Nachdem vom Imperator der Salut abgenommen worden war, löste sich das Quadrat wieder auf und die Einzelnen Abteilungen marschierten wieder in Richtung Ende der Hafenmole.
Dort angekommen erfolgte diesesmal eine gekonnte Wende im Gleichschritt, auch wenn der Platz dazu erdenklich knapp war. Hierbei schlich sich auch ein winziger Fehler ein, der aber kaum zu bemerken war. Da die äußerste Reihe zu wenig Platz hatte konnte sie nicht so rasch nachrücken, wie es die anderen Reihen taten. Deshalb verschob sich alles um wenige Centimeter. Doch nachdem wir uns wieder auf dem Geradeausmarsch in Richtung Ehrentribüne befanden wurde diese kleine Unzulänglichkeit unmerklich wieder ausgebügelt. Und auch wenn es bemerkt worden war, so hofften wir doch alle, dass der Abschluss unseres Paradeexerzierens diesen kleinen Fehler bei weitem in den Schatten stellte:
Ein Mann mit Adleraugen hätte villeicht bemerkt, dass auf dem Platz vor der Ehrentribüne kleine, weiße Kieselsteine verstreut lagen. Doch wenn man von oben herab sah waren diese wohl kaum zu erkennen. Diese Steine lagen aber nicht einfach so an diesem Platz, sondern waren geschickt gelegt. Sie stellten Anhaltspunkte für die abschließende Choreographie dar, welche wir Soldaten uns ausgedacht hatten und sie unseren Vorgesetzten vorgeschlagen hatten. Sie war sehr schwer ein zu studieren gewesen und auch schwer auszuführen, doch wenn sie gelang, dann könnte man damit villeicht sogar so manche Legio in den Schatten stellen, was das Paradeexerzieren anbelangte.
Mein Herz begann schneller zu schlagen, als wir uns dem Ende näherten. In Gedanken ging ich noch einmal alles durch was wir so lange geübt und einstudiert hatten. Trotz allem Übens war aber selbst die Generalprobe schief gegangen, was meine Unruhe noch verstärkte. Doch diesesmal musste es einfach klappen.
Dann kam der Befehl mit der Ausführung zu beginnen. Die einzelnen Reihen marschierten nur in unterschiedlicher, aber immer noch genau aufeinander abgestimmter Geschwindigkeit weiter und teilten sich nun. Die Kieselsteine dienten jeder Reihe und jedem Mann als Markierung wo er am Ende zu stehen hatte. Und tatsächlich, diesesmal schien alles zu klappen. Nach und nach konnte man die Konturen von dem Erkennen was wir uns ausgedacht hatten. Nachdem auch der letzt Mann dort angekommen war wo er hingehörte war das Werk dann vollendet.
Alle Männer standen mit dem Gesicht zum Imperator. Die am weitesten vorne stehenden Abteilungen bildeten einen Schriftzug
Die Männer die dahinter in Stellung gegangen waren hingegen bildeten in ihrer Gesamtheit einen römischen Adler, wie er von den römischen Legionen auf ihren Siegeszügen durch die bekannte Welt immer vorne weg getragen wurden.
Wir selbst wussten nicht wie uns die Formation gelungen war, deshalb schauten wir gespannt auf die Reaktion auf der Tribüne. Doch ich hatte diesesmal ein gutes Gefühl.....