Beiträge von Publius Redivivus Maxentius

    "Welche würdest du mir denn empfehlen? Warte, sage nichts, und lass mich raten...die Legio II? Nun, ich habe mit dem Gedanken gespielt. Weißt du, wo sie momentan stationiert ist?"


    Maxentius wusste, auch wenn die Legio "nur" seine Arbeit werden sollte, er wollte kämpfen, nicht nur trainieren. Er wollte Ruhm und Ehre für Rom und für sich erlangen, indem er tötete, nicht nur Puppen schlug. Vor allem aber wollte er einen würdigen Gegner bekämpfen, der ihm die Möglichkeit gab, zu wachsen, nicht nur bis zu seiner Grenze, sondern weit darüber hinaus. Diese Gefühle und Bedürfnisse, allerdings, versuchte er vor seinem Vater zu verbergen. Er war der Meinung, es war ihm ganz gut gelungen, hatte er doch sein Gesicht ausdruckslos, emotionsfrei gehalten, wie es ihn die Jahre schwerer Arbeit gelehrt hatten.

    "Es hätte in jedem Falle schlimmer sein können. Weich bin ich vom Leben auf dem Land jedenfalls nicht geworden."


    Er wurde ein wenig nachdenklich. Seltsam, er wich der Frage seines Vaters aus, er hatte sich die Frage noch nie gestellt, ob es ihm gut gegangen war oder nicht. Die Notwendigkeit des Arbeitens hatte er erkannt, hatte es getan, unabhängig davon, ob er darauf Lust hatte oder darüber nachzudenken, ob er nicht anderes lieber tun würde.


    "Und dir, Vater?"


    Gleichzeitig dachte er noch einmal über den ersten Satz seines Vaters nach. Er sagte, der Freund habe mich direkt weitergegeben. Warum hat mein Ziehvater dann erzählt, er habe mich von Sklavenhändlern gekauft? Vielleicht wollte er verhindern, dass ich die Wahrheit erfahre. Aber warum?
    Er beschloss, ein andermal darüber nachzudenken.

    "Wasser, danke. Für Wein ist mir momentan zu heiß, meine Kehle trocknet noch aus."


    Er lächelte und nahm einen Schluck, dann sah er seinem Vater in die Augen.


    "Bitte, ich bin neugierig: Wie hast du mich gefunden? Und wie kam es überhaupt zu unserer Trennung? Mein Ziehvater in Germanien sagte mir, ich sei von Sklavenhändlern in Montogiacum an ihn verkauft worden. Wie kam es dazu?"

    Maxentius folgte seinem Vater ins Atrium. Seine Augen weiteten sich, so eine Pracht, mochte sie auch im Vergleich zu wohlhabenderen Familien nichts besonderes sein, war er selbst nicht gewohnt. Er blickte seinen Vatern mit seinen weit geöffneten, glänzenden Augen an, und plötzlich wurde ihm warm und er fühlte sich wohl wie nie zuvor in seinem Leben.


    "Es ist schön, zuhause zu sein, Vater. Es ist wunderschön."


    Er öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder. Für einen Moment war er sprachlos, Tränen stiegen ihm in die Augen. Er war doch noch mehr ein Junge, als er sich nach außen gab.

    "Danke, Vater. Es freut mich, dich zu sehen, ich war die letzten Tage nicht ich selbst vor freudiger und ängstlicher Erwartung, und einen so freundlichen Empfang hatte ich wohl nicht erwartet. Mich betrübt es, dir auch mitteilen zu müssen, dass ich der Legio in Germanien beitreten möchte und somit wohl nicht allzu lange bleiben werde. Doch davon später, lass uns nun freuen, dass wir uns wiedergefunden haben."


    Und mit diesen, teils frohlockenden, teils wieder abschiedsschwangeren Worten umarmte er seinen Vater noch einmal, da er wusste, es war das erste Mal, und vielleicht eines der letzten Male.


    "Bei dem Gaul sehr wohl eine Überraschuing, mich zu sehen.", dachte er sich noch, doch er nahm es seinem Vater nicht übel, er freute sich zu sehr.

    "Nun, verzeih mir, sollte ich unwissend oder gar dumm erscheinen, doch nenne mir deinen Namen zuvor, ich bitte dich von ganzem Herzen."


    Er hatte das grobe Gefühl, diesen Mann zu kennen, doch er konnte sich nicht sicher sein, dass er der war, für den er ihn hielt, ohne seinen Namen zu kennen.


    Obwohl er sich eigentlich sicher war...

    Er stand an der Porta der Casa Rediviva, die sich grade noch geschlossen hatte, nachdem er eine junge, hübsche Dame eintreten gesehen hatte. Nun also sollte er seine richtige Familie kennenlernen. Obwohl ihm so heiß war, zitterte er ein wenig, langsam ging er nah an die Tür heran und klopfte vorsichtig zweimal. Er rückte noch schnell seine Tunika ein wenig zurecht und wartete, dass ihm geöffnet würde.

    Erschöpft stieg Maxentius von seinem Gaul. Die Reise war spannend gewesen, er hatte schöne Landschaften und interessante Menschen gesehen, doch nun hatte er genug und war froh, seinen Zielort erreicht zu haben. Außerdem brannte er darauf, seine Familie kennenzulernen, auch wenn er wusste, dass er nicht lange bleiben würde. Er hatte immerhin vor, der Legion in Germanien beizutreten und sich und Rom dort Ruhm und Ehre zu erarbeiten. Jetzt allerdings machte er sich erst einmal auf den Weg zur Casa Rediviva. Er war durchaus höchst gespannt und auch nicht unwesentlich aufgeregt, so genehmigte er sich einen Schluck Wasser aus seiner Feldflasche und ging los. Ihm fiel jetzt erst auf, dass ihm sehr heiß war, immerhin war er auf das germanische Klima eingestellt.
    "Da muss ich mich wohl erst noch dran gewöhnen....obwohl....besser nicht, sonst erlebe ich zurück in Germanien eine kalte Überraschung."

    Maxentius saß in seinem Haus. Er dachte nach, er war grade erst benachrichtigt worden, dass er Teil der Gens Rediviva war, ein lange verloren geglaubter Sohn. Die genauen Umstände waren ihm nicht bekannt, doch er fasste gerade den Beschluss, nach Tarraco zu reisen, um sich ihrer kundig zu machen.


    Er warf das wichtigste an Sachen zusammen, viel besaß er eh nicht, nachdem er nun kurz vorm Eintritt in die Legion stand...Das kann ich auch nachher noch tun, dachte er, und verließ das Haus. Er steuerte auf die Tore zu, bestieg das Pferd, das sein Vater ihm mit dem Boten geschickt hatte, und ritt los in Richtung Hispania. Das kann ja lange dauern, dachte er noch bei sich, dieses Tier ist wohl älter als Jupiter selbst. Das ist wahre Liebe.

    Danke für die Mail! Ehm, ich kann nur keinen Avatar hochladen, die sind angeblich alle nicht in Übereinstimmung mit den vorgegebenen Werten. Gleichzeitig allerdings sind sie aus der Gallerie hier, das verwundert mich etwas *kopfkratz* ?(