Beiträge von Rahel

    Es war alles ziemlich komisch und ich war mir nicht sicher ob mir das alles gefiel oder nicht. Das Verhalten von Titus war ganz anders als sonst und es bereitete mir eine Gänsehaut. Seine Worte rüttelten mich wach und ich schaffte es nicht ihm zu antworten und dann war er auch schon verschwunden. Ich hatte die ganze Zeit verdrängt, was mein Herr gesagt hatte, dass wenn ich noch was machte er mich an einen Lupaner verkaufen wollte. Wahrscheinlich hatte ich die Worte von ihm verdrängt weil ich nicht dran glauben wollte, dass er es machen würde, aber wenn es Titus schon sagte und nicht vergessen hatte musste doch etwas wahres dran sein.
    Vorsichtig griff ich mit beiden Händen in die Schüssel mit dem Wasser und schöpfte mir davon in mein Gesicht um wacher zu werden und diese Gedanken einfach zu tillen. Es brachte nicht viel, aber es war besser als nichts. Das Wasser tropfe mein Kinn runter und ich suchte mit geschlossenen Augen das Tuch um es wieder abzuwischen. Nach kurzem Suchen fand ich es und trocknete mein Gesicht ab und nahm eine neue Tunika die ich mir überstreifte und dann das Räumchen verließ.

    Ich beugte mich nach vorne und hob das kleine Etwas wieder auf und versuchte den Staub von der Pflaume zu bekommen. "Oh, ja sowas geht schnell" sagte ich nachdenklich. "Ich kenne deinen Herrn kaum, ich habe bis jetzt nur einmal ganz kurz etwas mit ihm zu tun gehabt, aber er macht einen ganz netten Eindruck. Als ich bei ihm war, war er krank gewesen und hatte da einen Medicus der mir komisch war. Eigentlich war ich zu ihm gegangen um ihm etwas zu geben damit es ihm besser gehen würde, aber nachdem der Medicus mich damals so seltsam ansah hab ich es gelassen. Aber nun wo du es sagst, vielleicht geht es ihm deswegen nicht immer gut wegen dieser anderen Frau?"
    Ja, ich hatte Ahnung von Kräutern und wusste viel über sie und war auch froh darüber, denn wenn ich wollte konnte ich sie im Positiven aber auch im Negativen anweden und warum machte ich mir nun auch noch Gedanken über den Herrn von Jakobus? Langsam begann ich an mir selber zu zweifeln.

    Komm mal wieder zu dir Mädchen schallte ich mich selber und schlug meine Decke einfach auf die Seite ohne drauf zu achten, dass man meine Beine sehen konnte. Diese ließ ich auch gleich von der Lagerstätte hinabbaumeln und setzte meine Füße auf dem Boden auf. Es war etwas kühl und ich bekam eine deutliche Gänsehaut und wenn es nach mir gegangen wäre, läge ich noch viel lieber weiter unter der warmen Decke und würde schlafen, doch es war wirklich Zeit und ich wollte nicht, dass man uns beide zusammen sah, es langte schon, dass Irma nicht die Nacht in ihrem Bett gelegen hatte.
    Wenigstens kam ich so auf andere Gedanken, als die Blicke zwischen mir und Titus endlich gelöst waren. Ich stand auf um zu der kleinen Waschschüssel zu gehen, wobei es nun in dem engen Raum noch enger war, denn Titus stand genau im Weg. So sah ich zu ihm auf. "Lässt du mich grade durch? dann kann ich mir mein Gesicht waschen" sagte ich und wich seinem Blick ein wenig aus.

    Dieser Sklave hatte eine kleine, verrückte Ader an sich, aber trotzdem mochte ich ihn, aber musste seufzen. "Er wurde nicht verhext, das ist Unsinn. Du kennst diese Iulia Helena doch gar nicht. Was bildest du dir eigentlich ein? Er ist auch nur ein Mann und er hat nun auch einmal das Recht sich in eine andere Frau verlieben zu dürfen. Die andere ist tot. Halte du nicht an Dingen fest, an denen er auch nicht mehr festhält. Es kommt die Zeit da muss man sich von ihnen lösen und das solltest du auch. Nicht vergessen, aber doch lösen."
    Ich wusste von was ich sprach und deswegen klang meine Stimme ein wenig belegt und traurig, denn auch ich musste loslassen.


    Schwach schüttelte ich meinen Kopf und stand ebenfalls auf. "Du bist zu schwach um auf den Feldern jetzt zu arbeiten, deswegen solltest du dich erst ausruhen und etwas essen. Und hör endlich auf so einen Schwachsinn zu reden." Langsam musste ich mich unter Kontrolle halten.

    Die getrocknete Pflaume fiel mir aus der Hand und landete vor meinen Füßen auf den Boden. Ich dachte, dass ich halbwegs die Einzigste war, der das aufgefallen war, was zwischen denen beiden geschah, aber ich konnte ja den Kopf schütteln, schließlich handelte es sich um diesen Punkt nicht um Iulia Helena. "Es war nicht Iulia Helena, die mit ihm zusammen im Bett gelegen war, sondern eine mit unbekannte junge Frau. Sie hatte mittelblondes Haar und mehr konnte ich auch nicht sehen. Ich meine ich habe mich nicht neben das Bett gestellt und geschaut was und wie sie es da trieben." Wie tief war ich nur gesunken, dass ich schon anfing wie andere Sklaven über den Herrn zu reden?

    Ich musste blinzeln und versuchte den restlichen Schlaf aus meinen Augen zu bekommen. Etwas war hier auf einmal anders und das machte mir Angst. Eigentlich nicht wirklich Angst, sondern viel mehr Unbehagen, denn wenn ich nicht wusste was los war dann brachte mich das ganz durcheinander, so wie jetzt. "Wir sollten uns wohl fertig machen, oder?" fragte ich ihn deswegen unsicher und man konnte an der Bewegung an meinem Hals erkennen, dass ich schlucken musste.

    Heute war nicht mein Tag gewesen, denn als erstes war ich eine Treppe runtergefallen und hatte mir meinen Knöchel etwas gestaucht und dann hatte ich mir auch noch in meine Hand geschnitten und trug um die rechte nun einen Verband. Ich hatte keine Lust rauszufinden was noch alles passieren würde, denn der Tag war noch lang, aber leider wurde mir mitgeteilt, dass ich mit dem Herr auf den Markt gehen sollte. Bei meinem Glück hatte ich sicher Pech und wurde von einem Wagen noch überrollt, aber was mein Herr sagte versuchte ich zu erfüllen, also fand ich mich am Eingang ein. Naja ich humpelte den Weg entlang. Die Schmerzen hielten sich in Grenzen, aber es war unangenehm.

    Es überraschte mich und war mir sogar etwas unangenehm, dass er mich einlud, aber ich lehnte aus Höflichkeit nicht ab, schließlich hatte er das ja schon gesagt, dass er mich einladen wollte. "Danke" sagte ich nebenbei, aber ich hatte geahnt, dass das noch nicht alles gewesen war, denn seine Neugier hatte ich schon in der Villa gespürt und so grinste ich als ich mich neben ihm auf die Treppenstufen setzte.
    "Ein Liebchen? Ich weiß es nicht. Weißt du wenn man etwas sieht, sollte man besser nicht über die ganzen Dinge sprechen, die man so zu sehen bekommt. Aber...." Ich zog das alles ein bisschen in die Länge "Er hatte da wen in seinem Bett und sie waren in einer eindeutigen Pose" grinste ich und nahm mir etwas von dem getrockneten Obst. Meine Finger spielten eher damit, denn ich war zu gespannt auf sein Gesicht als auf alles andere.

    Brav war ich dem Sklaven gefolgt, der mich doch glatt um einiges überragte. Gerne hätte ich gewusst von welchem Volk er war, denn ich glaubte nicht, dass er zu den Römern gehörte, vielleicht war er Germane oder einfach etwas was in diese Richtung ging. Auf seine kleine Ermahnung hin lächelte ich nur und nickte, denn es schien als hätte ich meine Stimme irgendwo zwischen Tür und Angel vergessen, aber noch einmal zurück wollte ich nicht, also blieb ich einfach stehen und sah mich in dem Atrium um. Klar sah es hier anders aus, als bei meinem Herrn, denn dies war keine Villa und es lebten auch keine Patrizier hier, aber es war schön und ich konnte nur die ganzen Sachen getrachten die ich zu sehen bekam. Langsam lief ich durch das Atrium und blieb vor einem Raum mit offener Tür stehen. Meine Neugier war natürlich da und ich nutze das Alleinsein auch aus und blickte hinein, aber natürlich ohne etwas anzufassen, aber ich hatte ja auch die Schüssel in der Hand.

    Puh, ich war erleichtert, dass er mich nicht weiter ausfragte und wohl auch nicht zu viel damit anfangen konnte was ich ihm nun alles gesagt hatte. Hauptsache diese Iulierin würde wissen was ich sagte und vor allem was ich ihr noch geben würde. Irgendwie kam ich mir ja schon bescheuert vor als Bote hier zu sein, vor allem wenn man bedachte, dass ich etwas zu Essen bei mir hatte und nicht sagen sollte von wem ich kam. Schließlich konnte das Essen auch vergiftet sein. Nun gut man ließ mich ja dann doch rein, also folgte ich dem Sklaven ins Innere der Casa.
    Und der Sklave sah nicht einmal schlecht aus, denn mir wurde ja ein neuer hingestellt. Er hatte schöne Augen und ein wenig erinnerte er mich an den jungen Iulier.

    Eigentlich hätte ich mir denken können, dass er so auf die Nachricht reagierte. Er kannte seinen Herrn nicht anders, aber da ich zwei Seiten von ihm gesehen hatte konnte ich ihn in dieser Sache doch recht gut einschätzen, aber dafür in anderen eben nicht. Cato schien ausserdem ein etwas naiver Sklave zu sein, aber vielleicht lag es einfach daran, dass er schon immer ein Sklave war und das andere Leben, auf der anderen Seite nie hatte kennenlernen können. Ich musste mir einen Seufzer unterdrücken und sah Cato dann einfach an.
    "Ich habe die beiden schon zusammen gesehen. Die Blicke die er dieser Frau zugeworfen hat waren eindeutig. Glaube mir er liebt sie und es wird nicht einfach nur so sein um das Ansehen zu stärken. Nein! Er hat wirkliche Gefühle für diese Frau, aber er weiß es nicht, er will es sich nicht eingestehen, das ist sein Problem. Er ist viel zu engstirnig und deswegen hatte ich es ihm auch gesagt. Er kommt von alleine nicht drauf und vielleicht denkt er ja sogar selber, dass es nur ist um Ansehen zu gewinnen, um der Gens etwas gutes zu tun, aber ich weiß es besser und ich werde es dir noch beweisen" sagte ich leise aber in einem sehr bestimmenden Ton. "Ihr Name ist Iulia Helena und sie ist eine hübsche Frau, aber auch sie zählt zu denen, die ich einfach nicht einschätzen kann und sie hat einen Bruder." Ich musste lächeln wenn ich an ihn dachte und an die Augenblicke wo wir uns angesehen haben.....Wunschträume. "Er sieht auch gut aus."

    Ganz langsam begann ich mich zu bewegen als ich spürte wie etwas an meinen Haaren war. Es war keine große Berührung, eher ganz sanft, aber soetwas spürte ich immer ganz schnell und so öffnete ich meine Augen und sah einen verschwommenen Umriss. Müde rieb ich über meine Augen und versuchte so diesen Schleier zu vertreiben und als ich sie wieder öffnete, sah ich Titus ein klein wenig verwirrt an. Was machte er denn hier und als ich mich langsam aufsetze merkte ich auch, dass ich gar nicht auf meinem Bett lag sondern auf dem von Irma. Wo war sie eigentlich?


    Eine Weile brauchte ich um wieder klar denken zu können und dann fiel mir auch wieder ein was in der Nacht geschehen war. "Guten Morgen Titus, hast du gut geschlafen?" fragte ich ihn deswegen und schmunzelte schon wieder, auch wenn ich sicher ziemlich verzottel aussehen musste.

    Das hatte ich mir gedacht, dass man Titus nicht auf der Stelle verscheuchen konnte, aber ich war schon einiges gewohnt und so ließ ich seine Umarmung einfach über mich ergehen und das sogar mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen. Der Neue war etwas seltsam fand ich, aber er machte sich ganz gut was das sportliche betraf, da gab es schon schlechtere als ihn und ich war wieder einmal froh eine Frau zu sein. "So? Na das Mädel musst du mir eines Tages mal vorstellen" sagte ich frech, denn schließlich war ich nicht auf den Mund gefallen, zumindest noch nicht.
    Meine Finger klopften hin und wieder auf meine angewinkelten Beine und ich konnte nicht sagen ob ich froh war oder nicht, als Titus sich erhob. "Keine Angst ich bin noch da wenn du dich wieder rumdrehst" grinste ich.

    "Hm, vielleicht die Obststände? Fleischstände? Und wie wäre es denn wenn wir dann einfach eine kleine Pause machen?" Zwar waren wir noch nicht so lange hier und hatten grade mal die Fischstände abgeklappert, aber das war ja egal, schließlich sah uns keiner und wir hatten auch sonst niemanden bei uns. "Wir könnten und etwas zu Essen besorgen und dann setzen wir uns am Rande des Marktes einfach hin und sehen dem Treiben hier ein wenig zu."

    Mein Auge zuckte ein wenig, etwas was ich immer hatte wenn meine Aufmerksamkeit ziemlich erregt wurde und das war hier sicherlich der Fall. So lauschte ich seinen Worten und mir wäre fast das Kinn auf den Boden gefallen, aber den Göttern konnte man nur danken, denn es war ja angewachsen. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit einer solchen Liebschaft die mein Herr hatte oder besser gesagt gehabt hatte. Eigentlich sollte er dann wissen was dieser Sklave nun durchmachen musste.


    Gut wir waren Sklaven, aber auch wir hatten Seelen, denn jeder normale konnte auf der Stelle zu einem Sklaven werden, aber deswegen verlor er nicht seine Seele und war schlechter. Vielleicht hatte ich auch einmal ganz anders gedacht, aber seit dem auch ich eine von ihnen war, konnte ich nicht mehr so denken, denn ich wusste es besser, ich war nichts schlechteres als mein Domine. Meine Hand legte sich auf seine Schulter und ich sah einen Moment auf den Boden ehe ich wieder das Wort ergriff.


    "Das hört sich nach einer schlimmen Geschichte an und erklärt warum er sich nun seine Gefühle nicht eingestehen will, denn ich bin mir sicher, dass er diese andere Frau liebt. Ich habe seine Blicke ihr gegenüber gesehen und sie waren mehr als nur vielsagend. Er ist ein guter Herr, aber er scheint mir im Moment in einer ziemlichen Kriese zu stecken, aber vielleicht wäre es auch mögliche diese Kriese für uns zu nutzen und deine Strafe zu mildern. Es mag sein, dass du etwas falsches getan hast, aber er hätte es auch für seine Liebe getan. Ich bin mir fast sicher, dass er sich nach heute Gedanken machen wird und morgen sieht es dann schon anders aus."


    Wie ich mir so sicher sein konnte wusste ich auch nicht und auch nicht woher ich diese Kraft meiner Gedanken kam, schließlich musste ich nun auch aufpassen, dass mein Herr mir nicht an den Hals sprang und mir die Gurgel umdrehte.

    Nachdem ich noch eine Weile wach gelegen hatte, war ich dann doch recht schnell eingeschlafen. Ich bekam nicht mit, dass Titus begann etwas zu sagen, denn mein Schlaf war erstaunlich fest, dafür, dass ich wusste, dass ein Mann hier in der Kammer war. Vielleicht lag es auch daran, dass ich einfach wusste, das Titus mir nie etwas tun würde. Woher ich das wusste war mir nicht klar, aber er strahlte etwas aus was es mir sagte. Aber ich wusste auch, dass er jeden Befehl unseres Herrn ausführen würde, auch die schlimmsten. Wie gut, dass ich schlief, da konnte ich mir darüber wenigstens keine Gedanken machen. Als die Sonne begann durch das kleine Fensterchen zu scheinen schlief ich immer noch und mein nackter Arm war über meine Augen gelegt. Meine Haare waren ziermlich wirr auf meinem Lager, um meinen Kopf verteilt und ich merkte immer noch nichts.

    Ich hörte den beien Sklaven einfach nur bei ihrem Geschwätz zu und beteiligte mich nur wenn nötig. Was mir mehr Gedanken machte, war eher die Nähe zu Titus. Ich wusste nicht was er von mir dachte, oder was er von mir erwatete, aber auf einmal war ich in seinen Armen. Wie gut, dass ich nicht am reden war, denn dann wäre ich sicher ins stocken geraten, denn damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich konnte ja nicht mal sagen ob ich es schlimm fand oder nicht. Ungewohnt war es und befremdlich, gut es machte mir Angst so nahe bei einem Mann zu sein, wenn ich nicht wusste was er nun wirklich wollte.
    "Musst du nicht auch noch etwas machen Titus?" fragte ich dann ein wenig unsicher, kam aber auch nicht auf den Gedanken mich aus seiner Umarmung zu befreien.

    Zitat

    Original von Iulia Helena
    Wonga blickte zu der jungen Frau hinunter und entblößte seine großen, weißen Zähne zu einem breiten Lächeln, denn für Frauen, die zur porta kamen, hatte er immer etwas übrig, der Rest eines ausgesprochen männlichen Instinkts war geblieben.
    "Von wem Du komme?" fragte er zurück und legte den mächtigen Kopf schief, um die junge Frau abermals zu mustern, diesmal etwas eingehender.




    Wie ich ausgesehen habe als ich an dem Mann hochsah wollte ich gar nicht wissen. Sicher wie eine Ölgötze dir nur vor sich hinstarrte, aber er schien freundlich und das war die Hauptsache gewesen. "Leider kann ich nicht sagen von wem ich komme, denn ich soll das Geschenk sozusagen anonym übergeben. Mein Name ist aber Rahel und es ist etwas essbares was ich der Herrin Iulia Helena bringen soll. Sie wird wissen von wem es kommt wenn sie es sieht" sagte ich ganz freundlich zu ihm und hoffte, dass er mich zu dieser Frau vorlassen würde, für die mein Herr mehr zu empfinden schien. "Und deine Herrin wird mich auch erkennen, und wissen von wo ich komme, also hoffe ich einfach, dass sie mein Gesicht vergessen hat" zwinkerte ich und lächelte den Sklaven an.

    Er kannte also kein anderes Leben? Ich wusste nicht ob ich ihn bemitleiden sollte oder ob es vielleicht ganz gut so war, denn dann konnte er ja nichts vermissen was er nicht kannte, wobei ich ja eigentlich ganz gut zurecht kam mit meinen Gefühlen und Gedanken bezüglich meines alten Lebens.
    Meine Stirn runzelte sich auf der Stelle, denn er sprach Worte zu denen ich keinen Zusammenhang finden konnte und das fand ich ein wenig merkwürdig.


    "Wie wer damals?" Er hatte mich neugierig gemacht und ich hatte immer nich das Gefühl, dass mein Herr sehr viel in seinem Inneren verbarg. Es ging mich nichts an, aber ich war schon immer so gewesen und konnte es auch als Sklavin nicht ablegen. "Du wirst sein Vertrauen wieder gewinnen. Lass ihm Zeit sich abzuregen." Das gleiche galt auch für mich. Ich musste ihm auch einige Tage aus dem Weg gehen, denn im Moment traute ich ihm alles zu, denn anscheinend konnte er mit der Wahrheit wesentlich schlechter Umgehen als ich gedacht hatte.


    "Er will dich auf die Felder schicken. Ich werde noch einmal mit ihm reden und vielleicht kann ich ihn überzeugen dich hier arbeiten zu lassen" sagte ich lächelnd und war davon überzeugt, dass ich das schaffen konnte.

    Ein wenig musste ich das ganze hier doch belächeln. Er wirkte nicht wie der große Mann vor dem man Angst haben musste. Eher war er ein kleines Kind und ich musste mich um ihn kümmern. Ich würde dafür etwas gut bei ihm haben, das wusste ich. Die Amphore, in der kaum noch etwas war, stellte ich also auf den Boden, als er auch schon halbwegs zusammensackte. Seine Worte bezog ich sowieso eher auf den Zustand den er grade inne hatte und so machte ich mir darüber auch keine weiteren Gedanken. Ich hatte schon viele gesehen, die ziemlich wirre geredet hatten, wenn sie zuviel Wein getrunken hatten.


    Da er auf meinem Bett zusammengesunken kauerte, lag er auch mit auf der Decke, also holte ich aus einer kleinen Kiste noch eine andere und legte diese über ihn. Ich musste lächeln, denn in diesem Moment kam ich mir wirklich vor wie eine Mutter, die sich um ihr kleines Kind kümmert. Einen Moment sah ich ihn mir noch an, aber dann legte ich mich in das Bett von Irma und zog eine Decke über mich. Nun konnte ich nur noch hoffen, dass sie nicht doch wieder zurück kam.