    "Hm, meinst du?"; schaute Marcellus Nadia fragend an als diese meinte, Latinius und er sähen sich wol recht ähnlich. "Aber du köntest recht haben... Ich dürfte nun im gleichen Alter sein. Früher sagte man zu mir immer du wirst deinem Bruder immer ähnlicher... wer weiß..."


    Etwas Unsicherheit überkam Marcellus, war es doch mehr eine Raterei wie Latinius wohl heute aussehen würde. Bart oder nicht? Langes Haar? Oder doch eher kurzes? Es war beinhae zum Verzweifeln - und das schon zu Beginn seiner Suche.


    "Vielleicht..", Marcellus wollte mit den Schulter zucken und eine entsprechende Geste machen, als er bemerkte, dass er immer noch Nadias Hand hielt.


    "Oh! Entschuldige ich hatte..." Er ließ Nadias Hand los. "... ich hatte es gar nicht bemerkt...", versuchte sich Marcellus mit einem Anflug von Verlegenheit zu erklären. Der Schreiber hatte nur aufgeschaut, gegrinst und wieder weitergezeichnet. Genau im richtigen Moment kam ein "Fertig." von ihm und MArcellus schaute sich die Zeichnungen an. Tatsächlich saß es wie sein Ebenbild aus. Hatte es sich der Schreiber so einfach gemacht? Aber nein, Nadia hatte es ja bereits auch schon festgestellt.


    Marcellu zeigte Nadia die Zeichnungen ehe er den Schreiber mit 7 Sesterzen entlohnte.


    "Nochmals zu den Vigiles?, bat Marcellus Nadia als sie sich vom Schreiber entfernten und gearde in die Menge eintauchen wollte als Marcellus feststelte, dass der Schreiber ihn um 1 Sesterze betrogen hatte.


    "Einen Augenblick, Nadia... dieser verfliuchte Schreiberling..." So gin Marcellus die fünf, sechs Schritte zurück zum Schreiber, baute sich vor ihm auf, als dieser beschwichtigend mit der Hand gestikulierte und mit einem eindringlichen "Heute Abend..." wieder zu Nadia zurückkehrte und sie mit einem kopfschüttelnden "Schreiber..." angrinste.