Beiträge von Celeste

    Die kleine blonde Keltin stand vor dem kleinen Waschtisch in ihrem Zimmer. Die dreckigen und kaputten Klamotten lagen zu ihren Füßen. Die wenigen Schätze, die sie mit sich nehmen konnte, lagen auf dem Bett verteilt. In der Schüssel vor ihr hatte sie etwas Wasser und mit einem Lappen wusch sie sich so gut es ging. Eigentlich hätte sie dringend ein mehrstündiges Bad benötigt um den ganzen Sand der Wüste und den Dreck des alexandrinischen Untergrundes von sich schrubben zu können. Aber das wollte sie nicht riskieren. Hierher zurückzukehren war schon ein viel zu großes Risiko und doch fühlte sie sich sicher und hoffte sich diese Verschnaufpause leisten zu können. Ihre Ankunft würde sich sicher zum Besitzer dieses Etablissements herumsprechen. Aber ob er noch etwas von ihr wissen wollte, war eine ganz andere Sache. Sie schien aber noch nicht ganz unerwünscht zu sein. Sie hatte es in ihr Zimmer geschafft und war nicht in den Carcer gesperrt worden. Das konnte ihr noch immer passieren. Aber auch dort wäre es besser als draußen den Verfolgern in die Finger zu fallen. Sie waren lästig und schlimmer als Spürhunde. Immer wenn sie die Hoffnung hatte sie losgeworden zu sein, fanden sie sie wieder. Nachdem sie sich so gut es irgendwie ging gewaschen hatte, zog sie sich eine einfache aber saubere Tunika über und ließ sich auf das Bett fallen. Wie gut es tat....

    Mit gehetztem Blick sah sich Celeste um als sie das Haus betreten wollte. Erst am Stadttor hatte sie es geschafft ihren Verfolgern wirklich zu entkommen. Die letzten Wochen hatte sie es immer wieder geschafft ihnen zu entwischen, aber niemals für lang. Sie fanden sie immer wieder. Alexandria musste einfach so groß sein, dass sie hier sicher war. Wieder Mal war ein Raubzug daneben gegangen. Sie war an Sklavenhändler geraten. Aber es war zu verlockend gewesen diesen dicken und fetten Mann um seinen Geldbeutel zu erleichtern. Seine Wachen waren gut gewesen und ihr nicht aufgefallen. Schnell hatten sie die Keltin geschnappt, k.o. gehauen und fort gebracht. Einige Zeit später war ihr dann die Flucht gelungen. Dieses Abenteuer hatte sie aber schwer gezeichnet. Fiese Schnitte hatten sich entzündet und für hohes Fieber gesorgt. Die Flucht durch die Wüste hatte ihr schließlich soweit zugesetzt, dass sie das Bewusstsein verlor. Nomaden hatten sie gefunden und gesund gepflegt. Das war ein langwieriger Prozess. Als sie wieder gesund war, setzte sie die Reise fort. Es dauerte nicht lang bis diese Sklavenhändler sie wieder gefunden hatten und sich an ihre Fersen hefteten. Mit viel Glück gelang es ihr schließlich wieder nach Alexandria zu finden.


    Jetzt war sie in der Insula um die sie so lange einen Bogen gemacht hatte. Schweren Herzens sammelte sie einige wichtige Dinge ein und verließ diese Wohnung wohl für immer. Vor der Tür kam sie an einem Spiegel vorbei. Furchtbar sah sie aus. Ihre Haare verheddert, stumpf und kaum noch blond. Ihr Gesicht war dreckig, die Kleider zerfetzt und mindestens so dreckig wie sie. Doch hier konnte sie sich nicht säubern. s gab nur einen einziegen Ort an dem sie sich sicher genug fühlte um längere Zeit dort zu verbringen und genau dorthin würde sie jetzt gehen.

    Sie hatte sich ein schlichtes hellblaues Kleid herausgesucht und angezogen. Dazu trug sie ein gelbes Tuch, das sittsam ihre Schultern bedeckte und als Schutz gegen zu genaue Blicke. Es war groß genug um noch ihren Kopf zu bedecken. Sie hatte ihre Haare hochgesteckt und einige Bänder einflechten lassen. Es war ein ganzer Pulk an Menschen, die gemeinsam mit Cleonymus eintraten. Wie er es gewünscht hatte, saß sie nun neben ihm. Ihr Tuch zog sie nur ein wenig zurück um besser sehen zu können. Auch sie hatte natürlich Gerüchte gehört und war doch sehr überrascht und auch geschockt sie bestätigt zu hören. Sie hatte einige Zeit in Roma gelebt und genug mitbekommen um zu wissen, dass es für das Reich nicht gut war. Warum man sich jetzt von diesem abwenden wollte, im Grunde die ganze Diskussion verstand sie nur kaum. Wenn sie ehrlich war, fehlten ihr einige Kenntnisse zur Geschichte um zu verstehen was hier los war. Sie nahm sich vor hier still zu sitzen und zuzuhören.

    Hmm...das war eigentlich nichts wirklich was ihr schwer fallen sollte. Celeste konnte lächeln, sie konnte sich hübsch anziehen, nicht nur ordentlich und eine brave junge Bürgerin sein, das konnte sie auch. Schließlich hatte sie es ja erst kürzlich geschafft als gestandene Römerin durchzugehen. Allerdings war es ihr nicht ganz geheuer, dass sie unter Leute sollte. Cleonymus würde wohl wissen was er tun konnte und was nicht. das gehörte sehr wahrscheinlich dazu.
    "Das hört sich einfach an. Das schaffe ich."
    Danach nickte sie und machte sich daran Sethon zu suchen. Wobei ihr einfiel, dass sie ja auch einfach in ihr Zimmer zurückgehen konnte und jemand anderen suchen lassen falls Sethon nicht noch wie angewurzelt dort herumstand.

    Da musste sie doch glatt noch mal anhalten und ihre Suche kaum, dass sie sie begonnen hatte wieder unterbrechen.
    "Ja, natürlich. Ganz wie du es wünscht. Ich werde mich bereithalten. Habe ich irgendetwas dabei zu beachten?"
    Viel Ahnung hatte sie von alledem nicht und daher waren Tipps zum Verhalten und zur Anzugsordnung ganz hilfreich.

    Sie hätte Cleonymus zu gern gefragt wie er das machen möchte und sie öffnete schon den Mund um ihm genau diese Frage zu stellen. Dann allerdings erhob er sich und sie wusste, dass die Zeit für Fragen wohl vorrüber ist. Sie stand also auch auf und blickte ein wenig überrascht zu den Leibwächtern, die sie bis eben nicht wirklich mitbekommen hatte. Sie musste wohl wirklich ein paar Fähigkeiten auffrischen.
    "Das werde ich machen. Bis das mit dem Duccier aus der Welt ist, werde ich deine Gastfreundschaft hier auskosten und mich erst von hier wegbewegen wenn du mir deine Zustimmung erteilst."
    Das war eine schwierige Sache für die freiheitsliebende Keltin. Weil sie sie eben so liebte, wusste sie auch wann es mal Zeit war die Sicherheit eines Käfigs zu schätzen zu wissen. Dies war so ein Moment.
    "Danke noch mal, dass du dich darum kümmerst."
    Dann drehte sie sich um und machte sich auf die Suche nach Sethon. Ihm wollte sie diese Neuigkeit natürlich nicht vorenthalten. Garantiert wird sie ihn sehr erfreuen.

    Die Gurgel würde sie ihm am Liebsten umdrehen, ihren Dolch nutzen um zu testen ob er noch scharf genug war. Ihn in einer ihrer imaginären Oasen verdursten und verdörren lassen... Viele Ideen gingen ihr durch den Kopf wie sie dieses Missverständnis bereinigen könnte...
    "Natürlich brenne ich darauf. Erst verhööhnt er mich und dann legt er ich dermaßen rein. Er hatte den Denkzettel verdient und jetzt das. Das ist wirklich die Höhe..."
    Celeste war in ihrer Ehre gekrängt und das Feuer der Rache brannte weiter in ihr und immer stärker.
    "Du musst dich nicht damit beschäftigen, das mache ich schon..."
    Dann aber überdachte sie noch einmal Cleonymus Worte und meinte eine direkte Aufforderung darin erst überhört und nun wahrgenommen zu haben. Wahrscheinlich war es wirklich besser wenn er das klären würde. Egal was sie tat, sie wäre eine Weile außer Gefecht gesetzt und vielleicht konnte er das ja anders aus der Welt schaffen und daher sah sie ihn direkt an als sie ihre Aussage etwas anders erneut formulierte.
    "Ich denke, dass es wirklich besser ist wenn du dich darum kümmerst und ich werde wohl die nächste Zeit dein Haus etwas näher kennen lernen und vielleicht versuchen die Feindschaft mit Sethon beizulegen."
    Es war der Zeitpunkt gekommen wo sie zeigen musste, dass sie auch vernünftig sein konnte. Sethon konnte auch eine gute Alternative sein um ihre Wut etwas abzubauen...

    Die Keltin war einfach nur sprachlos. Sie soll einen Besitzer haben? Wer kam nur auf so eine total bescheuerte Idee.
    "Einen Besitzer? Ich hatte nie einen."
    Da wollte sie bestimmt jemand ärgern. Ganz sicher. Etwas andere konnte sie sich gar nicht vorstellen und so langsam begann ihr zu dämmern, wer...
    Sie nahm die Tabula und las was darauf stand. Als sie las wohin die Informationen gelangen sollten, war ihr alles klar. Dieser Schweinehund.
    "Dieser Duccius. Dieser Mistkerl..."
    Nach diesem kurzen Gefühlsausbruch atmete sie tief durch und gab Cleonymus die Tabula zurück.
    "Das ist wahrscheinlich Duccius Vala. Ich war dabei einem reichen alten Kerl ein paar Münzen aus der Tasche zu ziehen. Da kam dieser Kerl dazu und er weckte mein Interesse. Also habe ich ihn im Castellum besucht...und...na ja..."
    Ein roter Schimmer stieg langsam in ihrem Gesicht auf und sie blickte zu Boden. Eine Weile schwieg sie nun und überlegte wie sie wohl das weitere beschreiben konnte...
    "Wir unterhielten uns und es wurde ein langer Abend. Dann tat er etwas was meinen Zorn auf ihn entbrannte und ich nahm ein paar Dinge aus seinem Cubiculum mit. Das ist wohl die Rache dafür. Ich schwöre dir, dass ich eine Peregrina bin und ich keinen Herren habe außer meinen Auftraggeber und mich. Er will nur die Sachen zurück und oder Rache..."
    An liebsten würde sie ihn wieder besuchen gehen und ihm den Hals umdrehen. Was er damit angerichtet hatte. Jetzt suchte sie Jeder und sie konnte sich nicht mehr in der OÖffentlichkeit zeigen. Er hatte sie kalt gestellt, sie wieder in die Schatten der Nacht gedrängt. Dafür hasste sie ihn glatt noch mehr und das wiederum lsorgte dafür, dass sich ihre Hände zu Fäusten ballten und ihr Gesicht eben jene Wut sehr deutlich widerspiegelte.

    Ein wenig hatte sie sich erschrocken als sie die Stimme von Cleonymus vernahm. Der Worte folgend fand sie ihn schißelich hinter einer großen und hohen Busch, der ihr die Sicht auf ihn versperrt hatte. Sie trat näher und setzte sich zu ihm auf die Bank.
    "Was hast du denn Interessantes gefunden und welche Angewohnheit meinst du? Was hast du dir zugelegt? "
    Im Moment war sie mehr verwirrt als alles andere und versuchte ihre Gedanken ein wenig zu beruhigen indem sie den Fischen zusah, die sich über ihr Futter hermachten...

    Einige Momente später traf sie dann im Hofgarten ein. Etwas suchend sah sie sich um. Im Moment konnte sie nicht erkennen wo er war. Sie fragte sich schon was er wollte. So einfach rief er sie sonst nicht zu sich. Sie würde wohl noch ein wneig weiterschauen müssen und sich fragen worum es ging...

    Etwas belustigt verfolgte sie das Hereinkommen von Sethon. Scheinbar hatte er gelernt, was es hieß sie hinters Licht zu führen. Als er stehen blieb, stand sie auf und ging auf ihn zu.
    "Sethon. Wenn ich ehrlich bin. Irgendwann werde ich dir das sicher verzeihen können. Ich mag es nicht hereingelegt zu werden und genau das hast du getan. Ob du Mittelsmann warst oder nicht, das weiß ich nicht und es ist mir auch egal."
    Sie nahm die Hände etwas hoch und hielt sie offen an der Seite. Damit wollte sie ihm zeigen, dass sie nicht vorhatte ihm etwas zu tun und ging weiter auf ihn zu bis sie nur wenige Zentimeter von ihm entfernt stand.
    "Aber bis dahin hast du wohl am Besten immer etwas Angst vor mir. Du solltest gelernt haben, dass ich zwar klein bin und unschudig wirke aber auch ganz anders kann."
    Ein freundliches Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht als sie sich auf die Zehenspitzen stellte um halbwegs auf Augenhöhe zu kommen und ihm dann einen Kuss auf die Wange hauchte.
    "Grad wie ich lustig bin und es möchte."
    Dann ging sie zwei Schritte zurück, warf ihr offenes haar auf die Schultern zurück und verließ ihr Zimmer um der Bitte von Cleonymus zu folgen.

    Amneris war noch immer verschwunden und so langsam glaubte die Keltin nicht mehr daran sie wiederzusehen. Irgendwie hatte sie da so ein Gefühl. Manchmal verschwanden Menschen einfach und Amneris war es nun schon über ein Jahr...


    Die Kette in ihren Händen fühlte sich gut an und sie legte sie sich um den Hals um sich damit im Spiegel anzuschauen. Als es klopfte, sagte sie nur kurz "Herein!" und beschäftigte sich weiter mit ihrer Beute. Sie hatte einen schweren Geldbeutel, der auf dem Tisch lag, die Kette und die Becher. Den Sklavinnen des Hauses hatte sie ein paar Münzen in die Hand gedrückt damit diese schwiegen und sie durften zwei Becher behalten. Die würden nichts sagen. Den Tag über hatte sie sich ausgeschlafen und war dann am Abend ins Kapeleion gegangen. Hier musste sie sich ja auch alle Weil mal zeigen. Kurz blickte sie zu Tür und seufzte als sie sah wer eintrat...

    Es verschlug Celeste regelrecht die Sprache. Sie hatte mit so ziemlich Allem gerechnet, aber nicht damit. Der Blick war gleichermaßen überrascht wie geschockt. Ihr Blick fiel auf den Münzbeutel, der eigentlich seinem Herren gehörte, von ihr gestohlen wurde und ihr verloren ging. Die Keltin rang um Fassung. Dieser Augenblick war so aberwitzig, dass sie am liebsten laut losgelacht hätte. Die Sklavinnen wirkten genauso wie vom Donner gerührt.
    "Dein Herr kann sich wirklich sehr glückich schätzen so einen aufmerksamen wie auch ehrichen Sklaven gefunden zu haben und du hast natürlich recht. Welch Glück, dass es hier geschehen ist."
    Ein nervöses Lächeln zeigte sich im Gesicht der blonden Frau. Der Umstand, der Moment und auch das Verhalten des Sklavens irritierten sie. Eine der beiden Sklavinnen war es schließlich, die ihr erklärten was der Mann von ihr erwartete. Celestes Augen wurden groß. Sofort begann sie in dem Beutel nach einer Münze zu suchen. Ihre nervösen Hände wollten kaum eine zu fassen bekommen. Als sie dann schließlich eine in den Händen hielt, gab sie sie dem Sklaven und näherte sich ihm um ihm einen Kuss auf die Wange zu hauchen und zeigte ihre Erleichterung sehr deutlich. Ob es die war, dass sie das Geld doch noch mitnehmen konnte oder ob sie jetzt dass Gebäude ungestört verlassen konnte, würde er nie erfahren.
    "Vielen Dank nochmals und richte am Morgen deinem Herren die besten Grüße aus. Er war tief und fest eingeschlafen als ich gegangen bin. Vielleicht lässt du ihn in Ruhe weiterschlafen. Du bist wirklich ein sehr guter Sklave. Vale!"
    Kurz lächelte, drehte sich dann wieder um, gab den Sklavinnen einen Wink und strebte nun weiter eiligen Schrittes der Tür zu.

    Die Tür, sie war nahe und bald würde sie dieses Haus verlassen können und endlich die Weite des Castells für sich haben. Dann würde sie erhabenen Schrittes zur Porta laufen und das Castellum einfach verlassen. Danach konnte ihr nichts mehr passieren und diesem garstigen Kerl hätte sie es ordentlich gezeigt. Ruft der einfach einen anderen Namen. Er hätte keinen Namen rufen müssen. Das wäre ihr völlig egal gewesen. Aber...er hatte ihren Stolz verletzt. Sie wusste wieder warum sie sich eher zur Damenwelt hingepgen fühlte. Diese Excursion in die andere Welt war ihr nicht gut bekommen und ob sie das noch einmal mitmachen würde? Darüber konnte sie sich allerdings auch wann anders Gedanken machen. Noch acht Schritte, sieben Schritte, sechs...fünf...


    Sie waren erwischt worden. Ihr Alias war gerufen worden. Wieso schliefen die Sklaven denn hier nachts nicht? Enttäuscht sah sie die Sklavinnen an, atmete tief durch und wand sich dann um. So würdevoll und aufrichtig wie es nur ging, versuchte sie den Sklaven anzuschauen, der sie bei ihrem Fluchtversuch erwischt hatte.
    "Ja, was gibt es denn noch? Du wirst sicher verstehen, dass ich recht schnell zurück muss."
    Sie sprach leise und hoffte, dass der Sklave es ihr gleich tun würde. Das Haus musste ja nicht noch zusätzlich aufgeweckt werden. Zur Not musste sie den Weg hinaus wohl irgendwie anders finden. Schlimmstenfalls mit Gewalt, was ihr gar nicht behagte. Sicher sie hatte diesem Kerl eins übergezogen, aber er hatte es verdient und sie war eben...naja...sauer gewesen. Aber wer wäre das nicht gewesen, oder? Die Beule jedenfalls, die hatte er verdient. Innerlich nickte sie sich selbst überzeugt zu. Jetzt war der Sklave im Weg und er musste weg. Irgendwie...

    "Schon das ist eigentlich zu weit weg,"
    hauchte sie mehr, dass sie sprach und ließ sich um eben jene Ecke bringen ähm...führen. Kaum, dass sie es sich versah, war sie entkleidet als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte. Kurz wirkte es auf Celeste ganz so als würde er ständig Frauen ausziehen. War ihr Kleid doch sehr schnell von ihr gerutscht und lag nun auf dem Boden. Dann musterte er sie und es schien ihr gar nicht unangenehm. Sie ließ es zu. Dann dauerte es nur einen Wimpermschlag und sie fanden sich in dem geräumigen Bett wieder. Er berührte sie und sie ihn. Die Augenblicke bis auch er entkleidet war, waren an zwei Händen abzuzählen wenn es überhaupt zwei waren. Weder schwirrte sein Kompliment in ihrem Kopf herum und kurz blitzte Skepsis auf. Schnell wurde sie von weiteren Berührungen vertrieben. Wieviel mehr Spaß es doch hier machte.
    Hände flogen über die Körper, versetzten diese in wahre Wonnen, Küsse von alles erkundenen Lippen bedeckten die Haut.


    Sie hätte nie glauben können, dass dieses Liebesspiel derart brüsk unterbrochen werden konnte. Dass ein Mann es vermochte sie um den schönen Abschluß dieses Têtê-á-Têtê zubringen. Er rief, ja schrie den Namen einer anderen Frau heraus und holte sie aus diesem Traum. Sofort war sie zurück in der realen Welt. Es war als wäre sie mit eiskaltem Wasser aus einem Gebirgsfluss im Frühjahr übergossen worden. Aus dem flammenden Gefühl der Lust wurde das flammende Gefühl der Rache. Ihr Blick traf auf einen irdenen Krug, den sie nahm, fest umfasste und dem Duccius um die Ohren schlug. Mit einem Klirren ging dieser zu Bruch und die Berührungen des Mannes blieben sofort aus. Sie hatte ihn k.o. gehauen. Schnell zog sie sich an und sah sich um. Der Wunsch ihm zu schaden, wütete in ihrem Kopf und wie konnte sie das besser tun als ihn um seine Wertsachen zu bringen. Das war ihr eigentliches Vorhaben gewesen und fiel ihr nun wieder ein. Fast hätte er seine Reichtümer behalten können, wäre da dieser Name Axilla nicht gewesen. Nun suchte sie alles ab. Sie fand ein paar Silberbecher, die sie in ein Tuch wickelte. Dann fand sie in einer Truhe einen Beutel mit Geld. Sie wog ihn kurz in der Hand, sah hinein. Es waren mindestens 10 Aurei. Dieser wurde an ihren Gürtel gebunden. Hiernach suchte sie auf dem Schreibtisch und fand in ein Stück Stoff eine Kette eingeschlagen. Eine Perlenkette mit einem aegyptischen Anhänger. Dieses Geschmeide wurde in einem Beutel auf der anderen Seite. Leise verließ sie den Raum und suchte nach ihren Slavinnen. Sie fand sie schlafend in dem Raum wo sie empfangen wurde. Leise weckte sie, drückte ihnen die silbernen Becher in die Hand und begannen damit hinaus zu schleichen. Bisher war sie leise genug gewesen um keinen aufzuwecken oder auf sich aufmerksam zu machen. Sie hoffte, dass es so blieb...

    Der Kuss, die Berührungen. Sie waren voller Begierde, Zielstrebigkeit, aber versprachen auch Sensibilität und Sinnlichkeit. Es war wirklich wunderbar. Dass sie das bei einem Mann fühlen konnte. Bisher hatte es nur Amneris vermocht. Schnell schickte sie diese Gedanken wieder über den Tiber. Das gehörte nicht hierher. Berührungen, Küsse. Sie wollte das hier und jetzt genießen und irgendwie ging es ihr gerade auch nicht weit genug und als sie begann zu überlegen wie man das ändern konnte, stellte er eine total absurde wie auch lustige Frage. Für einen moment sah sie verwirrt drein, begann dann zu lächeln...
    "Ich denke, da das bei mir ein Stück weit weg ist, würde ich sagen zu dir. Was meinst du?"
    Langsam stand sie auf damit auch er sich erheben konnte. Dann reichte sie ihm die Hand um sich von ihm in sein Schlafgemach führen zu lassen. Obwohl sie wusste wie es in diesen Räumlichkeiten aussah, war sie gespannt wie es in diesem aussah. Erwartungsvoll und ungeduldig war sie jetzt und sah ihn genau so auch an.

    Da lag sie nun in den Armen eines ihr eigentlich fremden Mannes und war dabei das erste Mal in ihrem Leben mit einem solchen den Punkt des Vorgeplänkels zu überschreiten ohne dem Ganzen ein jähes Ende mit einem Schlafmittel zu bereiten. Die Küsse verfehlten keineswegs ihre Wirkung. Sie ließen Vermutungen über den weiteren Verlauf zu, schürten Wünsche und Hoffnungen welches es zur Erfüllen galt. Der Ort, die Art und die Situation überhaupt stellten einen Nervenkitzel dar, der das Kribbeln in ihrem Bauch weiter verstärkte. Für einen winzigen Moment meinte sie dieses zarte Konstrukt schon zerstört zu sehen als es sich so anhörte, dass der Duccius Schmerzen litt. So unverhofft wie sie dieses Geräusch wahrnahm war es auch schon verschwunden und es ging weiter. Seine Lippen hinterließen eine heiße Spur auf ihrer Haut und sie gab sich diesen Berührungen hin. Ihre linke Hand war im Moment jedweder Bewegungsfreiheit beraubt. Sie ruhte an seinen Körper mit ihrem Körper gepresst zwischen ihnen. So blieb ihr also nur die Rechte welche nun ihrerseits eine kleine Erkundungstour startete. Erst ruhte sie auf seinem Hinterkopf, rutschte dann in seinen Nacken um dort einen Moment zu ruhen, wanderte schließlich von dort über seine Schultern in eine südlichere Richtung um dort soweit sie konnte seinen Bauch und eine Seiten zu streicheln, seine Arme zu berühren und wieder nach oben zu ihrer Ausgangsstelle zurück.
    Ihre Küsse wurden dabei immer intensiver...

    Da konnte sie nur zwei Dinge zu sagen. Zum einen die arme Karte. Das würde der Ausleiher ihr wohl nie verzeihen. Zum Zweiten: Es klappte noch immer. Celeste war noch immer eine Verführerin. Innerlich fühlte sie sich in diesem Moment mindestens genauso erfolgreich wie eine ganze Legion, die ihre Feinde vernichtet hatte. Nach außen ließ sie nur ein kleines Lächeln auf ihren Lippen zu das verschwand als sie endlich geküsst wurde. Celeste war klar, dass es nur eine einmalige Sache war, dennoch verstärkte sich das Kribbeln in ihrem Bauch und sie überließ nur zu gern ihm die Führung in dieser Sache.
    "Dann solltest du ihn sofort auskosten..."
    brachte Celeste zwischen den Küssen hervor nachdem sie sich in seinem Blick verloren hatte. Er wusste was er wollte und sie wusste was sie wollte und beide würden sie das nun bekommen. Ganz ihrer Lieblingsrolle folgend, durfte nun der männliche Teil dieser Zusammenkunft das Ruder übernehmen. So ließ sie sich bereitwillig küssen und erwiderte ihn. Kein Gedanke wurde mehr an den Alibigrund für dieses Treffen verschwendet. Gedanken waren jetzt eh überflüssig. Diskret wandten sich die beiden Sklavinnen ab und überließen die beiden sich selbst. Ihre linke Hand legte sich fast automatisch auf die Schulter des Mannes ihr gegenüber während ihre rechte Hand für den Moment auf die Knie verweilte wo sie schon lag.

    Das Gespräch nahm langsam einen geschäftstüchtigen Rahmen an.
    "Erinnerungen an die Heimat sind nie etwas Schlechtes. Aber du hast recht. Lass uns zum eigentlichen Anliegen kommen."
    Celeste stand auf, winkte einer Sklavin zu, die darauf mit einigen Schriftrollen auf die Keltin zuschritt, ihr sie in die Hand gab und sich dann wieder zurückzog. Als sie die Rollen in den Händen hielt, trat sie neben den Duccier.
    "Du erlaubst doch sicher, dass ich mich zu dir setze um dir die Pläne besser zeigen zu können."
    Eine Antwort wartete sie jedoch nicht ab, setzte sich zu ihrem Gastgeber auf die Kline und fing an die pläne auszubreiten.
    "Das ist ein Plan der Wüste um Alexandria."
    Sie deutete auf die Stadt und das umgebende Land. Danach auf einige gestrichelte Linien an denen sich hin und wieder kleine Inseln mit Bäumen zeigten oder zumindestens in der Nähe.
    "Hier siehst du die gängigen Handelsrouten der Karawanen und die Oasen entlang der Strecke und in der Nähe. Nun stelle dir einmal vor was du mit einer solchen Oase verdienen kannst wenn du was Wasser an diese Karawanen verkaufst?"
    Ihre rechte Hand ließ die Karte los und landete auf dem linken Knie es Römers. Celeste hatte links von ihm PLatz genommen. Dann blickte sie ihm tief in die Augen.
    "Du könntest einen großen Gewinn machen. Einen sehr großen..."
    Ihr Blick war erwartungsfroh wie abwartend, ihre Hand bewegte sich kreisend auf seinem Knie.