Beiträge von Publius Redivivus Maxentius

    Maxentius, noch völlig erschöpft und verwundert über die Rüge des Optios, sollte nun seine wichtigste Lektion lernen : dem Offizer zu gehorchen. Er drehte sich um und nahm seine Kräfte zusammen, um dem entgegenzumarschieren, der ihn zurückgerufen hatte.


    "Es tut mir leid, mein Optio", war alles, was er über die Lippen bringen konnte.


    Dann nahm er sich zusammen und sagte:


    "Es tut mir leid, mein Optio, dass ich mein Training ohne Befehl begonnen und beendet habe. Was wünscht du, dass ich noch tue?"

    Sim-Off:

    statt :D


    Maxentius trat auf den Exerzierplatz. Jetzt sollte es endlich losgehen. Er beschloss, erst einmal ein paar Runden zu laufen, um sich warmzumachen. Die Rüstung hatte er schon angezogen, um möglichst realitätsnahe Bedingungen zu schaffen. Er war in recht guter Kondition, nach einer halben Stunde merkte er allerdings, dass er begann, schwerer zu atmen. Daraufhin hörte er auf zu laufen, er wollte sich nicht direkt überstrapazieren, sondern die Belastung langsam erhöhen.


    Dann zog er seinTrainingsgladius, um zu den Nahkampfübungen überzugehen. Leicht ging er in die Knie, das linke Bein ein Stück nach vorne versetzt, wie sein Ziehvater es ihn gelehrt hatte und ging auf die Trainingspuppe zu. Er übte erst einmal ohne Scutum, stach auf die Übungspuppe ein, sorgfältig darauf achtend, nicht zu schlagen, sondern zu stechen. Ein echtes Gladius würde beim Schlagen brechen, erinnerte er sich. Er stach nach rechts, nach links, womit er noch Probleme hatte und mehrere Male seinen Arm seltsam verdrehte. Ab und zu baute er Hiebe von oben ein. Dies tat er, bis er stark schwitzte und sein Arm so sehr wehtat, dass er ihn kaum mehr heben konnte. Dann verließ er den Platz fürs Erste.

    Maxentius trat ins Magazin. Er sah sich kurz um.


    "Salve! Ich wurde hierher geschickt, meine Ausrüstung abzuholen."


    Er war voll von Freude. Bald sollte seine Ausbildung beginnen. Besser als in Tarraco, da verweichlicht man ja...Wie man an meiner Familie sieht, dachte er.

    Maxentius trat heran. Er hatte den Fahneneid von seinem Zeihvater eingeprügelt bekommen, der schon als er klein war davon ausgegangen war, dass Maxentius Legionär würde. Er sprach:


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"

    Maxentius trat wieder in das Rekrutierungsbüro und legte die Wachstafel, die er vom Casparius erhalten hatte auf den Tisch.

    Diensttauglichkeit



    Der Civis Publius Redivivius Maxentius wurde am ANTE DIEM V KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (28.7.2006/103 n.Chr.) untersucht und für diensttauglich erklärt.


    Hörvermögen: sehr gut
    Sehvermögen: gut
    Gleichgewichtssinn: gut
    Krankheiten: keine


    gez. i.A. Capsarius Titus Castrus Pollus


    "So, das sind die Ergebnisse."


    Er schaute den Optio an und wartete auf dessen Antwort.

    Maxentius war ein wenig verärgert über einen solchen Empfang. Immerhin wollte er nur gemustert werden, nicht die Tochter des Capsarius heiraten, vorrausgesetzt er hatte eine.


    "Hören kann ich sehr gut...Sehstärke ist gut, würde ich sagen. Und der Gleichgewichtssinn - naja, ich steh meist grade, außer nach zuviel Wein."


    Er bleckte die Zähne und schenkte dem Capsarius ein ironisches Grinsen.


    "Krankheiten habe ich keine, und aus meiner Familie sind mir auch keine bekannt. Aus meiner Familie ist mir sowieso recht wenig bekannt."


    Daraufhin sah Maxentius sein Gegenüber an und war gespannt, ob sich dessen Laune noch weiter verschlechtern würde.

    Maxentius, recht überrascht von der Reaktion seines Gegenübers, wich ein paar Schritte zurück. Er sah den Capsarius vor sich etwas zweifelnd an und hob dann an:


    "Äh...Tut mir leid, wenn ich dich geweckt und erschreckt habe, das war nicht meine Absicht. Mein Name ist Publius Redivivus, ich möchte der Legion beitreten. Ich wurde hierher geschickt, um mich mustern zu lassen, wenn es grade keine Probleme bereitet."


    Er räusperte sich und öffnete wieder den Mund, besah sich den Mann vor ihm nochmal und entschloss sich dann, es lieber bleiben zu lassen.

    Maxentius trat nach kurzem Fußmarsch vom Tor in das Rekrutierungsbüro ein. Er wandte sich dem hier befindlichen Optio zu.


    "Salve, Optio. Mein Name ist Publius Redivivus Maxentius, ich bin gerade aus Tarraco zurückgekehrt. Ich bin 17 Jahre alt, aufgewachsen auf einem Hof nahe Colonia Claudia Ara Agrippinensium, wo mein Ziehvater mich aus Notwendigkeit grob den Umgang mit dem Gladius gelehrt hat. Ich bin hier, um der Legio beizutreten und Roms Größe zu mehren."

    Es schien Maxentius, sein Vater könne nun eine Sekunde entbehren, und so trat er an ihn heran.


    "Meinen Glückwunsch, Vater. Ich hoffe, du wirst Hispania die Ehre erweisen und Tarraco die wahre römische virtus zurückbringen, so wie ich versuchen werde, sie den Barbaren des Ostens zu bringen. Viel Glück, bis wir uns wiedersehen."


    Ohne die Antwort des Vaters abzuwarten, drehte Maxentius sich um, ging zum Pferd und trat die Reise nach Germanien an.

    Maxentius wurde beim Anblick dieser Menschen schlecht. Politik war noch nie sein Ding gewesen, und das Ganze aus nächster Nähe zu betrachten, hob seine Laune nicht. Er ließ deswegen seinen Blick über die Menge schweifen. Kurz meinte er den Blick auf ein Frauengesicht gelenkt zu haben, das ihn die ganze Zeit angestarrt hatte, war sich aber nicht sicher.

    Maxentius trat heran. Er befand sich gerade auf dem Weg aus der Stadt und hatte bemerkt, dass sein Vater eine Rede gehalten hatte, nachdem er zum Duumvir ernannt worden war. Um diesen noch zu diesem Anlass zu beglückwunschen, hielt er an und blieb in ein paar Meter Entfernung zu seinem Vater stehen, denn er sah, dass dieser sich noch unterhielt, winkte ihm allerdings kurz zu, um auf sich aufmerksam zu machen.

    "Na, dann bin ich beruhigt."


    Maxentius stimmte in das Gelächter ein.


    "Es sei dir versichert, dass ich mich melden werde. Danke. Leb wohl, bis wir uns wiedersehen."


    Er stand auf, nachdem er noch einen Schluck Wasser genommen hatte, und entfernte sich.

    "Geld werde ich nicht brauchen, ich bin bis jetzt auch ganz gut mit dem wenigen, das ich habe, hingekommen. Etwas Verpflegung hingegen wäre gar nicht schlecht. Außerdem, wenn es geht, ein Pferd, wenn es dich nicht stört. Ich schicke es dir sofort zurück, wenn ich in Germanien angekommen bin."

    "Ja Vater, das will ich. Das heißt, ich werde wohl auch nicht mehr lange bleiben. Das bürgerliche Leben, so glaube ich, ist eh zu harmlos für mich."


    Er lächelte. Doch er hoffte auch, sein Vater würde es ihm nicht zu übel nehmen. Ihm war der Blick, mit dem dieser ihn bedacht hatte, nicht entgangen.