Beiträge von Tiberius Helvetius Marcellus

    Nach einiger Zeit legte er die Feder zur Seite, stand auf und überreichte dem Mann den Prüfungsbogen! "Ich bin fertig!" Nicht alle Fragen waren sehr leicht gewesen und Marcellus war überrascht, dass nur Personen mit einer sehr guten Bildung Zugang zu den Cohortes Urbanae fanden. Aber ihm war dies nur Recht! Die Besten der Besten, dachte er sich. Immerhin ging es hier nicht um ein Provinznest, sondern um Rom selbst! Er war neugierig, ob er bestanden hatte, zeigte das aber nicht.

    Prüfung? Nein, das war ihm nicht klar. Er zeigte es nach außen aber nicht und nickte nur. "Sicher! Das ist kein Problem!" Prüfung! Nun, das war ihm nur recht, denn so konnte man die Schwachen aussondern und nur die Straken würden bleiben. Ja, das gefiehl ihm.
    "Welche Art ist diese Prüfung genau? Schriftlich oder Praktisch?" Er blickte nicht neugierig, obwohl er es war, sondern eher gelangweilt.

    Marcellus nickte. "Mein Vater ist der Senator Titus Helvetius Geminus, meine Mutter Sepronia Iustina. Ich bin 22 Jahre alt und kerngesund!" Tätigkeiten. Er überlegte kurz, wie er sie zusammenfassen sollte. "Ich habe schon Erfahrungen mit Schwert und Dolch. Ich habe drei Jahre als Leibwächter in einer kleinen Truppe eines Händlers in Africa gedient und mich dort hochgearbeitet. Dann ein weiteres halbes Jahr als Söldner einer kleinen Stadt in Cyrenae!" Mehr wollte er nicht über seine Wege verraten. Erinnerungen schwirten durch seinen Kopf, doch zeigte er nach außen hin keine Regung, war aber bemüht, diese zu verdrängen! Er schaute den Mann erwartungsvoll an.

    Da war er nun wieder daheim und wurde sofort herzlich begrüßt. Er war überrascht und sah aus, als hätte man ihn auf frischer Tat beim stehlen erwischt. "Fabia!" brachte er nur hervor. Damals hatte er entschlossen die Casa verlassen um seinen eigenen Weg zu gehen, er hatte kein Problem damit. Dennoch hinterließ der Umstand, dass er seine Schwester alleine lassen musste, einen faden Beigeschmack bei seinem damaligen Entschluss. Er war froh, sie heil wiederzusehen und sie konnte ihm ein Lächeln entlocken. "Vielleicht, weil dein Bruder kein großes Aufsehen durch seine Rückkehr auf sich ziehen wollte!" Ja, er haßte es. Alleine die Vorstellung, dass ein Dutzend Menschen zu ihm sagen würde, wie sehr sie ihn doch vermisst hätten und wie groß er denn geworden ist und was er so gemacht hätte, eckelte ihn an. Aber viel mehr war es wohl der Umstand, dass er gar nicht fest damit gerechnet hatte, dass er wirklich zurückkehren würde. Aber etwas ihn ihm führte ihn doch hier her zurück und er konnte sich nicht dagegen wehren. "Nun, sieh mich an! Dein Bruder ist groß und kräftig geworden und hat so einiges gesehen! Aber sag, wie geht es dir?"

    "Ich will zu meinen Vater, Titus Helvetius Geminus! Melde ihm, dass sein Sohn Tiberius Helvetius Marcellus zurückgekehrt ist!" Er wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern trat direkt ein und schaute sich um. "Bring mir Wein! Meine Reise war lang und staubig!"

    Er verbrachte nun schon einige Tage in Rom und war des Herumsitzen überdrüssig. Er hatte sich in seiner Familie wiedergefunden und wollte sich nun in seinem Leben wiederfinden. Sein Weg stand ihm klar vor Augen. Ohne lange nachzudenken, machte er sich auf den Weg zu dem Lager der städtischen Cohorten. Er wollte Rom und dem Kaiser nahe sein, er wollte den Weg des Schwertes gehen. "Salve! Tiberius Helvetius Marcellus! Ich will mich zum Dienst bei den Cohortes Urbanae melden! Wohin führt mich mein Weg?" sprach er trocken und ohne Regung zur Torwache.

    Marcellus war schon lange nicht mehr hier gewesen. Er hatte viele Jahre fort von seiner Heimat verbracht. Aber das war die beste Möglichkeit, aus ihm einen Mann zu machen, in dem man ihn aus dem Schoß der Eltern entriß. Er war dankbar dafür. Nun war es an der Zeit, als Mann zurückzukehren. Er schaute an der Hauswand hinauf. Bald nun würde er seinen Vater wiedersehen, den er so vermisst hatte. Trotz seiner innerlichen Freude, zeigte sein Gesicht keine Gefühlsregung. Gefühle waren gefährlich. Er klopfte an die Türe mit kräftigen Schlägen.

    Salve Bürger Roms!


    Mein Name ist Tiberius Helvetius Marcellus, ich bin der Sohn von Titus Helvetius Geminus.


    Mein Vater hat Rom und dem Kaiser gedient und ich will es auch. Der Kaiser ist ein großer Mann mit göttlicher Aura. Er sorgt für den Zusammenhalt der Welt. Ich will dem Kaiser mit meinem Schwert dienen und die bestrafen, die gegen ihn die Stimme erheben. Auch die Christen sollten sich daher zurückhalten, bevor man ihre düsteren Pläne enthüllt. So lasst mich ein, damit ich mein Schwert ergreifen und den Eid schwören kann!