Beiträge von Rahel

    Das war ja schonmal ein Anfang und als er verschwand öffnete ich noch einmal meine Haare, denn die ganze Zeit hatte es schon gezogen, also machte ich sie mir noch einmal neu zusammen und setzte mich dann wartend auf mein Bett. In Gedanken ging ich schon die ganzen Zutaten durch die man gebrauchen könnte. Es gab eine ganze Reihe, aber es war dumm nicht zu wissen welche Vorlieben die Gäste hatten, also würde ich zu etwas gemischten tendieren.
    Es dauerte gar nicht lange, da war er auch schon wieder da. "Das ging schnell" meinte ich nebenher und deutete dann mit einem Nicken auf das andere Bett was meinem genau gegenüber war. "Gerne setz dich, ist denke ich einfacher als die ganze Zeit vor mir zu stehen."
    Und schon wieder musste ich lächeln und gleich dabei dachte ich mir, dass ich mir das auf die Schnelle wieder abgewöhnen musste. "Schreibst du oder ich?"

    Raus? Ich würde raus gehen können, das war einmal eine gute Nachricht, denn seit dem ich hier im Haushalt tätig war konnte ich bis jetzt noch nicht die Villa verlassen. Es fing schon an in meinen Fingern zu kribbeln, denn das schönste was passieren konnte war doch mal wieder nach draussen zu können. Es schien schon ein halbes Leben lang her, dass ich auf dem Markt gewesen war. Wieder Menschen sehen von denen man nicht den ganzen Tag umgeben war, sicher ein schönes Gefühl und ich war sehr gespannt.


    "Ich muss wohl gestehen, dass ich nicht weiß wer die Leute sind von denen du mir grade erzählst, aber sicher sind es wichtige Personen." Eigentlich konnte es mir auch egal sein. Es waren Gäste meines Herrn und ich wusste wie ich mich ihnen gegenüber zu benehmen hatte und ich würde es wie bei der letzten Cena machen. Zum Glück waren mir an diesem Tag keine schlimmen Sachen geschehen und alles war glatt gelaufen, so hoffte ich natürlich auch, dass es wieder so sein würde.


    "Ich glaube ich bin alleine hier" meinte ich und sah mich in dem kleinen Raum um. Natürlich war keiner hier, denjenigen hätte man sonst schon lange sehen müssen es sei denn es fände jemand witzig sich unter den Betten zu verstecken wobei es sehr schwer wäre sich dort drunter zu quetschen. "Es freut mich aber, dass wir nach draussen können und dann würde ich sagen fangen wir mal an....ja? Aber wir brauchen noch etwas zu schreiben." Schon wieder lächelte ich ihn an und wartete.

    Innerlich musste ich doch tief seufzen, aber ich ließ wie immer nichts nach aussen dringen. Aber manchmal konnten Herrn doch etwas anstrengend sein. Also sollten wir nun planen und wenn wir Glück hatten und der gute Herr sich dann entschied war wohlmöglich alles umsonst und die Lebendmittel die bis dahin gekauft wurden konnte man anderweitig verplanen.
    Naja es war ja nicht mein Geld was dort zum Fenster hinausstürzte. Ich vermied es mir etwas anmerken zu lassen was gegen einer meiner Herrn gehen würde.


    "Also überlegen wir uns einfach ein Menue und hoffen, dass wir es machen können oder aber wir hoffen, dass uns die Arbeit erspart bleibt" sagte ich mit einem kleinen Zwinkern, denn eigentlich hatte ich Spaß daran so etwas zu machen. "Wir können natürlich nach der Planung auch darauf pochen, dass es alles gekocht wird und dann muss der Herr Durus alles essen" ich grinste und kaute dann nachdenklich auf meiner Unterlippe. "Wollen wir dann mit dem Planen gleich hier und jetzt anfangen? Ich bräuchte dann etwas zu schreiben, damit wir notieren können was wir alles brauchen und was wir letztendlich zusammenstellen werden. Ahh und hast du eine Ahnung wieviele Personen kommen sollen, falls es denn stattfindet oder steht das auch alles nicht fest? Das wäre ein Problem bei der Planun, denn wir können schlecht für zig Leute etwas besorgen und machen und dann kommt gar keiner."


    Es schien doch schwerer als gedacht zu werden. Uneinige Herren waren mir ja wirklich die Liebsten und das war nun ironisch gemeint.

    Meine Haare kämmte ich mir noch zu ende bevor ich mich ganz an diesem Sklaven zuwendete, der nun viel leiser sprach. Eine Wohltat für meine Ohren und so bekam er auch ein Lächeln von mir, auch wenn es nicht das strahlendste war, aber viel lächeln tat ich selten, also musste das reichen. Mit einem Band machte ich meine langen Haare am Hinterkopf noch schnell zusammen, damit mir die ziemlich feuchten Haare, eigentlich nassen Haare, nicht ständig ins Gesicht fielen. Den Namen den er mir nannte sagte mir etwas. Es war doch der Mann in dessen Zimmer ich gewesen war als er krank schien und ich ihm gerne geholfen hätte. Aber zu dieser Zeit war dieser Medicus auch da gewesen und deswegen hatte ich es nicht gewagt mich einzumischen. Es überraschte mich, aber ich hatte ja geahnt, dass die Cena gut angekommen war und es schmeichelte mir, dass ich nun wieder helfen sollte. "In der Tat, ich habe die letzte Cena von meinem Herrn ausgerichtet und kann dir gerne etwas zur Hand gehen wenn du das möchtest." Noch hatte es ja nicht wie ein Befehl geklungen, dass ich es auch machen musste und das gefiel mir, wie mir hier noch sehr viel anderes gefiel. "Wann soll es stattfinden, also wieviel Zeit bleibt uns dazu?"

    Er brachte mich zum lächeln, weil er so war wie er eben war. Eigentlich schien er mir ein Herr wie man ihn sich nur wünschen konnte und ich war wirklich froh, dass ich ihn meinen Herrn nennen konnte, auch hatte ich mir vorgenommen ihn niemals wirklich enttäuschen zu wollen. Ich hoffte sehr, dass ich das einhalten konnte. So füllte ich zwei Becher mit dem Wein in den Topf und ließ es heiß werden. Sehr gespannt konnte ich nur abwarten was er da alles zaubern würde. "Ich finde es bemerkenswert, dass du kochst, ich kann mich da wohl nur immer wieder wiederholen."
    Immer wieder blickte ich in den Topf um zu prüfen wie weit das Wasser war und natürlich versuchte ich ihm auch aufmerksam zuzuhören, damit mir auch nichts von seiner Erzählung entging. Sicher hatte er auch schon so einiges erlebt.


    Ich erwischte mich dabei wie ich anfing zu träumen als er weiter redetet und er riss mich dann letztendlich aus meinen Gedanken raus. "Hmm ja, moment, ja es kocht chon richtig, alles ist bereit" sagte ich und hoffte, er war mir nicht ganz so böse, dass ich etwas unaufmerksam gewesen war. Schnell machte ich einen Schritt auf die Seite damit er leichter an den Topf kam, da ich nicht wusste welchen Kochschritt er als nächstes geplant hatte.


    Kurz ging mein Blick auf den Scherbenhaufen der musste auch bald weggeräumt werden, denn er war nicht nur störend, sondern würde meinen Herrn auch immer wieder an das Geschehen hier erinnern und das musste nicht unbedingt sein.

    Mit tropfnassen Haaren stand ich in der Ecke und versuchte sie trocken zu bekommen als die Tür aufgerissen wurde und dieser Sklave brullte, als wäre dieser Raum Ellenlang. Meine Ohren schienen zu klingeln und ich sag den Sklaven an und mein Blick war sicher nicht der freundlichste. Sogar ich brachte es ab und an ferig mal unfreundlich zu schauen, denn was sollte das denn? Wollte er sich nun hier aufspielen und mir zeigen, dass er hier das Sagen hatte. In Ruhe rieb ich noch etwas an meinen Haaren und legte das nasse Tuch dann zur Seite. Die ganze Zeit hatte ich einfach geschwiegen, doch nun drehte ich mich zu ihm, dass ich ihm gegenüber stand. "Geht es vielleicht noch lauter? Dann würdest du es schaffen mich taub werden zu lassen. Wie genau darf ich dir denn helfen?" fragte ich ihn überfreundlich und alleine an meiner Tonlage sollte er erkennen, dass da mehr als Freundlichkeit drinne lag. Eigentlich hatte ich mich doch lange genug gut hier verhalten und es war doch an der Zeit mal zu zeigen, dass ich auch anders konnte. Vielleicht gab er mir ja noch einen Anlass dazu und es wäre ja auch nur ein Sklave.

    Die Sklaven wurden von mir angewiesen nun das ganze Geschirr sorgsam abzuräumen und dann den Hauptgang aufzutischen. Leise und versucht unauffällig liefen sie zwischen den Plätzen hin und her und räumten das leere Geschirr ab und füllten die leeren Becher der Herrschaften neu mit Wein und Wasser. Ich half natürlich mit, schließlich war es meine Aufgabe der ich auch nach kam und ich konnte etwas in der Nähe dieses Mannes sein. Schämen sollte ich mich wohl wegen meiner Gedanken aber dagegen machen konnte ich auch nichts zu sehr wurde mein Blick von diesem Iulier immer wieder angezogen. Was sollte ich denn machen? Blind durch die Gegend laufen und damit eine Katastrophe rauf beschwören? Nein das wollte und konnte ich nicht, denn ich hatte nicht vor meinem Herrn hier eine Schande zu bereiten.


    Nachdem das leere Geschirr abgetragen wurde machte ich mich mit den Sklaven auf in die Küche wo wir die vorbereiteten Speisen aufnahmen die als Hauptgericht dienen sollten. Mit vollen Tabletts kamen wir wieder in den Raum zu den anderen und stellten alles auf die Tische ab. Unter der Hauptspeise waren Hummer, gefüllte Muränen, dann Platten mit den verschiedensten Gemüsesorten und dann noch verschiedenes Fleisch. Ich hatte mich da für Rind und für Lamm entschieden und natürlich auch Geflügel, denn nur Meerestiere wäre wohl für diesen Abend einfach zuviel gewesen und da war ich froh, dass mein Herr der gleichen Meinung war wie ich auch.


    Lächeln sah ich mir nun das Werk an, als alles auf dem Tisch stand und nickte meinem Herrn kurz zu um mich dann wieder in den Hintergrund zu stellen, damit sie in Ruhe speisen konnten, aber wie sollte es anders sein blieb mein Blick einen Augenblick an dem Iulier hängen. Etwas wehmütig wendete ich mich dann ab und stellte mich nicht unweit von ihm entfernt hin.

    Das Tablett balancierte ich mit der linken Hand und mit meiner rechten versuchte ich die Tür zu öffnen ohne, dass mir etwas aus den Händen fiel. Mein Herr hatte mir aufgetragen eine Kleinigkeit zu Essen zu machen. Für zwei Personen. Er war mal wieder sonderbar, wie so oft in der letzten Zeit. Zumindest empfand ich es so, auch wenn ein anderer es anders sehen würde. Ich mit meiner Menschenkenntnis wusste schon im Vornhinein, dass es sich ganz sicher um eine Frau handelte und wunderte mich auch nicht, dass sich meine Gedanken bestätigten als die Tür offen war und ich in sein Cubiculum eintrat. Leise schloss ich die Tür und ging auf leisen Füßen bis zu dem Tisch um das Essen abzustellen. Wahrscheinlich nahmen sie mich gar nicht wahr, zumindest sah es fast so aus und ich war den beiden einen verstohlenen Blick zu.
    Sie waren so miteinander beschäftigt, dass sie mich eigentlich gar nicht bemerken konnten. Es war eines dieser seltenen Lächeln, die über meine Lippen glitten, als ich sie beide beobachtete. Aber nun war es genug und das Essen wie auch etwas zu Trinken standen bereit und warteten nun nur nnoch darauf verspeist zu werden.
    So leise wie ich gekommen war verließ ich auch das Cubiculum wieder.

    Nein ich wusste immer noch nicht was ich von dieser Sache hier halten sollte. Ja er verwirrte mich regelrecht, hatte ich nicht eben einen ganzen Stapel Geschirr zerdeppert? Und nun sollte ich ihm beim Essen machen helfen? Wer war ihm nur auf den Fuß getreten oder hatte er gar Fieber? Einen Medicus rufen konnte ich nicht so einfach, denn es war seine Sache, ausser er würde nun hier auf der Stelle zusammenbrechen, aber danach sah es nicht aus, dafür war er viel zu lebendig, obwohl es schon Leute gegeben haben soll die einfach umfielen und dann nie wieder aufgestanden sind obwohl sie zuvor noch sehr lebendig waren.
    Dieser Mann würde mir immer ein Rätsel bleiben, aber eigentlich sollte ich mich ja glücklich schätzen, dass meine Strafe bis jetzt nur war, dass ich das hier alles aufräumen musste.


    Ich neigte mein Haupt un begab mich aus der Culina um die gewünschten Sachen zu holen, wobei ich mir unterwegs immer noch meine Gedanken machte und großzügig bestimmten Menschen aus dem Weg ging und ihnen nicht begegnen wollte. So kam ich mit einer Kanne Wasser und einer mit weissem Wein zurück zu ihm und stellte es auf dem Tisch ab. Ich fragte ihn gar nicht ob ich etwas einschenken sollte, sondern tat es einfach. Je einen Becher mit dem Wein und den anderen mit dem Wasser genauso wie er es mochte.


    Mein Blick ging über die Garnelen die wirklich zu den schönsten gehörten die ich je gesehen hatte und wo jedem das Wasser nur im Munde zusammenlaufen konnte. Wem es nicht so erging der war auf keinen Fall ein Feinschmecker.
    "Wenn du erlaubst, ich hätte nicht damit gerechnet, dass mein Herr sich in die Culina stellt und beginnt zu kochen" sagte ich leise, aber musste doch schmunzeln dabei, denn ich hatte noch nie jemanden wie ihn gesehen.


    "Da du sagtest du hast ein Rezept würde ich einfaches Olivenöl nehmen und nicht die gewürzten, denn das würde das Rezept verfälschen. Je einfacher desto besser. Wenn du kein Rezept hättest, hätte ich das Olivenöl genommen in denen Knoblauch und Kräuter eingelegt sind und die den Geschmack an die Garnelen dann weeiter geben."

    Das Brennen am Rücken verstärkte sich ein wenig wenn ich mich bewegte, also versuchte ich es so sanft wie nur möglich anzugehen. Ich hatte auch nicht wirklich gehofft, dass mir eine Strafe erspart bleiben würde und doch bekam ich es mit der Angst zu tun, da ich bis jetzt meinen Herrn noch nicht hatte einschätzen können wie er wirklich reagieren würde bei solchen Geschehnissen. Mit würde aber nichts anderes übrig bleiben als zu warten bis er mir sagte wie er mich bestrafen würde, vielleicht hatte ich ja Glück und musste einfach nur einen Strafdienst vollziehen und nicht mehr oder weniger.
    Er benahm sich wirklich seltsam so wie er hier in der Küche rumwuselte und immer wieder Töpfe und Schüsseln und andere Gefässe in die Hand nahm. Ob es ihm vielleicht nicht gut ging? MIt gerunzelter Stirn betrachtete ich ihn von hinten und fast hätte ich vergessen ihm zu antworten, also kam meine Antwort einige Sekunden später als sonst.


    "Ja, Herr. Es tut mir leid, dass ich mich über ihn hinweg gesetzt habe, es wird nicht wieder vorkommen. Herr kann ich dir vielleicht helfen?" fragte ich noch, als er begann mit den ganzen Ölen zu experimentieren. Mein Blick hätte man wohl als verdattert einstufen können, als er mich bat die Öle zu testen. Es war gut, dass mein Kinn angewachsen war sonst hätte es nun auf dem Boden gelegen weil mir der Mund fast offen stand. Vorsichtig stieg ich über die Scherben hinweg die noch teilweise auf dem Boden lagen, naja der Boden war übersäht damit um es genauer zu sagen, und nahm ihm ein Stück des Brotes ab um zu kosten.


    "Herr? Wenn du mir sagt für was du ein Öl suchst kann ich dir auch besser sagen welches passen könnte."

    Noch bevor ich hier verschwand sah ich wie er zu mir rüber sah, aber ich konnte nicht viel machen, da ich schon fast durch die Tür gegangen war. Und doch hätte ich ihm gerne zugelächelt, aber es war zu spät ich war draussen und ging eiligen Schrittes den anderen Sklaven hinterher um zu sehen ob sie etwas anstellten oder nicht. Sicher war es nicht meine Aufgaben solche Kontrollen durchzuführen, aber es war meine Aufgabe, dass das Essen seinen richtigen Weg fand und nicht unterwegs verloren ging. In der Culina stapelten sich die ganzen Tablette und Teller und Schüsseln. Alles war bereit und wartete nur darauf endlich zu den Gästen gebracht zu werden und genau dies würde nun geschehen.


    Ich wies jeden der Sklaven an eines der Tablette zu nehmen und ging den anderen voran. Ich hatte eines welches mit den gefüllten Kleinvögeln gespickt war. Alles sah wirklich köstlich aus und ich hoffte wirklich, dass es den anderen genauso schmecken würde wie es eigentlich aussah. Als wir wieder in den Raum kamen hatten alle ihre Plätze eingenommen, schneller als ich dachte wenn ich daran zurückdachte wie sie die ganze Zeit nur rumgestanden hatten. Vielleicht war es wieder Zufall, dass ich genau neben dem Iulier zum Stehen kam um das Tablett abzustellen. Es war wohl auch Zufall, dass ich ihm einen Blick zuwarf und ich wusste, dass ich das langsam lassen sollte wenn ich keine Probleme haben wollte.


    Die anderen Sklaven stellten ebenfalls das Essen auf den Tisch: Es waren Austern, Kalmar, Langusten, Eier, manche davon gefüllt, die anderen wieder nicht, gefüllte kleine Vögel, Salate, Pilze und Schrinkenröllchen die gefüllt waren. Ich hatte mir für alles große Mühe gegeben und hoffte es würde ankommen, auch die Verzierungen. Nachdem alles an seinem Platz war entfernte ich mich etwas und wartete auf etwaigige Befehle die vielleicht kommen würden. Meinem Herrn nickte ich zu, dass das nun alles gewesen war und sie beginnen konnten. Ich ließ meinen Blick über die Tafel wandern, vorbei an allen Personen und auch an dieser, bevor ich noch ein paar Schritte in den Hintergrund trat.

    Die kamen ja gar nicht zum Ende mit ihren ganzen Unterhaltungen und immer schien wieder jemand neues dazu zu kommen. Ob sie überhaupt endlich mal essen wollten? Irgendwie schien es mir als hätte keiner von ihnen wirklich Hunger und sollte ich mir nun meine Arbeit umsonst gemacht haben dann würde es aber Steine regnen. Ich suchte in dem ganzen Gewusel also meinen Herrn und flüsterte ihm etwas entgegen.
    "Herr, wenn alle soweit wären könnte ich anfangen die Vorspeise auftragen zu lassen."
    Eigentlich wartete ich nicht wirklich eine Antwort ab und gab anderen Sklaven ein Zeichen, dass sie gehen sollten um die Sachen aus der Culina zu besorgen, schließlich konnten wir nicht alle warten bis jeder sich hier entschieden hatte oder vielleicht waren sie auch einfach nur am Boden festgewachsen, obwohl das auch problematisch würde, denn putzen musste ich hier ja auch noch.


    Mit einem zaghaften Lächeln sah ich meinen Herrn an und nickte ihm dann zu, dass ich mich entfernen würde. Ich traute den anderen Sklaven zu, dass sie meine ganze Arbeit auch noch zu nichte machen würde, denn es schienen ein paar ganz bestimmte dabei zu sein die der Schusseligkeit verfallen waren und das konnte ich an einem solchen Tage sicher nicht gebrauchen, also verschwand ich und folgte dem Rest dre Sklaven so unauffällig wie es nur ging. Kurz blickte ich aber noch in die Runde, in der Hoffnung noch einen geheimnisvollen Blick auf den jungen Mann zu werfen und dann war ich auch schon wieder weg.

    Mein Herz hatte irgendwann zwischen dem Eintreten meines Herrn und dem Peitschenhieb des anderen ausgehört zu schlagen und nun konnte ich nur noch warten bis es wieder in Gang kommen würde, docher ich hatte das Gefühl, dass es noch eine ganze Weile auf sich warten lassen würde. Wieder wusste ich nicht ob es ein gutes Zeichen war, dass der andere nun die Culina verließ, ich kannte meinen Herrn zu wenig um zu wissen was in seinem Kopf vor sich ging. Für mich war ess elbstverständlich, dass ich die Scherben wegmachen würde, schließlich war es mein alleiniges Verschulden und ich hatte auch nicht gewusst warum man die anderen beiden dazugeholt hatte, damit sie die Arbeit machten die meine war. Ich überlegte wie ich es meinem Herrn sagen sollte warum ich hier in der Küche war und ließ ihn an mir vorbei gehen wobei das Geschirr welches man ja nicht einmal mehe erkennen konnte unter seinen Füßen knirschte.


    Langsam drehte ich mich zu ihm um und bermekte die Frau nicht die sich langsam der Culina näherte. "Herr ich bin hier weil die eigentliche Küchensklavin krank ist. Ich wollte für sie einspringen damit sie sich erholen kann. Deswegen habe ich auch nichts gesagt und da ich wusste ich kann kochen und ihre Arbeiten verrichten sah ich es nicht als notwendig bescheid zu geben. Es war ein dummer Unfall von mir, dass ich in das Geschirr gefallen bin und es tut mir leid auch wenn ich weiß, dass das nicht ausreichen wird. Ich bin bereit für meine Strafe und werde auch die Scherben wegräumen" sagte ich mir gesenktem Kopf, doch eine Stimme ließ ihn mich wieder heben.


    Noch einen Schritt tat ich nach hinten als die junge Frau die Culina betrat. Ich hörte nur das leise Onkel und sah rasch wieder zu meinem Herrn. Ob es gut war ihn jetzt zu stören? Irgendwie bezweifelte ich es und wünschte mir, dass die Frau wieder gehen würde bevor alles vielleicht schlimmer würde.

    Meine Augen musterten diesen Mann und ich sah schon die ganze Zeit, dass er keine Gnade würde walten lassen, nicht er, aber vielleicht hatte ich es ja wirklich verdient. Wieder wurde mir bewusst wie hart es doch sein konnte wenn man eine Sklavin war. Vielleicht würde ich mich irgendwann einmal an diese ganzen Umstände gewöhnen, vielleicht aber auch nie. Ich fragte mich nur immer wieder, warum wir mit unseren Sklaven immer anders umgegangen waren auch wenn etwas kaputt gegangen war. Nie hatten wir sie so gedemütigt wie es hier der Fall sein würde. Wünsche keimten in meinem Inneren wieder auf, denn ich wäre gerne wieder ich und nicht die Sklavin, aber es war nur ein Wunsch den mir keiner erfüllen konnte und so würde ich meine Strafe entgegen nehmen auch wenn sie schmerzhaft sein würde.


    Ich besaß immer noch meinen Stolz der von niemanden gebrochen werden konnte und deswegen drehte ich mich auch um ohne weiter zu flehen, dass er mich doch verschonen sollte. Es war eine Position in der man nicht viel ausrichten konnte, denn man war dem anderen ausgeliefert wenn man ihm den Rücken zudrehte. Mein Blick richtete sich in eine nie dagewesene Ferne und ich dachte an etwas was schön war, etwas aus meiner Vergangenheit als ich das Knallen der Peitsche hörte und feste auf meine Zähne biss. Es war mein Glück, dass ich noch meine Tunika trug und der erste Schlaf noch nicht so fest war wie sicher die nächsten die noch folgen würden. Es war ein ziemliches Ziehen, aber es hatte meiner Haut noch nicht geschadet und würde nur ein roter Striemen bleiben. Mein ganzer Körper hatte unter diesem Schlag ein wenig gebebt, aber ich hatte versucht an Ort und Stelle stehen zu bleiben damit er nicht noch auf die Idee kam mich dafür auch noch zu strafen. Sicher war ihm jedes bisschen recht um mir eines auszuwischen.


    Der nächste Schlag sollte ausbleiben obwohl ich drauf wartete und ich brauchte bis mir bewusst wurde, dass wir nicht mehr alleine waren. Nur zögerlich drehte ich mich wieder um und sah meinen Herrn mit großen Augen an. Meine Haaren waren ziemlich wirr und ich versuchte sie etwas hinter meine Ohren zu schieben um dann wieder zu Boden zu blicken. Im ersten Moment wusste ich nicht was ich sagen sollte oder ob es besser war den Mund zu halten.


    "Ich bin in den Stapel Teller gefallen und dieser stürzte zu Boden Herr. Es ist keine Entschuldigung, aber es war nicht meine Absicht dies zu tun"
    sagte ich leise und versuchte das Ziehen auf meinem Rücken so gut es ging zu ignorieren.

    Warum musste mir auch solch ein MIssgeschick passieren und das auch noch dann wo ich noch nicht so lange hier war. Als ich seine Bewegungen wahr nahm blickte ich vorsichtig auf und was ich sehen musste schnürte mir die Kehle fast völlig zu. Es war doch nur ein Unfall gewesen und nichts weiter. Ich würde es ja verstehen wenn ich es mit Absicht getan hätte, aber mich so zu bestrafen weil ich gestolpert war? Ich wusste was es hieß wenn jemand eine Peitsche in die Hand nahm und auch die Schmerzen konnte ich mir wirklich vorstellen. Mein Herr...was würde er dazu sagen wenn er sah wie er mir weh tat? Bitte lass ihn doch einfach hier erscheinen und lass nicht zu, dass er mir hier etwas antut, flehte ich einfach in meinen Gedanken und doch spiegelte sich mein Flehen in meinen Augen wieder. Ich wollte nicht auf diese Weise bestraft werden, nicht wenn ich mich nicht wehren konnte.


    Da ich wusste, dass Worte hier nicht weiter halfen stand ich langsam auf und die Scherben unter meinen Füßen knirschten bei jeder Bewegung die ich machte, auch fielen ein paar kleinere Scherben von meiner Tunika hinunter auf den anderen Haufen und ließen ein kleines schepperndes Geräusch ertönen. Mein Herz schlug immer wilder und es war kein Ende in sicht. Es schien fast als würde es so lange schlagen wollen bis es einfach stehen bleiben würde und mir eine Menge Leid dann ersparen könnte damit.


    "Bitte, es war doch keine Absicht" versuchte ich es noch einmal mit Reden, aber sicher würde ihn das kalt lassen. Er schien mir eine Person zu sein der es Spaß machte wenn er andere quälen konnte, also hatte ich hier die ziemlich schlechtesten Karten die man sich vorstellen konnte. Meine Hände ließ ich locker neben meinen Körper sinken, dass sie fast auf meinen Schenkeln lagen und mein Blick hatte immer noch dieses bittende Flehen inne. Vielleicht würden meine Gebete ja erhört werden, aber meine Hoffnungen auf dies schwanden so langsam aber sicher immer mehr.

    Ganz langsam bildeten sich auf meiner Stirn kleine Schweißtröpfen und mir wurde am ganzen Leibe heiß. Ich kam mir vor als würde ich in der sengenden Sonne draussen im Garten stehen aber ich war hier drinne in der Culina und kniete auf dem Boden was ja eigentlich nicht weiter schlimm gewesen wäre, wenn nicht der Boden geziert würde von hunderten von Scherben in allen Größen und Formen. Ich glaube noch nie war mir etwas gleichwertiges geschehen und das war eine wahre Ausnahme. Doch was würde mit mir geschehen nur weil mir eine Ausnahme passierte? Mir blieb ja nichts anderes übrig als die Scherben mit meinen Händen wieder aufzusammeln und das alles irgendwie zu erklären, vor allem deswegen weil ich hier und nicht wo anders war. Tolle Hilfe war ich, wollte man es geheim halten passierte einem etwas was nicht mehr unter Geheimhaltung fallen konnte.


    "Au!" stieß ich aus als ich mir in den Finger schnitt und ihn schnell in meinen Mund schob um das Brennen zu unterdrücken, aber das half auch nicht lange und dann zuckte ich zusammen als wäre neben mir der Blitz eingeschlagen und die Sintflut kündigte sich mit einem mal an. Ja es war der Weltuntergang und ich schluckte ziemlich als ich den Mann zwischen Tür und Angel stehen sah. Es war lange her, dass mein Blick soetwas wie pure Angst ausdrückte, aber nun war es wieder soweit.


    Immer noch saß ich zwischen den Scherben und sah kurz zu ihm auf nur um dann wieder dehmütig meinen Blick auf den Boden und dem Missgeschick zu richten. "Verzeihung aber ich bin in das Geschirr gefallen" sagte ich leise und presste den blutenden Finger in meine andere Hand. Ich hatte immer noch den Geschmack meines Blutes auf der Zunge und versuchte ihn etwas loe zu bekommen was erst nach merhmaligen Schlucken der Fall war. "Es war keine Absicht ich bin gestolpert und dann habe ich das ganze mit mir runtergerissen. Es tut mir leid." Ich traute mich gar nicht mich zu erheben und ich wollte nicht wissen was mein Herr machen würde wenn er hiervon erfahren würde, denn das geschah sicher spätestens dann wenn der Alte sich wieder einbekommen hätte. Ich hoffte wenigstens, dass er keine Ahnung davon hatte, dass ich hier nichts zu suchen hatte, das würde dann ein weiteres Problem darstellen.

    Eingelebt hatte ich mich schon sehr gut hier in der Villa und bis jetzt hatte ich auch noch keine wirklichen Probleme mit den bewohnern hier gehabt und ich hoffte, dass es auch so bleiben würde, wobei es mir dann doch auf der einen Seite ziemlich egal sein konnte. Ich war stets so zu den anderen wie sie zu mir waren auch wenn ich mir das nicht erlauben durfte, aber manchmal konnte man halt nicht anders und sehr oft unterdrückte ich ja auch meinen Drang mal wirklich Luft abzulassen. Wie gesagt bis jetzt gab es noch keine größeren Probleme, aber dennoch wusste ich, dass sie früher oder später auftauchen würden und wie ich mein Glück kannte dann wohl eher früher als später.
    Heute war ich wieder einmal in der Küche beschäftigt, da die Küchensklavin die sonst immer das Essen machte krank in der Unterkunft lag. Ich hatte mich sofort bereit erklärt ihre Schicht zu übernehmen, damit sich die alte Frau etwas ausruhen konnte. Den Herrschaften hatte ich davon erst einmal nichts gesagt sie mussten ja auch nicht alles wissen und ich wollte nicht, dass sie Ärger bekam nur weil sie krank war, manche Herrschaften ließen sowas ja gerne an ihren Sklaven aus und sagten dann auch noch, dass sie selber dran schuld sind wenn sie krank werden, dabei ist das in den meißten Fällen gar nicht wahr. Sehr oft sind es die Herrschaften die einen ewig lange arbeiten lassen und sich dann wundern wenn man am nächsten Tag halbtot in der Ecke liegt und hat man dann Glück oder Pech, man kann es nehmen wie man will, wird man dank dieser Herrschaften dann auch noch beseitigt weil man nicht tragbar ist, denn ein Medicus verlangt auch seinen Anteil an Sesterzen und die meißten sagen sich dann, dass sie für dieses Geld sich lieber einen neuen Sklaven kaufen anstatt etwas in den alten zu investieren, denn dieser könnte ja schon bald wieder krank sein.


    Ich würde diese Menschen niemals verstehen, denn ich bin so ganz anders gewesen wenn wir Sklaven hatten. Sie waren eine Familie und auch ein Teil von uns. Ein kleines Lächeln war auf meinen Lippen zu erkennen auch wenn es mehr eine Andeutung war als alles andere. Ich erinnerte mich an eine junge Sklavin mit der ich mich sehr gut verstanden hatte und wir haben sogar einige Sachen zusammen unternommen, damals bevor ich das wurde was ich nun bin. Leider wusste ich bis heute nicht was aus ihr geworden war, aber hoffte nur das Beste für sie denn sie war ein kleiner Engel für mich hatte sie mir doch sogar einmal das Leben gerettet.


    Zum Teil waren es wirklich wunderschöne Erinnerungen die ich an früher hatte und es machte mir Angst wenn ich spürte, dass sie langsam am verblassen waren und immer weiter in den Hintergrund rückten je länger ich eine Sklavin war und blieb. Ich wusste es nicht ob ich jemals wieder mein altes Leben würde führen können, das schien wohl keiner zu wissen, aber die Wahrshceinlichkeit war schwindend gering, denn wer einmal Sklave war konnte niemals mehr in sein eigenes Leben zurück. Warum machten sich die Menschen eigentlich keine Gedanken darüber was sie einem anderen Menschen damit antaten wenn sie ihn aus seinem Leben rissen? Es war doch eigentlich viel schlimmer als der Tod wenn man lebendig tot war.


    Ein Seufzer sprang über meine Lippen und ich begann das Gemüse kleinzuschneiden und es in einen Topf voller heißem Wasser zu geben danach begann ich das Fleisch zu machen. Es war eine Arbeit die ich sogar fast blind hätte machen können denn sie war mir sehr vertraut. Früher habe ich das öfters gemacht, bis ich zu diesen Herrschaften kam die meinten eine Sklavin nur als ein Gut zu betrachten ohne Rechte und all dem. Sie waren schlimm gewesen aber ich hatte gewusst wie ich mich wehren konnte, denn mit den richtigen Kräutern konnte man viel ausrichten und so habe ich mich gewehrt.


    Nachdem soweit alles fertig war drehte ich mich zur Seite um die Telle in die Hand zu nehmen, damit ich sie schon einmal wegbringen konnte, doch in diesem Moment rutschte ich auf dem Boden aus.....es lag ein Stück Gemüse auf dem Boden....und stürzte genau in den großen Stapel Teller und Becher die mit einem lauten Schlag auf den Boden stürzten. Viele hunderte kleine Teile flogen über den Boden und breiteten sich auf diesen aus während ich erschrocken auf meinen Knien landete und mir die Bescherung anschaute. Besseres hätte heute eigentlich nicht geschehen können und ich wusste schon jetzt, dass das nicht ohne Folgen bleiben würde, denn es war das teure gewesen und nicht das billige, wenn man hier überhaupt etwas billig nennen konnte.


    Mein Herz setzt nach endlosen Sekunden endlich wieder ein und begann in meiner Brust zu schlagen auch wenn sich mein Magen im Kreis zu drehen schien und kein Ende in Sicht war. Noch völlig neben mir schaute ich mir einfach nur diesen unglaublichen Scherbenhaufen an, dem absolut nicht mehr zu helfen war. Jetzt fragte ich mich auch warum ich die Tür der Culina nicht geschlossen hatte.

    Die ganze Zeit schon stand ich in einer Ecke die etwas abseits gelegen war und schaute den beiden zu. Ich hatte wieder einmal einen Beobachterposten eingenommen und versuchte aus den Gesichtern der beiden Anwesenden zu lesen. Die Frau war mir natürlich total unbekannt und deswegen musterte ich sie auch eindringlich von oben bis unten. Ich war nicht mehr ganz so vorsichtig wie noch am Anfang und traute mir nun auch mehr zu. Mein Herr, ich wusste nicht einmal ob er mich schon bemerkt hatte, sprach grade und brachte mich mit seiner Aussage wegen dem Wein und dem Wasser zum schmunzeln. Ich war am Anfang sehr überrascht gewesen wie er seinen Wein zu trinken pflegte, aber hatte mich nun daran gewöhnt.


    Diese Frau war also eine Kollegin von ihm und sicher besaß sie genausoviel Macht wie er selber. Es war immer wieder gut, was man als Sklavin in einem Haus rausfinden konnte, auch wenn ich wusste, dass ich niemals etwas davon nach draussen tragen durfte. Ich hatte immer noch nicht hinter die Fassade meines Herrn blicken können und wusste nicht zu was er alle in der Lage zu sein schien, aber ganz sicher war es eine genze Menge und ich wusste auch nicht ob ich es austesten wollte obwohl es seine Reize für mich hatte. Ein Spiel mit dem Feuer wer machte das nicht gerne einmal und kostete die Hitze aus bis sie einem die Haut verbrannte? Aber noch war vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt gekommen um ihn zu testen.


    Ein ganz kleines Stückchen trat ich nun aus dem Schatten damit man mich sehen konnten und wenn man wollte mich aufforderte etwas zu tun. Da sie beide schon etwas zu Trinken angeboten bekamen machte ich mir darüber keine weiteren Gedanken, schließlich hatte jeder von ihnen einen Mund.

    Ich nahm den Krug mit dem frischen Wasser von dem Tablett und schaute weiter zu dem Herrn im Bett. Mit geneigtem Kopf beobachtete ich ihn und sah seine Schmerzen in seinen Augen, aber anscheinend wollte er keine Hilfe oder wusste nicht, dass ich ihm vielleicht helfen könnte. Niemals hätte ich mich jemanden aufgedrängt und ich wollte ihm auch nicht wiedersprechen, als ich sein Handwinken sah nickte ich ihm zu und ergriff das Tablett mit den Kräutern die unter dem Handtuch lagen. Vielleicht wäre es auch besser wenn ich noch einmal zu ihm gehen würde wenn dieser Heiler nicht mehr da war. Er sah immer wieder komisch zu mir rüber als würde ich versuchen wollen meinen Herrn jeden Moment anzugreifen. Wie ich es nicht leiden konnte wenn andere so sahen, aber ich hielt meine leichte Rage zurück.


    "Wenn ihr etwas braucht mein Herr, dann ruft nach mir" sagte ich leise und verließ das Zimmer zusammen mit dem Tablett in meinen Händen.

    Ich konnte wirklich froh sein, dass die Gäste meines Herrn alle ziemlich freundlich zu sein schienen, da ich tatsächlich auch von dieser Frau, er nannte sie NUR Helena, angelächelt wurde. Ebenso freundlich lächelte ich sie auch an und nahm das Tablett etwas fester zwischen meine Hände, als auch sie einen Kelch genommen hatte. Da ich weder blind noch dumm war spürte ich die Blicke dieser Frau und ich musste noch nicht einmal wirklich zu ihr sehen. Warum musterte sie mich denn so? Ich versuchte mir keine weiteren Gedanken darüber zu machen, aber es fiel mir wirklich schwer und sicher würde sie auch von mir ein paar Blicke bekommen, aber ich wusste sehr gut meine Gedanken zu verstcken, zumindest bei den meisten Leuten bekam ich es auch ganz gut hin und bei anderen war ich ein offenes Buch in dem man alles über mich erfahren konnte. Hier war es aber angebracht nicht zu viel von sich preis zu geben, vor allem nicht vor meinem Herrn und den anderen Tiberiern die den Raum betraten oder eben schon auf ihre Art betreten hatten, dazu schaute ich wieder zu dieser klackernden Frau.


    Und wieder waren da Blicke, abschätzend, musternd und vor allem prüfend. Sicher hoffte er nur darauf, dass ich einen Fehler machen würde, das konnte ich ihm an der Nasenspitze ablesen. Ja vielleicht sollte sich sogar den Fehler bei ihm machen und ausversehen einen Kelch umstoßen der dann einen häßlichen roten Fleck auf seiner Tunika hinterlassen würde. Nein, nicht heute, das hatte ich mir geschworen und einen Schwur brach man nicht, auch nicht mit sich selber. Mein Blick war offen, als ich Tiberius Flaccus in die Augen sah nachdem er einen Kelch genommen hatte und ich weiter gehen konnte, damit auch die restlichen Münder etwas zun befeuchten kamen.


    Zuletzt stand ich wieder ein klein wenig abseits, da alle etwas zu trinken hatte, die Frage war eigentlich nur ob noch jemand kommen würde, oder ob sie alle vollzählig waren. Der Herr Tiberius Durus lag soviel ich wusste krank im Bett und ob er kommen würde war die Frage. Nun da sich alle in ein Gespräch vertieften lauschte ich auch etwas mit auch wenn ich wieder zu dem kleinen Tisch ging an dem ich zuvor das Trinken gemischt hatte um das Tablett wieder abzustellen. Das ganze Essen würde erst los gehen wenn sie alle auf ihren Plätzen saßen vorher würde ich nichts auftischen, aber da es ja noch weibliche Anwesende gab die nicht richtig gekleidet waren würde es noch eine Weile dauern.


    Warum musste ich eigentlich immer wieder zu diesen Iulier blicken? Er schien hier so verloren und gerne hätte ich ihm etwas Trost gespendet aber ich konnte mich schlecht neben ihn stellen und ihn ansprechen, schneller als ich würde schauen können wäre ich in der dunkelsten Kammer dieser Villa gelandet und ich war mir sicher, dass es hier viele davon gab. Ja so stellte ich mir meinen Herrn vor auch wenn es grausam klang und er doch so viel Mitleid mit mir gezeigt hatte war ich mir sicher, dass er auch ganz anders konnte.


    Es war wieder ein Moment wo ich den jungen Mann ansah, als ich neue Kelche nahm um diese wieder zu befüllen. Sein Lächeln hatte etwas ´niedliches´an sich und ich erwiederte es jedes Mal und hoffte, dass er sich nicht ganz so verloren fühlte wie er eigentlich aussah. Dies war nicht der passende Platz für ihn, ganz und gar nicht. Er war kein Patrizier und auch nicht für das Leben als solch einen gemacht. Wenn er in eine solche Villa ziehen ,müsste würde er sich ganz sicher eingesperrt fühlen, denn ich sah, dass ihm noch der Schalk hinter den Ohren steckte und als Patrizier würde er sich nichts erlauben dürfen. Gerne hätte ich gewusst was er dachte und fühlte, wobei das Fühlen konnte ich förmlich spüren. Huups nun hätte ich vor lauter Gedanken fast den Wein zum Überlaufen gebracht. Zum Glück schien es niemand bemerkt zu haben und hastig wandte ich meinen Blick von dem Mann ab und widmete mich dieser einen Aufgabe dir mir zuteil wurde.


    Sogar seine Stimme hatte ich noch im Ohr. Einen schönen Klang hatte sie und ich hoffte er würde noch etwas mehr reden, als nur diese paar Worte bis jetzt.