Wie erhofft, verbarg das süd-westliche Aussehen wirklich die aufsteigende Hitze und Celeste dachte, dass sie ihn einfach durch ihr Tun überzeugt hatte. Nachdem sie nun doch etwas vom Wein getrunken hatte, was sie eigentlich nicht wollte, trank sei noch einen Schluck. Der vergorene Weinsaft stieg ihr sehr schnell zu Kopf wenn sie nicht aufpasste und auf den nüchternen Magen noch schneller als sonst schon. Aber nun hatte sie angefangen und der Weinbecher wanderte wie von selbst an ihre Lippen und sie trank noch etwas davon. Dann ab sie die Antwort.
“Sicher redet sich das jeder ein. Man will nie glauben, dass man irgendwann einmal erwischt werden könnte. Diesen falschen Moment hatte ich schon. Wo wir gerade so offen reden, werde ich dir davon auch erzählen. Ich war da noch sehr jung, wurde los geschickt eine Uniform zu besorgen. Nicht irgendeine, es musst eine ganz bestimmte sein. Das Ende war einfach. Der Einbruch in das Wohnhaus des Praetorianers ging schief und ich kam in den Carcer. Ich half ihm einige Dinge in Erfahrung zu bringen und er ließ mich frei. Diese Fehler von damals passieren mir nicht mehr. Von diesem Einsatz habe ich auch etwas gelernt. Ich werde mir meine Auftraggeber ab sofort genauer anschauen. Ich denke nicht, dass es gut ist, wenn mich alle von irgendwelchen Treffen kennen. Das ist doch nicht gut für mich.“
Es war schwer zu sagen ob der Wein ihre Zunge schon lockerte oder ob es der einfache Wunsch war darüber einfach mal zu sprechen. Bisher wusste es ja keiner und über was sie hier bisher alles gesprochen hatten, da tat dies auch nicht mehr zur Sache.
„Gesprochen wie jemand, der das lange genug einstudiert hat um es wirklich zu glauben. Ich möchte auch nicht sagen, dass du darauf nicht stolz sein kannst, aber tust du wirklich immer das Richtige? Ist es immer richtig Menschen einzusperren, die wegen ihres Hungers stehlen? Roma ist eine sehr gemischte Stadt. Reichtum und Armut dicht an dicht und was ist da einfacher als sich das zu nehmen was andere zu viel haben. DU kannst sicher verstehen, dass ich meine Sichtweise, meinen Berufsstand verteidige. Du tust es genauso mit deinem. Du hast recht wenn du sagst, dass es unrecht ist, ich finde es gut, dass du dich mit deinen Aufgaben so identifizieren kannst und für sie lebst.“
Es amüsierte sie in der Tat etwas wie Serapio versuchte sie weiterhin auf die gute Seite zu ziehen. Allerdings merkte sie auch gerade wieder, dass er so überhaupt nichts von ihrer Arbeit wusste. Sie ließ es aber einfach so im Raum stehen. Es war müßig ihm zu erklären, dass sie als Taschendiebin natürlich die Zeit am Morgen nutzte um sich die Geldbeutel anderer zu schnappen, die sich auf dem Weg zum Markt befanden. Nachts war sie unterwegs und besorgte gewünschte Informationen und Gegenstände. Zwischendrin musste sie auch ein wenig schlafen und sich auch noch um die persönlichen Bedürfnisse Amneris kümmern. Sie selbst war ja auch beschäftigt und hatte ihre Aufgaben. Man konnte fast meinen, dass sie nur wenig Zeit für sich hatten. Allerdings gingen sie sich hin und wieder auch aus dem Weg. Sie waren eben nicht immer einer Meinung und das dominierte dann schon die Beziehung an manchen Tagen. Warum sollte sie aber das alles erklären. Das war ihr dann doch zu viel.
“Du meinst wirklich, dass ich als Scriba taugen würde? Ich bin mir da einfach nicht so sicher. Ich wüsste auch nichts anderes was ich machen sollte. Als ehemalige Diebin oder Frau ohne Referenzen. Mal angenommen ich würde deinem Vorschlag folgen, einem Senator möchte ich jedoch nicht dienen.“
Einem einfachen Römer vielleicht noch, aber einem Politiker, einem von jenen die für so vieles in dieser Stadt zuständig sind? Nein, das nie und nimmer.
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Gaunerehre? Nun musste sie wirklich schmunzeln. Ob man hier wirklich von Ehre sprechen konnte? Sie hatte dies Wort in dieser Form noch nicht gehört und musste einen Moment darüber nachdenken. Ein Gauner hatte Ehre. Eigentlich fast etwas, das sich gegenseitig ausschloss. Wenn jemand wirklich Ehrgefühl hatte, dann würde er doch wohl eher weniger hier auf dieser Seite stehen, die Celeste gerade in diesem Moment vertrat. Er beschrieb das Wirt zusammenfassend einfach nur jenen Teil, der manchen zu Eigen war sie daran erinnerte sich an ihre Prinzipien zu erinnern? Das wohl eher. Es war ein Wort, das ihr gefiel. Ein Wortspiel und sie würde es sich merken.
Serapios Beschreibung von jenen, die seiner Meinung nach wirklich schlimm waren, gab ihr erneut zu denken auf. Er war ein Soldat gewesen und passte nicht jene Beschreibung auf auf die Männer, die im Felde standen und dort andere Männer nieder metzelten? Gab es da nicht einen Unterschied zwischen jenen, die ihr Land verteidigten, weil es angegriffen wurde und jenen, die in andere Länder eindrangen und es in Besitz nehmen wollten? Sind sie dann nicht auch Schurken und und Mörder und sogar Brandstifter wenn sie die Häuser nieder brannten, welche sie auf ihrem Wege fanden? Im Grunde schienen die beiden sich hier nicht wirklich zu unterscheiden. Nur einer hatte den Auftrag erhalten und die andere diesen Weg für sich gewählt. Sollte man nicht darüber auch einmal nachdenken? War es nicht ganz und gar so, dass die Legionäre sogar plünderten, wenn sie konnten und so Menschen noch schlimmer ins Verderben stürzten als sie es schon durch die Ermordung des Vaters und/ oder des Mannes getan hatten. Waren die Anklagen Serapios wirklich in dieser Form berechtigt? Dies sollte aber nicht Thema dieser Unterhaltung werden und vermutlich hätten diese Anklagen auch keine Angriffsfläche gefunden. Man baute ein Schutzschild um sich auf, wenn man Dinge tat, denen man sich nicht rühmen wollte. Man erklärt sie für sich selbst als in Ordnung, als gut. Zu Anfang hatte sie dies auch getan, wenn sie gegen die Erziehung ihrer Eltern anderer Leute Dinge an sich nahm und sie für sich selbst zu verwenden oder um sich etwas zu kaufen verkaufte. Ein Krieg konnte schreckliche Bilder in Männern erzeugen und vermutlich schützten sie sich vor den Schäden dieser Bilder genauso wie es Celeste früher nach ihren Diebstählen getan hatte. Man beruhigte das Gewissen.
“Ich denke, dass jeder unterschiedlich das schwarz und weiß und das grau sieht. Es kommt immer darauf an wie sehr es ihn betrifft und was ihm geschehen ist. Eine wirkliche Matritze passt doch auf niemanden.“
Mit einem breiten Schmunzeln legte sie ihren Kopf schräg. Auf er deinen Seite amüsierte sie diese Aussage, auf der anderen aber erstaunte es sie auch. Er würde ihr alles zutrauen? Das Funkeln, das er ihr nachsagte, war ihr noch nicht aufgefallen und dass er das daran festmachte, fand sie ungewöhnlich. Sicher ging sie nicht immer ganz konventionelle Wege, aber so,.
“Da traust du mir mehr zu als ich es tue. Für mich gibt es Tabus, auch wenn man es vermutlich kaum glauben mag, aber sie sind klar definiert und ich werde sie anrühren. Man könnte fast sagen, dass du mir mit deinen Worten großes Unrecht tust.“
Sie lächelte wieder um die Worte nicht so ernst klingen zu lassen, wie sie vielleicht rüber gekommen waren. Das war so nicht ihre Absicht gewesen, aber sie wollte dennoch deutlich machen, dass seine Vermutung nicht ganz richtig war. Im Grunde hätte es ihr egal sein können, aber hier wollte sie es dennoch geklärt haben. Sie war kein Freund, eher ein Kontrahent, aber kein Feind. Ein Gegenspieler in den Gassen Roms.
Scheinbar traute er ihr nicht. Sogar eigentlich ziemlich offensichtlich. Er nahm den Becher und trank etwas daraus, wollte es wieder tun und hielt daraufhin ein. Schließlich stand der Becher wieder auf dem Tisch. Seine Worte waren ein netter Versuch, aber schafften es dennoch nicht ihr Ziel zu erreichen. Ihr Blick wurde für einen Moment ernst und ohne ihren Blick von ihm zu nehmen, griff sie nach dem Wein, seinem Weinbecher, und trank daraus einen für sie schon großen Schluck. Daraufhin tat sie das gleiche noch einmal mit ihrem Becher. Sie wollte ihn nicht bloßstellen und tat daher so als hätte sie von beiden gekostet, aber sie hoffte, dass sie ihm so gezeigt hatte, dass sie keine Absichten hatte. Eine gewisse Menschenkenntnis sollte man gerade ihr zutrauen, die sie ja davon lebte das Verhalten richtig einschätzen zu können und natürlich auch deuten konnte.
“Ich finde er schmeckt ganz typisch für diese Unterkünfte. Wie sieht es denn aus wenn es einem die Zehennägel aufrollt?“
Aufgrund der Vorstellung musste sie lachen.
“Drubius war ein arroganter Schnösel, der meinte alles zu können und sich alles zu leisten. Er ist überheblich geworden, dadurch unvorsichtig und schließlich ist gefallen. Selbst Schuld. Er wollte zu viel auf einmal. Du hast recht wenn du sagst, dass das Milieu brutal ist. Aber ist das deine Aufgabe nicht auch?“
Sie hoffte, dass er darüber mal nachdenken würde. Das Messer konnte ihm auch in den Rücken gerammt werden und dann war es sein Ende.
“Ich habe nicht die Kraft wie du, aber dennoch weiß ich mich zu wehren. Mein Schutz ist es, dass man mich für ungefährlich hält. Im Grunde bin ich das auch, aber ich kann mich auch wehren. Man mag es nicht vermuten, aber so leicht bekommt man nicht unter. So lange man sich an die Regeln hält, kann man gut leben und auch ohne Verfolgungswahn nachts durch die Gassen gehen. Den Vorteil hast du nicht. Es hat doch etwas Gutes an sich.
Dass sie diesen Vorteil hatte,weil sie wusste wo sie wann sein musste, das war ihr Geheimnis und das einiger weniger anderer. Roma konnte man so und so kennen.
“Ich ein Scriba? Nein, das wäre nichts für mich. Ich kann es mir zumindest nicht vorstellen? Mal ganz davon abgesehen....wer würde mich denn als Scriba nehmen? Die Freiheiten, die ich jetzt habe, kann mir auch keiner geben. Vielleicht vor einigen Jahren wäre es noch eine Alternative gewesen, aber da konnte ich noch nicht schreiben. Ich habe meinen Weg, die anderen sind nichts für mich, nicht mehr.“
Der Zweifel galt nicht der Arbeit an und für sich. Sondern eher sich selbst und ihrer Willenskraft dem jetzigen Leben zu entsagen und ein Neues zu beginnen. -
Von seinen Gedanken wusste sie nichts. Sie konnte sie ja nicht hören oder sehen und so konnte sie nichts zu ihrer Verteidigung sagen als sie ihn wohl mit ihrem Verhalten beleidigte. Da er es auch nicht zeigte, musste er wohl einfach damit leben. Celeste hätte ihm bestätigt, dass sie ihn sicher nicht für harmlos hielt, aber für ehrlich.
Es dauerte nicht lang bis ihre besorgten Sachen den Weg in seine Taschen gefunden hatten und vom Tisch verschwunden waren. Ihr Blick glitt währenddessen durch den Raum. Nackte und kalte Wände, Dreck wo man genauer hinsah. Ein unwirtlicher Raum und irgendwie doch wieder passend. Das Licht der Öllampen flackerte etwas und warf skurile Schatten an die Wand. Die Gedanken begannen zu wandern bis sie durch seine Stimme zurückgeholt wurde.
“Wir sind uns einig. Ich bin auch nicht daran interessiert Auftraggeber übers Ohr zu hauen. So bekommt man keine neuen Aufträge und wer weiß, vielleicht benötigst du meine Dienste ja irgendwann wieder. Wäre dich schade wenn du dich an wen anderen wenden würdest wo du mich doch nun kennst.“
Das Zwinkern in ihrer Stimme und die unterschwellige Herausforderung war für ein geneigtes Ohr durchaus erkennbar. So es denn wollte. Seine Kälte in der Stimme mochte eine seiner Maschen sein, beeindruckte sie nur wenig. Es gab viele, die so versuchten glaubwürdiger zu werden, zu zeigen was sie doch für Männer waren. Doch dies zeigte manchmal nur all zu deutlich, dass sie auch ganz anders konnten, wenn sie wollten. Scheinbar brauchte er aber diese Art der Bestätigung und so nahm sie es hin und nickte nur.
Nachdem sie sich aufrecht hingesetzt hatte und ihm direkt in die Augen sah, begann sie wieder zu sprechen.
“Kein Problem, ich werde dich vergessen, wenn ich dieses Zimmer verlassen habe. Für böse halte ich mich persönlich nicht, das tun andere für mich. Ich nehme nur Gedanken auf.“
Die nächste Frage überraschte sie es schon. Warum wollte er dies wissen? War es nicht im Moment unerheblich oder würde er alles was sie sich versprochen hatten dann nichtig werden und er würde sie hier auf der Stelle verhaften? Die wahre Antwort würde keine Auswirkung haben, sie musste die Frage ja nicht bejahen.
“Siehs positiv oder nicht, aber ich habe keinen umgebracht. Ich töte nicht. Das verstößt gegen meine Prinzipien. Ich entwende Dinge, besorge sie und gebe sie weiter, aber ich nehme kein Leben.
Ihr Blick hatte sie bis eben nicht von seinem Gesicht abgewandt. Das tat sie erst nachdem sie die Antwort gegeben hatte. Nachdenklich musterte sie den Tisch und schwieg einen Moment. Sie dachte nach, fragte sich was der Mann wohl damit sagen wollte.
“Du willst damit sagen, dass es auch die Farbe grau für dich gibt und nicht nur alles schwarz und weiß ist? Vermischt du da nicht etwas? Legal ist es nicht, also kann man nicht gut sein. Wie würdest du es denn sonst bezeichnen wollen. Konsequenzen trägt jeder. Der eine mehr, der andere weniger. Menschen können ihr ganzes Leben über schreckliche Dinge getan haben und finden erst im Tod ihr Ende. Wer weiß schon wie es ausgehen wird. Aber wenn ich nicht gut bin und auch nicht böse. Was bin ich denn dann?“
Im Rahmen einer Pflicht. Hatte sie nicht auch eine? Es fing damals an, dass sie sich und ihre Schwester durchbringen musste. Sie hatte die geschickteren Finger. Danach versuchten es gemeinsam und Luciana hatte dabei ihre besonderen Vorlieben, Nie im Leben hätte sie dagegen rebelliert und nun war es zu spät um den Weg hinaus zu finden.
“Auf den Weg geraten? Es war eine Notwendigkeit. Ich hatte bis vor einiger Zeit noch meine Schwester an meiner Seite. Wir mussten früh ohne Eltern auskommen und konnten unserer Pflegefamilie nicht sehr lange zur Last fallen. Wir entdeckten bald, dass ich ein besonderes Geschick habe und schnell und Finger fertig bin. So begann es. Wir kamen nach Rom und schauten was wir hier erreichen konnten. Meine Schwester übertrieb es und sie musste dafür bezahlen.. Ich bin allein hier geblieben und habe mich spezialisiert. Es war aus einer Not heraus und nun sitze ich hier und spreche mir dir über meine Vergangenheit. Aber für eine Frau ungewöhnlich? Es gibt andere und nicht wenig Frauen. Nimm doch mal mich. Zutrauen würdest du es mir auf den ersten Blick nicht, oder? Vielleicht genau aus dem Grund?“
Dann schwieg sie wieder und wartete seine Antwort ab. -
'Ich tue nur meine Pflicht,' hörte sie ihn sagen. Es klang seltsam in ihren Ohren. Erneut legte sie den Kopf etwas schräg und sah ihn fragend an. Es war kein oberflächliches Mustern sondern der Versuch mehr zu sehen als jemand auf dem ersten Blick von sich Preis geben wollte. Ein Versteckspiel auf beiden Seiten. Die Frage war wohl wer es gekonnter spielte. Der Vertreter des Rechts und der Ordnung oder sie als Vertreter der Gegenseite, Repräsentantin des Verwerflichen, des Bösen. Eine Symbiose dennoch. Ohne Menschen wie Celeste würde es die Cohortes in dieser Art nicht geben und wäre Celestes Berufung ohne die Gefahr erwischt zu werden wirklich noch so lukrativ? Beantworten konnte sie die Frage nicht, aber es war ein Gedankengang, dem man durchaus folgen konnte, wenn man dies denn wünschte.
"Es freut mich, dass ich dir bei der Bekämpfung dieser Gruppe helfen konnte. Wenigstens etwas Gutes getan, das ein wenig Gleichgewicht schafft."
Ein Lächeln, ein ehrliches Lächeln stahl sich in das Gesicht der blonden Frau und ließ sie wieder wesentlich freundlicher wirken als noch vor Kurzem. Als sich Serapio nach vorn beugte, blieb sie ungerüht sitzen und sah ihn weiter an. Sie hatte nichts zu verstecken. Nicht im Moment.
"Es ist meine Aufgabe Dienste zu erweisen und diese natürlich zur Zufriedenheit meiner Auftraggeber zu erledigen wobei ich ehrlich sagen muss, dass es eine neue Erfahrung."
Celeste ließ offen was sie genau meinte. Sie ging ohnehin daovn aus, dass er genau wusste, das sie auf die Seite des Auftraggebers anspielte. Das war ja eher ein seltener Auftraggeber. Seine Männer jedoch schickte ernicht zu diesen gefährlichen Leuten. Wobei der Petronier alles andere als gefährlich wirkte. Eher sogar freundlich und höflich und viel zu nett für diese Welt. Seine Worte irritierten da doch ein wenig den Geist der Keltin. Na ja, das war sie ja eigentlich nicht, aber Amneris hatte ihr diesen Titel gegeben und nun wurde sie ihn nicht mehr los.
"Du bezahlst mehr als vereinbart war? Ich habe zu danken."
Ihr Blick ging zu den beiden Beuteln. Diese wurden aber nicht von ihr geöffnet sondern nur mit Blicken abgeschätzt. An anderer Stelle hätte sie schon nachgezählt. In diesem besonderen Fall ging sie davon aus, dass es richtig sein würde und stimmte. Jemandem zu vertauen fiel ihr schwer, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie dies in diesem speziellen Fall und Moment tun konnte. Warum, das konnte sie selbst nicht verstehen.
"Es liegt in meinem Interesse hierüber nicht zu sprechen. Es tut meinem Ruf auch nicht wirklich gut, wenn man herausbekommt, dass ich für dich gearbeitet habe. Du musst dir also keine Gedanken machen. Sollten wir uns auf der Straße einmal über den Weg laufen, kann ich gern so tun als würde ich dich nicht kennen. Ganz wie du willst. Dir liegt es fern mich zu diskreditieren und dir damit zu schaden und mir liegt es fern dich zu diskreditieren und mit zu schaden. Das muss für dich eine eigenartige Siuation sein, oder? Du paktierst mit dem Bösen und musst ihm auch noch vertrauen. Fällt es dir schwer?"
Es war ihr voller Ernst als sie die Frage stellte und kein Hohn oder ein ketzerischer Unterton schwang in ihrer Stimme mit. Sie fragte wirklich aus Neugierde wie er wohl damit umgehen würde. Eine alltägliche Sache war das ja nicht gerade. -
"Er schützt seine Leute und gibt daher keine Namen bekannt und um mich zu schützen, versuche ich es ebenso zu halten. Ist nur manchmal etwas schwer. Zwar sind Namen nur Schall und Rauch, aber kann man sich da sicher sein? Nein, ich denke nicht. Man lernt. Damals war ich neu im Geschäft, aber heute sieht es etwas anders aus."
Ihr Lächeln wurde bitter. Sie zeigte es deutlich. Fehler hatte sie gemacht. Nicht wenige und sie hatte durchaus dafür schon ihre Strafe erhalten.
"Entweder man lernt aus ihnen und lässt es sein oder man lernt aus ihnen und macht weiter. Einen anderen Weg gibt es nicht. Ich gehe den letzteren. So lange es geht."
MIt einem prüfenden Blick verfolgte sie sein tun als er sich an den tisch setzte und ihren Fang begutachtete. Es dauerte nicht sehr lange bis sie ihm die Papiere aus der Hand nahm und die Kette ebenfalls.
"Das Kreuz stammt aus dem Hause des Petronius, die Karte und diese beiden Schriften aus dem Haus der Witwe, die du mir motiert hattest und die restlichen aus dem Hause des Fischers. Du kannst es dir gern weiter ansehen wenn du mir gesagt hast, ob du zufrieden bist und ob ich heute etwas für meinen Ruf getan habe. Wenn ich schon mit meinem Feind zusammenarbeite, dann muss ich auch wissen obs in Ordnung geht."
Zumindest schien es interessant zu sein so wie er es las, aber ob es wirklich das Richtige war, würde sich erst später herausstellen. Bis zu seiner Antwort blieb ihre Hand auf den Papieren liegen und wieder sah sie ihn an. Neugierig, fragend aber auch abwartend war er. Aber es lag auch noch etwas anderes darin. Man konnte es nicht beschreiben, es war nicht wirklich feindseelig, aber war es wirklich freundlich? Eher undeutbar. Doch warum, das konnte man nicht erklären. -
Sie hatte angenommen, dass Serapio sich auch setzen würde, doch stattdessen ging er zum Fenster hinüber. Er stand dort und sie folgte ihm mit ihrem Blick. Die Lampe und der Wein standen neben ihr, doch zog dies nicht ihr Interesse auf sich. Der Hauptaugenmerk lag woanders.
"Das kann man wohl so sagen, zumindest wenn man du es so willst. Ich würde eher sagen, dass ich mich spezialisiert habe. Du hast eher die Karriere von uns beiden gemacht. Dein Weg führte dich nicht tiefer in das Dunkel. DU hast den Weg hinaus genommen und bist jetzt auf der guten Seite. Herzlichen Glückwunsch noch dazu."
Kurz sah sie von ihm weg ehe sich ihr Blick wieder auf ihn richtete und sie so bemerken musste wie er sie seinerseits musterte. Es war ihr irgendwie unangenehm. Sie hatte nicht das Gefühl, dass er sie aus dem selben Grund wie andere Männer musterte. Es war eher ein abschätzendes Gefühl, der Blick sah so gänzlich anders aus. War es Bedauern oder Wut oder ein Widerwille, der da in seinem Blick zum Ausdruck kam? Sie kannte ihn zu wenig um das beurteilen zu können, aber irgendetwas davon war es.Ihr Kopf legte sich schräg als sie seine Frage hörte. Ob sie gut war? Die Frage hatte ihr noch keiner gestellt. Bisher hatte sie es bewiesen oder nicht. Aber selbst beurteilen musste sie ihre Fähigkeiten nie.
"Diese Einschätzung überlasse ich lieber meinen Auftraggebern. Du kannst es zum beispiel gern tun, wenn ich dir die Ergebnisse präsentiert habe. Entweder man hat Erfolg oder nicht. Man kann nur so gut sein wie seine Fähigkeiten es sind und hoffen, dass sie einen nie im Stich lassen. Findest du nicht auch? Hat denn jemand behauptet, dass ich so gut bin? Das hat dann wohl derjenige gesagt, den du nach mir gefragt hast. Oder viel mehr deinen Mann, den du geschickt hattest. "Sie griff nach der Rolle und dem Beutel und legte beides auf den Tisch. Dann öffnete sie den Beutel und holte die Kette hervor, welche sie auf dem feinen Stoff auf dem Tische zeigte und holte die Blätter hervor sowie eine Karte, welche sie mitgenommen hatte.
"Du wirst schon hier herrüber kommen müssen und es dir anschauen. Einige Schriften in denen ich verdächtige Worte fand sowie eine Karte. Sie sah passend aus. Ein Weg in die Unterwelt Romas." -
"Es gab mal welche. Vermutlich hat die jeder Mal. Ich wollte kein Risiko eingehen und dachte es mir, so wäre es am günstigsten für uns beide. Da ich dich nicht in deinem Officium besuchen kommen sollte, sollte es ja wohl sonst keiner mitbekommen."
Geheimnisse zu haben, war in ihrem Beruf an der Tagesordnung. Entweder war sie diejenige, die ihr Geheimnis bewahren musste oder sie musste anderer Leute Geheimnisse wahren oder eben jene besorgen. Zu tun hatte sie immer damit. in regelmäßigen Abständen schweifte ihr Blick durch den Raum, alles überwachend, im Augen behaltend um eine für sie gefährliche Situation sofort zu bemerken und alles daran zu setzen zu fliehen. Er war allein gekommen, hatte die Taberna allein betreten, vielleicht war er es dann auch wirklich. Die Möglichkeit bestand, aber warum ein unnötiges Risiko eingehen, wenn man dieses durch aufmerksames Beobachten bannen konnte?
An Dinge wie das Schicksal glaubte junge Frau nur wenig. Auch legte sie ihren Weg nicht in die Hände der Götter. Das war ihr suspekt. Als Normalsterblicher konnte man das sicher. Es war auch eine willkommene Ausrede wenn etwas schief ging und man konnte sich irgendwo bedanken wenn etwas Gutes geschehen war. Konnte Celeste dies? Nein! Für den Verlust ihrer Schwester waren weder die Götter noch sie verantwortlich. Luciana war es selbst gewesen, die es schaffte verbannt zu werden. Hier trug keiner weiter die Schuld als sie selbst. Celeste war übrig geblieben, ging allein ihren Weg und musste eben aufpassen, das sie keinen Fehler beging und geschnappt wurde. Dem Schicksal konnte man dann auch keinen Vorwurf machen.Das alles änderte nichts daran, dass sie sich heute wieder getroffen hatten und nun auf verschiedenen Seiten standen. Damals war es anders gewesen. Celeste und Serapio hatten beide etwas gegen das Gesetz, grundverschieden in der Ursache, aber gleich in der Wirkung. Während die eine ihrer Linie treu blieb, schien Serapio sich selbst verraten zu haben. Jemand, der auf der anderen Seite des Lebens stand, konnte nicht einfach umgekrempelt werden, oder doch?
Diese Situation war so merkwürdig wie unglaublich. Sie saßen hier, mistrauten einander und mussten sich auf der anderen Seite wieder vertrauen. Ob es hier in diesem Moment veilleicht doch mal das Schicksal war, dass Celeste auf eine besondere Probe stellte auch wenn daran nicht glaubte?
Das Auftauchen des Wirtes hielt sie von der Beantwortung der Frage ab. Schweigend folgte sie dem Gespräch der beiden Männer. Ein Zimmer? Nun klappte ihr im übertragenen Sinne der Unterkiefer runter. Was wollte er denn nun wieder dort? Da sie aber ihre Sachen endlich loswerden wollte, lächelte sie so etwas von glücklich Serapio an. Sie hätte glatt ins Theater gehen können und dort vor vielen Menschen ihre Rolle spielen so wie sie hier trotz der ganzen Widrigkeiten ihre Tarnung aufrecht erhielt.Skeptisch und in ihrer achtsamkeit wieder gänzlich gefordert, nickte sie nur und folgte dem Urbaner in die nächste Etage zu dem besagten Zimmer. Sie konnte nicht einschätzen was das genau werden sollte, vermutete aber das ein oder andere.
Das Zimmer war sehr spartanisch eingerichtet und Sauberkeit drückte es nicht wirklich. Ein Bett in einer Ecke, ein Tisch, eine Truhe, eine Schüssel mit Wasser und zwei Hocker. Mehr fand sich in diesem Raum nicht. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, ging sie zum Tisch hinüber und setzte sich auf einen der Hocker. Die Antwort wollte sie ihm nicht schuldig bleiben.
"Ich war damals eine einfache Taschendiebin, die einen etwas anderen Auftrag erhalten hatte. Nun ists eine meiner Hauptaufgaben." -
Von beruhigen konnte ja nun gar keine Rede sein, aber sie ergab sich der Situation, nahm mit einem nicht ganz eindeutig charmanten Lächeln den Strauß an und setzte sich hin. Wie sie es hin und wiedergesehen hatte, steckte sie ihre Nase in den Strauß und roch daran. Es war das erste Mal, dass sie Rosen geschenkt bekommen hatte und musste für sich feststellen, dass sie wirklich sehr gut rochen.
"Ich heiße wirklich Celeste. Livilla hatte ich nur als Deckname genutzt. Ich wollte uns in keine Schwierigkeiten bringen."
Welcher Art Schwierigkeiten erläuterte sie ohne gefragt zu werden nicht. Sie konnte sich halt nicht sicher sein, dass die Praetorianer zwischen funken würden und die kannten ihren Namen ja. Hier benötigte sie nun keinen anderen Namen mehr. Sie hatte ihm ja damals ihren richtigen gegeben.
"Ich bin auch sehr überrascht. Ich habe nicht angenommen dich so unter diesen Umständen wiederzutreffen. Du hast es also von dort zu den Urbanen geschafft oder gehörtest du ihnen damals schon an?"
Die Blumen legte sie ordentlich und vorsichtig zur Seite. Es würde wohl schwer werden dies nachher Amneris zu erklären, aber es würde gehen müssen. Sie waren zu hübsch um einfach unbeachtet zu bleiben.
"Darf ich dich Serapio nennen. Den Familiennamen finde ich persönlich zu unpersönlich."
Nein, das passte ihr immer noch nicht. Ein schwerer Kloß lag ihr im Magen und drückte sehr kräftig darauf. Dennoch versuchte sie zum einen nicht laut zu sprechen und zum anderen auch den Anschein zu erwecken, sich wirklich zu freuen ihn zu sehen. Man konnte ja nie wissen wer gefolgt war und so musste man die Tarnung schon halbwegs aktiv halten. Es fiel im Moment sehr schwer die Professionalität zu wahren, die sie gern zeigte.Ihr Blick schweifte auf die sich beruhigen anderen Besucher dieser EInrichtung. Das Paar war ihnen egal geworden, es wirkte nicht so als würde noch etwas aufregendes passieren. Nur der Wirt kam auf sie zu um wohl eine Bestellung aufzunehmen.
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Es gibt Momente, in denen man aufgrund einer besonderen Situation, einer Überraschung oder einfach fehlenden Gedanken, die Sprache verliert und es lange Zeit dauert bis man sie wieder findet. Es gibt Situationen mit denen man einfach nicht rechnet, in denen man einfach nur noch mechanisch reagiert, denn wirklich überlegt und so wie geplant. Es gibt Wiedersehen über die man sich mehr als alles andere auf der Welt freut, wo man einen langen vermissten Freund, ein weit gereistes Familienmitglied wieder sieht und diese Freude sogar Tränen in die Augen schießen lässt. Auf der anderen Seite gibt es Wiedersehen mit denen man nicht rechnet. Urplötzlich trifft man auf Menschen, die für einen Moment den gleichen Weg gegangen waren und dann wieder verschwanden und genau das war hier alles der Fall.
Die Tür zur Taverna wurde von außen geöffnet. Das schlechte Licht im Schankraum, ließ einen genauen Blick auf den neuen Besucher nicht zu. Außerdem wollte sie keine falsche Aufmerksamkeit auf sich ziehen und so musterte sie nur unauffällig. Die Person verließ den Eingangsbereich und begab sich auf den Weg zu ihr. Das war also dieser Decimus mit dem sie sich treffen sollte. Doch auf einmal wurde sie stutzig. Dieser Schemen...er kam ihr bekannt vor. Der Mann hatte also die Nachricht verstanden und begrüßte sie entsprechend des Namens auf der Tabula. Natürlich hatte sie nicht ihren richtigen genommen. Doch der Mann kannte ihn bereits. Die Stimme kam ihr ebenso bekannt vor wie die ganze Erscheinung und nachdem sie sein Gesicht sah, war ihr auch klar woher. Eine lange Zeit benötigte ihr Kopf bis sie den Namen fand, an den sie sich erinnerte, der ihr damals genau von dieser Person genannt wurde. Es war ein anderer als er heute trug.
"Flosculus? Du bist also ein Decimus? Oder war der Namen falsch, den du mir damals genannt hattest?"
Sie hatte ja ihren richtigen preis gegeben. Doch was sollte sie nun sagen? Sollte sie ihn Platz nehmen lassen oder einfach so schnell sie konnte rennen. Dies hier war ihr Reich, sie würde ihn abhängen können wenn sie wollte. Aber wollte sie das? Ohne es zu wollen stand sie auf, begab sich in eine geeignete Fluchtposition und verharrte einfach nur so. So gern sie auch laufen wolte, sie konnte es nicht. Wie angewurzelt stand sie da. Ihr erstes Treffen war in einem Lupanar, ihr zweites hier. Zumindest wurde Ambiente anspruchsvoller. Ihre Gedanken rasten, versuchten eine Lösung für diese Situation zu finden, die sie infach überforderte. -
Nach dem sehr unschönen zusammentreffen mit dieser Wache am Vortag war sie trotzdem am nächsten abend in die Taverne gekommen um die Ergebnisse abzuliefern. Kurzfristig hatte sie sich überlegt es einfach nicht zu tun. Doch es ging ihr zu sehr an ihr Ehrgefühl jemanden anderen wegen eines anderen zu bestrafen. Sie würde das Verhalten der Wache aber dennoch melden und darauf bestehen, dass dieser zur Rechenschaft geogen würde. Er konnte doch nicht einfach Frauen schräg von der Seite anmachen. Es schüttelte sie wieder....
Zu diesem Treffen hatte sie sich einen Tisch in einer Ecke geben lassen und saß mit dem Rücken auch genau in dieser. So konnte sie die Taverne und auch die Tür einsehen. Die Unterlagen, die sie gefunden hatte so wie die Kette befanden sich in einer Rolle und einem Beutel. Bides hatte sie in ihrer Palla versteckt hierher transportiert. Nun hieß es warten und hoffen, dass dieser Decimus Serapio so schlau war, wie sie hoffte, und ihren Trick mit dem Text durchschaute. Sie würde es wohl bald herausfinden können.
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Ach du jeh, der wurde ja immer widerwärtiger dieser Typ. Gnaeus Gallus also? Vielleicht sollte sie sich ja wiirklich mal etwas hübsches für ihn einfallen lassen, wenn er dann schlau genug war, würde ab diesem Zeitpunkt anderen Frauen so etwas erspart bleiben. Innerlich musste sie sich schütteln. Aber pflichtschuldig überreichte sie ihm die Tafel auf welcher jenes stand.
Mein liebster Serapio,welch lange Zeit ist vergangen seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Es ist mir unmöglich dies abzuschätzen ohne immer wieder das Gefühl zu bekommen, dass es viele einsame Jahre waren.
Ein zufälliges Treffen war es welches uns zusammenführte. Es war in einer sehr schönen Umgebung, ein uns völlig unbekannter Ort. Welch schöne Zeit haben wir in dieser Taberna verbracht. Ich möchte dich wieder sehen. Vielleicht morgen, vielleicht an einem anderen Abend?Ich vermisse dich.
Deine LivillaNun noch zu diesem Lüstling.
"Meine Herrin ist sehr streng. Ich muss sofort zu ihr nach Hause wenn ich diese Tabula abgegeben habe. Es ist wirklich sehr freundlich von dir mich einzuladen, doch eilt die Zeit für mich um keinen Ärger zu bekommen. Ich werde dich finden. Ich kenne deinen Namen und werde zurückkehren."
Diese Begründung sollte er eigentlich verstehen und ziehen lassen. Noch einmal nett gelächelt. Es schüttelte sie schon wieder innerlich. Sie konnte kaum glauben, was hier geschah. Vielleicht sollte sie mal mit diesem Serapio dann über diesen Vorfall sprechen. Es konnte doch nicht in seinem Interesse sein, wenn Männer Frauen einfach so anmachten. -
Männer waren doch alle gleich. Innerlich seufzte sie. Mit Amneris war dies alles so anders und sie ertappte sich bei dem Gedanken, wie glücklich sie doch im Moment mit ihr war. Männer waren da so viel schwieriger. Hier galt es aber einen Auftrag zu erfüllen. So setzte sie ihr charmantestes Lächeln auf.
"Wie ist denn dein Name? Wenn meine Herrin zufrieden ist, dann komme ich gern zurück und werde dich für deine Dienste belohnen."
Ein wenig mit den Augen geklimpert, weiterhin nett gelächelt, wartete sie nun auf die Antwort des Mannes vor ihr. Was für ein widerlicher Kerl. -
Etwas später an diesem Tage und anchdem sie ihre Beute in einem Versteck sicher untergebracht hatte, machte sie sich recht ärmlich bekleidet auf den Weg zu den Cohortes. Sie wollte sich als SKlavin einer Herrin ausgeben, die diesen Decimus Serapio unbedingt wieder sehen wollte. In ihrer Tabula hatte sie einige Schlüsselworte untergebracht, den den wirklichen Auftraggeber auf den rechten Weg führen sollten wenn er schlau war. Nun stand sie vor der Porta welche ihr wirklich keines Wegs behagte. Die Feinde und sie klopfte freiwillig an die Tür, welch ein Spiel des Schicksals.
Einen Mann, der hier Wache hielt sprach sie nun an.
"Meine Herrin schickt mich, ich soll diese Tafel in ihrem Namen für Decimus Serapio von den Cohortes Urbanae abgeben. Könntest du sie ihm vielleicht zukommen lassen?"
Hoffentlich würde dieser Weg auch klappen. Den Männern hier traute sie gerade soweit wie sie jemanden trauen würde, der jederzeit bereit wäre einen Dolch ihr hinterrücks in die Seite zu jagen. -
Vom Haus Der Witwe am Aventin, machte sie sich nun zum Tiber aus um an seinem Ufer entlang zum nächsten Haus zu gelangen. Es standen auch hier einige Informationen auf dem Täfelchen. Madarus war alslo ein Freigelassener. Er hatte sich am Ufer des Flusses ein Haus gebaut. Jeden Morgen ging er seinem Gewerk als Fischer nach. Schon früh verließ er seinen windschief anmutenden Schuppen in dem er wirklich lebte. Er musste Fische fangen. Wenn er zurückkam, kümmerte er sich um seinen Fang und begann am Nachmittag Netze zu knüpfen. Dann ging er am Abend früh zu Bett um am Morgen wieder ausgeschlafen aufstehen zu können.
Beim ersten Licht des Tages wurde die Ruhe von polternden Geräuschen und der Arbeitsamkeit des Fischers abgelöst. Celeste wartete bis der Mann mit seinem Boot abgelegt hatte und das Haus verlassen wäre. Große Einbruchskünste würde sie hier nicht benötigen. Die Tür war sehr einfach zu öffnen und sie war schnell im Inneren des Gebäudes. Durch das einfallende Licht der aufgehenden Sonne konnte sie hier mehr sehen als in der Insula. So suchte sie in Kisten und in Regalen nach Dingen, die in das vorgegebene Profil passten. Auf einem Schreiben las sie beim Überfliegen das Wort Christen. Es war sofort eingepackt. Dann fand sie noch eine andere Schrift. Mit den beiden Dingen, verließ sie dann das Gebäude. Es war noch früh am Morgen und nur die Sklaven begannen jetzt mit ihrer Arbeit und bevölkerten die Straße. Alle anderen würden erst den Weg aus den Häusern finden wenn Celeste wieder zu Hause war.
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Nachdem sie das Haus des Petronius besucht hatte und nicht ganz die Ergebnisse vorweisen konnte, die man wohl erwartete, hatte sie sich an die Observierung der anderen beiden Zielobjekte gemacht. Jeweils drei Tage und Abende hatte sie damit verbracht sich alles genau anzusehen. Nun sollte es soweit sein. Der erste Teil der Nacht galt der Insula einer Witwe. Binah stand auf der Karte, welche ihr gezeichnet wurde. Sie hatte sich die Nacht als Freundin gesucht. Celeste trug eine lange schwarze Tunika, hatte sich schwarze Beinbinden um die Waden gewickelt und wieder eine lange ebenfalls schwarze Stola, zum Verhüllen des Restes von sich, angezogen. In der Nacht konnte man sehr unauffällig agieren und nachdem Reinfall mit dem Besuch am Tage versuchte sie es wieder zu ihrer Lieblingszeit. Es war sehr einfach in die Insula zu gelangen. Etwas schwieriger wurde es da mit der Wohnung. Sie würde aus einer leerstehenden Wohnung hinüber in die Wohnung der Frau klettern müssen. Die Witwe schloß nämlich die Türen sehr sorgfältig ab. Allerdings ließ sie ein Fenster offen und dieses wollte Celeste als Eingang nutzen.
Nachdem sie sich leise Zugang verschafft hatte, aierte sie sehr vorsichtig bei der Durchsuchung der Wohung um nicht irgendwelchen Lärm zu verursachen. Aus einem kleinen Nebenzimmer drangen nicht ganz so leise Schnarchgeräusche an ihr Ohr. Mit einem Blick in die Kammer, konnte sie nur schemenhaft ein bett erkennen und sonst nicht sehr viel. Viel würde sie hier nicht finden können. Der Raum kam als letztes auf die Liste und würde nur durchsucht werden, wenn sie sonst nichts weiteres finden würde. Im Raum, den sie zuerst betreten hatte, sah es da schon ganz anders aus. In einem Regal fanden sich Schriften und nach genauerem durchsuchen eine Karte. Genau zu erkennen war da nichts. Kurzerhand packte sie die 4 Schriften und die Karte einfach in den Beutel, welchen sie bei sich trug. Auswerten konnte man dies später noch genauso gut. An den großen Wohn- und Kochraum schloß sich noch ein wieteres Zimmer an. Eine kleine Kammer, in der Lebensmittel aufbewahrt wurden, aber nichts was interessant für ihren Auftrag gewesen wäre. Genauso leise und still wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder. Ihren Besuch würde man erst am nächsten Morgen bemerken.
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Celeste nickte nur, musterte den Mann noch einmal und nahm dann die 100 Sesterze.
"NEin, ich habe keine weiteren Fragen. Soweit ist alles klar. Ihr werdet bald von mir hören. Dir noch einen schönen Tag."
Damit erhob sich Celeste, nickte noch einmal ihrem Auftraggeber zu und verließ dann dieses Etablissement. Sie hatte viel zu tun und würde damit bald anfangen. Die Skizzen und Beschriebungen sowie das Geld verstaute sie in einem Beutel, der fast unsichtbar an ihrer Seite hing und ging schließlich ihres Weges. -
@ Corvinus: Diebe und ausgestorben? Nein, mich gibt es schon geraume Zeit. ;);) Meine Kollgen mal wechselseitig ebenso
Allerdings müssen wir uns stark im Verborgenen halten, da es viele Menschen gibt, die gern sehr schnell arme Diebe von den Straßen fegen. Dies liegt nicht in unserem Interesse. So rauben wir uns über den Markt, erfüllen kleine Aufträge und sind hier auf das Wohlwollen der Hausbesitzer angewiesen ein wenig die Augen zu schließen, wenn wir uns in ihre Bereiche schleichen. Es soll doch jedem Spaß machen und so haben wir nur wenige große Einsäztze
@ Neutrum: Du musst dich auch nicht festlegen und es freut mich zu lesen, dass du uns entdeckt hast. Also arbeiten wir doch nicht ganz so verborgen wie wir es immer dachten ;);) Wenn du Interesse hast, dann melde dich einfach wieder. Wir werden da sein
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Auch diesen Blick bemerkte Celeste sofort. Amneris hielt sie also für eine Furie. Unerhört, welch Frechheit. Kaum zu fassen. Amneris Glück war es, dass sie schließlich vorging und als Keiltreiber fungierte. Eine Sache, die immer sehr nützlich war. Im Windschatten Amneris hatte die kleine blonde Frau nie Probleme durch die Straßen der Stadt gehen zu können. So nutzte sie auch den Moment eine Antwort auf die Frage der Sklavin zu suchen und schließlich auch zu finden.
"Sind nicht alle Bewohner dieser Stadt Römer. Im Grunde ist es doch egal welchen Stand man hat. Römer ist man als Bewohner dieser Stadt sofort. Wenn du aber mit deiner Frage wissen willst, ob wir zu einer der reichen Familien in dieser Stadt gehören, so kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, nein. "
Celeste lächelte die gerade getroffene Sklavin an. Bügerrecht hin oder her. Ihrer Meinung nach wurde es hier und dort ein wenig überschätzt und ihnen beiden war es egal wen sie um ein kleines Stück ihres Vermögens erleichterten. Hauptsache sie konnten es und diese Gedanken legten ein seeliges Lächeln auf Celestes Lippen. Allerdings musste das Frage-Antwort-Spiel jetzt langsam umgedreht werden.
"Du wirkst alles andere als glücklich. Was ist dir denn passiert?"
Wer wusste schon zu welchem Zweck diese Informationen später einmla dienen mochten. Vorausgesetzt die andere Frau würde ihnen erzählen was ihr auf der Seele brannte. -
Hierzu kann ich nur sagen:
Der geneigte Leser, welcher in Roma aktiv mitliest, wird vielleicht entdeckt haben, dass es einige sehr wenige IDs gibt, die versuchen das Leben in Roma etwas unsicherer zu gestalten.
Solch Angebote, wurden aber jenen Personen nicht gemacht.
Gut uns unterscheidet ein Ziel, wir wollen es schon etwas historischer und nicht mit so einem furiosen Untergang spielen. Aber sind wir doch mal ehrlich. Wurde in Roma wirklich jeder Dieb gestellt?
Bei Bedarf *Amneris und Celeste lächeln freundlich und winken mal rüber*
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Hah! Der Schachzug war natürlich sofort durchschaut. Nur aus lauter Boshaftigkeit sprach Amneris jetzt die Sklavin an. Das würde später einen neuen Vortrag nach sich ziehen. Darauf konnte sich die Nubierin schon jetzt gefasst machen und Celeste Blick sprach mindestens eintausend Schriftroillen. Mindestens! Nun gut, es galt jetzt die Haltung zu wahren. Irgendwie klang die Frau, die sie angesprochen hatte nicht sehr glücklich. Celeste hatte keine Erfahrung mit Sklaven, aber eigentlich sahen sie doch meist ganz zufrieden aus, wenn man das so nennen durfte. Hier war es doch anders.
"Wir würden uns freuen wenn du ein wenig mit uns gehst,"
bekräftigte Celeste gespielt freundlich Amneris Einladung. Ein Nachspiel würde es haben, ja woll ja!