Beiträge von Rahel

    Ob es dir anderen auch spüretn fragte ich mich. Denn ich hatte das Gefühl, dass hier eine seltsame Spannung am Werke war. Wirklich deuten konnte ich es nicht...obwohl. Der Blick des jungen Mannes war verräterrisch, denn er hatte es genauso gehört wie ich auch, dass etwas bei dem Namen seiner Schwester gefehlt hatte und mein Herr war keiner der wirkliche Fehler machte und dies war ein eindeutiger. Das Schmunzeln in meinem Kopf wurde ein ganzes Stück breiter und ich senkte meinen Blick, aus Angst man könnte es bemerken was ich dachte. Es wäre sicher fatal für mich sollte dies der Fall sein. Auch wenn mein Her bis jetzt nett zu mir war, so wusste ich von seinen Aussagen zu gut, dass er auch anders konnte und auch anders sein würde sollte ich hier Fehler machen, vor allem heute. Ich würde mir nichts erlauben, aussre vielleicht den ein oder anderen Blick auf den jungen Mann, der nun nach einem der Becher auf meinem Tablett griff.


    Sein Lächeln war bezaubernd und ich erwiederte es mit einem Hauch von einem Lächeln, als er den Becher von meinem Tablett stibitzte. Auch in seinem Blick lag etwas, sogar ziemlich viel von Sorgen und Ängsten. Auch wenn mein Blick nur kurz den seinen traf konnte ich viel erkennen. Es war wie bei meinem Herrn, ich wusste fast was gedacht wurde, es war eine Gabe die ich hatte die Menschen meißt richtig einzuschätzen, auch wenn ich nicht immer richtig lag, aber schon oft hatte es mir dabei geholfen großen Strafen zu entgehen und überhaupt die Anfangszeit meines Sklavendaseins zu überleben. Es war gut wenn man Menschen einzuschätzen wusste.


    Sein Blick war verlegen, aber doch sicher nicht wegen mit? Nein das konnte ich mir nicht vorstellen, ich war doch nur ein Teil des Inventares dieser Villa und einer Kline schenkte man auch nicht einen verlegenen Blick nur weil man sich auf diese setzen sollte. Schnell suchte ich mir einen anderen Gedanken und hörte dieses schrecklich klackernde Geräusch von Schuhen. Was war das für eine Person die nun hier reinkam? Ich hatte sie noch nie gesehen und wusste nichtw er sie war, aber anscheinend gehörte sie zu dieser Familie und schien gerne in den unpassensten Momenten aufzutauchen und einen ziemlich unpassenden Ton anzuschlagen. Ich hoffte mein Herr wusste sich zurückzuhalten, aber in einre ruhigen Minute hätte ich ihr meine Meinung gesagt. Über solche Personen konnte man nur den Kopf schütteln, aber wie gesagt das Inventar hatte nichts zu sagen und so blieb ich stiller Beobachter, der immer wieder seinen Blick in eine ganz bestimmte Richtung schickte.

    Ich stand noch hinten in der Ecke, als auch schon die Gäste eintrafen. Sogleich und ohne, dass es mir jemand sagen musste machte ich die Getränke bereit und stellte alles auf ein Tablett um es später zu ihnen zu bringen, aber erst mussten sie alle den Weg hier rein finden, was ja nicht all zu schwer sein sollte. Meinem Herrn warf ich keine Blicke zu sondern konzentrierte mich auf meine Aufgaben die ich ja hatte. Genau beobachtete ich die Gäste und versuchte die Namen mitzuhören die genannt wurden. Gleich fiel mir der junge Mann auf, der in Begleitung einer anderen Frau war, es stellte sich schnell raus, dass es die Schwester war. Er sah gut aus, das konnte ich nicht leugnen und ich musste über meine eigenen Gedanken lächeln, versuchte es aber zu verbergen, damit es mein Herr nicht sah.


    Ich war mir nicht sicher ob ich es mir einbildete, aber ich fühlte oder sah es sogar, dass mein Herr diese eine Frau ganz besonders anblickte und ausserdem hatte er etwas Entscheidendes bei ihrem Namen vergessen. So war das also er schien verliebt zu sein, hatte er mich deswegen gekauft, weil er so gut drauf war? Möglich war es ja eigentlich schon fand ich. Menschen die sich verliebten taten ja oft Dinge die sie unter anderen Umständen nicht machen würden und zählte es auch nicht dazu einfach eine Sklavin zu kaufen? Wahrscheinlich schon.


    Verstohlen blickte ich wieder den jungen Mann an und gab mir dann endlich einen Ruck um mit dem Tablett und den Getränken zu den Anwesenden zu kommen. Mein Blick ruhte kurz auf meinem Herrn, als ich neben ihn trat, damit er sich als erstes etwas zu trinken nehmen konnte. Ich hoffte er würde wenigstens den richtigen Becher greifen wo nur der Wein drinne war, denn alle anderen hatte ich gemischt, da ich mich lieber nach der Mehrzahl richtete als nach einer Person auch wenn es sich dabei um meinen Herrn handelte. So stand ich nun wie eine Statue in der Mitte der Gruppe und reichte die Getränke, beziehungsweise sie konnten sich diese von meinem Tablett nehmen.

    Die Kräuter lagen weiter unter dem Tuch welches ein wenig feucht war um alle Wirstoffe zu erhalten. Sie trocknete sie nicht so gerne und da diese ganzen Kräuter auch zum kochen da waren war es auch besser, wenn sie nicht zu Staub zerfielen. Ich sah den Mann im Bett kurz an, aber versuchte dabei unauffällig zu sein. Vielleicht wäre es auch einfach besser wenn ich wieder gehen würde, dachte ich, als er mich nach meinen Namen fragte.


    "Ich heiße Rahel, Herr" sagte ich leise und lächelte.


    Ich konnte ihm ansehen, dass er irgendwelche Schmerzen hatte. Der Sklave hatte irgendwas von Kopfschmerzen geredet, aber er war auch ziemlich blass im Gesicht. Warum der Medicus so lange brauchte war mir ein Rätsel, aber nicht meine Sache. Ich würde nicht auf eigene Faust einfach etwas machen, was mich in Schwierigkeiten bringen sollte, dafür war ich viel zu kurz da.


    "Kann ich etwas für dich tun, Herr?"

    Ich war in der Küche als ein Sklave kam und zum zweiten Mal einen Krug mit Wasser holen wollte. Etwas verwundert blickte ich ihn an und dann ließ er auch noch den Krug fallen. Super das würde später noch auf mich abgeschoben werden und das konnte ich sicher nicht gebrauchen. So fragte ich ihn was das mit dem Wasser auf sich hatte, als er mir erzählte, dass einer der Herrn krank sei und viel trinken sollte. Prüfend schaute ich den anderen Sklaven an, denn wer würde schon gesund werden wenn er halb ertrinkt weil er einen Krug nach dem anderen in sich reinkippte. Ich bat ihn die Scherben wegzuräumen und sagte ihm dann, dass ich mich darum kümmern würde.


    Ich schnappte mir ein Tablett und einen Krug mit Wasser wie auch einige Kräuter die sowohl in der Küche gebraucht wurden wie auch in der Kräuterkunde, schließlich hatte ich meinem Herrn nicht umsonst gesagt, dass ich darin bewandert war. So hatte ich mir den Weg in das Cubiculum beschreiben lassen und machte mich auf den Weg dorthin, die Kräuter unter einem weißen Tuch verborgen. Fast schon zaghaft klopfte ich an die Tür und öffnete sie dann einen Spalt bevor ich ganz eintrat und sie wieder zu machte.


    Da der Medicus noch anwesend war zog ich es vor nicht zu sprechen und stellte das Tablett einfach auf einem kleinen Tisch etwas abseits von ihnen ab. Meinem Herrn nickte ich zu und wartet ob man mir etwas sagen würde, schließlich konnte ich den Medicus nicht einfach hinauswerfen und ich wusste auch nicht was er ihm schon gegeben hatte wenn denn überhaupt.

    Ich war wieder in dem festlichen Raum und kümmerte mich nun um den Rest. Ich hatte mich ja schon zurecht gemacht, dass ich nicht abgerissen aussah und auch die Spuren der Vorbereitungen verschwunden waren. Als ich mich umdrehte sah ich meinen Herrn dort stehen. Ich hatte ihn nicht kommen hören, denn sonst hätte ich schon längst etwas gesagt. Sofort kam ich natürlich zu ihm rüber und blieb in angemessenen Abstand zu ihm stehen, wobei ich meinen Blick etwas senkte. Natürlich hoffte ich, dass er nichts sagen würde weil ich nicht sofort zu ihm gekommen war, aber ich hoffte auch, dass ihn das Äussere von hier gefallen würde. Sein Blick hatte mir nichts verraten können und ich hatte schon die Befürchtung in ein Fettnäpfchen getreten zu sein mit meinen Ideen. Mein Herz schlug schneller, denn ich erwartete schon eine Abreibung, warum auch immmer ich das dachte, aber der Gedanke war bei diesem Mann fest in meinem Kopf verankert.


    "Herr? Ich hoffe es entspricht alles deinen Wünschen bis jetzt."


    Endlich traute ich mich etwas zu sagen, auch wenn ich nicht wusste ob ich das durfte, aber wenn ich es nicht tat würde er vielleicht gar nichts dazu sagen und das wollte ich nicht. Ich wollte seine Meinung wissen und vielleicht auch ein wenig Lob kassieren. Welcher Sklave oder Sklavin wollte das schon nicht? Jeder war doch froh wenn man etwas gelobt wurde, sogar ich von meinem Herrn. Und ausserdem wollte ich, dass er dachte, dass er mit mir einen guten Kauf gemacht hatte. Ich hasste es ja selber so zu denken, aber als Sklavin musste man sehen wo man blieb und ich würde das Beste draus machen, wie schon die letzten paar Jahre auch wenn es nicht immer leicht war.

    Als ich in die Kammer geführt wurde musste ich erst einmal schlucken. Gut es war kein Raum in denen alle Sklaven schliefen und ich hätte wohl auch nur noch eine Mitbewohnerin, aber dieser Raum oder besser gesagt diese Kammer war kleiner ging es ja gar nicht mehr. Man musste ja schon fast über die kleine Kiste steigen um auf das Bett zu kommen, wenn man das Bett überhaupt nennen durfte. Das war bestimmt immer so. Die Herrn die die beste Kleidung trugen und streng waren hatten auch die schlimmsten Sklavenkammern. Innerlich zog sich alles bei mir zusammen und ich hätte meinem Unmut gerne Luft gemacht, aber auch das ließ ich erst einmal sein, ich würde noch früh genug Zeit dazu finden.


    Fürs Erste schien ich alleine hier zu sein, also sollte ich die Zeit dann auch nutzen und mich etwas waschen was ziemlich schwer fiel bei dieser Enge hier drinne, aber ich versuchte mein Bestes nachdem ich die Tür geschlossen hatte und mich an den Kisten vorbeidrängte um an die Waschschüssel zu kommen. Eine frische Tunika hatte ich erhalten und so zog ich meine alte aus und musste mir auf die Zähne beißen, denn ich hatte die Wunde an meiner Schulter vergessen die ich hatte weil mich einer der Sklaven angefallen hatte. Wahrscheinlich war es ein Befehl des Händlers gewesen, aber ich hatte mich zum Teil wehren können. Doch ich trug eine Wunde von dannen und diese tat immer noch weh, aber mit etwas Wasser würde auch das besser werden.


    Das Wasser auf meiner Haut tat gut, auch wenn es nur aus einer Schüssel war, aber es war besser als nichts und so schrubbte ich mir den Dreck von meinem Körper und fühlte mich gleich viel besser. Dann zog ich die Tunika über und setzte mich erst einmal auf das Bett welches ziemlich knarrte und ächzte als würde es jeden Moment nachgeben wollen. Das würde ein Schlaf geben, aber immer noch besser als auf dem harten Boden und Heu zu schlafen.

    Ich merkte, dass er nachdachte und das gefiel mir nicht wirklich. Ich mochte es nicht wenn mich meine Herrn so ansahen und ich dabei das Gefühl hatte, dass sie mich bis in meine Seele versuchten zu mustern, aber ich würde heute sicher deswegen keinen Aufstand proben, genau heute nicht aber vielleicht wann anders. Seinen Blick erwiederte ich ohne mit der Wimper zu zucken und hielt die Tafel in meiner Hand fest. Es war erstaunlich, dass ich mich das traute aber ich tat es, denn es kam mir fast wie eine Herausforderung vor. Und trotzdem, dass ich ihn so ansah konnte man sehen, dass ein demütiger Blick in meinen Augen lag.


    Ich war gespannt was ich hier alles in der Villa erfahren würde, denn anscheinend waren es ja hohe Leute die hier lebten. Ich hatte keine Ahnung von den ganzen Ständen die die Bürger hier hatten und es war mir auch völlig egal wem ich diente so lange man mich gut behandelte und man mich nicht schlug, denn ich würde mich wehren. Es hatte mich noch nie wer nach meiner Vergangenheit gefragt, alle waren nur mit sich selber beschäftigt und was interessierte schon eine Sklavin, aber ich war es doch nicht immer gewesen. Manchmal hatte ich Lust genau dies meinen Herren ins Gesicht zu schreien und ihnen zu sagen, dass ich es nicht immer war, aber es hätte sie nie interessiert, denn sie alle waren durchweg egoistisch.


    "Ja Herr, ich werde mich um alles kümmern."

    Ich neigte meinen Kopf und wandte mich zum gehen, damit man mir meine Unterkunft zeigen konnte. Ich war gespannt wie ich hier leben sollte und ob es nicht schlimmer war als wo ich vorher gewesen war. Vor allem aber hoffte ich, sie würden mir dann eine neue Tunika geben und mich etwas säubern lassen.

    Vorbereitungen - Culina


    Den ganzen Morgen war ich schon damit beschäftigt die ganzen Vorbereitungen für das Familienessen zu machen. Es war ein ziemlich schwülheißer Tag und es fiel schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Jede Bewegung verlangt viel von einem ab und in der Küche war es nicht kühler sondern noch um einiges heißer als draussen, hier brannte schließlich das Feuer über dem alles gekocht wurde. Schon früh war ich in Begleitung auf dem Markt gewesen damit ich die ganzen Meeresfrüchte so frisch wie möglich bekam und natürlich auch nur die besten Gemüsesorten. Alles musste perfekt sein, damit er stolz auf mich sein konnte. Und es gab unter den Händlern immer wieder viele schwarze Schafe die einem die Ware vom Vortag andrehen wollten, aber da waren sie bei mir immer an der falschen Adresse. Ich hatte ein Auge für so etwas. Ausnahmsweise war ich wegen der Menge des Einkaufes froh, dass ich nicht alleine war und man mir beim tragen helfen konnte. Alle Zutaten, die ich brauchte hatte ich auf eine kleine Wachstafel geschrieben, damit auch nichts vergessen ging.


    Nun da ich alles beisammen hatte stand ich in der Culina und machte mich daran das Fleisch zu schneiden und die Füllungen zu machen. Es war sehr viel Arbeit und ganz ohne Hilfe hätte ich es sicher nicht geschafft, aber es gab ja noch andere Sklaven die das Gemüse putzten und klein schnitten und dann alles säuberlich aufhäuften damit ich mich drum kümmern konnte. Dabei beobachtete ich diese genau, denn es sollte kein Fehler geschehen, den ich nicht slber verantworten konnte. Ich überlegte mir nette Dinge wie man auch die Platten und ganzen Teller verschönern konnte. Hoffentlich würde es ihm zusagen ging es mir immer wieder durch den Kopf und wegen meiner ganzen Gedanken hätte ich mich fast geschnitten und schüttelte über meine eigene Dummheit meinen Kopf. Zu allem Überfluß fiel mir dann auch noch ein Telle hinunter und löste sich in viele kleine Teile auf die fröhlich über den Boden sprangen. Das musste ja nun kommen und rasch machte ich mich daran dies alles zu beseitigen und zu hoffen, dass man es nicht merken würde.


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    Vorbereitungen des Speisezimmers


    Nachdem ich das Essen so weit vorbereitet hatte konnte ich mich endlich dem Raume zuwenden wo alles stattfinden sollte. Hier musste auch noch viel getan werden und ich beauftragte, man sollte es wirklich nicht annehmen, dass ich andere Sklaven beauftragte, aber es war so, andere Sklaven die sich um alles zu kümmern hatten. Die Tische wurden mit Blumen geschmückt und Feuerschalen wurden aufgestellt. Ich betrachtete kritisch die Becher und Teller, dass sie auch alle rein waren und es war auch so, hoffte natürlich, dass es später auch so bleiben würde. Für das Essen würde ich persönlich verantworlich sein wenn es aufgetischt wurde und es war eine große Aufgabe mit der ich vorsichtig umgehen würde, denn ich könnte mir nicht ausmalen was geschehen würde mit mir wenn ich einen Teller fallen lassen würde. Meinen Herrn habe ich nicht einschätzen lernen können, innerhalb von zwei Tagen ist das ziemlich schwierig. Ich würde mich wirklich überraschen lassen müssen. Mal sehen wie seine anderen Familienmitglieder waren, auf jeden Fall würde ich mir nicht auf der Nase rumtanzen lassen. Zu oft hatte ich dümmliche Sprüche von Frauen mir anhören lassen müssen bei Essen und auch so und jedes Mal hatten sie die passende Antwort dafür bekommen. Ich stellte die Krüge bereit und auch die Becher, überprüfte noch ein letztes Mal alles.


    Nach einer ziemlich langen Zeit war auch dieses Zimmer wirklich auf Vordermann gebracht worden und es fehlten nur noch die Gäste und für mich eine frische Tunika, also machte ich mich eiligst daran mich frisch zumachen und etwas neues anzuziehen. Meine Haare musste ich auch noch einmal neu zusammenstecken, damit sie nicht auch noch wegen ihrer Länge im Essen landeten. Nun war ich gespannt was mein Herr später dazu sagen würde.

    Bei seinem Blick konnte man ein Zucken bei mir erkennen und mein Blick sank noch ein Stückchen weiter auf den Boden. Hauptsache ich musste ihn nicht mehr direkt ansehen. Eigentlich hatte ich mich nun wegen meinem Widerspruch auf ein Donnerwetter gefasst gemacht, aber es kam doch anders, denn er gab mir Recht und als er mir den Griffel reichte nahm ich die Tefel nach oben um genau die Dinge aufzuschreiben die er mir grade sagte. Ich erkannte schnell, dass er einen guten Geschmack zu haben schien und notierte mir die ganzen Punkte unter den anderen die er schon auf die Wachstafel geschrieben hatte.







    Vorspeisen: Austern, Kalmar, Langusten,Eier und Salate..., Schinkenröllchen/Lattichfüllung, Pilze, gefüllte Kleinvögel
    Hauptspeisen : Hummer, gefüllte Muränen, verschiedene Gemüse, Platte Fleisch
    Nachspeisen : Datteln und gefrostetes Obst





    In meinen Gedanken entstand schon langsam ein Bild was ich alles noch holen würde, damit er dies alles vorzeigen konnte. Ich wollte ja nicht, dass mein Herr sich gleich blamieren musste und da ich wusste wie man kochte, legte er dies in die richtigen Hände. Ich hoffte natürlich, dass er mit mir zufrieden sein würde.
    Nun, da er weiter redete ließ ich die Tafel etwas sinken und traute mich nun in seine Augen zu sehen und wie er dort saß, so abgestützt und nach vorne gebeugt machte er mir doch etwas Angst. Ich wusste, dass man mit ihm nicht spaßen durfte und ich wusste auch, dass ich noch Probleme mit ihm bekommen würde, auch wenn das jetzt nicht den Anschein hatte, aber er schien schon streng zu sein.


    Ich hatte auch nicht erwartet, dass ich einfach nach draussen Spazieren dürfte, aber gewünscht hätte ich es mir sicher. Ob ich die Besorgungen alleine machen durfte? Oder hatte er Angst ich würde abhauen. Das war interessant, was konnte ich denn schon hier erfahren, was andere wissen wollten. Meine Überraschung wegen seiner Worte versuchte ich so weit es ging zu verbergen.


    "Ja Herr, ich habe das alles verstanden" sagte ich leise zu ihm, aber etwas in meinen Augen war verändert, aber ob es rausfordernd wirkte konnte ich selber nicht sagen, aber vielleicht war es wirklich so und vielleicht würde ich noch spüren was er dann tun würde. Aber noch war es lange nicht sow eit und solange ich es gut hier hatte würde auch nichts weiter geschehen.

    Diese Aussage erklärte es natürlich und hob meine unausgesprochenen Fragen endlich auf. Ich hatte mich schließlich schon ziemlich gewundert, dass ich ihm zwei Gläser reichen musste. Dies waren Punkte die ich mir sicherlich merken konnte und auch nicht zu schnell vergessen würde. Auch das mit den Eis was mich bei dieser Hitze nicht verwunderte, denn teilweise wurde es unerträglich. Ich machte mir in meinem Kopf so einige Notizen, damit ich ich es nicht vergas. Wahrscheinlich würden mir einige Fehler nicht gut bekommen, wenn ich nicht aufpasste, denn mir entging diese Strenge nicht, die da in seiner Stimme lag und auch sein Blick konnte mir viel darüber verraten.


    "Ja, Herr" sagte ich.


    Wenn das meine einzigen Aufgaben waren, was ich nicht glaubte, hätte es mich wohl nicht schlechter treffen können. Ob ich auch Zeit für mich bekommen würde? Und wie hier wohl die Schlafplätze für die Sklaven aussehen mochten, nur solche Fragen geisterten mir im Kopf umher, denn ich war schon ein wenig gespannt und langsam legte sich auch meine Anspannung etwas auch wenn sie im Hintergrund lauerte, genau wie ein Fünkchen Angst und es war gut, dass ich nicht gänzlich furchtlos war, denn ansonsten wäre ich ihm wohl anders gegenüber getreten.


    Als er mir nun die Wachstafel in die Hand drückte, wegen den Vorbereitungen wegen dem Essen, las ich sie mir erst einmal durch. Meiner Meinung nach stand viel zu viel fischige Sachen darauf und gerne hätte ich einen Einwand eingebracht, aber er würde schon wissen was er wollte und vor allem was seine Gäste wollten. Da ich das konnte würde ich gerne helfen dieses Essen vorzubereiten, aber ich hatte ein wenig Furcht vor dem Servieren. Was würde wohl geshehen wenn ich da etwas falsch machte. Ich blickte ihm kurz in die Augen und dann wieder auf die Tafel. Er war mein neuer Herr und ich kannte ihn nicht, aber vielleicht sollte ich ihm doch einen kleinen Vorschlag machen.....oder lieber nicht. Ich wollte nicht, dass er dachte ich würde das in Frage stellen was er aufgeschrieben hatte. Ich atmete kurz ein und blickte ihn dann an.


    "Herr? Wäre es nicht besser wenn wir auch etwas dazunehmen, was nicht mit Meeresfrüchten zu tun hat? Falls jemand das nicht essen möchte. Vielleicht eine Platte mit verschiedenen Fleischsorten, nicht viel aber so, dass wer möchte darauf ausweichen könnte?" Ich sag ihn nur ganz kurz fragend an und blickte wieder auf die Tafel. Vielleicht hätte ich besser meinen Mund halten sollen, denn er war der Herr und mir stand es nicht zu soetwas zu sagen.

    Ohne weitere Worte zu wechseln waren wie durch Rom gelaufen. Es hatte mich schon gewundert, dass dieser Mann überhaupt zu Fuß ging, schien er doch einer dieser hohen Leute zu sein. Ich hatte zumindest diesen Eindruck von ihm, aber auch seine Körperhaltung hatte mir verraten, dass er sicher einmal dem Militär gedient hatte oder es vielleicht sogar immer noch tat. So gut war ich dann im Einschätzen auch wieder nicht. Je weiter wir den großen Villen entgegen kamen, desto ertsaunter war ich, denn dieser Mann schien nicht in einer einfachen Casa zu wohnen, sondern in einer der schönen Villen hier in dieser Stadt. Es war erstaunlich als ich diese Gebäude sah und ein Staunen und der dazugehörige Blick konnte ich nicht verbergen. Kaum zu glauben, dass ich in einer Villa dienen würde. Ich hatte auch einmal ein schönes Haus, auch wenn es keine Villa gewesen war, so war es doch ein sehr schönes Haus und der Gedanke daran brach mir wieder fast das Herz. Wie grausam Menschen doch sein konnten. Ein dunkler Schatten legte sich in meine Augen, aber es war nur ein kurzer Moment und er verpuffte ach so schnell wieder wie er gekommen war.


    Kaum waren wir in der Villa folgte ich meinem neuen Herrn in dessen Tablinium. Auch hier schien sich alles von den anderen abzugrenzen oder ich bildete es mir ziemlich ein. Mag sein, dass es wirklich so war und ich mir solche Dinge mal einbildete. Ich sah ihm zu wie er sich hinter einen Tisch setzte und senkte meinen Blick gleich wieder. Sogar der Fußboden war schön und Teuer und das ein oder andere Mosaik welches ich im Atrium gesehen hatte fiel mir wieder ein. Als ich seinen Befehl hörte hob ich meinen Blick ein Stück weit an, dass ich ihn grade so sehen konnte und nickte. Ich empfand es als etwas seltsam, dass er zwei Gläser haben wollte und ich es ihm nicht mischen sollte, aber sein Wunsch war mir Befehl und ich würde ihm nicht wiedersprechen, zumindest nicht bei einer solch leichten Aufgabe.


    Der Tisch mit den Karaffen war einige Meter weit entfernt die ich mit Leichtigkeit zurücklegte. Meine Finger wischte ich noch einmal an meiner Tunika ab und stellte dann zwei der Glläser hin und nahm dann zuerst die Karaffe mit dem Wasser und schütte es in das erste Glas. Das gleiche machte ich mit dem anderen Glas nur, dass ich dort den Wein reinfüllte. Ich hoffte natürlich, dass es so in Ordnung war auch wenn es komisch wirkte, dass ich zwei Gläser nun hatte und diese nicht gemischt waren. Ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten kam ich zu meinem Herrn rüber und stellte beide Gläser vor ihm ab. "Bittesehr, Herr." Nachdem ich meine Hände wieder zurückgezogen hatte verschränkte ich sie vor meinem Bauch und wartete was er noch sagen würde, denn sicher was das noch nicht alles.

    Der Händler sah aus, als wären heute alle Feiertage aufeinander getroffen, was ja nicht der Fall war. Wenn er gewusst hätte, dass er für das Mädchen viel mehr hätte verlangen können, dann hätte er es getan und sich nun in den allerwertesten gebissen. Er war wirklich nicht grade der Hellste und hatte eigentlich gedacht, dass 400 Sesterzen ein hoher Preis waren für solch eine Sklavin bekam er für seine andere Ware doch immer viel weniger. Schnell füllte er, mit einer wirklichen Sauklaue, die Besitzerurkunde aus nachdem man ihm den Namen des Mannes genannt hatte und überreichte sie dnan Titus.


    Er bedachte mich mit einem vernichtenden Blick, denn liebend gerne hätte er mich am Abend erniedrigt und bestraft für das, dass ich gewagt hatte mir einfach von selbst Wasser nehmen zu wollen. Lieber hätte er mich verdursten lassen, als das er es zuließ, dass ich mir das Wasser selber nahm. Nun war es also amtlich, dass ich einen neuen Herrn hate. Ein großen stattlichen Mann, so machte er mir gegenüber den Eindruck. Ein Mann, bei dem man sich keinen Fehler erlauben sollte, oder diesen zumindest nicht zweimal.


    Nur kurz blickte ich ihn wieder an und nickte ganz leicht, als er mir sagte, dass ich folgen sollte. Natürlich würde ich das mit einem gewissen Abstand, damit ich ihm nicht zu nahe kam. Zum einen tat ich dies dann aus Respekt gegenüber meinem neuen Herrn und zum anderen auch um mir eine gewisse Sicherheit zu geben. Ein paar Fragen stellten sich mir: Würde er ein guter Herr sein oder wie andere und seine Sklaven schlagen? Aber das konnte ich mir nicht vorstellen, denn hätte jemand der seine Sklaven misshandelte mich einfach so gerettet vor der Hand des Händlers? Sicher nicht, das konnte ich mir nicht vorstellen. Er hatte etwas gut bei mir, auch wenn ich das nicht aussprechen würde, so war es doch und eines Tages würde ich das einlösen und ihm vielleicht einmal helfen, das konnte man jetzt noch nicht wissen was in der Zukunft sein würde.


    Langsam folgte ich den Männern und ich fühlte mich etwas freier als noch vor einer Stunde auch wenn es eine gewisse Ungewissheit war die mich begleitete und auch nicht so schnell verlassen würde. Es waren unsichtbare Ketten die mich gefesselt hielten und die schwer um meine Hände und Füße lagen. Wie er wohl lebte und wo ich leben würde, keimte wieder eine Frage in mir auf. Mein Kopf war stets ein wenig gen Boden gerichtet, aber nur so viel, dass ich noch sehen konnte wohin ich lief und nicht, dass ich wenn mein Herr stehen blieb einfach gegen ihn prallte, denn das wäre sicher kein guter Einstand bei ihm gewesen. Ich würde mich an diese Umgebung gewöhnen müssen, aber eigentlich fand ich mich immer recht schnell zurecht.


    Ob er versuchen würde meinen Willen zu brechen? Denn manchmal konnte ich ziemlich stur sein und ich sagte auch, wenn ich meinen Hern kannte, was ich dachte und gab meine Meinung kund, aber das würde ich nun noch nicht machen dazu hatte ichb zur Zeit wirklich noch Angst, aber ich würde meinen Stolz nicht verlieren.

    Ich war froh, dass er nicht mehr von mir verlangte und ich mich nur einmal drehen musste. Es gab ja auch die Römer die meinten einen von oben bis unten untersuchen zu müssen, man hätte ja irgend eine ansteckende Krankheit haben können. Bei mir war es noch nie der Fall gewesen, aber auch hier musste ich solche Situationen bei anderen ansehen. Man kam sich dann vor wie auf einer Viehversteigerung und es brach immer wieder die Frage in mir auf ob wie denn keine Menschen waren. Ich stammte aus einem Haushalt wo es auch Sklaven gab, aber mein Vater behandelte sie wie Menschen und nicht wie Tiere. Sie hatten alle saubere Sachen und waren gesund und gepflegt, nicht wie andere die in stinkenden und dreckigen, feuchten Löchern hausen mussten. Es war alles so anders gewesen und ich sehnte mich in diese Zeit zurück, an diesen Ort und zu diesen Menschen. Doch das alles war für mich unerreichbar und ich würde es nie wieder haben.


    Fast wäre mir seine Frage erntgangen weil ich so plötzlich in meine Gedanken vertieft war, aber ich hörte sie noch grade so als seine Worte mein Ohr streiften. Ich hatte etwas falsches gesagt oder besser er hatte mich falsch verstanden was ich eigentlich damit ausdrücken wollte, oder hatte ich es doch so gemeint? Ein hilfloser Blick war es der ihn von mir traf und gleich darauf sank er auch schon wieder Richtung Boden. Welchen Anblick musste ich ihm eigentlich bieten so wie ich hier vor ihm stand? Mit meiner Äusserung hatte ich nur ausdrücken wollen, dass ich für ihn sorgen konnte in allen Lebenslagen, dass ich kochen konnte sagte ich ja und auch mich mit Krätern auskannte, also er würde bei mir nicht verhungern und auch nich sterben wenn er sich in den Finger schnitt.


    "Jeder braucht wen der für einen sorgt, egal wie man es sehen möchte, Herr" sprach ich dann doch ein paar wenige Worte die ich nicht länger verbergen konnte.


    Immer wieder mit leisem gemurmel in seinen verfilzten Bart hatte der Händler das alles aus sicherer Entfernung beobachtet. Naja wenigstens würde er das Weibsbild vielleicht endlich los und könnte mit ihr noch ein gutes Geschäft reißen. Er hatte schon seine Vorstellungen auch wenn er nicht wusste wieviel sie wirklich von dem konnte was sie behauptete, denn er hatte sie auch nur aufgesammelt bei einem Kerl der ihm noch Geld geschuldet hatte. Sein grinsen entblösste wieder seine schiefen und gelben und verfaulten Zähne als Titus ihn ansprach. Kurz und schmerzlos antwortete er deswegen "400 Sesterzen."

    Den Becher hatte ich vor meine Knie gestellt und ich wartete immer noch auf ein Donnerwetter von dem Händler, aber dieser hatte einfach zuviel Respekt, als dass er sich hier in aller Öffentlichkeit anlegen würde. Er würde es alles an mir auslassen, deswegen wusste ich nicht wirklich ob ich glücklich darüber war, dass sich der Mann hier eingemischt hatte. Auf der anderen Seite war ich ihm ja dankbar, aber es würde nur einen Moment der Ruhe geben und wenn er dann weg wäre würde für mich die richtige Hölle beginnen und der Händler könnte sich austoben an mir. Vielleicht nicht gleich, aber es würde kommen, denn ich hatte es schon einmal gesehen wie er einen anderen Sklaven der nicht hörte Schmerzen zufügte.


    Der Gedanke ließ mich etwas blasser werden und dann hörte ich wieder wie der Römer sprach und ich sah zu ihm auf. Wie Recht er doch hatte. Hispania war ein wundervolles Land und ich liebte es. Mein ganzes Leben lang würde ich es als meine Heimat bezeichnen egal wo ich sein würde, sogar wenn man mich nach Germanien schleppen würde, meine Heimat war und blieb Hispania. Ich sah seine Geste und senkte mein Haupt um mich dann langsam zu erheben. Mir taten meine Knie weh, da der Boden sehr hart und schmerzhaft war, aber ausser ein kurzes Hinken ließ ich nichts erkennen.


    Gegenüber von mir war der Mann groß und auch im Stehen hätte ich zu ihm aufsehen müssen, aber ich blickte ihn auch hier nicht direkt an, sondern nur so, dass ich mir einen Überblick verschaffen konnte. Es missfiel mir, dass er mich wohl auch als Ware ansah, aber ich hatte keine Wahl und drehte mich zur Beschauung einmal um mich selbst. Würde er erstaunt sein wenn ich ihm alles erzählte? Ich würde es sehen.


    "Ja Herr, ich kann Lesen wie auch Schreiben und Rechnen. Ich weiß wie ich einen Haushalt zu führen habe und kenne mich in der Küche aus und auch in der Kräuterheilkunde. Ich kann für euer Wohl sorgen Herr, egal was es sein würde" sahte ich und blickte ihm sehr kurz in die Augen.

    Der Händler verstand die nicht ausgesprochene Drohung sehr gut und verschränkte seine speckigen Arme vor seiner ebenso fetten Brust. Sein Blick war die ganze Zeit auf diesen Römer gerichtet der es anmaßte ihm zu sagen wie er mit seinem Eigentum umzugehen hatte. Wenn er gekonnt hätte dann hätte er es jedem von diesen hochnäsigen Kerlen heimgezahlt, denn er konnte sie nicht ausstehen. Immer dachten sie nur daran den Preis zu drücken für erstklassige Ware und vermasselten so seine Gesachäfte. Eines Tages würde wohl auch seine Zeit kommen, irgendwann.


    Ich versuchte nicht nervös auszusehen, aber es viel mir ziemlich schwer, denn die Blicke des Mannes, wie sie mich musterten, lagen schwer auf mir und ich wagte es nir ganz ihn wirklich anzusehen. Ich wusste, dass man das nicht machte und erwies ihm den nötigen Respekt dem man einem solchen Manne nun einmal erwies. Etwas zögerlich hob ich wieder meinen Kopf an und meine Augen musterten ihn einen kleinen Moment lang, aber auch nur so lange wie ich glaubte, dass es nichts ausmachen würde. Zu groß war meine Angst, dass er so handeln könnte wie der Händler, aber es kam anders.


    Ich kniete noch immer auf dem Boden in meiner demütigen Haltung und der Händler verstand wirklich sofort den Wink und trat auf mich zu. Ganz sicher ging er mit mir nicht sanft vor, als er meine Fesseln löste und mit diesen in der Hand wieder einen Schritt nach hinten trat. Wahrscheinlich witterte er hier ein Geschäft, wäre sicher auch froh wenn er mich los bekommen könnte. Ein Maul weniger zu stopfen, sicher ein Vorteil für jemanden der keine Geschäfte machte. Als ich auf meine Hände blickte sah ich die Striemen die sich gebildet hatten wegen der Fesseln. Sie hatten viel zu eng gesessen, aber nicht einmal das hatte ich bemengeln dürfen. Still hatte ichs ein sollen, auch wenn ich das nicht immer geschafft hatte.


    "Ich wurde in Hispania geboren, Herr. Es war ein kleines Dorf am Meer." Ich erinnerte mich gerne an diese Zeit auch wenn sie mit vielen Schmerzen verbunden war, aber es war meine Heimat und meine Erinnerungen lebten dort weiter. Wie gerne wäre ich wieder einmal dort wo mich doch eigentlich nichts mehr weiter erwartete als die Schmerzen der Erinnungen, aber es war meine Heimat.

    Als ich dachte ich könnte es nicht mehr aushalten schickten die Götter tatsächlich jemanden der mich retten kam, zumindest schien dies im ersten Moment genau so zu sein. Die Stellen an dem der Händler an meinen Haaren gerissen hatten brannten, als wären sie offen und alle Haare weg, aber ich hoffte es wäre nur ein Gefühl und nichts weiter sonst. Er ließ mich tatsächlich los und funkelte die beiden Männer böse und schon fast feindseelig an, denn sie wagten es einfach ihn in seiner Züchtigung zu stören. Dies würde er sich von niemanden bieten lassen auch nicht von einem dahergelaufenen Römer. Doch recht schnell gab er klein bei, als er sich die beiden Männer genauer anschaute. Nicht nur war einer von ihnen sehr viel größer als er selber, sondern man sah auch, dass der andere einen gehobenen Stand haben musste und so machte er Platz und sah verächtlich auf das Sklavanstück am Boden und den Mann der zu ihr ging.


    Sehr langsam hob ich etwas meinen Kopf an und richtete mich ein kleines Stück auf, nicht viel nur so, dass es nicht mehr aussah als würde ich den Boden küssen wollen. Mir wurde schwindelig als ich den Kopf weiter oben hatte und kämpfte tapfer die Übelkeit nieder die sich ihren Weg in meinen Magen bahnte und mich bezwingen wollte, aber ich würde ihr keine Möglichkeiten bieten über mich reinzubrechen. Die Stimme des Mannes hallte noch etwas in meinen Ohren nach und wenn ich nicht schon eine so demütigende Haltung gahabt hätte dann hätte ich sie wohl jetzt angenommen, denn jemanden mit solch einem Tonfall sollte man wohl besser nicht wiedersprechen, auch wenn ich mich sicher nicht immer an solche eine Regel hielt.


    Kurze Zeit musste ich ihn ziemlich angestarrt haben, als er mir den Becher reichte, denn dies war eine Geste die ich von solchen Herrn nicht kannte. Mit gefesselten Händen ergriff ich den Becher. "Danke Herr" sagte ich leise und nahm sofort einen großen Schluck von dieser Erlösung die ich so nötig hatte. Das Gefühl war wundervoll und wenn mich jetzt jemand gefragt hätte, dem hätte ich geantwortet, dass das nun der schönste Moment ist den man sich wünschen konnte. Als der halbe Becher geleert war setzte ich ihn, immer noch haltend, auf meinen Knien ab und sah den Mann an, der ihn mir gegeben hatte. Er strahlte ziemliche Autorität aus und mit ihm war sicher nicht immer gut Kirschen essen. Ein Mann bei dem man vorsichtig sein musste, mit dem man es sich schnell verscherzen konnte, aber sicher auch ein gutes Leben haben konnte. Wahrscheinlich kam es einfach auf einen selber drauf an wie man sich ihm gegenüber verhielt.


    Vielleicht hatte mein Blick sogat etwas bittendes an sich, das konnte ich nicht beurteilen, da ich mich nicht selber sehen konnte, aber ich schaute ihn mit meinen grünen Augen an und versuchte michauf seine Worte zu konzentrieren. "Rahel, Herr" antrwortete ich ihm knapp.

    Es war ein Sklavenstand wie jeder andere auch. Viele Sklaven hatte der Händler nicht anzubieten, denn die Ware war zur Zeit nicht grade die Beste. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass er nicht der Beste der Händler hier war, aber grade eben der Einzigste. Dick, nein eher Fett und schmierig war der Kerl der nicht weit von mir stand und mit einem Mann sprach. Sah er mich an? Nein er wandte sich grade wieder ab. Da hatte ich doch Glück, denn der sah aus als würde er Sklaven fressen und die Reste dann seinen Schweinen vorwerfen. Warum mich dieses Schicksal traf verstand ich immer noch nicht, denn ich war nicht immer eine Sklavin, sondern auch einmal eine Bürgerin. Zwar lebte ich noch nie in Rom und dies hier war mein erster Aufenthalt, aber wo ich her komme, da hatte man sowas wie Respekt vor mir. Betrübt wurden meine Gedanken, als ich an die alten Zeiten in meiner Heimat zurückdachte, waren es grade einmal fünf Sommer her, dass sie mich einfach zu dem machten was ich nun bin. Ich habe mich nie vergessen und werde mich auch nie vergessen. Wenn jemand meinen Willen brechen will dann muss er sich schon viel einfallen lassen, denn auch wenn ich demütig wirke habe ich meinen Stolz und dieser wird mich mein ganzes Leben lang begleiten.


    Ich weiß nicht wie es anderen Sklaven so ergeht, aber bis jetzt hatte ich wohl Glück gehabt und ausser ein paar Ohrfeigen nichts schlimmeres kassieren müssen, aber ich wusste es kam auf den Herrn drauf an. Immer war ich bemüht mich so zu geben wie sie es wollten, aber wenn es zu weit ging, konnte ich auch schon bockig und wiederspenstig werden, denn ich ließ mir nichts aufzwingen und sagte auch schon einmal meine Meinung. Bis jetzt bin ich damit gut ausgekommen und hoffe auch, dass es weiter so sein wird. Sicher bin ich mir da nicht, das kann man sich in einer solchen Situation auch gar nicht sein. Die Götter habe ich deswegen nir verflucht wie es andere so oft taten, denn sicher hatten sie einen Grund und ich sehe es als eine Art Prüfung an, auch wenn ich hoffe, dass ich sie bestehen werde.


    Der Händler hatte mir Fesseln angelegt, weil er wohl Angst hatte ich könnte ihm abhanden kommen. Wie konnte man nur solche Gedanken hegen? Als ob ich mich alleine in dieser fremden, großen Stadt zurecht finden könnte. Der Gedanke alleine hätte schon ausreichen müssen um mich zum lachen zu bringen aber ich konnte mich schließlich behrrschen. Wie es sich für eine artige Sklavin, ich hasste dieses Wort, gehörte stand ich auf meinem Platz und sah mir die vorbeilaufenden Passanten an. Die Betonung sollte wirklich auf den Vorbeilaufenden liegen, denn es schine keiner mehr stehen bleiben zu wollen. Konnte ich es ihnen verübeln? Nein. Wer kam denn bei so einem Wetter auch auf die Idee sich eine Sklavin kaufen zu wollen und dann auch noch mich?


    Mein etwas wildes Äusseres schreckte sicher so manchen ab. Nicht, dass ich ungepflegt wirkte, aber schon immer wurde mir gesagt ich hatte so etwas Wildes an mir. War das der Grund warum keiner hier war? Nein bestimmt war es das Wetter und ich sollte nicht so viel darüber nachdenken sonst übertrugen sich vielleicht noch meine Gedanken auf den Händler und der könnte mich dann dafür strafen wenn er wollte. Mein Füße taten weh, aber ich jammerte nicht, denn es war nun schon der dritte Tag in Folge wo ich hier stehen musste und mir die Beine in den Bauch stand.wie gut, dass ich bei langem Stehen nicht kaputt gehen konnte, das wäre schlimm dann müsste er mich reparieren lassen und all das. Ich glaub so langsam merkte man mir die Hitze an oder ich merkte es, denn meine Gedanken hatten ja mittlerweile seltsame Ausmaße angenommen. Ein Becher kühles Wasser wäre jetzt sicher nicht schlecht und so drehte ich meinen Kopf in Richtung des Eimer mit dem Wasser. Er schien für mich nicht zu erreichen, es sei denn ich würde meinen Platz verlassen. Ich wusste, dass er mir nichts geben würde aber ich hatte fürchterlichen Durst.


    Er war beschäftigt in der anderen Ecke des Standes, vielleicht konnte ich es ja schaffen ohne, dass er mich sah. Wie gut, dass er die Hände immer nur nach vorne fesselte und nicht einfach auf den Rücken so wäre es mir möglich....ach egal. Ich schlich mich von meinem Platz weg um nach der Kelle zu greifen und tauchte sie in das erfrischend aussende und schimmernde Wasser ein. Ich schaffte es nicht einmal sie wieder raus zu ziehen, da schlug mir etwas gegen meinen Kopf und ich taumelte zurück, lie߸ die Kelle fallen und sie und das Wasser breiteten sich auf de Boden aus.


    Ziemlich erschrocken sah ich den Händler an und sein dreckiges Grinsen. Hatte er nur drauf gewartet, dass ich etwas machen würde? War das Panik was ich spürte oder einfach nur die Gewissheit, dass ich nun Ärger bekommen würde? Mir tat der Kopf weh wo er mich eben getroffen hatte, aber es war nur halb so schlimm, denn ich würde es überstehen, doch dann war er mit zwei Schritten bei mir und riss mich an den Haaren zu Boden und beschimpfte mich. Dann wollte er mich zwingen und gleichzeitig demütigen, dass ich das Wasser vom Boden auflecke. Ich presste meine Lippen zusammen und versuchte mein Gesicht nicht zu verziehen und ihm zu zeigen, dass er mir weh tat. Meine Nase berührte schon fast den Boden und der Griff in meine Haare war so stark, dass er ziemlich sicher einige davon in seinen Händen halten würde.

    Mein Name ist Rahel und ich wurde hier an die Tore geschickt um Einlass zu erbitten.
    Mein neuer Herr soll Quintus Tiberius Vitamalacus sein so er denn gewillt ist mich zu nehmen, damit ich ihm diene.


    Name: Rahel
    Besitzer: Quintus Tiberius Vitamalacus
    Wohnort: Rom