Beiträge von Celeste

    Eine Auflistung also. Celeste zog eine Augenbraue nach oben, begutachtete die Regale und seufzte. Die Ordnung seiner Vorgänger war nicht ihre und sie fand es etwas chaotisch. Irgendwann hatte sie sich jedoch eingefunden. Die offenen Fälle. Ein paar waren es tatsächlich. Sie nahm die Unterlagen und stapelte sie auf dem Tischchen neben dem Regal. Da war ein Nachbar, der seinen Nachbarn als Salinatorsympathisant betitelte. Passenderweise bezichtigte eben dieser Salinatorsympathisant den Ankläger als Christ.
    "Das ist ja witzig. Hier können sich scheinbar zwei Nachbarn nicht leiden. Da schimpft der eine Hase den anderen Langohr."
    Sie fand sogar noch weitere Sachen dieser beiden Streithähne.
    "Mit denen wirst du wohl deinen Spaß haben."
    Die Scriba legte die Unterlagen sogar auf einen Haufen. Dann fand sie ein paar andere Sachen, die ebenfalls in das Aufgabengebiet Aquilas fallen könnte.
    "Hier sind noch einige Prozesszahlungen einzutreiben. Da gibt es einige Säumige."
    Das legte sie auf einen Stapel daneben. Das war ja etwas anderes Gebiet. Aber interessant wer da alles so auf der Liste stand. Dann kam der nächste Punkt. Es gab Papyri und Tabulae mit Gefangenen, die ein baldiges Ende finden sollten. Als sie das las wurde sie sogar etwas blass um die Nase und musste sich setzen. Erst jetzt bemerkte sie so richtig, dass sie gar keine richtige Ahnung davon hatte was sie hier alles zu machen hatte oder vielmehr zu begleiten. Dies ermahnte sie dazu noch vorsichtiger ihrer anderen Beschäftigung nachzugehen als sie es bisher tat. Auf solch einer Liste wollte sie unter gar keinen Umständen auftauchen. Ohne weiter drauf einzugehen, fand das auch einen Platz.
    "Ihr scheint einiges zu tun zu haben. Das solltest ihr euch wirklich gut aufteilen. Langeweile wird es wohl nicht geben."
    Fleißig sortierte sie weiter was abgeschlossen aussah oder auf einen ihrer Stapel gehörte.

    Sie sollte sich dazwischen schmeißen? Wovon träumte der Junge denn nachts? Scheinbar von solchen Sachen. Aber gut. Das Spiel konnte sie mitspielen.
    "Also wenn ich mich dazwischen werfe, wäre die Ohrfeige wohl dein geringstes Problem. Ich bin etwas schwerer als eine Hand. Aber wenn du es wünschst, können wir das mal versuchen."
    Jetzt grinste sie breit. Auch wenn sie eine zierliche Frau war, konnte sie schon etwas Schwung aufnehmen wenn sie wollte und das würde sie tun. Dann würde er sich nach einem Kissen sehnen.
    Es schein als wäre so langsam alles besprochen und sie nahm ihre Sachen wieder zur Hand und erhob sich vom Tisch. Sie sollte Wahlwerbung machen? Das überraschte sie jetzt etwas. Aber es war sicher nichts Schlimmes dabei da etwas zu organisieren.
    "Das kann ich gern tun. Ich kann da gern etwas organisieren. Alelrdings ist es schon etwas knapp. Ich weiß daher nicht wie gut die Werbung werden wird. Irgendwas wird mir aber sicher einfallen."
    Bei seiner letzten Frage musste sie tatsächlich etwas nachdenken. Celeste musste aufpassen, dass sie ihre Verstecke so verteilte, dass es ihr möglich war im Ernstfall schnell unterzutauchen. Doch eine Unterkunft hatte sie, die konnte sie offiziell machen.
    "In Ordnung. Ich wohne in einer Insula in der Nähe der Via Nomentana auf dem Viminalis. Da kannst du mir Bescheid geben lassen wenn du meine Hilfe benötigst. Gib mir dann einfach Bescheid wann ich mich dann wo einfinden soll. Dann würde ich jetzt gehen."
    Celeste verabschiedete sich als dann nichts mehr zu klären war und würde die nächste Zeit wohl häufiger in der Insula sein um dort auch Boten empfangen zu können.

    Diese Insula in der Nähe der Via Nomentana war das neue offizielle zu Hause der Celeste. Es gab hier zwei Zimmer und eine kleine Waschecke. Für ihre offiziellen Verhältnisse war es ganz in Ordnung. Das Zimmer mit dem Bett war recht klein. Es gab einen Schrank für ihre Sachen sowie eine Truhe und einen Stuhl. Im Wohnraum war es schon komfortabler. Ein kleiner Ofen um sich etwas zu kochen war vorhanden, sowie ein Tisch an dem vier Personen ein Platz fanden und sogar eine Kline stand darin. Der Nachteil war, dass dieses Dach über dem Kopf tatsächlich ebeb das war. Sie musste in die oberste Etage. Dafür hatte sie sogar so etwas wie einen Ausblick und wenn sie wollte auch eine Dachterrasse. Wenn sie aus dem kleinen Fenster in der Waschecke kletterte, kam sie auf das Dach und auf diesem konnte sie sitzen und in Richtung der Horti Lolliani schauen.

    Es war schon ganz nett hier. Mit staunenden Augen war sie hinter Aquila hergelaufen. Ziemlich zielstrebig hatte er seinen Weg eingeschlagen und war dann tatsächlich in seinem Officium angekommen. Es gehörte ihnen nicht allein, aber das würde schon passen. Allerdings ließ das Verhalten ihres...ja...was war er eigentlich? Arbeitgeber war er nicht, ihr Schützling ja auch nicht. Hmm...Vielleicht würde ihr da noch irgendeine Bezeichnung einfallen. Also...der Aufpasserin in ihr widerstrebte seine Haltung und dies führte dazu, dass sie eine Augenbraue nach oben zog und tief sowie hörbar durchatmete.
    "Ich glaube, das ist kein schlechtes Vorhaben."
    Als er sich gerader setzte, ging sie hinter ihm vorbei, nahm ihren Griffel und piekste ihm damit in die Seite. So würde er hier nicht herumsitzen, denn jetzt saß er gerade. Jedenfalls nicht wenn sie in der Nähe war. Da war eine ordentliche Haltung angesagt. Schnell verließ sie seine Reichweite um eventuellen Racheakte zu entkommen. Kurz kicherte sie bis sie dann wieder eine geschäftsmäßige Miene aufsetzte und ihre Tabula zückte.
    "Soll ich dir beim Durchsehen vielleicht helfen und irgendwelche Besonderheiten zur Seite legen?"
    So konnte sie wenigstens etwas tun.

    Er gab nach. Zum einen freute es sie zum anderen machte es sie auch misstrauisch. Warum konnte sie im Moment nicht sagen. Vielleicht war es auch einfach die Enttäuschung, dass sie ihr kleiner Schlagabtausch ein ende gefunden hatte. Mit Amneris hatte sie einen guten Partner für Schlagabtausche gehabt und das fehlte ihr wohl etwas. Diese Zeit war aber vorbei.


    "Merke es dir. Das ist mein Rat für dich als Frau und als deine Scriba. ich werde kein kissen dabei haben, das ich dann gegebenfalls zwischen dein Gesicht und die ausholende Hand einer Frau werfen werde wenn du sie beleidigt haben wolltest."
    Ein wenig musste sie über die sehr plakative Darstellung mit dem Kissen lachen. Vielleicht sollte sie ein ganz besonders kleines Kissen fortan bei sich haben und immer damit winken wenn er etwas Dummes anstellen wollte.
    "Ja. Du und ich. Du wirst dich wohl mit mir abfinden müssen wenn du gern eine Scriba haben möchtest."
    Sein Grinsen bemerkte sie nicht da sie einen Moment zur Wand sah und eine Antwort auf seine Frage suchte. Im Grunde hatte sie viel Zeit. Es sei denn Cleonymus benötigte sie. Dann hatte sie stellenweise auch mal einiges zu tun und weniger Zeit für ihn.
    "Im Grunde habe ich dann Zeit wenn du mich benötigt. Wenn du es wünschst, begleite ich dich den ganzen Tag über. Sollte ich dich abends zu dienstlichen Veranstaltungen begleiten müssen, wäre es schön rechtzeitig Bescheid zu wissen. Sonst kannst du eben über mich verfügen wie du mich benötigst.Ich denke, dass es besser wäre wenn wir den genauen Ablauf dann besprechen wenn du weißt welches Amt das deine ist."
    Von den genauen Ämtern hatte sie zwar keine Ahnung, aber so schlimm konnte das wohl nicht werden. Etwas Papierkram hier und da, ein oder zwei Protokolle, mal ein paar Briefe und sonst war es ein einfaches Leben. Wenn sie davon absah, dass sie dem Jungen noch den rechten Schliff geben musste.

    Auf die Sache mit den Informationen ging sie vorerst nicht ein. Sie hatte etwas Wichtigeres zu tun und scheinbar ein hartes Stück Arbeit vor sich. Laut hörbar seufzte sich und sah den jungen Decimus an. Kurz funkelte etwas ähnliches wie Wut darin auf. Dann schloss sie die Augen, zählte innerlich von bis und atmete drei Mal tief durch. So gefasst öffnete sie den Mund und schloss ihn darauf gleich wieder. Celeste hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Ihn weiter zusammenstauchen und an der scheinbar vergessenen Ausbildung in dieser Richtung herumkriteln oder sie nachholen. Da sie auf ihn Acht geben sollte, beschloss sie es ein wenig anders zu sehen. Er war jung und wusste es scheinbar nicht besser. Also versuchte sie es ihm zu erklären wobei sie nicht ganz wusste wie sie das richtig bewerkstelligen sollte.
    "Also, Frauen sind mit ihrem Alter ein wenig zurückhaltend und wenn du sie fragst wie alt sie sind, zwingst du sie dazu zu lügen weil sie ihr wahres Alter nicht Preis geben wollen. Am Besten wäre es sogar wenn du eben gar nicht erst danach fragst weil du sie damit eben in eine unschöne Situation bringst und unter keinen Umständen solltest du sie auch noch so freundlich wie mich gerade eben darauf hinweisen, dass sie älter sind als du. Aber damit du nicht vor Neugierde sterben musst, sage ich es dir. Ich bin 22 Jahre alt."
    Hoffentlich war das jetzt verständlich genug und er konnte damit etwas anfangen.
    Der nächste Punkt überraschte die Keltin dann wirklich. Gerade eben hatte er doch bewiesen, dass er nicht wusste was er tun sollte.
    "Damit dich die Damenwelt Romas nicht grün und blau prügelt zum Beispiel, wäre es gar nicht so schlecht wenn du den ein oder anderen Hinweis von mir bekommst was du nicht tun solltest. Ebenso bist du sicher an einem guten Ruf interessiert wenn du deine nächsten Schritte auf der Karriereleiter tust. Auch dabei kann ich dir helfen wenn du mich lässt."
    Sie hoffte, dass er auf diese Erklärung einging. Celeste selbst fand sie gut.

    Man konnte nicht beschreiben wie froh sie war, diesen Decimus endlich von sich überzeugt zu haben. So langsam hätte sie sich auch keinen anderen Rat als die Flucht nach vorn gewusst. Aber sie hatte es geschafft. Was sie dann aber wirklich überraschte war die Frage ob sie ihm nicht auch helfen konnte und sogar für ihn arbeiten. Überraschung machte sich im Gesicht der nicht mehr ganz so blonden Blondine breit.
    "Ähm...ja...natürlich," stotterte sie sehr blöd daher. "Wenn Aquila mich nicht benötigt und ich nichts zu tun für mich haben sollte, werde ich nachfragen kommen."
    Jetzt hatte sie sogar schon zwei für die sie arbeiten konnte. Das war wirklich mehr als sie erwartet hatte. Natürlich war die Frage noch wie einnehmend Aquila sein würde, aber wenn man seinen Geldbeutel aufbessern konnte und vor ehrliche Arbeit scheute sie sich nicht. Dann war er noch Consul. "Ähm...da gratuliere ich zur Wahl, Consul." Oh weh, nur nicht umkippen. Tief durchatmen. "Das Angebot ist sehr freundlich von dir."

    Über Aegyptus etwas erzählen. Eigentlich wollte sie dieses Land vergessen und nicht noch jemandem vorschwärmen müssen wie schön es dort war. Alles andere als Schwärmen würde sie aber verraten und so blieb nur das Land in schillernden Farben zu beschreiben. "Ja, gern erzähle ich dir davon," log sie daher das Blaue vom Himmel. "Es ist ein wunderbares Land und so ganz anders als Italia." Diese Aussage war nicht gelogen. Es war wirklich anders. Vieles dort und zum Glück war sie eben dort nicht mehr. "Ich nehme an, dass du Hilfe beim Schriftverkehr haben möchtest und Gesprächsnotizen oder Protokolle angefertigt haben möchtest. Gegebenenfalls auch wichtige Botengänge erledigt wissen möchtest. All das vermag ich zu tun. Ich kann mich dezent im Hintergrund aufhalten oder auch etwas offener agieren. Außerdem habe ich gelernt Augen und Ohren offen zu halten wenn das gewünscht ist oder sie zu verschließen."
    Sie grinste viel- und auch wieder nichtssagend. Das ging nicht und widersprach sich? Nein, Celeste konnte das. "Das waren im Grunde auch schon die weiteren Aufträge, die ich für deinen Verwandten erledigt habe. Informationen sind ein wichtiges Gut im politischen Leben und ich kann sie besorgen wenn man es möchte." Seine nächste Frage ließ ihr die Augenbrauen nach oben wandern. Erst die Rechte und dann die Linke. Sie musterte den jungen Mann von oben bis unten nachdem sie aufgestanden war und auf ihn zuging. "Junger Decimus. DAS fragt man eine Frau nicht. Du kannst dir vermutlicha usrechnen, dass ich etwas älter bin als du da ich Serapio schon einige Zeit kenne. Schon allein aus dieser Vermutung heraus, schickt es sich nicht zu fragen. Dann und das solltest du dir wirklich merken, schätzt man eine Frau immer jünger ein als sie vermutlich ist. Lernst du das nicht recht bald gut einzuschätzen, wirst du es vermutlich unter Schmerzen lernen müssen weil dir eine Dame ihren Unmut durch direkte Berührung der Hand mit deinem Gesicht deutlich macht, dass du daneben lagst."
    Celeste entfernte sich und ließ ihr ernstes Gesicht einem Freundlicheren weichen. "Damit wären wir wohl bei einer weiteren Aufgabe, die mir zu Teil wird. Dir zu zeigen was man tunlichst nicht tun sollte."
    Dann setzte sich Celeste wieder, allerdings auf die Kante des Tisches. "Ich würde gern von dir wissen was du für deine Zukunft planst und was du nach der Wahl gern tun möchtest. Außerdem wäre es gut zu wissen was du von mir erwartest. Wir können nur gut zusammenarbeiten wenn ich das weiß. Nur dann kann alles zu deiner Zufriedenheit geschehen." Kurz spielte die Keltin mit einer Tabula ehe sie Aquila wieder ansah und auf seine Antwort wartete.

    Diese Taktik schien die Bessere gewesen zu sein. Die Keltin fühlte sich nicht mehr ganz so von seinem Blick durchbohrt. Außerdem hatte wurde die Angst etwas weniger gleich einen Fluchtversuch starten zu müssen. Er verstand es also? Irgendwie blieb da ein kleiner Zweifel und nur wenige Worte später, wusste sie warum er geblieben war. Mein Güte war dieser Mann neugierig. Serapio hatte ihm also nicht so viel von ihr erzählt und scheinbar auch nicht, dass sie hin und wieder als seine Alibifreundin bei Gesellschaften zur Seite gestanden hatte. Da sie nicht wusste in wie fern es der Vater ihres alten Arbeitgebers wissen durfte, blieb dieser Fakt also außen vor.
    "Du hast Recht. Ich bin nicht orientalisch. Ich komme aus dem Norden. Meine Familie ist keltischen Ursprungs, arbeitete dann für eine römische Familie. Nach dem unsere Eltern kurz nacheinander gestorben waren, übernahm die römische Familie unsere Ausbildung. Ich lernte auch schreiben und rechnen. Als wir größer waren, kamen meine Schwester und ich nach Roma. Sie starb etwas später leider auch. Hier in Roma lernte ich auch deinen Sohn Serapio kennen. Eingestellt hatte er mich bereits hier in Roma. Nach Alexandria bin ich dann mitgegangen. Ich habe bei ihm viel lernen können und ich denke, ich weiß was Aquila tun sollte um nicht negativ aufzufallen. Es mag für eine Frau ungewöhnlich sein, aber Serapio hat mir die Befähigung zugetraut als ich noch nicht so viel Ahnung hatte. Jetzt kann ich dir aber versichern, dass ich mir eine ganze Menge angenommen habe."
    Nicht viele kannten so viel ihrer Vergangenheit und sie sprach auch nicht gern darüber. Scheinbar hatte sie aber wohl soweit ausholen müssen um den Mann vor sich von sich zu überzeugen. Dass sie so um ihren legalen Auftrag kämpfen musste, hatte sie sich auch nicht träumen lassen.

    Gut, oder nicht. Es kam also Keiner um ihr zu helfen. Während sie den Decimer anlächelte, seufzte sie innerlich. 'Stur lächeln und winken. Nur Stur lächeln und winken,' dachte sie sich während sie überlegte was sie wohl erzählen sollte oder konnte. Vielleicht gab er sich damit zufrieden wenn sie einfach ihren Hauptauftrag einfach immer wieder wiederholte.
    "Bei dem wo er so Hilfe benötigt. Wenn er gewählt wird, dann wird er jemanden brauchen der ihm den Schriftverkehr abnimmt und zur Hand geht wenn er es wünscht. Du weißt es sicher selbst am Besten, aber er hat mit seinem bevorzugten Amt ordentlich was zu tun und jetzt wo das Leben in Roma wieder anläuft wird es vermutlich mehr werden als sonst. Ich werde einfach da sein wenn ich gebraucht werde."
    Celeste war richtig stolz auf sich als sie schließlich endete. Das war gut gewesen. Ganz sicher musste es gut sein. Na gut, sie hoffte es einfach. Wahrscheinlich war es nicht gut gewesen. Sie seufzte und sah sich wieder um. es sollte keiner sonst hören und daher sprach sie die nächsten Worte recht leise.
    "Und ich soll darauf achten, dass er einen Blödsinn anstellt und es verhindern wenn es in meiner Macht steht. Ich habe Seiana versprochen mein Möglichstes zu tun. Aber so wie ich ihn bisher kennengelernt habe, sollte es keine all zu schwere Aufgabe werden. Einfach nur zur Vorsicht damit er sich seine Zukunft nicht verbaut."
    Jetzt war sie aber wirklich stolz auf sich. Sie hatte die Wahrheit gesprochen. Das passierte nicht sehr oft. Eigentlich sagte sie schon die Wahrheit. Sie ließ nur gern mal das ein oder andere weg was halt nicht jeden so interessierte. Es war eben nicht so, dass sie immer die Wahrheit sagte und auch nicht immer so, dass sie log. Es war eine für sie bisher meistens gesunde Mischung gewesen damit sie in zwei Welten ihren Weg gehen konnte. Ach ja. Lächeln nicht vergessen und das tat sie auch nicht.

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Aquila


    Aquila war sich nicht so sicher, ob er nun gut oder schlecht finden sollte, was seine Tante für ihn tat. Natürlich war es toll, dass sie für ihn ein Tirocinium fori organisiert hatte, noch bevor er überhaupt in Rom angekommen gewesen war, und dass sie ihm nun eine Scriba zur Seite stellte... aber er hatte so ein bisschen das Gefühl, bevormundet zu werden. Als ob er so was nicht allein könnte. Trotzdem würde er natürlich nicht nein sagen, wenn ihm so was in den Schoß fiel, da wäre er ja schön blöd, also schob er die Gedanken beiseite.


    „Ja, ganz sicher nicht“, brummte er mit einem ironischen Unterton, als Celeste davon sprach, dass Serapio sie im Moment nicht brauchte, und setzte dann ein Lächeln auf, als ihm auffiel, dass das vielleicht nicht so geschickt war vor ihr so zu reden. „Setz dich doch wieder“, bot er ihr an, wartete bis sie wieder Platz genommen hatte und tat es ihr dann gleich. „Und, ehm. Eigentlich...“ Fragen. Fragen wäre schon gut, wenn er schon eine persönliche Scriba bekam. Nur... ah ja doch. „Was hast du für Serapio denn so gemacht? Und stimmt das, dass du die letzten Jahre in Aegyptus warst?“


    Brav nahm sie Platz als Aquila sie darum bat. Irgendwie wirkte er ein wenig überrascht von ihrer Anwesenheit. hatte Seiana ihm das nicht richtig erzählt? Nun gut diese Frage war als erste Frage ungewöhnlich.
    "Ich habe die Buchhaltung für seine Betriebe übernommen. Außerdem die Aufgaben, die er mir so übertrug. Es war sehr interessant gewesen und die Arbeit hat Spaß gemacht."
    Die sonstigen Aufgaben...bis auf Seiana wollte sie keinem erzählen, dass die eher in einem Bereich tätig war in dem man nicht so ohne weiteres auf viele freundliche Menschen traf. Nein, das musste sonst keiner wissen. Das tat weder Serapio noch ihr wirklich gut. Sie fand die sonstigen Aufgaben eine gute Umschreibung.
    "Es stimmt. Ich war in Aegyptus. Einige Jahre sogar. Aber ich bin froh wieder hier zu sein. Und? Weitere Fragen?"
    Wenn er nichts mehr wusste, hätte sie ganz sicher welche. Um ihren Auftrag erfüllen zu können, musste sie doch mehr von ihm wissen.

    Also die Vorstellung haute sie fast aus ihren Schuhen. Da stand also tatsächlich Serapios Vater vor ihr. Sie hatte schon eine Menge über ihn gehört, aber bisher noch nicht gesehen und irgendwie hatte man ihr auch nicht gesagt, dass er da war. Oh weh...wie unangenehm.
    "Es freut mich dich kennen zu lernen,"
    sagte sie also brav und anständig. Die nächste Frage überraschte sie fast noch mehr als die Person, die vor ihr stand. Er wusste also auch nicht von ihr. Na gut. Das war nicht schlimm. Es hatte sich ja gerade geändert.
    "Ich habe mit Seiana gesprochen. Ich bin erst vor Kurzem aus Alexandria hierher gekommen. Nachdem Serapio Alexandria verlassen hatte, bin ich dort noch etwas länger geblieben. Ich hatte noch ein paar Aufträge zu erledigen. Dann kam der Krieg und es war schwierig nach Italia zu kommen. Ich habe es erst jetzt geschafft. Wie gesagt, ich habe bei Seiana vorgesprochen und da Serapio im Moment wohl keine Scriba benötigt und Aquila jemanden zu seiner Unterstützung braucht, beschäftigt sie mich weiter. Deswegen bin ich hier."
    Was ihre kleine Nebenaufgabe war, wollte sie hier so nicht herausposaunen. Ob es hier einen Sklaven gab, der ihr vielleicht helfen konnte? Als sie sich umsah, war natürlich keiner zu sehen. Wie immer.

    Das war ja einfach nicht zu fassen und sie konnte auch bisher mit Fug und Recht behaupten, dass ihr so etwas so auch noch nicht passiert war. Während sie mit ihrem Schicksal haderte und ihren Gedanken nach hing, bemerkte sie nicht, dass sich ihr jemand näherte. Erst als er sie ansprach, wurde ihr bewusst, dass sie nicht allein war. Sie schaffte es gerade so nicht wirklich erschreckt zu wirken.
    "Ja, also. Eigentlich kannst du mir schon helfen. Passiert ist mir das zwar auch noch nicht, aber ich habe vergessen welche Tür zum Tablinum gehört."
    Dieser Mann kam ihr nicht bekannt vor als sie ihn mal genauer betrachtete. Dabei fiel ihr auf, dass er sie wohl auch noch nicht kannte. Ehe es irgendwie zu falschen annahmen kam, stellte sie sich rasch vor.
    "Ich bin übrigens Celeste. Die Scriba von Aquila. Davor habe ich schon für Serapio als Scriba gearbeitet. Aber da war ich mehr in Alexandria. Ähm..also..Salve..."
    Sie lächelte ein wenig schüchtern. Solch Situationen behagten ihr so gar nicht.
    "Ja, also...ich bin einem Sklaven bis zur culina gefolgt und war so damit beschäftigt meine Aufträge zu planen, dass ich nicht auf die Türen und die Ecken geachtet habe und ich wollte nicht jede Tür öffnen und schauen was sich dahinter verbirgt. Ich bräuchte also einen Hinweis...wenn es geht?"
    Hoffentlich konnte dieser Mann ihr helfen.

    "Jetzt sei doch mal endlich still! Willst du, dass wir noch geschnappt werden? Es hieß unauffällig bleiben."
    "Ja, ich weiß doch. Aber was kann ich dafür, dass diese Ecke hier im Weg steht?"
    "Du kennst doch unsere Auftraggeberin. Die sieht nur so nett aus, ich sags dir. Wenn das nicht so wird wie sie das will, dann sind wir dran. Also maule jetzt nicht herum sondern mache was ich dir sage."
    Die beiden Männer standen flüsternd an einer Hauswand in einer der Gassen, die so gern beschmiert wurden. Mit weißer Farbe übertünchten sie gerade ein altes Grafitti. Dann tauschten sie den weißen Farbeimer und den breiten Pinsel, gegen einen mit schwarz und einem dünneren Pinsel.
    "Denk dran, es soll lesbar sein. Also male ja ordentlich."
    "Ja, ja. Ich weiß schon. Tun wirs nicht, dann sind wir dran," murrte der andere wieder, stieg auf die Leiter und begann an der Wand ordentlich den Text aufzuschreiben, den sie sich zuvor gemerkt hatten.


    All ihr Römer zeigt endlich Mut
    wollt ihr, dass sich etwas ändern tut?
    Wisst ihr schon wer etwas ändern kann,
    kennt ihr schon die zwei Mann?
    Zeigt dem Senat deutlich eure Meinung
    nehmt ihnen ab die Entscheidung!
    Decimus Livianus als Consul und
    Decimus Aquila als Vigintivir


    "Ists gut?"
    "Ja, ja. Nun komm, wir haben noch was zu schreiben!"
    Die Leiter wurde verrückt und auch dort alte Schmierereien übermalt.


    Wählt Decimus Livianus und Decimus Aquila wenn ihr wollt, dass sich etwas ändert.


    Decimus Aquila soll Tresvir capitalis werden. Er kann etwas ändern, wenn ihr ihn lasst.


    Decimus Livianus als Consular führt Roma wieder zu altem Glanz.


    "Sind wir endlich fertig?"
    "Ja, jetzt komm und lass uns noch die anderen Stellen abarbeiten. Du weißt doch..."
    "Ja, ja. ich weiß," unterbrach ihn der andere und sie machten sich aus dem Staub und schrieben diese Texte noch an andere Stellen.

    Beim Teutates hatte dieses Gebäude zu viele Gänge. Sie war doch den richtigen Weg gegangen und irgendwie aber irgendwo falsch abgebogen. Jetzt fand sie doch tatsächlich von der culina nicht mehr zurück zum tablinum. Wie unangenehm das war. Sie war eine Diebin, die in Gebäude einbrechen konnte und fast im Schlaf wieder herausfand. Ebenso konnte sie nachts ohne Probleme durch die Städte finden, die sie unsicher machte und nun stromerte sie hier von Tür zu Tür. Das hatte sei davon, dass sie in Gedanken einfach nur dem Sklaven hinterher getappert war und auf nichts geachtet hatte. Nun gut...so viele Gänge und Türen konnte es doch nicht geben um wieder zurück ins Tablinum zu finden.

    "Salve Aquila. Du hast recht. Mein Name ist Celeste. Ich soll dir zur Seite stehen und Seiana fand, dass heute ein guter Tag wäre um sich bekannt zu machen."

    Dann lächelte sie ihn an. Es war ja nun alles fertig. Celeste stand auf und strich den Stoff des Kleides glatt.
    "Ich habe schon Aufgaben für deinen Verwandten Serapio erledigt. Im Moment bedarf er meiner Dienste nicht und daher stehe ich dir zur Verfügung. Hast du sonst noch weitere Fragen an mich?"
    Schon jetzt versuchte sie ihn einordnen zu können. Bisher hatte sie noch keine Schublade gefunden in die er passen könnte. Vielleicht würden seine Fragen ihr helfen? Es würde es für sie einfacher machen herauszubekommen wie er tickte und worauf sie so achten musste. Schließlich sollte sie ja auch aufpassen, dass er keine Dummheiten anstellte und dazu war es wichtig abschätzen zu können zu welchen er fähig wäre. So konnte sie Dinge verhindern ehe sie passierten.

    Zitat

    Original von Decima Seiana
    „Das ist nur natürlich, dass du das nicht kannst. Ich hoffe ja, dass es gar nicht nötig sein wird, aber bei jungen Männern weiß man nie...“ Seianas Lippen zuckten leicht in einem angedeuteten Schmunzeln, bevor sie sich ebenfalls erhob, als Celeste das tat. „Mich ebenso“, erwiderte sie. „Wenn es etwas gibt, wenn du Probleme hast oder mit Aquila nicht zurecht kommen solltest, kannst du jederzeit zu mir kommen. Vale bene, Celeste.“



    Sim-Off:

    Ihr könnt ja dann gleich hier weiter machen, wenn ihr wollt. Spart dir den Weg über die Porta :)


    "Sollte es wirklich zu Problemen kommen, werde ich mich melden. Aber ich denke, dass ich schon mit ihm klarkommen werde. Er kommt aus einer guten Familie. Da bin ich wirklich guter Dinge."
    Etwas loben und rühmen war nie wirklich schlecht.
    "Vale bene und bis bald," verabschiedete sich die Keltin dann. In einigen Tagen wäre sie wieder hier. Noch immer war sie mit ihrer Übereinkunft mehr als zufrieden. Nach einer langen Pechsträhne musste es auch einfach mal wieder ein wenig Glück geben und scheinbar hatte sie jetzt genau diese Phase erwischt. Auskosten und sie nutzen war jetzt die Devise, so lang es noch ging.


    ~~~~


    Zwei Tage später und am späten Nachmittag war sie wiedergekommen. Sie hatte sich ihre gute hellgrüne Tunika angezogen und ihr Haar züchtig hochgesteckt. Als Scriba musste man doch am ersten Arbeitstag gut aussehen. Sogar an einige tabulae und Schriftrollen hatte sie gedacht. Dazu die entsprechenden Schreibutensilien. An der Tür hatte sie sich angemeldet, dem freundlichen Sklaven dort berichtet, dass se sich allein zurecht findet und war ins tablinum marschiert. Was sie gemacht hätte wenn jemand dort gewesen wäre, wusste sie nicht. Zum Glück musste sie aber auch nicht darüber nachdenken. Es war leer. Auf einem Stuhl nahm sie Platz und wartete darauf, dass man ihr den jungen Decimus vorbeischicken würde. Oh weh...die Arbeitsutensilien...diese schichtete sie noch schnell ordentlich auf dem Tisch auf. Vielleicht schaffte sie es ja ehe dieser Aquila den Raum betreten würde...

    Zitat

    Original von Decima Seiana
    „Ich werde dafür sorgen, dass du den noch ausstehenden Lohn heute noch erhältst“, lächelte Seiana ihr zu und gab dem Sklaven, der im Hintergrund auf etwaige Wünsche wartete, einen Wink sich schon mal darum zu kümmern.
    „Es freut mich, dass du uns weiterhin treu bleiben möchtest. Ich werde Aquila Bescheid geben und einen Termin arrangieren, bei dem ihr euch treffen könnt... derzeit ist er nicht im Haus, sonst würde ich ihn gleich holen. Hättest du in zwei Tagen Zeit, am späten Nachmittag?“ Nicht dass sie Aquilas Zeitplan kannte, aber in zwei Tagen sollte er zumindest Gelegenheit haben es möglich zu machen hier aufzutauchen. Bei der anschließenden Frage strich Seiana sich kurz über das Kinn. „Nun... er sollte einfach nicht zu sehr über die Stränge schlagen in seiner Freizeit. Vor allem nicht, wenn er gewählt werden sollte. Er muss sich einen guten Ruf erst noch erarbeiten, Minuspunkte gleich welcher Art wären wenig dienlich.“


    Es war schade, dass sie den jungen Mann nicht würde gleich kennen lernen können, aber zwei Tage waren auch nicht so schlimm. Das würde etwaige Zeitpläne des Griechen nicht stören. Also konnte sie getrost zusagen.
    "Es ist mir bei euch nicht schlecht gegangen, warum sollte ich euch dann den Rücken kehren? Ich werde dann in zwei Tagen zum Nachmittag wieder hier sein. Es freut mich schon sehr den jungen Decimus kennen zu lernen und werde mein Möglichstes tun, dass er sich einigermaßen benimmt. Natürlich nur soweit ich es beeinflussen kann. Ich werde nicht rund um die Uhr ein Auge auf ihn haben können."
    Das überstieg jede Vereinbarung und Cleonymus wäre ganz sicher nicht begeistert davon wenn sie sich ständig um einen Römer kümmern musste, der quasi gerade erst den Windeln entschlüpft war. Das konnte ja auch keiner von ihr verlangen, oder? Nein, konnte keiner. Einen "rund um die Uhr"-Service hatte sie schon Serapio nicht angeboten und das würde sie hier nicht ändern. Wenn dieser Aquila die Dummheiten verzapfte wenn sie nicht da war, war es auch ein Problem. Mit dieser Abmachung mit sich selbst war sie zufrieden. Es war ein guter Deal. Später würde sie sich selbst auf die Schulter klopfen.
    "Ich kenne ihn ja noch nicht, aber es hört sich alles machbar an,"
    bestätigte sie ihre Hoffnung, dass es leichte Arbeit war. Dann erhob sie sich.
    "Ich muss dann langsam wieder los. Es hat mich gefreut auf dich getroffen zu sein und halbwegs gute Nachrichten zu erhalten. Wir sehen uns dann in zwei Tagen."
    Es war nicht gerade der anständigste Weg das Gespräch zu beenden, aber die Zeit gab es ja auch nicht unbegrenzt. Für sie beide nicht.

    Zitat

    Original von Decima Seiana
    „Das ist das mindeste, was ich tun kann. Wie hoch war dein Monatslohn? Ich werde nachher gleich veranlassen, dass du ihn bekommst.“ Seiana wäre es fast lieber gewesen, wenn sie ihr auch etwas für die Schwierigkeiten hätte zahlen können, in die Celeste offenbar aufgrund eines Auftrags von Faustus geraten war. Aber nachdem sie gemeint hatte, dass das erledigt war, wollte Seiana auch nicht weiter nachbohren.


    Als es dann allerdings um Aquila ging, konnte Seiana sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. „Er mit dir zufrieden?“ wiederholte sie, leicht amüsiert, und realisierte erst einen Augenblick später, dass das Gespräch sie tatsächlich abzulenken begann. „Er steht noch ganz am Anfang seiner Karriere, er absolviert gerade ein Tirocinium fori bei einem Senator. Er kann froh sein, für seinen ersten Wahlkampf schon eine persönliche Hilfe zu bekommen... Faustus war mit dir zufrieden, das ist alles, was ich wissen muss. Und er auch.“ Sie lehnte sich etwas zurück, erfreut, dass Celeste tatsächlich Interesse zeigte. Es war vielleicht etwas übertrieben, einem Jungspund wie Aquila schon eine Scriba zur Seite zu stellen... irgendwas sollte der Junge schließlich auch selbst machen. Aber was sie derzeit für die Familie tun konnte, war ohnehin schon wenig genug. Wenn sie so einfach einen Verwandten bei seinen ersten Schritten in der Politik unterstützen konnte und zugleich einer Bekannten ihres Bruders dadurch half... würde sie es tun. Selbst wenn es den Jungen etwas verwöhnte. „Nun, zunächst mal wird er Hilfe beim Wahlkampf brauchen können. Sollte er gewählt werden, stehen später die Verpflichtungen an, die ihn im Amt erwarten. Möglicherweise muss ihm ab und zu der Kopf zurecht gerückt werden, falls du dir das zutraust.“ Seiana war nicht entgangen, dass Aquila vor einigen Wochen ein paar Tage lang mit deutlichen Anzeichen einer Prügelei durchs Haus gegangen war. „Sein Name ist übrigens Marcus Aquila.“


    "Es waren 100 Sz im Monat. Das war der vereinbarte Lohn."
    Dann hörte sie aufmerksam ihrer neuen Arbeitsbeschreibung zu. Sie sollte einem aufstrebenden jungen Mann zur Seite stehen. Das würde sie hinbekommen und es würde auch nicht viel Mühe machen. Für ehrlich verdientes Geld war nicht viel zu tun. Das konnte ja nicht so anstrengend sein einem Jungspunt ein wenig den Kopf zurecht zu rücken und zu zeigen wo es lang ging und man konnte es sicher auch hier und da ein wenig ausnutzen. Auch der Name klang ganz gut. Es sollte sich also machen lassen.
    "Es würde mich freuen wenn ich eurer Familie weiter behilflich sein kann und wenn dein Verwandter Hilfe benötigt, bin ich gern bereit ihn zu unterstützen."
    Kurz dachte sie über die Aufgabe nach Aquila den Kopf zurecht zu rücken. Da würde sie wohl ein paar Anweisungen benötigen wann sie einschreiten sollte.
    "Du musst mir dann bei Gelegenheit nur noch sagen was er so machen soll und darf und was er nicht machen sollte und nicht darf. Es sollte mir möglich sein ein wenig darauf zu achten, dass er keinen all zu großen Blödsinn macht."

    Zitat

    Original von Decima Seiana
    Celeste schien einiges erlebt zu haben, gerade für eine Scriba. In der Wüste abgedriftet, um von dort dann fliehen zu müssen? Seiana konnte sich nicht wirklich etwas darunter vorstellen, außer dass es Celeste wohl übel erwischt haben musste dort... „Du bist in Schwierigkeiten geraten, als du einen Auftrag für meinen Bruder erfüllt hast?“ fragte sie nach. „Du wirst natürlich eine Entschädigung dafür bekommen. Hast du in der vergangenen Zeit überhaupt einen Lohn erhalten?“ Es war das mindeste, was sie tun konnte. Wenn sie schon ihrem Bruder nicht helfen konnte, dann wenigstens denen, die ihm in irgendeiner Form nahe standen – selbst wenn Celeste nur seine Scriba gewesen wäre, hätte Seiana das getan, aber sie war mehr, musste mehr sein. Seiana glaubte kaum, dass Faustus einfach irgendwen als Alibi-Freundin ausgesucht und der Familie präsentiert hätte.


    „Nun“, erwiderte sie dann, als Celeste nach der möglichen Arbeit fragte, „ein junger Verwandter von mir plant, in die Politik einzusteigen. Natürlich kann er auf die Sklaven des Hauses zurückgreifen, wenn er Unterstützung braucht, aber er wird sicher nicht nein sagen, wenn er eine persönliche Scriba haben könnte. Und ihm würde es noch mal mehr Zeit verschaffen, sich auf seine Karriere zu konzentrieren, wenn er nicht wechselnde Hilfen hat.“


    Irgendwie hörte es sich so herum nicht mehr ganz so nett an wie sie es formuliert hatte. Celeste hatte ganz schönen Mist gemacht und am Ende die Rechnung bezahlt. Da musste die Familie ihres Auftraggebers aber nicht für einstehen. Es war ja ihr Fehler gewesen. Sie war einfach zu unvorsichtig geworden.
    "Ich habe in letzter Zeit keinen Lohn erhalten. Aber die Zeiten waren ja auch nicht einfacch gewesen. Es ist daher nicht schlimm."
    Sie kam ja auch ganz gut ohne zurecht. Wobei sie sich sicher nicht gegen ein wenig mehr Geld wehren würde. Wer würde das schon tun, aber von den Leuten hier würde sie nicht mehr haben wollen als ihr zustand. Manchmal kam das schlechte Gewissen auch bei ihr mal hervor.
    "Ihr schuldet mir nichts. Der Aufwand ist entlohnt worden. Wenn du jedoch dein Gewissen erleichtern möchtest, würde ich den Lohn für die drei Monate in Anspruch nehmen in denen ich noch die Buchhaltung erledigen konnte."
    Hach...es war wirklich schwer mit ehrlicher Arbeit an das große Geld zu kommen. Aber sie würde weiter für die Familie arbeiten können und das war doch was Gutes, oder?
    "Nun, ich bin eine erfahrene Scriba und ich werde ihm sicher hilfreich zur Seite stehen können. Wenn er denn mit mir zufrieden ist."
    Wenn sie ihn nicht leiden konnte, würde sich sicher ein Weg finden ihn wieder loszuwerden. Die Keltin konnte sich im Moment ihre Auftraggeber oder vielleicht besser Arbeitgeber -ja, das hörte sich besser an- aussuchen und das würde sie auch tun.
    "An welche Unterstützung hattest du gedacht?"
    Vielleicht konnte sie ja so auch schon eine Entscheidungshilfe bekommen. Informationen waren einfach ein wichtiges Gut und was wäre sie für eine Beschafferin von Informationen wenn sie nicht so viele Fragen stellte wie sie konnte.