Beiträge von Celeste

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Glabrio


    Celeste wurde vor die Haustür geführt. "Hier arbeitet kein Baldwin! Du musst dich verlaufen haben..." knurrte der Vorarbeiter vieldeutig mit einem erneut zweifelnden Blick auf Celeste.


    Nur kurz gestattete sie sich durchzuatmen als der Vorarbeiter ihr scheinbar zur Hilfe kam. Den Hausherren war sie erst ein,al los, den anderen Mann hier noch nicht. Der Haustür immer näher kommend, wurde die Angst auch weniger. Es war die Freiheit, die sie dort sah und dies bedeutete Fluchtmöglichkeiten, viele Fluchtmöglichkeiten. Nachdem sie die Tür erreicht hatten, sprach der fremde Mann sie noch einmal an und sie bemerkte den fragenden, zweifelnden Blick. Sie wollte und konnte darüber nicht streiten, es würde wohl alles nur schlimmer machen. Also andere Strategie.
    "Dann ich entschuldigen mich, ich müssen falsche Straße gegangen sein."
    Kurz lächelte sie unsicher und machte sich dann mit zügigen, aber nicht übereilt wirkenden Schritten auf und davon. Sie hatte Beute gefunden, leider nicht alles nehmen dürfen, aber sie war auch nicht leer ausgegangen.

    Ai ai ai, da hatte sie nun den Schlammassel. Ehe sie es sich versah, stand sie draußen vor der Tür und dies ohne die Schriftrolle, die sie doch so interessant fand. Innerlich seufzte sie daraufhin und gleich noch mehr als dieser Vorarbeiter vor ihr stand. Er hatte einen gigantischen Körperbau und stand somit im totalen Gegensatz zu der kleinen und zierlichen Celeste. Flucht vor den beiden Männern zu ergreifen war hier sinnlos. Schnell konnte sie sein, aber der fremde Mann vor ihr ersteckte sich ja fast über die ganze Breite des Flures. So musste sie wohl weiter ihre rolle spielen, die nicht wirklich gut durchdacht war und ein Produkt der plötzlich auftretenden Gefahr war.
    "Ich suchen Baldwin, er sollen hier arbeiten. Du ihn gesehen?"
    Sie versuchte es wieder in ihrem besten Germanisch-Römisch. Was sie nun hoffen sollte, wusste sie nicht. In Erklärungsnot kam sie wenn ein solcher hier nicht arbeitete und wie sie den Kopf aus der Schlingen ziehen sollte wenn ein Baldwin hier arbeiten würde, wusste sie auch noch nicht wirklich. Es blieb ihr wieder einmal nur das abwarten und die Hoffnung auf einen spontanen und rettenden Einfall.

    Zitat

    Original von Fiona
    Wie es der Zufall wollte, erkannte sie einige Schritte vor ihr die beiden Frauen wieder, die ihr bereits vor einer Weile aufgefallen waren. Witzig, dachte sie, daß man sich in einer solchen Menschenmenge wieder fand. Als das Gedränge vor ihr wieder etwas nachließ, schloß sie zu den beiden Frauen auf und sprach die vermeintlichen Sklavinnen an. "Na, auch unterwegs, um eure Herrin zu beglücken?" Vielleicht konnte ja eine kleine Plauderei von der Schwere des Lebens ablenken, wenigstens für einen Moment.


    Celeste war noch lange nicht fertig mit ihrem Vortrag, na ja, zumindest in ihren Gedanken gab es noch einiges. Sie hatte noch so viel auf den Lippen liegen was sie Amneris an den Kopf werfen wollte. Das hätte noch Tagelang reichen können. Doch darin wurde sie gestört. Eine fremde Frau sprach sie beide an. Sie schien aus dem Nichts aufgetaucht zu sein und stand nun neben ihnen. Diese Unaufmerksamkeit war wohl der Aufregung zu verdanken. Etwas verdutzt über die Frage, klaptte ihr fast der Unterkiefer hinunter. Es dauerte ein wenig bis die Worte und die Sprache wiedergefunden hatte.
    "Nein, nein. Wir haben keine Herrin für die wir einkaufen gehen. Wir tun das für uns. "

    Eine Lösung, ein ausweg, schnell, ihr musste doch etwas einfallen. Kurz sah sie auf den Boden, dann wieder den Mann an, der vor ihr stand um dann wieder hinunter zum Boden zu schauen. Da war es, der Korb. Wieso hatte sie ihn nur vergessen. Na ja, sonst trug sie keinen, das musste wohl der Grund gewesen sein.
    "Ich suchen Baldwin. Baldwin seien mein Mann und sollen hier arbeiten. Ich bringen ihm Essen."
    Sie zeigte kurz den geschlossenen Korb nachdem sie ihren Wunsch in einem ziemlich gebrochenen und germanisch klingenden Latein vorgetragen hatte. Sie konnte nur hoffen, dass der Mann nicht in den Korb schauen würde und dann bemerken müssen, dass sie wohl das Essen ihres Mannes vergessen hatte. Dies zu erklären wäre wohl viel schwieriger geworden als ihre Anwesenheit hier in diesem Raum zu erklären. Sie versuchte zu Lächeln, schüchtern und unsicher. Das unsichere kam von allein, das schüchtern war da schon eine mittlere Herausforderung.

    "Dreihundertfünfzig Sesterze? Hmm...Also da habe ich schon mehr bekommen. Aber gut, ich mache es dafür. "
    Es war wirklich nicht viel, aber im Rahmen dessen was sie sich gedacht hatte. Natürlich im unteren Bereich angesiedelt. Sie wollte nicht so sein und wer wusste schon wozu das alles vielleicht einmal nütze sein wird. Das folgende hingegen gefiel ihr gar nicht. Zu denen hingehen und eine Nachricht abgeben? Der Mann hatte wirklich Mut ihr das vorzuschlagen. Das Problem an der Sache war jedoch, dass ihr so sehr sie auch nachdachte, keine andere Lösung einfiel. Ein Armutszeugnis wenn sie sich sich fragte. Ansonsten war es einfacher, allerdings arbeitete sie dann ja auch nicht mit dem Gesetz dieser Stadt zusammen. Auf der anderen Seite, sie gab ja nur einen Brief ab. Da dürfte doch nichts passieren, oder? Ihr Geist antwortete ihr gleich: 'Nein, eigentlich nicht.' Das eigentlich störte sie ein wenig. Es war jedoch ein kalkulierbares Risiko.
    "In Ordnung. Ich werde mich melden wenn ich fertig bin."
    Ihr Blick galt nun dem Beutel, der noch mitten auf dem Tisch wartete. Es war ungewöhnlich vor dem Ende des Auftrages die Bezahlung zu erhalten. Daher griff sie nicht danach, sah den Beutel einfach nur an.

    Hier gab es einige Regale und sie waren auch gefüllt. Schrriften, Bücher, kleine Kästchen... Dies musste wohl der wichtigste Ort dieses Hauses sein. Leise schloß sie die Tür hinter sich und sah sich kurz um. Zielgerichtet gingen ihre ersten Schritte zum Tisch. Weniger zielgerichtet durchsuchte sie ihn. Auf dem ersten Blick war hier nichts auffälliges. Nun gut, weiter. Die Regale waren ja noch da. Die Bücher überflog sie so gut sie konnte, blätterte alles durch, versuchte herauszufinden ob irgendwo kleine Papyri versteckt waren. Doch die Bücher waren da nicht ergiebig. Im Grunde war da gar nichts zu finden. Es würde also etwas aufwändiger. Die Schriftrollen, entrollte sie, überflog den Text und rollte sie dann wieder zusammen. Es sah schon so aus als würde hier auch nichts zu finden sein als sie ganz zufällig ein Kästchen anstubste. Ein Blick hinein konnte ja nicht schaden und vielleicht ergab sich ja noch ein kleiner Nebenverdienst für sie und Amneris. Die Nubierin würde sich sicher über etwas Schmuck freuen und wenn sie ihn nicht behielt so bekamen sie dann ein paar Sesterze dafür. Der Inhalt war schon etwas überraschend. Eine feine Kette mit einem Kreuz daran schimmerte ihr entgegen. Vorsichtig griff sie danach um es nicht eventuell kaputt zu machen und hob es in den Lichtschein. Das war bestimmt etwas was auf diese Sekte hindeutete. In ein von ihr mitgebrachtes Tuch wurde die Kette geschlagen und verschwand sofort in einem ihrer Beutel in den Tunikafalten.


    Nachdem alles durchsucht war, bekam der Schreibtisch erneut etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Sie setzte sich auf den Stuhl und begann die Schriften und Rollen hier zu lesen. Die oben aufliegenden waren privater Schriftverkehr. Briefe an Freunde, nichts verräterisches oder verschwörerisches. Gerade als sie ein verdächtiges Wort auf einem Schrieben las, hörte sie Stimmen, laute Stimmen. Sofort bewegte sie sich in die Mitte des Raumes und wartete dort ab, hastig nach einem Plan und Ausweg suchend, sollte jemand hineinkommen.

    Nach den abgeschlossenen Beobachtungen war sie nun wieder hier. Sie trug einen Korb am Arm, war in eine einfachte Tunika gekleidet und lief suchend umher. Na ja...vermeintlich suchend. Der Eingang war zum Glück unbewacht und in einem Moment, in dem keiner nach ihr schaute war sie durch diesen hindurchgeschlüpft und im Gebäude. Die untere Etage schien war in der Unordung der Baumaßnahmen nur schlecht zu erkennen. Man hatte ihr aber gesagt, dass der Herr des Hauses, ihr Opfer, in der oberen Etage wohnen würde. Also musste sie nur die Treppe finden, welche dorthin führte. Ziellos suchend wirkte sie als Celeste durch die Räume schlich. Ein Raum, der wie eine Küche wirkte, andere kleine und große Räume. Man konnte meinen, das dies eine Art Gasthaus werden sollte. Etwas eigenartig, dass der Herr des Hauses dann hier wohnen bleiben wollte. Noch zwei andere große Räume fanden sich auf ihrer Suche. Etwas später erst fand sie den Weg nach oben und ging ihn. Hier erwarteten sie wiederum viele Räume. Diese galt es zu durchsuchen. Der Baulärm würde ihren eigenen gut überdecken. Auf der anderen Seite natürlich hörte sie so keine Geräusche, die ihr vielleicht gefährlich werden konnten. Eine gute Sache hatte meist immer eine negative. Dies zeigte sich hier auch wieder.


    Es half nichts lang darüber nachzudenken. Ihr Auftrag der Urbanen war klar und sie wollte und musste ihn ausführen. Weit war sie schon gekommen. Nun musste sie nur noch sehen was sie hier alles finden konnte. Ihre Erkundgungen begannen mit einem Raum rechts. Sie öffnete bestimmt drei bis vier Türen und sie alle waren kleine Zimmer, unbewohnt und klein eben. Danach kam ein etwas größerer. Die Wände wurden von vielen regalen verdeckt und einige Bücher waren zu finden. Für eine Hausbibliothek verhältnismäßig wenige. Nichtsdestotrotz. Ihn ihnen konnten Informationen stecken. Sie blätterte sie durch, aber nichts deutete auf auf Informationen hin, die gesucht wurden. Im nächsten Raum, welchen sie betreten hatte, war es schon etwas anders...

    Dies ist eine Devise nach der Celeste durchaus erfolgreich arbeitet. Nachdem sie nun die Ziele ihrer Aufträge erhalten hatte, war sie am nächsten Tag schon losgegangen um sich die Häuser und Wohnung einmal pauschal anzusehen. Die beiden Insulae wurden wohl das kleine Probelem werden. Hier konnte man sich ständig ein und ausschleichen und mit der richtigen Kleidung würde eine Frau allein auch keinen Verdacht auf sich ziehen. Das Haus war da schon etwas anderes. Meist gab es Sklaven, Mauern und andere gute Überwachungsmechanismen der Inhaber. Wenn man sie lange genug auskundschaftete, hatte man eine Chance, eine reelle zumindest nicht erwischt zu werden. So etwas erforderte Zeit und konnte ihren recht knapp angesetzten Zeitrahmen sprengen.


    Zu ihrer eigenen Überraschung fand sie ein Gebäude an der gekennzeichneten Stelle vor welches gerade renoviert und umgebaut wurde. Bauarbeiten konnten die Arbeit eines Diebes erheblich erleichtern. Da konnte sie sogar am hellerlichten Tage ihren Auftrag durchführen. Möglichst unbeobachtet. blieb sie stehen und nahm die Einzelheiten dieses Treibens in sich auf, versuchte alles zu sehen, was man erkennen könnte.


    Nach einer Weile ging sie hinüber zu den Arbeitern um diese ein wenig auszufragen. Nicht, dass diese ihre Arbeiten in den nächsten Tagen abschlossen und sie dann wirklich ein Zeitproblem bekommen würde...

    Sie hörte sich genau an was der Mann zu ihr sagte und machte sich entsprechende geistige Notizen.
    "Ihr werdet die Ergebnisse in zwei Wochen von mir haben. Mehr Zeit benötige ich nicht. Informationen und oder Beweise für die Gefährlichkeit dieser Christianer."
    Kurz fasste sie das alles zusammen und nahm dann die Wachstafel entgegen. Sie warf einen Blick drauf. Die Tafel war nicht besonders gut gezeichnet, aber annehmbar. Celeste konnte erkennen wohin sie musste.
    "Welche Belohnung werde ich dafür bekommen? Wie trete ich mit euch in Kontakt wenn ich alles habe?"
    Dies war wohl so etwas wie eine Zusage. Der Auftrag war angenommen. Es fehlte nur die die Verhandlung über die Konditionen des Ganzen.

    Man mochte es kaum glauben, aber es gab Tage an denen die beiden Frauen wirklich einen Schritt hinaus in das Stadtleben wagten. Also zusammen. ;) Dieser Tag war ein solcher. Die beiden Gegensätze wollten ihre Vorräte etwas auffrischen und hatten sich dazu durchgerungen einzukaufen. Das Ziel war klar, der Weg der Ausführung eher weniger. So kam Amneris nicht umhin eine ausführliche Zetertirade über sich ergehen lassen zu müssen. Von E wie Einkaufliste bis Z wie Wer zahlt, war wirklich alles dabei.


    Erklärend muss man dazu sagen, dass Celeste bei Amneris eingezogen war und sie beide nun einen gemeinsamen Haushalt führten. Ja, man mochte es kaum glauben, aber es war mehr aus dieser flüchtigen Bekanntschaft geworden. Celeste hatte seltener zu tun als Amneris und so kümmerte sie sich um den Hauhalt. Geld brachten sie gleichviel in die Haushaltsführung ein. Amneris musste nur häufiger in den Einsatz um das gleiche Geld zu verdienen wie Celeste. Das soll die Arbeit der anderen unter gar keinen Umständen abwerten nur deutlich machen, dass unterschiedliche Spezialisierungen auch unterschiedlich viel einbrachten.


    Das Ziel war erreicht doch der Weg bis zur Vollendung des Auftrages noch weit.

    Das Bekenntnis zu seiner Herkunft ließ Celestes Haltung sofort versteifen. Blitzschnell sah sie sich um, achtete auf andere vermeintliche Männer der Cohorte. Ihre Augen verengten sich und in Gedanken verwünschte sie Scopas und bewunderte ihn im nächsten Moment wieder. Ein geschickter Schachzug. Er wusste ganz genau, dass sie nicht gegangen wäre, hätte sie den Ursprung ihres Auftraggebers gekannt. Eine Gefahr schien nicht zu bestehen. Ihre Haltung war nicht mehr so angespannt, aber dennoch sehr achtsam.
    "Mein Auftrag ist es also die Häuser zu durchsuchen und zu schauen was ich so finden kann. Es wird da nur so von Sklaven wimmeln. Es ist ja schon mal gut, dass ihr mir da nicht ins Gehege kommen wollt, aber ungefährlich wirds nicht werden. Wieviele Ziele gibt es und wie ist der Zeitrahmen. Ich habe ja noch einige Vorbereitungen zu treffen um erfolgreich sein zu können."
    Sie hoffte, dass er verstand, dass sie ihre Vorbereitungen nicht näher erläuterte und so eines ihrer Geheimnisse verriet. Sie musste die Häuser ausspionieren, die Gewohnheiten herausfinden, erkennen können was regelmäßig geschah und was eher Zufall war. Dazu benötigte man schon etwas Zeit. Sie wollte sich ja auch nicht gleich stellen lassen. Da hatte sie kein Interesse dran.
    Wenn sie Fragen beantwortet bekommen hatte, würde sie entscheiden ob sie den Auftrag übernahm oder nicht. War es zu heikel, würde sie kein Geld dieser Welt locken können. Einmal Carcer und nie wieder. Sie wollte auch ganz sicher nicht herausbekommen ob das verließ der CU angenehmer war als das der Praetorianer. Noch immer zierten die Spuren ihren Körper und sie würde den Tag, die Tage oder die Wochen dort nicht vergessen. Wie lang ihr Aufenthalt dort wirklich war, hatte sie leider nicht herausfinden können. Sie vermutete aber eher Tage denn Wochen. Das reichte schon.

    "Meinst du wirklich, dass man Äpfel hin und herfährt? Wenn die von hier über die Alpen gekommen sind, dann haben sie ja nur noch Druckstellen wenn sie auf den Märkten angekommen sind und mit dem Schiff wäre das vermutlich ein zu großer Aufwand, denke ich zumindest."
    Allerdings widerlegen konnte sie diese Theorie auch nicht. Wer wusste schon was wirklich daran war? Celeste nicht.
    Sie musterte ihn mit zusammen gekniffenen Augen. Für Römer gab es nur zwei Extreme. Entweder ganz groß oder ganz klein. Gut oder blse, reich oder arm. Dazwischen schien nur selten etwas zu existieren. Celeste regte nur weniges auf, diese Ansicht aber tat es. Zum Glück hatte sie eine gute Kinderstube genossen und blieb ruhig während sie weiter lächelte.
    "Ich habe nicht gesagt, dass mir ein Haus gehört oder mehrere. Ich bin angestellt und halte Ausschau für meinen Arbeitgeber. Es macht mir Spaß und ich habe mein Tun. Ich möchte gar kein Eigentum haben. Damit hat man nur Sorgen. Es macht mir aber Spaß im Auftrag meines Arbeitgebers unterwegs zu sein und seine Aufträge auszuführen."
    Auch hier hatte sie nicht wirklich gelogen. Das musste sie auch nicht. Sie hatte ihre Tätigkeit recht genau beschrieben und vage genug um nicht etwas falsches zu sagen.
    "Wie kommt es. dass du zu den Urbanen willst?"
    So, das war der Gegenangriff.

    Dieser Mann musste irgendwelches Getier unter seiner Tunika haben, welches ihn in den Hintern piekte und ihn nicht in Ruhe sitzen ließ. Vielleicht Hummeln? Kaum hatte sein Hinterteil mal einen Platz berührt, war er schon wieder auf dem Weg irgendetwas zu holen. So blieb sie seufzend sitzen und sah Paulinus nach wie dieser von dannen ging und etwas später mit dem versprochenen Obst wieder kam. Das die Leute dieser Stadt so rastlos waren? Wie lange er wohl dieses Mal sitzen blieb bis er von dannen rennen würde und etwas anderes holen. Sie überlegte kurz ob sie das abmessen sollte, verwarf die Gedanken aber schnell wieder. Die Frage nach ihrer Tätigkeit war ja mal wieder mehr als nur klar gewesen. Viel sprechen, wenig sagen. Das war die beste Medizin hierbei.
    "Ich bin im Immobilienbereich tätig. Es gibt viel in Roma zu tun und das habe ich auch. Kann mich nicht über viel Freizeit beklagen."
    Sie lächelte wieder freundlich, wie es ihr zu eigen war und tat ganz vergnügt. Man sha ihr nicht einmal an, dass sie log. Denn das tat sie ja nicht. Es war nur ein wenig ausgelegt, aber nicht gelogen. Sie nahm eine Hälfte des Apfels und biss in diesen hinein.
    "Sollten nicht eigentlich die Äpfel Italias süßer sein als die germanischen? Schließlich bekommen sie hier mehr Sonne als im Norden, oder nicht?"

    Einen Moment um Worte verlegen, wusste sie nicht ob sie wirklich Bedauern darüber äußern sollte, dass sie den Kaiser nicht gesehen hatte. Für sie war das kein all zu großer Verlust und vielleicht würde sie das Versäumnis von heute auch irgendwann nachholen können. Die kurze Pause konnte man zum Glück noch als Auswirkung des kleines Zusammenbruches ansehen.
    "Ein anderes Mal werde ich es auch sicher können. Vielleicht dann auch ohne so schrecklich viele Menschen um ihn herum."
    Kurz lächelte sie um dann nur wenig später wieder verdutzt drein zu schauen.
    "Ich habe etwas Obst gegessen und ein wenig getrunken, scheinbar war es wohl nicht genug. Etwas mehr kann wohl nicht schaden. "
    Es war wirklich praktisch auf welche Gedanken er kam und sich selbst Ausreden für sie suchte. Sie setzte sich auch wieder aufrechter hin. Die aus dem Gesicht entwichene Farbe fand auch ihren Weg wieder zurück und die Blässe verschwand langsam aber merklich.

    Die Zeit verging sehr langsam während sie wartete. Das Warten war sie schon gewohnt, aber so lang bisher auch noch nicht. Zumindest wenn es um Aufträge ging. auf die sich öffnende und schließende Tür achtete sie schon lange nicht mehr. Ihr Blick war wie auf dei Tischplatte genagelt während einige Leute ihren Weg in die Taverne und ebenso wieder hinaus fanden. In der Zwischenzeit hatte sie sich ein Glas verdünntem Obstsaft bestellt und wartete und wartete. Erst als man sie ansprach, sah sie auf und musterte blitzschnell den Mann, der dort wo ihr stand.
    "Bitte nimm Platz und sprich den Namen nicht so laut aus. Wer weiß wer zuhört?"
    Sie deutete auf den Stuhl ihr gegenüber. Da ihr der Auftraggeber noch immer unbekannt war, wollte sie nicht, dass man ihren Vermittler an jene verriet, die durch diesen Mann hier verteten wurden.
    "Er sagte mir, dass du einen Auftrag für mich hast und mich und mich persönlich sprechen willst. Da bin ich."
    Dann lehnte sie sich zurück. Irgendwann würde der Besucher seine Sprache wieder finden und sprechen.

    Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis sie den Weg hinaus gefunden hatte und endlich das Gefühl von Freiheit wieder langsam Besitz von ihr ergriff. Noch ehe sie es sich versehen konnte, hatte er sie auch an der Hand gepackt. Für einen winzigen Augenblick übermannte sie Panik und wollte sich los machen. Kurz zuckte sie auch zusammen bis sie sich klar machen konnte, dass ihr im Moment keine Gefahr drohte. Sie ließ sich zur der Bank führen und kam nicht wirklich dazu auch nur eine seiner Fragen zu beantworten bis er mit dem Becher zurückkam. Inzwischen war sie insgesamt wieder ruhiger geworden.
    "Es muss dir nicht leidtun, ich wusste bisher auch nicht, dass mir so viele Menschen nicht bekommen. Es geht aber schon wieder."
    Dann trank sie von dem frischen kühlen Wasser und merkte wie es ihr half.
    "Vielen Dank. Es wird wirklich schon besser."
    Kurz lächelte sie Paulinus an und sah dann wieder zum Boden während sie sich darauf konzentrierte ihren Atem wieder restlos unter ihre Kontrolle zu bringen.

    "Wie gesagt, es war noch weiter nördlich. Aber die Richtung beschreibt es ganz gut. Bei der CU?"
    Alles andere war im Moment unwichtig geworden. Der wollte zu den Urbanern. Irgendwie schien sie nur von diesen Leuten umgeben. Dort vorn die Männer in Schwarz, die sie noch weniger mochte als die Urbanen und dann traf sie diesen Mann, der auch zu ihren Gegenspielern wollte. Das war ja wirklich verwunschen. Auf einmal wurde es hier alles zu eng und die Farbe wich ihr aus ihrem ohnehin schon blassen Gesicht. Das war alles etwas zu viel für sie. Sie musste hier raus.
    "Es...es tut mir leid...zu...viele...Leute..."
    Damit war sie auch schon auf dem Weg hinaus aus diesem Pulk von Menschen, der sie umgab. Unsicher laufend, mehr stolpernd denn wirklich gehend, versuchte sie die Leute zur Seite zu shcieben und irgendwohin zu gelangen wo es mehr Platz und Luft gab als eben noch.

    Ganz eigentlich wollte sie ihm widersprechen. Sie hatte kein Bedürfnis gehabt noch tiefer in diese Massen zu gelangen. Hier hinten war es doch viel schöner gewesen. Sie hätte natürlich auch einfach gehen können und ihm nicht folgen, aber das wollte sie nicht. Also lief sie ihm hinterher und ignorierte die nicht immer freundlichen Blicke der anderen an denen sie sich vorbeidrängelten. Zum Glück war die Statur Paulinus etwas beeindruckender als die ihrige und sie schafften es wirklich durch die Reihen zu gelangen.
    Über ihren Namen hatte sie sich bisher keine Gedanken gemacht. Jetzt wo er es sagte, fiel es ihr auch auf. Ihre Eltern schienen den Namen wohl wirklich mit Bedacht ausgesucht zu haben.
    "NEin, ich komme nicht aus Roma. Mehr aus dem Norden. Etwas nördlich von Mantua ist meine Heimat. Ich bin aber schon sehr lange her und Roma könnte man fast als meine Heimat ansehen."
    So lang es hier zumindest lohnende Ziele gab und sie sich ihren Lebensunterhalt erstreiten konnte. Auf kleinem Taschendiebstahl war sie kaum noch angewiesen. Ihre Gebiete lagen im Moment und erstaunlicher weise ganz wo anders.
    "Und du? Wo kommst du her? Bist du ein alteingesessener Römer oder auch zugezogen?"
    Brav gíng sie hinter ihm her, blieb stehen wenn er es tat und folgte ihm wieder wenn er voran ging.

    Die Antworten stellten ihn nur mäßig zufrieden. Aber sie taten es irgendwo. Sie schienen zumindest zu wissen was er da sagte und was die Urbanen tun wollten. Er würde ihnen Celeste schicken und den Inhalt des Sackes natürlich annehmen. Das konnte er sich als Geschäftsmann natürlich nicht entgehen lassen.
    "Du wirst die Person morgen in einer Taverne treffen können. Den Weg zeichne ich dir auf. Als Erkennungszeichen wirst du ein blaues Glas auf dem Tisch vorfinden. Es ist dort in der Taverne eine Rarität. Es wird kein anderes geben."
    Er ging zum Tisch und zeichnete eine schnelle Skizze auf eine Wachstafel. Diese klappte er dann zu und reichte sie dem Urbaner.
    "Hier trefft ihr euch. Morgen Abend."
    Dann setzte er sich wieder an den Tisch. Das Gespräch war von seiner Seite aus beendet.

    Das Treffen mit Scopas war recht kurzfristig einberufen worden und Celeste war schon etwas darüber erstaunt. Er sprach von einem guten Geschäft und einerm einfachen Auftrag. Allerdings wollte man selbst mit ihr Kontakt aufnehmen, aber es würde sich lohnen, hatte er gesagt. Es verwirrte und überraschte sie gleichermaßen. Seine Worte hatten ihr genügt und sie überredet zu diesem Treffen zu gehen.


    Sie saß an einem Tisch in der Nähe der Tür. Vorsichtig wollte sie sein. Obwohl Scopas ihr gesagt habe, dass es in Ordnung wäre, hatte sie ein komisches Gefühl dabei. Er hatte auch mit Bedacht verschwiegen, dass es sich um einen von der Cohorte handelte, der sie treffen wollte. Das blaue Glas stan auf dem Tisch wie es abgesprochen war. Nun fehlte nur noch der Mann, der bald erscheinen sollte. Die Zeit war langsam gekommen...