Beiträge von Caius Sergius Curio

    Ah, er war also ein Mann dieser Sorte. Ein Versuch war es wert und entgegen seiner Vermutung, ein Quäntchen Glück zu haben, war er sogar bereit, dem Sergier zu helfen. Ein guter Start, vielleicht gab es noch mehrere solcher netten Persönlichkeiten in dieser Stadt und vielleicht waren sich Alexandria und Rom dann doch nicht so gleich.


    Bei Timokrates großer Vorstellung blieb Curio erst einmal geistig der Mund offen. Gut, mit diesen ganzen Titeln konnte er noch nicht wirklich viel etwas anfangen, aber das musste sein Gegenüber ja nicht wissen. Zumindest klang es wichtig und er selbst kam auch in die Bedrängnis, sich vorzustellen. Aus war es mit der Anonymität, jetzt wusste man, dass der verrückt herum schreiende in Alexandria einen Namen trug und er war dazu noch bekannt ... bei einem Bürger Alexandrias.


    “Salve. Caius Sergius Curio, Magister Officiorum dieser Provinz.“, entgegnete er. Mit römischen Ämternamen kannte er sich wesentlich besser aus.


    “Trotz allem kenne ich mich hier noch kein Stück aus! Ich suche eine Taverne und irgendetwas, wo ich ein, zwei Nächte übernachten kann .. oder wo man sich direkt eine Wohnung mieten kann...“, meinte der Römer, ohne groß eine Reaktion seines Gegenüber abzuwarten.

    Alexandria ... in gewisser Weise hatte diese Stadt Ähnlichkeit mir Rom. Genauso hektisch, laut, dreckig ... eben ähnlich. Vor allem die Hektik war das Problem. An einem Ort, wo immer alles in Bewegung war, war es schon fast ein Todesurteil, entgegen der Masse einfach stehen zu bleiben und zu warten, beziehungsweise zu schreien. Er musste also damit rechnen, dass jemand in ihn reinrennen würde, war dies vielleicht geplant? Wer weiß ...


    “Bei Mars, verdammt!“, entgegnete der Römer dagegen, der schwerlich die Balance halten konnte, im letzten Moment aber von seinem Sklaven gehalten wurde. Interessiert musterte er den Fremdling, der sich anscheinend mit einer einfachen Entschuldigung aus dem Staub machen wollte. Wirklich einen Vorwurf machen konnte Caius im zwar nicht, aber dann einfach wieder von dannen zu ziehen ... nein, er brauchte Hilfe und hier war jemand, der vielleicht Ahnung hatte. So, wie er aussah, sprach und sich verhielt musste er sich hier auskennen!


    “Ah, kein Problem, das war meine Schuld.“, fügte er mit einem Lächeln hinzu, “Aber Du siehst aus, wie einer von hier?! Das nehme ich stark an. Hättest Du die Zeit, mir kurz zu helfen?"


    Der Mann sah zwar schwer beschäftigt aus, aber in Rom war dies genauso und viele von denen taten nur so, um entweder wichtig auszusehen, oder um einfach nur nicht angesprochen zu werden. Curio dagegen war jemand, dem dies relativ egal war und auch solche Leute anredete. War er vor geraumer Zeit schließlich selbst einer dieser Menschen, bis er auf den Straßen wirklich am rumrechnen und überlegen war. Vielleicht war dieser Kerl einer von der ersten Sorte :D

    Ein sehr wichtiger Punkt auf der Tagesliste des Sergiers war eine geeignete Unterkunft für die Nacht zu finden. Würde er sich am ersten und vielleicht noch am zweiten Tag mit einem Zimmer zur Übernachtung anfreunden können, so braucht er spätestens danach eine Wohnung, besser natürlich wäre ein Haus, aber er glaubte nicht wirklich, dass er sich das so eben leisten kann. Und genau genommen ... was sollte er mit einem ganzen Haus? Da würde sowieso nur er und zwei Sklaven wohnen. Schließlich war niemand weiteres mitgekommen, er war sozusagen völlig frei. Also doch nur eine Wohnung, vielleicht ein extra Zimmer – man konnte ja nie wissen – und das war es dann auch. Nur ... woher nehmen und nicht stehlen?


    Diese Stadt war ihm völlig fremd, er kannte sich hier in keinster Weise aus und für ihn war heute allein das Aufsuchen der Regia ein wahres Abenteuer gefunden. Glücklicherweise konnte er sich bereits abgeschrittene Wege recht gut merken und war sich daher sicher, am nächsten Tag nicht ganz so lange zu brauchen. Von Plotina bekam er den Tipp, sich kein Wohnquartier in Rhakotis andrehen zu lassen. Er wusste zwar nicht, was das war und warum er dies meiden sollte, würde diesen Ratschlag aber beherzigen und sich davon fern halten. Also musste man einen seriösen Verkäufer oder besser gesagt Vermieter suchen.


    Verloren schaute Sergius Curio sich um. Er stand am Rande einer breiten Straße, die sich nicht in den Schatten von Roms Straßen stellen musste. Dazu war sie auch noch äußerst befahren und eine wahre Flut von Menschen drückten sich an ihm vorbei und gingen ihres Weges. Wie sollte man hier denn irgendetwas finden? In Rom kannte er sich zumindest aus und es hatte mehrere Monate gedauert, bis er sich nach seinem Griechenlandaufenthalt wenigstens teilweise wieder so gut auskannte, wie in seiner Kindheit. Wie könnte er hier nur überleben? -.^


    Stirnrunzelnd schaute er zu Syrrus, seinem Leibsklaven. Dieser schüttelte jedoch ebenfalls nur den Kopf, schien er doch ebenso aufgeschmissen zu sein, wie sein Herr.


    “Du hast nicht zufällig eine Ahnung, oder eine Idee, wo wir eine Unterkunft finden können, oder jemanden, der eine solche anbietet?“
    “Nein, Herr, ich war nie in Alexandria!“
    “Wer ist denn hier der Sklave? Du musst doch wissen, wie ein Laden aussieht, wo es Leute gibt, die sowas anbieten?“
    “Tut mir leid, Herr, nein...“
    “Wofür hab ich dich eigentlich gekauft?!“, fragte Curio rhetorisch.
    “.. viel.. vielleicht, wegen meinem tollen Körper?“


    -.^ Caius wird sich wohl noch einmal gründlich überlegen müssen, den da als Leibsklaven zu behalten. Aber wo sollte er noch hin? Der Sergier hob seine Arme in die Höhe und schrie einmal laut gegen die unglaubliche Geräuschkulisse an. Hier konnte er sich das erlauben, hier kannte ihn eigentlich eh niemand 8)



    Sim-Off:

    Will mir jemand helfen? :D

    Der Sergier folgte dem lang gezogenen Korridor wieder zurück zum Anfang, wo er zu den officia der scribae geführt wurde. Laut Corvus solle sein neuer Arbeitsplatz der Raum nebenan sein und als er sich nach genau diesem Raum umsah, erblickte er die Tafel mit der Aufschrift „Magister Officiorum“. Ohne sich noch einmal den Titel seines neuen Amtes in Erinnerung zu rufen, trat er an die Tür heran und klopfte unnötigerweise einmal sachte dagegen. Das war also der Klang, den er in Zukunft wohl noch etwas häufiger hören würde. Ohne zu zögern betrat er das officium und schaute sich mit neugierigen Blicken um.


    Es war ein mittelgroßer, viereckiger Raum, der an der Linken Seite durch eine große Regalwand aufgeteilt wurde. So hatte man anscheinend einen Viertel des Raumes, der vor ersten Blick geschützt scheint. Ein Ort, wo man bürokratische Unordnung zwischenlagern konnte :D Neben dieser Regalwand stand ausreichend großer Tisch, der Platz für so einige Gerätschaften, Pergament- und Papytusrollen beherbergen konnte. Davor standen zwei Stühle für die Gesprächspartner und sollten diese nicht schicken, konnte man einen dritten von der linken Wand (vor der Regalwand) hinzuholen. Ansonsten gab es noch eine schmale Tür in den Nebenraum – wohl das officium der Schreiber und einige leere Regale und Schränke.


    “Wenigstens ist schonmal gutes Mobiliar drin ... nur alles weitere muss ich mir wohl erst einmal erschnorren müssen.“, stellte Curio nüchtern fest.


    Im Gegensatz zu seinem alten Büro in Rom, wo er seine Amtsvorgängerin quasi vom Stuhl geschoben hat und Papyri und Pergamente bereits in zahllosen Haufen überall ihren Platz gefunden hatten, war dieser Raum bis auf die passenden Aufbewahrungsorte leer.


    “Nun gut, genügen Zeit zum Auffüllen habe ich ja jetzt ...“, meinte er und verließ das Zimmer durch die schmale Seitentür. Er musste sich schon einmal bei seinen
    'Untertanen' bekannt machen und ihnen erste Versuche des Schleimens gewähren :P8)


    Sim-Off:

    [SIZE=7]Wo bleibt meine passende Signatur? -.^[/SIZE]

    “Gut, wenn ich denn gebraucht werde, bin ich wohl in meinem neuen Arbeitsraum. Meine Wohnadresse werde ich auch hinterlegen, sobald da endgültig alles geregelt ist.“, meinte der Sergier und verabschiedete sich dann vom Praefecten. Zeit, sich seine neue Arbeitsumgebung einmal anzuschauen.

    "Keine Frage, die man nicht auch später beantworten kann. Ich denke, die Schreiber werden mich anfangs auf dem richtigen Weg halten, den Rest werde ich wohl auch so erlernen können!", entgegnete Curio erfreut.


    Der Präfekt hatte mit Sicherheit noch einiges zu tun und wichtig waren seine Fragen auch nicht, zumal die sicherlich auch von anderen beantwortet werden können. Vierhundert Sesterze - nicht gerade wenig -, ein eigene Amtsstube ... hier würde er gut arbeiten können.


    "Irgendwelche Fragen noch an mich?"

    Leicht irritiert schaute er zu Corvus ... Magister Officiorum? Ja, was sonst, hatte er etwas anderes gesagt? Er konnte sich nicht erinnern.


    "Ich war vorher unter Senator Germanicus Avarus der Praefectus Vehiculorum der gesamten Regio Italia, richtig. Dort habe ich mir auch sehr viel Erfahrung im Verwaltungswesen aneignen können. Sowohl die Kenntnisse einfacher Schreiber - da ich zuvor testweise als Stationarius arbeitete -, als auch der größeren Verwaltung."



    Sim-Off:

    Magister Officiorum ... war nicht ganz bei Sache -.^

    Auf Aufforderung des Präfekten hin betrat Curio sein Officium. Der erste Eindruck war rein optischer Natur – er hatte mit ihm ja noch kein Wort gewechselt – und dementsprechend noch nicht viel wert. Eine Urteil sollte man nie zu schnell fällen, so begrüßte er Corvus erst einmal.


    “Salve, Praefectus. Wie Dir sicher schon berichtet wurde, bin ich Caius Sergius Curio...“


    Er sprach nicht weiter, sondern wartete auf die Antwort des Präfekten. Wenn er sich nicht erinnerte, konnte der Sergier den Satz weiterführen und erklären, wer genau er war, oder besser weshalb er hier war.

    "Mir wurde die Stelle des Magister Officiorums hier angeboten. Ich erhielt einen Brief von Germanicus, beziehungsweise von einem seiner scribae.", antwortete er.


    "Ich schätze, bevor ich den Dienst anfangen kann, werde ich ein Gespräch mit ihm führen müssen..."

    Als Curio das entsprechende Officium gefunden hatte klopfte er zweimal lautstark gegen und öffnete dann die Tür, nachdem er hereingebeten wurde.


    "Salve, mein Name ist Caius Sergius Curio, ich wünsche, mit dem Praefecten zu sprechen!"


    Knapp schaute er sich im Zimmer um, konnte aber nichts erkennen, was seine Aufmerksamkeit ernsthaft halten könnte und ließ den Blick dann wieder auf dem Scriba ruhen.



    Sim-Off:

    Hab des mal etwas abgekürzt, hoffe, das sört nicht :)

    Schwierig war es, doch letztendlich konnte er sich hierher durchfragen und wie nicht anders zu erwarten musste er noch an der Torwache warten. Dabei hatte er sich schon so unfreiwillig viel Zeit gelassen. Wie sollte man sich dieser großen, faszinierenden Fremde schon entziehen? Das ging nur schwer. Der Sergier wandte sich an eine der Wache und räusperte sich kurz, ehe er sein Anliegen vorbrachte.


    “Salve Miles. Mein Name ist Sergius Curio und ich wünsche mit dem Praefectus Germanicus zu sprechen.“

    Eine lange und anstrengende Seereise lag hinter ihm. Er hatte Schiffe noch nie gemocht und umso erfreuter war er, als diese Reise nun endlich ihr Ende gefunden hatte. Er mochte die Seeluft, er mochte dieses Gefühl, der Freiheit aber er hasste Schiffe. Sie schaukelten im Wind, besonders bei stürmischem Wellengang und wie das Schiff Freiheit auslöste, war auch stets die Unsicherheit ihr steter Begleiter.


    Nun, nach mehr als einer Woche Reise – er wusste nicht, ob dies im Vergleich lange dauerte oder nicht – erblickte er endlich Alexandria. Die Stadt, um die sich nicht minder viele Fantasien, Gerüchte, Geschichten und Mysterien ranken, wie um Rom. Sie liefen im Hafen ein und wieder war Curio nur so überwältigt von der Größe und der Pracht des Haupthafens. Wahre Baumeister musste hier am Werk gewesen sein, er hatte es nicht anders erwartet.


    Die Ankunft, das Andocken und das Abladen verlief ohne größere Probleme, was ihn eigentlich sehr überraschte, und so war der Tag noch jung genug, um mehr als das geschäftliche zu erledigen. Der Sergier würde sich auf jedenfall einmal flüchtig an den wichtigsten Orten Alexandrias umschauen und später dies noch wesentlich genauer nachholen. Zusammen mit seinem Leibsklaven machte er sich auf den Weg – irgendwo musste er den Weg zur Regia erfragen können...

    “Ich weiß zwar nicht, was du mit Rhakotis meinst, da meine Kenntnisse über Alexandria wohl nicht sehr groß sind, aber ich denke, ich werde dort nicht alleine im Regen stehen ... schließlich ist das Ägypten.“


    Ein schelmisches Grinsen breitete sich aus. Er hoffte, einige Kniffe vorab zu bekommen, sodass eine Wohnungssuche nicht schwer fallen würde. Wer weiß, vielleicht würde dies alles ein sehr einfaches und gemütliches Unterfangen werden. Die Hoffnung war da und mehr bekam er auch noch nicht.


    “So gern ich noch weiter plaudern möchte, ich denke, ich werde schon einmal die wichtigsten Erledigungen machen. Um die Betriebe kümmert sich dann ein Sklave, du wirst von ihm die passenden Instruktionen erhalten. Bei der Kelterei selber arbeitet auch ein fleißiger Peregrinus ... dessen Arbeitgeber von nun an ja du bist.


    Also Plotina, Titus ... wir sehen uns!“


    Mit diesen Worten erhob sich der Sergier und verzog sich in die hinteren Teile der Casa. Wichtige Erledigungen, Packen, Räumen, Schreiben und vieles mehr. Bald würde er Rom verlassen.




    Sim-Off:

    Tatsächlich werde ich mich jetzt ummelden ;)

    Taurus


    Sorgfältig prägte er sich diese Worte ein und nickte anschließend. Octavius Detritus, Tiberius et Tiberianus, Mercatii Traiani ... Alles klar, er würde es Wort für Wort ausrichten.


    "Natürlich ... kann ich sonst noch behilflich sein?"