Beiträge von Iunia Maecia

    Ein Duplucarius also. Erst jetzt bemerkte ich, dass der junge Mann neben mir, Mela, etwas niedergeschlagen wirkte.
    Ich blickte immernoch etwas verlegen drein und erst als er nach meinem Namen fragte, sah ich ihn direkt an, direkt in seine dunklen Augen.



    Mein Name ist Maecia, antwortete ich. Iunia Maecia

    Da der junge Mann, der mich angerempelt hatte, nicht weiterging, war ich etwas unschlüssig,
    was ich tun sollte.
    Ich betrachtete ihn, er war gutgebaut und hatte markante, männliche Züge, trotz seines
    noch jungen Alters. Er sah aus als ob er zum Militär gehörte.



    Ich bemerkte erst recht spät, dass er keinesfalls wegen mir, sondern wegen einem sehr großen, bepackten Mann, der sofort aus der Menge herausstach stehen geblieben war. Angesichts dieser Tatsache und auch nicht zuletzt durch dessen Worte, wandte ich verlegen und vermutlich auch mit gerötetem Gesicht den Blick ab.

    Ich lief einmal mehr über den Marktplatz.
    Ich liebte eben diesen Ort wo sich die verschiedensten Menschen tummelten und das ganze Forum erfüllt von Gerüchen der exotischsten Lebensmittel war. Merktschreier priesen lautstark ihre Ware an und Kinder rannten Erwachsene um :D.
    Doch nicht nur Kinder..


    Ich hatte meinen Blick gerade in Richtung eines Gewürzhändlers gewendet, als mich etwas hart an der Schulter traf und ich fast zu Boden taumelte. Das zweite mal heute. Wollte mich jeder übersehen?
    Ich hielt mir meine Schulter und sah entnervt auf.

    Nun ich war gespannt und folgte ihm weiter zum Forum. Wusste er überhaupt noch, wohin er lief?
    Ich für meinen Teil hatte das Gefühl, ständig im Kreis zu laufen. Bestärkt in der Vermutung, nie wieder zurück zu finden, lief ich weiter hinter meinem gutgebauten Begleiter her.
    Trotz dieser völligen Orientierungslosigkeit folgte ich ihm aus irgendeinem Grund gern.

    Er ein Raubtier? Das müsste er aber ersteinmal beweisen.


    Da bin ich aber gespannt. Es klang auffordernd, provokant, aber fast schon ein bischen höhnisch.


    Ich lief mit ihm in die Richtung, in die er gedeutet hatte.

    Ich folgte seinem Blick, ein Tumult an einem Stand mit Lebensmitteln, zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Als ein Mann weglief und drei weitere ihm hinterherjagden, sah ich ihn wieder an.


    Ich gehe nicht davon aus, das du mit dem Raubtier, dich selbst gemeint hast.

    Ich weiß nicht, ich bin hergekommen um ein wenig zu träumen..


    gestand ich ihm, bevor mein Blick weit in die Ferne wanderte, es gab soviel da draußen und ich war noch so jung, so klein und unbedeutend.
    Auch ich ließ ein Seufzen vernehmen.

    Ich hörte ihm zu, während ich weiterging. Als ich plötzlich spürte, wie er seinen Arm um mich legte, stutzte ich etwas. Wir kannten uns doch erst einige Minuten.


    Es war schön, Cato. Ich denke nur, dass ich jetzt gehen muss.


    sagte ich leise und wandte mich aus seinem Arm.

    Genau wie ich. flüsterte ich,
    bevor ich mich, als wäre nichts gewesen wieder etwas abwandte, ein Stück weiterlief, mich umdrehte und rief:


    Wolltest du mir nichts zeigen, Fabricianus?

    Ich schloss kurz die Augen, es war wesentlich kühler geworden, aber nicht kalt. Angenehme Priesen wehten durch mein Haar und die Zikaden begannen langsam mit ihren Liedern.
    Als ich die Augen wieder aufschlug und ihn ansah konnte ich gar nicht anders antworten:


    Ja, Rom kann des Nachts noch schöner sein als tagsüber.

    Das war nicht ganz leicht zu beantworten.


    Zur Zeit in einem Gasthaus,
    bis meine Geschwister wieder hierher nach Rom kommen, dann wollen wir uns ein Haus kaufen.


    antwortete ich und sah nach unten. Eigentlich sollte ich vernünftig sein und langsam Richtung Gasthaus gehen.

    Ich entgegnete seinen Blick. Ich beugte mich leicht zu ihm, so dass ich seinen Oberkörper schon fast berührte und als ich antwortete, war meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern kaum hörbar.


    Gut, aber sei darauf gefasst, dass ich es dir nicht ganz so leicht machen werde.


    Ich blieb kurz in dieser Haltung, nur um seine Reaktion darauf zu testen.

    Etwas überrascht sah ich ihn an, er wollte schon gehen?
    Naja, angesichts der Dämmerung sollte ich wohl auch langsam aufbrechen, also rief ich den Wirt zu mir um zu bezahlen.


    Das ist schade Cato, aber vielleicht sieht man sich ja mal wieder.

    Als wir eingelassen wurden, gab die Tür zum Duumvir, die Sicht auf einen noch recht jungen Mann mit kurzen Haaren frei, der zur Begrüßung von seinem Schreibtisch aufstand und Anstalten machte dem Procurator die Hand zu reichen, doch ob des Kopfnicken seinerseits, es dabei beließ.
    Sein Blick wanderte ein wenig überrascht zu mir, woraufhin ich ihn freundlich anlächelte und dann etwas verlegen die Augen niederschlug.

    Ich musste grinsen und legte leicht verlegen den Kopf in den Nacken, bevor ich noch einen Schluck des Weingetränks nahm und meinen Blick durch den Raum wandern ließ. Es war ruhig geworden, der Wirt hatte die Opfer, 3 Teller und 1 Krug, der Prügellei weggeräumt und die Bescuher widmeten sich wieder ihren Gesprächen. Ein kurzer Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es langsam zu dämmern begann.

    Als er mich so intensiv ansah und ich seinen Atem auf meiner Haut fühlte, spürte ich, dass meine Wangen etwas erröteten, ohne dass ich irgendwetwas dagen tun konnte.
    Ich sah verlegen nach unten, bevor ich ihn wieder ansah und mit zarter Stimme antwortete.


    Nun, ich denke wohl, dass eine Frau immer etwas geheimnissvoll bleiben sollte.
    Und wer, Fabricianus, hat nicht seine kleinen Geheimnisse. Du etwa?


    Ich drehte mich wieder etwas weg von ihm, nur ein bisschen und als ich nach einem kurzen Moment abermals meine Stimme erhob, sah ich ihn über meine Schulter hinweg an.

    Doch es steht dir frei, zu versuchen sie zu ergründen.

    Hm netten Frauen...ich musste grinsen und konnte mir schon gut vorstellen was er damit meinte.


    Und hier?


    Ich sah ihn noch einen Moment auffordernd an und schlug dann die Augen nieder.