Beiträge von Mara

    Es viel mir schwer, das Misstrauen aus meinem Blick zu nehmen. Wie ich diese Heuchelein, diese Spielchen zu Anfang hasste.
    Ich sah ihn einen Moment lang an, bevor ich mich setzte, er war zumindest noch jung.


    Ich schwieg einen Moment, dann hob ich mein Kinn etwas an.


    Mein Name ist Mara.

    Alles war furchtbar schnell gegangen.
    Kaum war ich zu Hause angekommen, hatte Cine mich mit einem breiten Lächeln, zu Curio geführt, der mirkurzer Hand erklärte, dass er mich verkauft hatte und ich fortan in Germanien leben würde.


    Und nun war ich hier, nach langer Fahrt, zerrte mich irgendein Sklave vor irgendeine Tür irgendeines Gebäudes und klopfte.
    Warum, wo ich war und wer mein neuer Herr war, ich wusste es nicht. Es war ium Grunde aber auch egal, was hatte ich zu verlieren? Schon lange gab ich mich keinen Illusionen mehr hin und sah mich als das was ich war: eine Sklavin.
    Nun, nur noch etwas nervös, gleichzeitig aber recht nüchtern, wartete ich, das wir hereingerufen wurden.

    Ich war gerade in meinem Cubiculum, als ich die Aufregung bemerkte, die im ganzen Haus spürbar zugegen war.
    Als ich meine Türe öffnete, sah ich Strabon mit einigen frischen Handtüchern vorbeieilen.
    Was ist denn los?


    "Es ist soweit", antwortete er nur und mir war klar, was er meinte und das es bald Zuwachs in der Casa geben würde. Aufgeregt blickte ich ihm nach und war nicht sicher, ob ich ihm folgen sollte.

    Das freut mich, dann habe ich also Begleitung.
    Das war die reine Wahrheit und das sah man mir wohl auch an.
    Ich schlenderte mit ihr über das Forum.


    Erzähl mir etwas von deiner Heimat, gibt es viele Unterschiede?

    Ja, wann eigentlich?


    Ich denke so in ein zwei Stunden. Ich könnte dir helfen eine Möglichkeit zu finden nach Mantua zu kommen oder- ich schmunzelte- wenn du dir noch etwas Zeit lassen willst, das könnte ich gut verstehen, können wir noch etwas über den Markt schlendern?!


    Ich sah sie erwartungsvoll an.

    Darüber hatte ich nie nachgedacht.
    Ich glaube nicht, nein.
    Ich wohne in der Casa Sergia, wo musst du denn hin, ich kenne mich zwar auch nicht sehr gut in Rom aus, aber vielleicht kann ich dir helfen?!


    Ich erwiderte weiterhin ihr freundliches Lächeln, es war schön sich frei von allem einmal mit emandem unterhalten zu können.

    Vennala, das ist ein schöner Name antwortete ich.


    Ich war mir sicher, dass ich trotz, dass sie zwei Jahre älter war als ich, älter wirkte. Das lag wohl an der Tatsache, dass ich im Gegensatz zu ihr schon 10 Jahre in Gefangenschaft war.
    Sie würde also bald bei einer Frau, einer Freundin dienen.
    Sie wirkte ziemlich unbeschwert, ein ernüchterner Gedanke, sie wusste wohl nicht, was es heißen konnte eine Sklavin zu sein.
    Ich dachte daran zurück, wie es war als 13 jähriges, verängstigtes Mädchen einem alten Senator als Leibsklavin zu dienen und sah einen Moment lang durch sie hindurch. Nein, ich empfand keinen Neid, es war nur eine einfache Erkenntniss und ich war auch froh darüber, dass es ihr so gut und sie erst so spät zu einer Sklavin geworden war, niemandem, absolut niemandem, hätte ich solche Erfahrungen gewünscht, wie ich sie gemacht hatte.

    Sie lehnte sich neben mich an die Wand, während ich ihren Blick erwiderte.
    Sie war mir wirklich von Anfang an sympatisch.


    Mein Name ist Mara und ich komme aus Curdia.
    Ich weiß, man merkt meinem Latein nicht mehr so sehr meine keltische Herkunft an, aber das liegt daran, dass ich schon mit 9 Jahren als Sklavin ins Imperium verschleppt wurde.


    Ich grinste etwas schief zu Boden, bevor ich ihr wieder in die Augen sah.


    Und was ist mit dir? Woher kommst du und wie ist dein Name?

    Ich erschak etwas, als sich eine junge Frau, etwa meines Alters, neben mich stellte und mich ansprach. Na das war doch mal eine gelungene Abwechslung, ich lächelte sie freundlich an.


    Salve,
    ja, habe ich glücklicherweise
    nickte ich lachend und sah sie wissend an.


    Es war an ihrer Kleidung leicht zu erkennen, dass sie ebenfalls eine Sklavin war.

    Ich war mit den Gedanken schon ganz woanders. Und nickte abermals etwaas abwesend. Dankbar sah ich ihm in die Augen.


    Ja, Herr.


    Ich lächelte ihn noch einmal an und verließ das Zimmer.

    Ich nickte. Er machte sich Sorgen um mich?


    Ich werde achtgeben und bevor es dämmert wieder hier sein. Wenn ich zurück bin, wo soll ich mich dann melden? Wieder hier bei dir Herr?

    Nachdem mein Herr mir erlaubt hatte die Stadt zu besichtigen, hatte ich mich gleich auf den Weg gemacht. Eigentlich hätte er mir das auch eröffnen können, bevor wir in der Casa angekommen waren, überlegte ich, aber das war jetzt egal, ich war glücklich ein bischen Zeit für mich zu haben, Zeit die ich mir ganz alleine einteilen konnten.
    Natürlich hatten meine Gedanken sich schon kurzzeitig um Flucht gedreht, aber ich hatte wohl nicht den Mut dazu und bis jetzt hatte man mir auch keinen Grund dazu gegeben.


    Ich lehnte mich im Schatten einer Hauswand an und beobachtete die Leute, die alle sehr beschäftigt durch die Straßen eilten.

    Was? Ich durfte allein nach Rom und tun was ich wollte? Mein zuvor etwas misstrauisch dreinblickendes Gesicht, hellte sich auf.
    Ich hätte ihm vielleicht doch noch den anderen Stoff zeigen sollen.
    Ich strahlte.

    Danke Herr, das ist sehr großzügig.


    Und nach einem kurzen Augenblick:


    Ich darf gleich los?

    Als wir wieder in der Casa ankammen führte mich Curio, in sein Cubiculum. Cicinne war wohl nicht da, sie war uns auf dem Weg jedenfalls nicht begegnet.


    Ich sah mich nicht weiter um, sondern wandte mich gleich zu Curio, um zu hören, was ich als nächstes zu tun hatte.

    Völlig überrascht nahm ich den Stein in die Hände, er war kühl, etwas größer als eine Olive und wurde von einer feinen Linie durchzogen.
    Ich drehte ihn, er glänzte wunderschön im Licht.

    Für mich, Herr? Aber warum denn, ich habe doch nichts getan?


    Fasziniert, hielt ich den kleinen Schatz in meinen Händen und flüsterete, kaum hörbar:


    Soetwas schönes habe ich noch nie besessen.

    Mir gefiel diese Richtung gar nicht, sofort schlug mein Herz höher.
    Was hatte er vor?


    Nein, Herr, es ist dein Bett, ich habe noch zu tun, also wenn ihr mich nicht mehr braucht...


    Ich rechnete nicht ernsthaft damit, dass er mich gehen ließ, doch ließ es mit klopfendem Herzen auf einen Versuch ankommen.

    Ich sah ihn etwas misstrauisch an. Ich wusste nicht wirklich, ob ich ihm folgen wollte, doch ich hatte ja (mal wieder) keine Wahl, also antwortete ich nach einigem Zögern


    Ganz wie du es wünscht, Herr.


    und folgte ihm in das Zimmer.

    Ohje, der Bruder von Sulla... aber er hatte ja eigentlich recht verständnisvoll und freundlich reagiert.
    Dankbar lächelte ich ihn an.


    Bestimmt kannst du das Gästezimmer am Ende des Ganges, ich zeigte auf eine Tür, als dein Zimmer nehmen, nur kann ich das natürlich nicht entscheiden, ich kann aber jemanden aus dem Haus suchen und ihn fragen und danach frisches Bettzeug holen und du wartest hier, Herr.

    Ich hatte wohl keine Wahl.


    Ich...ich bin erst seid vorgestern hier Herr, ich bin leider nicht sicher, welches Zimmer ich dir zuteilen kann, ich weiß nicht mal, wer zu diesem Haus gehört, so auch bei dir nicht.
    Bist du Gast?


    Ich hatte keine Ahnung wie er auf einen solchen Haufen Inkompetenz reagieren würde :D