Beiträge von Luciana

    Luciana hatte sehr gehofft unendeckt zu bleiben, doch als dieser Prätorianer sich aufmachte um zu gehen kreuzten sich tatsächlich ihre Blicke und etwas war in seinem was sie nicht beschreiben konnte. Es schien fast wie ein Versprechen, dass man sich immer zwei mal im Leben wieder sieht und das behagte ihr nicht. So bald wie möglich musste sie aus Rom verschwinden wenn sie nicht in einem Kerker landen wollte, denn langsam hatte sie das Gefühl, dass sich alles gegen sie verschwor.


    Noch immer schlug ihr Herz bis zum Hals und sie kauerte weiterhin hinter der Statue auch als er gegangen war, denn der andere Mann lief nun auch wieder zurück und sprach etwas mit dem Sklaven. Lange hielt sie es nicht mehr aus in dieser Position. Aber leider wurde sie viel zu schnell aus ihren Gedanken gerissen.


    Ähm, salve sagte sie etwas durcheinander und stand hinter der Säule mit einem leichten Räuspern auf.Hoffentlich war dieser Prätorianer wirklich verschwunden und lauerte nicht irgendwo, denn sie traute diesen alles zu. Viel schlimmer war allerdings der Gedanke, dass er sie gesehen hatte. Was willst du von mir? fragte sie ihn dann nicht grade freundlich und zupfte an ihrer Tunika.

    Wie konnte sie sich eigentlich immer in solche Situationen bringen? Kleiner konnte sie sich nun wirklich nicht mehr machen. Luciana hatte bemerkt, dass noch jemand durch das Atrium kam, aber da sie ihren Kopf nicht zu weit anheben wollte, konnte sie auch nicht ganz sehen wer es war.
    Blödheit schallte sie es immer wieder was sie tat. Langsam drehte sie ihren Kopf in die Richtung wo die Säule stand hinter der sie zuerst gewesen war. Es war doch nicht weit, aber wenn sie Pech hatte und dort ankam, könnte es auch möglich sein, dass er da vorbeiging.
    Nachdenklich biss sie sich auf die Lippe und machte ein kleines Raschelndes Geräusch mit ihre Tunika als sie sich etwas bewegte, denn die Haltung so geduckt brachte sie fast um.
    Ihre Hand lag hinten am Sockel der Statue und sie versuchte, dass man wenigstens nicht ihren blonden Schopf sah und vielleicht hatte keiner etwas gehört. Wenn die sich wenigstens mal wegdrehen könnten dann könnte sie den Versuch mit der Säule starten um wieder dahinter und der Pflanze zu verschwinden.

    Luciana hatte keine große Ahnung was Christen betraf und warum es so wichtig zu wissen war ob es welche am Kaiserhof gab. Vielleicht hätte sie ihre Dients anbieten sollen um zu spionieren. Der Gedanke ließ sie kurz lächeln doch was nun weiter geschah missfiel ihr ziemlich. Sie spürte wie sich alle Muskeln in ihrem Körper verspannten als der fremde Mann aufstand und sich in ihre Richtung drehte.
    Sie musste sich ganz kleine machen um nicht gesehen zu werden, denn es war auf jeden Fall zu spät wieder hinter der Säule zu verschwinden und den Schutz der störenden Pflanze zu genießen. Sie versuchte nun keinen Mucks von sich zu geben und hielt sogar ihre Luft an, damit man sie ja nicht hörte.
    Aber letztendlich blieb nur die Hoffnung nicht gesehen zu werden ob es auch dabei bleiben würde wussten sicher nur die Götter.
    Da sie auch ihren Kopf regelrecht einzog war es ihr auch nicht mehr möglich an der Staue vorbeizusehen oder anderweitig zu merken ob er nun näher kam oder nicht. Alles was ihr übrig blieb war zu warten.

    Die beiden waren ziemlich geheimnisvoll und das machte sie natürlich ziemlich verrückt. Sie war sehr neugierig und musste wissen um was es da ging, schließlich konnte sie das vielleicht auch nutzen, wenn sie an das Wissen der beiden rankommen könnte. Ganz langsam ging sie in die Hocke um hinter eine Statur due kriechen, die nun fast direkt hinter den beiden war. Sie wollte sich mal nicht ausmalen was geschehen würde wenn Vitamalacus auftauchen würde, aber da das nicht geschehen würde dachte sie schnell an etwas anderes und horchte weiter zu.

    In letzter Zeit hörte sie immer wieder etwas von Prätorianern und sie hatte das Gefühl, dass diese Schwarzmänner sie zu verfolgen schienen. Erst in der Casa Matinia und nun auch hier, aber sie wollte unbedingt rausfinden von was sie da redeten. Diese dumme Pflanze mit ihren langen Blättern neben ihr war ziemlich störend. Sie ging einen Schritt zur Seite und strich dabei langsam mit ihren Händen an der Säule entlang. Nun hatte sie auch einen etwas besseresn Blick auf die beiden Männer. Konnten die nicht genauer werden, fragte sie sich selber.

    Sie fühlte eine wohlige Wärme in ihrem Körper und in ihrem Herzen. Es hatte sie noch nie jemand gebeten nicht zu gehen und noch bevor sie antworten konnte klopfte es an der Tür und der Mann von vorher trat ein. Dank der Decke von Lucullus hatte sie genügend Sichtschutz und kuschelte sich etwas mehr an ihn. Innerlich seufzte sie ebenfalls, aber sie durfte sich nicht so mitreißen lassen, das könnte verfänglich sein. Mit gemischten Gefühlen sah sie ihn dann an. Du musst los? Nein es ist besser man sieht uns nicht zusammen. Ich habe meine Möglichkeiten wieder auf dem gleichen Weg zurück nach Rom zu kommen. Und denk an mein Versprechen, ja?
    Luciana küsste ihn sanft und schaute ihm lange in die Augen.

    Sie war durch die Villa geschlichen und immer auf der Hut gewesen, dass man sie nicht erwischte, auch wenn sie ja eigentlich die Erlaubnis hatte aus der Kammer zu gehen. Sie durfte nur die Villa nicht verlassen und deswegen nutzte sie diese kleine Chance und kam schließlich im Atrium an, wo sie zwei Männer sah. Schnell versteckte sie sich hinter einer Säule und lugte um die Ecke. Sie kannte den einen Mann von der Parade als Titus sie gepackt hatte. Sie wusste nicht wer er war, aber er gehörte in dieses Haus hier und der andere war ihr gänzlich unbekannt, aber vielleicht konnte sie hier einige interessante Dinge raushören. Was sie als letztes hörte war der letzte Satz von Durus und das lockte ihre Neugierde nur noch mehr. Vorsichtig legte sie ihre Hände an die Säule und beobachtete die beiden Männer weiter. Sie war nahe, aber gerne würde sie noch näher kommen um alles besser zu verstehen, aber dazu müsste sie die nächste Säule ungesehen erreichen, aber sie hatte ja Zeit.

    ......und sie tat den Schritt auch nach einer Weile, denn sie wollte einfach nicht mehr in dieser Kammer sein, und da die Tür offen war und sie von Natur aus neugierig ging sie nach draussen um sich etwas umzusehen ....

    Luciana hatte sich das alles aber ganz anders vorgestellt und das eigentliche Problem war ja, dass sie wusste, dass sie die Villa nicht mehr verlassen konnte, selbst wenn er alle Türen offen gelassen hätte. Sie traute ihm zu, dass er allesn Wachen und Bediensteten sagen würde, dass sie nicht weg darf und dann war da noch dieser Riese, der es irgendwie auf sie abgesehen hatte. Schlimmer als im Moment konnte es nicht kommen, aber sie musste doch noch so viel machen und dann wollte sie doch auch irgendwann nach Spanien reisen.
    Er hielt sein Wort und sperrte nicht ab, aber doch war sie eine Gefangene. Er widersprach sich doch selbst, schließlich wollte er, dass man sie nicht in der Villa sah. Luciana überlegte nun hin und her was sie machen sollte und ob sie aus der Kammer und durch die Villa streifen sollte. Das alles war doch einfach zu hoch. Luciana rieb sich über die brennenden Augen und lauschte ob sie Geräusche von draussen hören konnte, dann erhob sie sich und ging zur Tür um nach draussen zu sehen. Noch wagte sie nicht den Schritt zu machen, aber er würde noch kommen.

    Seine Worte brachten sie dazu rot zu werden, hatte er sie doch nun auf dem Fuße erwischt. Sie mochte den Mann wirklich und da war ihr sogar das Alter egal, aber sie würde nie ihre eigentliche Arbeit aufgeben können und war in anderer Hinsicht auch eine gewisse Gefahr für den Proconsul, das wusste sie. Und du meinst, dass alles ist eine gute Idee? Ich bin mir nicht so sicher. Vielleicht wird er mich dann auch gleich an die Wachen übergeben? Sein Bruder scheint auch verdacht zu schöpfen,. denn er hat mich dummerweise in dem Arbeitszimmer gesehen als ich einen Brief gelesen hab gab sie nur ungern zu, denn das hatte sie bis jetzt ja auch noch verschwiegen. Ich hatte ihn aber überzeugen können, dass ich nur was suchte, aber ich bin mir nicht sicher, dass er mir das auch wirklich abgenommen hatte.
    Es war alles verdammt schwer und schien immer schwerer zu werden.


    Ich soll hier bleiben? Eingesperrt? Denn so würde sie sich fühlen und doch hatte er sicher recht. Nein so wichtige Sachen habe ich nicht mehr zu erledigen. Meine Schwester und ich verstehen uns im Moment wegen meinem Wegbleiben nicht mehr so gut und ich hatte ihr damals auch einen Brief dagelassen, ausserdem würde es Fragen aufwerfen wenn auf einmal Titus da sein würde.

    Das wäre sicher keine so gute Idee ihre Schwester mitzunehmen, denn sie hätte dann so einiges zu erklären, aber das musste er ja nicht wissen. Ich werde sie darauf ansprechen und ihr die Entscheidung überlassen ob sie mitkommen möchte oder nicht. Mittlerweile ist sie ja alt genug um auf sich selber aufzupassen spielte sie das alles etwas runter. Vielleicht sehen wir uns ja wirklich schon in Ostia, es kommt halt drauf an wie ich hier schnell vorankomme, aber das sollte alles kein Problem sein. Sie wusste es zwar besser, aber das war nun auch wieder nebensächlich. Trotzdem werde ich dich die Tage lang vermissen.

    Ich weiß, dass ich recht habe lächelte sie ihn an und streichelte ihn sanft an der Seite. Es war schon komisch wenn sie überlegte was sie die ganzen letzten Tage alles erlebte, aber komischer wäre es wohl gewesen wenn sie gewusst hätte was noch alles auf sie zukommen würde. Ich kann auch nicht mehr lange bleiben. Ich muss wieder zurück nach Rom, werde dir aber wie versprochen schreiben. Ich vergesse nie was ich verspreche, aber es wird sonst zu gefährlich länger hier zu verweilen. Ich will dich nicht in Gefahr bringen.
    Sie gab ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen und legte ihre Stirn an seine um die Augen zu schließen und den Moment der Ruhe einfach zu genießen.

    Luciana dachte nach. Er hatte in vielen Punkten Recht, so konnte man ihm das Handwerk legen, aber Agrippa würde dann doch von ihr erfahren...oder nicht? Würde das nicht alles zerstören? Sie war sich nicht sicher, aber er hier neben ihr, hatte das Sagen und sie würde das machen was er wollte. Das wusste er ja auch da war sie sich sicher.
    Ein guter Plan, aber was willst du dem Proconsul sagen? Willst du ihm sagen, dass ich ihn ausspionieren sollte? Wäre das nicht fatal? Ich mag ihn!
    Nun hatte sie es gesagt und fühlte sich etwas befreiter. Aber ich weiß, dass es der beste Weg ist und ich würde ihn gehen, denn diesem Terentier traue ich alles zu. Und ich meine wirklich alles.

    Ich würde mich sehr darüber freuen wenn wir uns wiedersehen könnten, wenn es wirklich dein Wunsch ist, sollte dem wohl nichts im Weg stehen.
    Sie schaute ihn einfach an und legte ihre Hände auf den Tisch. Sie hatte eigentlich genug gegessen und vielleicht würde sie auch ihre Schwester einmal hier her schicken, aber sie wusste, dass es als erstes Streit zu Hause geben würde, weil sie wieder weggeblieben war und Celeste nichts gesagt hatte.

    Sie freute sich auch schon und vor allem weil sie dieses Land nicht kannte. Sie gab hier zwar einiges auf, aber für sie war es klar, dass sie immer wieder zurückkommen würde, denn das hier war ihr Leben und ihre Schwester würde es ihr nicht verzeihen wenn sie einfach abhaute. Das würde noch eine lange Diskussion zwischen ihnen beiden werden und sie überlegte schon ihr einfach nur einen Brief zu schreiben, aber das andere Problem war der Tiberier, denn wenn sie so weit weg war hatte er ja keine Kontrolle mehr über sie. Sie musste sich die ganzen Dinge einmal in Ruhe überlegen und Pläne entwickeln.
    Ich freue mich sehr darauf und werde dich nicht lange warten lassen, zwar wird meine Schwester nicht begeistert sein, aber sie ist alt genug um auf sich alleine aufzupassen. Sie werde ich auch bald aufsuchen müssen, damit wenisgtens das schon erledigt ist.
    Soviel hatte sie noch nie gelächelt wie in seiner Gegenwart. Wieder spürte sie die schöne Kette auf ihrer Haut.

    Luciana fühlte sich zum ersten mal in ihrem Leben einfach nur klein. Sie war sonst immer die starke gewesen, die nie nach aussen hin ihre Furcht zeigte, nicht einmal dann wenn sie in großer Not war. Sie war immer für ihre Schwester da gewesen und hatte sich um sie gekümmert, aber nun fühlte sie sich einfach klein. Die Umarmung, die so väterlich wirkte, tat ihr sehr gut. Ja es war dumm, aber ich kann es leider nicht mehr rückgängig machen, aber ich bin bereit auch einen gefährlichen Weg zu gehen. Erzähl mir bitte von deiner Idee, ich werde das schon hinbekommen.
    Sie war sich dessen sicher, denn sie hatte es bis jetzt immer geschafft etwas zu erreichen auch wenn andere daran gezweifelt hatten. Ich werde mein Bestes geben, das weißt du ja und das habe ich versprochen.

    Lucianas Herz wurde immer wärmer und sie spürte ein ziemlich eigenartiges Gefühl in sich. Sie würde so schnell es ihr möglich war nachkommen, denn das wollte sie wirklich, auch wenn sie immer wieder gezwungen sein würde nach Italien zu reisen, aber sie wollte so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen. Ich glaube auch nicht, dass es zu lange dauern wird, zumindest hoffe ich das, denn ich weiß, dass ich dich vermissen werde auch wenn es nicht so lange sein wird. Aber ich werde kommen, da kannst du dir sicher sein flüsterte sie und legte wieder ihre Lippen auf seine und ihn zärtlich zu küssen.

    Luciana gab sich Agrippa hin und küsste ihn mindestens genauso leidenschaftlich wie er sie. Es war, als wäre sie an einem ganz anderen Ort und alle Probleme und Aufträge die sie hatte waren verschwunden. Es war schon seltsam, vor allem wenn sie dran dachte, dass er ihr Vater sein könnte vom Alter her. Aber es war seine Art die sie so anziehend fand, dass sie gar nicht anders konnte.
    Schon so bald? Aber ich werde mit dir kommen, beziehungsweise werde ich nachkommen, denn zuerst muss ich hier noch einige Dinge erledigen und klären, denn das schaffe ich nicht in wenigen Tagen. Sie umarmte ihn noch ein wenig mehr. Aber ich werde so schnell kommen wie es mir möglich ist, wenn du das willst. Sie sah ihm tief in die Augen.

    Der Mann ging ihr auf den Geist und es hatte keinen Sinn mehr etwas mit ihm zu bereden. Ich werde nichts mehr sagen sagte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust, da sie sich in die Enge gedrängt fühlte und achtete nicht weiter auf diesen riesigen Sklaven. Bestimmt wollte sie ihr einfach nur Angst machen, denn sie hatten keine Beweise auch wenn der Brief noch auf dem Boden lag.

    Sie empfand das alles immer noch als unheimlich, aber viele Wahlen hatte sie nicht und sie ließ sie sich von ihm wieder zurück auf die Pritsche führen und setzte sich hin. Wenn sie wirklich gleich gehen konnte war sie froh, wenn nicht hatte sie einfach nur Pech. Ich konnte ihm nichts berichten, da es nichts zu berichten gibt. Ich denke nicht, dass er mir glaubt, ausserdem hatten wir eine Auseindnersetzung in der er mich eigentlich aus seinen Diensten entließ, aber ich traue ihm nicht. Ich könnte sein Vertrauen wiedererlangen wenn ich ihm etwas geben könnte was gegen den Proconsul spricht. Er drohte mir indirekt aber ich weiß wie ich mich verhalten und wehren muss und so leicht lasse ich mich von ihm nicht unterkriegen denn er wird es von meiner Seite aus noch zu spüren bekommen. Endlich hatte sie wieder etwas mehr zu sich selber gefunden. Hast du einen Plan?