Verres hörte den barschen Ton seine so genannten "Herren" und er zuckte zwar nicht zusammen, aber der Tonfall und dessen Worte gaben ihm zu denken und es gefiel ihm nicht. Aber was sollte er schon sagen? Zwischen einem Sklaven und einem Soldaten waren Welten und Verres war im Moment und vielleicht für viele Jahre ein Sklave. Was nützte es ihm da, anzunehmen, wer er mal war. Er konnte doch fast alles sein, ausser vielleicht der Imperator.
Doch er nahm weder Haltung an, noch schaute er gerade aus, als Vitamalacus meinte, er sollte sich wie ein Miles der Soldaten verhalten.
Stattdessen saß er auf seinem Lager, mit leicht hängenden Schultern. Diese straffte er ein wenig, als er Vitamalacus ansah und zustimmend nickte: »Ich danke dir noch einmal, aber dir hat man auch nicht die Nase eingeschlagen, nur weil du aus Versehen eine Vase hast fallen gelassen ...« Seine Worte kamen verbittert rüber und wieder war da das Gefühl von Feindschaft und Bitternis. Verres fügte sich einfach ungern in sein Schicksal. Und doch musste er es in seinen Augen annehmen, ob er wollte der nicht.
»Ich glaube, du hast keine Ahnung, verzeih, wenn ich so offen bin.« Verres hatte diese Worte gesprochen und auf den Boden gestarrt. Dann aber hob er seinen Blick und blickte Vitamalacus direkt und fast ein wenig angriffslustig an.
»Ja, du hast keine Ahnung, weil du nicht weisst, wie es ist, ein Sklave zu sein. Du hängst dem Irrglauben nach, dass du und deinesgleichen es auch nicht leicht haben. Da gebe ich dir Recht. Aber ich hasse es, wenn man mir sagen will, dass alles Menschen klaven sind, und sei es nur: Sklaven ihrer Selbst oder ihrer Verpflichtungen. Wie könnt ihr alle, die ihr eine Sklaven ward, so arrogant sein, hmh? Erkläre es mir!« Offen sah Verres zu Vitamalacus hoch und es war nicht einmal Bitternis mehr in seinem Blick, er sah ihn nur fragend und leicht verzweifelt an.
Auf seine Pflichten ging Verres gerade nicht ein, er war zu sehr in Gedanken.