Marcellus sah sie davon ziehen. Er blickte etwas überrascht. Diese Worte war er aus ihrem Mund gar nicht gewohnt. Aber er hegte schon länger die Vermutung, dass sie sich hinter einer Maske versteckte, die vielleicht langsam zu bröckeln begann. Nach dem sie aus seinem Blickfeld verschwunden war, zog er sich seinen Soldatenmantel über und ging langsam in die Richtung des Hauses um im Atrium auf sie zu warten. Er rechnete mit einer längeren Wartezeit. Sie würde sich wohl erst ankleiden lassen müssen, dann die ganze Schminke und der Schmuck. Dann fragte sich Marcellus mit wievielen Sklaven sie wohl in die Stadt ziehen würden. Ob wohl diese 'Lana' dabei sein würde? Er blickte sich erneut in dem Atrium um, der Raum, der ihm so kühl vor kam. Vielleicht würde sie sich aber auch mit ihm einfach aus dem Haus stehlen. Immerhin war sie damals auch alleine unterwegs, als sie ihn fand. Marcellus war es egal. Das Mädchen war alt genug, selber zu entscheiden.
Beiträge von Tiberius Helvetius Marcellus
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Marcellus lief die Via Praetoria entlang. Anscheinend würde er nicht lange brauchen, bis er wieder seine alte Stärke zurückerlangen würde. Das Laufen ohne Ausrüstung war ein guter Ansatz dafür. Nach einer Weile, stoppte er an einem Wasserbottich. Seine Beine lahmten ein wenig. Er steckte den Kopf in das Wasser und tauchte kurz unter, ehe er einen kräftigen Schluck mit seinen Händen nahm. Dann streckte er kurz seine Beine, ehe er sein Tempo wieder aufnahm. Nicht nur sein Körper begann auf Hochtouren zu laufen, nein, auch sein Verstand arbeitete. Wie konnte er es arrangieren, die Typen selbst in die Hände zu bekommen? Er würde es sich nicht nehmen lassen, sich am 'Verhör' zu beteiligen. Und vor allem wollte er seinen Dolch wiederhaben. Währenddessen passierte er das Praetorium und warf einen kurzen Blick hinein. Dann machte er sich auf den Weg zu den Werkstätten. Er hatte noch etwas anderes zu tun, als nur seinen Körper auf Vordermann zu bringen.
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Er hörte ihr aufmerksam zu. Sein Blick war ausdruckslos, doch dahinter arbeitete sein Verstand. Wieso fühlte sie sich dazu genötigt, sich zu rechtfertigen? Die Sache war nicht mehr von der Hand zuweisen. Marcellus machte hinter seiner Vermutung einen dicken Haken. Ihr gegenüber ging er aber nicht mehr darauf ein. Wer weiß wozu diese Information irgendwann noch einmal gut sein würde.
Dann nickte er kurz. "Das würde mich wirklich sehr freuen. Soll ich hier warten, während du dich umziehst und deine Sklaven als Begleitung zusammentrommlest? Ich würde dir meinen Mantel gerne überlassen, aber ich denke, dies würde dem Centurio bei der nächsten Inspektion nicht sehr gefallen!" Das wenigste was er wollte, war aufgrund eines abhanden gekommenen Mantels noch länger in dem Castra zu hocken. -
Auch wenn sich seine Vermutung anscheinend nicht bestätigte, so gab sie ihm doch einen anderen Hinweis. Diese Sklavin musste etwas besonderes für Minervina sein, wenn dies nur dieser Sklavin gelang. Wahrscheinlich hatte diese Sklavin sie sogar auf irgend eine Art und Weise in der Hand. Es gab nicht selten Beziehungen zwischen Herren und Sklaven. "Am kompliziertesten sind eigentlich Sklaven, die eine 'Beziehung' zu ihrem Herrn haben. Diese fühlen sich oft freier als sie eigentlich sind!" warf er ein und ging damit indirekt auf ihre Worte ein. Dann trank er den letzten Schluck aus seinem Becher aus, klopfte sich auf die Knie und stand erneut auf. "Ich muss mich ein wenig bewegen! Habe zu lange meine Zeit im Sitzen der Liegen verbracht!" Er schaute gen Himmel. Der Tag war schon etwas fortgeschrittener. Was hatte er sich sonst noch für heute vrogenommen? Er wollte noch zum Forum Augusti, zuim Mars Ultor Tempel. Er blickte Minervina fragend an. "Verspürst du nicht auch das Interesse, diese Mauern zu verlassen. Ich muss noch zum Forum Augusti! Vielleicht führt dich dein Weg auch ins Herz der Stadt?"
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Marcellus erahnte, dass dies nicht die Antwort auf seine Frage war. Aber er wollte seine Gesprächspartnerin nicht noch mehr in Verlegenheit bringen. "Nun, lass dich ja nicht von deinen Sklaven um den Finger wickeln. Manchmal erinnern sie mich an gewisse Tiere, welche austesten, wie weit sie gehen können um im richtigen Augenblick zuzuschlagen!" Er stellte seinen Becher ab und stand auf um sich von ihr abgewandt zu strecken. "Du bist also für sentimentale Gesten empfänglich, dass sollte ich mir dann wohl merken!" sprach er trocken. Er grinste dabei ein wenig, aber das konnte sie in diesem Augenblick nicht sehen. Er hielt die Spannung noch ein wenig aufrecht, ehe er sich zu ihr umdrehte. Das Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden. "Es soll Menschen in dieser Stadt geben, die führen ganze Kataloge mit den Schwächen und Stärken ihrer Mitmenschen! Aber vielleicht tröstet es dich, dass ich nicht zu diesen Menschen gehöre! Ich nehme doch an du ebenso nicht?" Es kam nicht selten vor, dass Politiker um nicht Römer zu sagen, ihre Frauen für diese Dinge einspannten. Aber er war auch nicht ganz unehrlich gewesen. Er führte zwar keine Schriftstücke über seine Mitmenschen doch merkte er sich jede Auffälligkeit in seinem Kopf. Er war einfach zu sehr Römer um dieses Wissen nicht eines Tages eventuell auszunutzen. Er machte eine kurze Redepause, während er sich wieder hinsetzte. Bevor er seinen Becher nahm und zu einen weiteren Schluck ansetzte platzte noch der Satz hinaus: "Wissen ist Macht!"
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Marcellus bemerkte, dass sie verlegen war. Dabei gab es doch keinen wirklichen Grund dafür. Ihr war ein Mißgeschick geschehen und die Sklavin musste darunter leiden. War dies nicht normal? Nun Marcellus hatte nicht vor, darauf länger herumzureiten. Er grinste in seinen Becher, als er einen weiteren Schluck nahm. Dann blickte er sie mit großen Augen an. Sie war spazieren! Äußerst interessant, es gingen tausende Leute in Rom täglich spazieren. Was wollte sie ihm damit sagen? Vielleicht wollte sie, dass er nachfragte. Also tat er ihr den Gefallen. "Das tun viele Menschen! Und was ist bei deinem Spaziergang besonderes passiert?" Er blickte sie neugierig an. Was immer sie anscheinend nicht sagen wollte, sie würde nun keine andere Wahl haben.
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Irgendetwas war an dem Mädchen sonderbar. Er konnte es nicht genau beschreiben. War sein Besuch ihr unangenehm? Als sie weg war nutzte er die Gelegenheit sich die Beine ein wenig zu vertreten. In der Ferne hörte er eine laute Stimme, welche ihn bekannt vor kam. Er grinste. Dann kam auch schon eine Sklavin herbeigeeilt, welche hektisch damit beschäftigt war, den Fleck zu entfernen. Marcellus setzte sich wieder hin um der Sklavin bei einem schönen Schluck Wein zuzusehen. "Da vorne ist noch was! Wir wollen ja nicht, dass es dir schlecht geht!" Kaum war sie weg, kam Minervina schon wieder an. "Hier herscht ja ein ganz schön harter Ton gegenüber den Bediensteten! Fühlt man sich gleich heimisch." Er nahm ihren Becher und goß ihr ein. "Aber nicht wieder fallen lassen!" Während Marcellus wieder ein Schluck nahm, beobachtete er sie. Er machte kein Geheimnis daraus.
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An diesem Morgen war Marcellus schon früh aufgestanden. Nur weil er am regulären Dienst nicht teilhaben durfte, hieß das nicht, dass er nicht auch früh aufzustehen hatte. Er hatte genügend Zeit während seines Aufenthalts im Valetudinarium im Bett verbracht. Er bereitete sich etwas Brei zu und schlürfte ihn herunter. Dann ging er vor die Barracke und schaute sich um. Es war frisch, doch das machte nichts. Heute würde er mit seinem Aufbautraining beginnen. Immerhin hatte der Medicus ihm nur gesagt, er solle sich nicht auf den Exerzierplatz wagen. Marcellus grinste bei dem Gedanken. Daran würde er sich schon halten. Dann machte er sich warm, dehnte seine Gliedmaßen. Achtete aber darauf, dass er sich nicht in die Richtung streckte, welche seine Wunde zerren würde. Dann ging er langsam los. Mit jedem weiteren Schritt steigerte er sein Tempo bis er nicht mehr am gehen sondern am laufen war. Er wählte ein angenehmes Tempo, welches er ohne weiteres halten konnte. Marcellus spürte seine alte Kraft. Es tat gut, sich wieder körperlich zu betätigen. Das brachte ihn auf andere Gedanken. Das Lager würde ersteinmal groß genug zum Laufen sein.
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Also ich habe es schnell wieder von der Festplatte geworfen. Da war mir der Platz zu schade für!
Damit wenigstens einer hier seine Meinung postet
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Zu ihrer Beruhigung schenkte er ihr ein Lächeln. Es war ein kostbares Geschenk, denn ein echtes Lächeln bekamen nur wenige von ihm. "Das kann passieren! Wenn dem nicht so wäre, wären eine Menge Töpfer arbeitslos. Außerdem würden die Herrschaften Roms vor die schwierige Frage gestellt werden, wo sie sonst mit ihrem vielen Geld hinsollten!" Vermutlich kämen sie sonst noch auf den blöden Gedanken, sich eine private Armee zu erkaufen und Römer gegen Römer zu stellen. Es beruhigte ihm, dass es da jemanden gab, der über den Haufen von Patriziern und Politikern wachte und sie notfalls in die Schranken wies. Aus ihren Worten entnahm er, dass sie wirklich nicht vor hatte in Mantua lange zu verweilen. Letztendlich würde sie wohl nach Roma zurückkehren. "Das freut mich!" wobei er es für sie offen ließ, ober er damit auf seine vorhin genannte Anekdote einging, oder darauf, dass sie wohl nicht lange fort sein würde. Aber wusste er, ob er ewig hier bleiben würde? Andererseits, wohin sollte er noch? Ersteinmal würde er hierbleiben und sehen, was für Aufgaben auf ihn warten würden. Marcellus blickte entschlossen. Er war nun mit sich selbst ins reine gekommen, was diesen Punkt an ging. "Vielleicht solltest du eine Sklavin holen, die den Dreck wegräumt und dir einen neuen Becher bringt. Ich trinke nicht gerne alleine!" Dem war wirklich nicht so. Vor allem war dies ein Schutzreflex. Immerhin wollte er nicht betrunkener als sein gegenüber sein. Auch wenn er nicht vor hatte sich hier zu betrinken.
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Marcellus fand auf anhieb sein Contubernium. Es war niemand zugegen. Wohl alle beim Training oder auf Wache. Ihm war es nur recht. Allerdings hatten seine Kameraden seine Pritsche als Ablagefläche genutzt, während er nicht da war. Marcellus Gesichtszüge verhärteten sich und mit einem Ruck lagen all diese Gegenstände auf dem Boden. Mit den Füßen scharrte Marcellus die Sachen zu einem Haufen zusammen, immerhin sollte es keine große Unordnung in der Barracke geben. Dann blickte er in den Vorraum. Seine Ausrüstung war noch da, so wie er sie zurückgelassen hatte. Sauber und ordentlich gestapelt. Nur etwas Staub hatte sich dort nierdergelassen. Als erstes griff Marcellus nach seinem Schwert. Er zog es langsam aus der Scheide und legte diese zur Seite. Es war ein gutes Gefühl. Er ließ es en paar mal in seiner Hand kreisen, ehe er es wieder in die Scheide steckte und zur Seite legte. Dann zog er sich um. Legte seine Tunika und seinen Gürtel an. Er fühlte sich gleich wieder wie eine Soldat.
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Marcellus grüßte kurz militärisch und stampfte dann aus dem Raum. Er konnte es nicht lassen, einen Capsarius, der ihm auf dem Flur im Wege stand anzurempeln. Marcellus fühlte sich gleich viel besser. Als erstes würde er zu seiner Unterkunft marschieren um nach seiner Ausrüstung zu schauen. Sicher bedarf sie einiger Pfelge, bevor er sie wieder benutzen konnte. Nun hatte er ja genügend Zeit dafür.
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Marcellus würde dem Medicus alles versprechen, was er von ihm verlangen würde, nur um aus dem Valetudinarium herauszukommen.
So nickt er nur stumm. Er sollte sich vom Exerzierplatz fernhalten? Das konnte der Medicus haben. "Ist das alles?" brummt er und erhob sich von seinem Lager. -
Marcellus verzog bei dem Geruch das Gesicht. Er hatte schon mit viel Abschaum zu tun gehabt, aber nichts roch schlimmer als die Tinkturen des Medicus. Marcellus war froh, wenn er endlich hier raus konnte. Dann musste er unweigerlich grinsen. "Nun ich glaube auch kaum, dass ein Capsarius auf dem Exerziersplatz mit mir mithält!" Dann blickte er den Medicus fordernd an. "Aber sprich nun! Wie lauten deine Auflagen?" Was es auch immer war, Marcellus würde es ohnehin nicht gefallen. Aber er hatte keine Wahl. Er musste auf seine Forderungen eingehen um hier rauszukommen.
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Marcellus war mittlerweile in einer mürrischen Laune. Ihm fehlte Bewegung. Heimlich, wenn niemand zu sehen war, übte er schon auf dem Boden des Zimmers. Er konnte es sich nicht leisten, seine Kondition zu vernachlässigen. Aber selbst die kleinen heimlichen Übungen munterten ihn kaum auf. "Du kennst die Antwort darauf, Medicus! Ich bin bereit, ein paar Köpfe einzuschlagen!" In den vegangenen Tagen hatte sich Energie in ihm angesammelt, die nun raus musste. Wenn nötig auch an dem Medicus, wenn er es darauf ankommen ließ. "Ein paar Runden um den Exerzierplatz würden auch reichen, wenn du mir keinen deiner Capsarii zur Verfügung stellst!" Er schmunzelte bei diesem Gedanken und schaute den Medicus herausfordernd an. Er war es leid, seine Zeit hier zu vergeuden. "Also, bin ich aus meiner Haft entlassen?"
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Marcellus beobachtete das Mädchen einige Zeit. Anscheinend hatte er sie zum nachdenken angeregt. Er studierte sie förmlich, während sie dort so still saß, bis sie plötzlich den Becher fallen ließ. Marcellus blieb ruhig sitzen und studierte ihre Reaktionen bis er das Schweigen endlich brach. "Diese glasierten Becher können verdammt rutschig in den Händen sein, wie? Aber davon geht die Welt nicht unter!" Er hätte zugerne gewusst, was in ihrem kleinen Kopf vorging. Er blickte sich um, ob ein Sklave aufmerksam war und sofort herbeieilen würde, um das Mißgeschick zu beseitigen, doch anscheinend waren sie wieder alleine im Peristyl. "Werdet ihr viel Mobiliar mitnehmen? Oder verschont ihr die Anwohner vor unnötigen Lärm in der Nacht?" Nun war er es, der ablenken wollte. Die Stille gefiehl ihm nicht. Er wusste wie er mit Typen seines Verschlages umzugehen hatte. Aber Frauen waren ein Thema für sich.
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Das ist ein Schild bei unserem Parkplatz an der Uni. Direkt an der Strassenbahnhaltestelle, daher auch P+R.
Das blöde darin ist:
Wenn mein gültiger Fahrausweis für die Strassenbahn als Parkscheinersatz gilt, sprich ich lege meinen Fahrausweis hinter die Scheibe (anstatt meinen Parkschein), womit fahre ich dann mit der Strassenbahn?
Oder bekomme ich das Knölchen gegen Fahrausweis erstattet?
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Die Wände der Kammer waren kalt und feucht, in der Nähe der Decke befand sich ein kleines Loch, aber nicht groß genug, um einen Blick nach draußen zu werfen. In dem Raum roch es nach getrockneten Blut und menschlichen Exkrementen. Am Boden konnte man einen kleinen Schatten ausmachen, der über den Boden huschte. Die Kammern des Staatsgefängnisses schienen Luxus gegen dieses 'Loch' zu sein.
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Der Keller war dunkel und verlassen. Er machte den Eindruck, als sei schon länger niemand mehr hier gewesen. In der Mitte des Raumes befand sich ein Stuhl, an denen noch Taue hingen. An den Wänden befanden sich Regale mit Krügen. Eine Staubschicht verriet, dass sich schon lange keiner mehr an den Krügen zu schaffen gemacht hatte. In einem Regal befanden sich Werkzeuge zur Holzbearbeitung und eine Holzpuppe, deren ähnlich, die reiche Eltern ihren Kindern schenkten. Unter einem kleinen Fenster war ein Haufen Sägespähne zu sehen, als ob diese von Außen hier hinein geschüttet wurden. Neben dem Fenster befand sich eine kleine leere Kammer, dessen Türe auf dem Boden lag. Das Holz war in einem guten Zustand, doch die Mauer war anscheinend brüchig geoworden, so dass die Scharniere rausbrachen. Insgesamt machte das Gebäude einen baufälligen Eindruck. Neben der Türe ein Tisch, der wohl erst kürzlich gereinigt wurde.
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Eines musste Marcellus zugeben: Das Bett sah gemütlicher aus, als das in seiner Barracke. Auch geräumiger war es hier! Ein Teil in ihm widersprach: Unnötiger Luxus! Aber Marcellus war zu erschöpft um zu kämpfen. Er legte sich auf das Bett und es dauerte nicht lange, da fielen seine Augen zu und er schlief den Schlaf der Gerechten.