Beiträge von Centurio Legionis II


    Der Centurio ließ die Tirones ordentlich leiden unter dem Andrang der Legionäre, ließ sie immer wieder und wieder den Ansturm aushalten. Da mussten sie durch, half ja alles nichts sonst, wenn sie beim Anblick eines echten Feindes zusammenbrechen würden. Die Legionäre ließen nicht nach dabei, und erst war es ein Tiro, dann noch einer, dann immer mehr, die schließlich wegbrachen – erst als nur noch ein Häufchen übrig blieb, hatte Siculus Celer ein Einsehen und beendete die Übung. Nur um so nach einem kurzen Durchschnaufen zu wiederholen. Tagelang ließ der Centurio die Tirones das üben, immer wieder den Kampf, immer wieder Linienformation. Die Grundsätze mussten so eingedrillt sein, dass jeder Legionär sie im Schlaf durchführen könnte.


    Eines Tages allerdings fanden die Tirones etwas anderes vor, als sie des Morgens zum Übungsplatz kamen – eine Reihe Pila waren aufgestellt. „Heute machen wir uns mal an das Pilum ran. Na los, nicht schüchtern, jeder schnappt sich eine Waffe!“ trieb er die Tirones an, und während die umher liefen und sich jeder ein Pilum holten, fuhr er fort: „Da vorne habt ihr eure Ziele.“ Er wies auf eine Reihe von Strohballen, die aufgestellt worden waren, nicht übermäßig weit weg für den Anfang. „Stellt euch auf, Ausfallschritt nach vorn, werfen. Ich will kein Pilum in einem von euch sehen, ist das klar?“ Er hörte irgendwo ein Geräusch, das ein Husten sein könnte... oder ein unterdrücktes Lachen, und warf einen vernichtenden Blick in die Runde. „Ihr habt ja keine Ahnung was schon alles passiert ist... so. Bevor ihr mit dem Üben anfangt, erzählt mir einer von euch was übers Pilum.“


    Centurio Spurius Siculus Celer verfolgte das Geschehen eine Weile, immer wieder pfeifend. Als er feststellte, dass die ersten Tirones vom vielen vor- und zurücklaufen etwas heftiger atmeten, beendete er mit einem Doppelpfiff die Übung.


    "In Ordnung, das war jetzt mal zum Warmmachen!", verkündete der Centurio. Er winkte einigen Legionären, die bereits etwas abseits Aufstellung genommen hatten. "Ihr bekommt jetzt mal lebendige Gegenspieler." Die Legionäre nahmen in zwei Reihen vor den Tirones Aufstellung. Sie trugen volle Rüstung, Scutum und stumpfe Übungsgladii. "Diese werten Herren hier" - der Centurio wies auf die Legionäre - "werden jetzt einen Feind simulieren. Sie werden auf eure Kampreihe eindreschen wie die finstersten Barbaren und ihr werdet unter diesem Druck das gerade Geübte nochmal durchführen. Mal sehen, ob ihr das dann auch noch so einfach schafft."


    Der Centurio sah die Tirones mit einem schadenfrohen Lächeln an. "Also los", kommandierte er. "Aufstellung! - Aaaaaachtung!"


    Pfiff.


    Die Legionäre legten los, prügelten auf die Schilde der Tirones, auf die Helme, stachen nach jedem Fuß, der sich zeigte.


    Pfiff.


    Die Gegner der Tirones begannen nun noch mehr Druck auf deren Reihe auszuüben. Sie brüllten, sie fluchten, sie beleidigten die Rekruten.


    Pfiff.


    Aus der Reihe der Legionäre traten jetzt an zwei Stellen Männer hervor, die hölzerne Haken bei sich hatten. Sie sollten Kampfäxte simulieren, die mancher Feind tatsächlich zum Einsatz bringen könnte. Mit diesen Haken attackierten sie nun die Schilde der Tirones und versuchten sie herunterzuziehen, so dass ihre Kameraden die entblößten Rekruten 'erledigen' konnten.


    Pfiff.


    "RUHE IM GLIED!", polterte der Centurio, dem natürlich auffiel, dass da noch jemand Redebedarf hatte. Er stemmte die Fäuste in die Hüfte und ließ seinen suchenden Blick über die Linie der Tirones schweifen, entdeckte jedoch keine Plappermäuler mehr. Schade.


    "Wir üben nun die Ablösung der ersten Reihe im Kampf durch die nachfolgenden Soldaten." Der Centurio hielt eine kleine Pfeife in die Höhe. "Der Centurio gibt sein Zeichen mit dieser Pfeife. Bei jedem Pfiff löst der Hintermann seinen Vordermann in der ersten Reihe ab. Der Vordermann tritt zurück und schiebt sich zwischen seinen Kameraden nach hinten durch, wo er vom Kampf pausieren und sich ausruhen kann." Celer ließ seinen eindringlichen Blick über die Rekruten schweifen, bevor er energisch erklärte: "Hierin liegt der Erfolg der römischen Legion! Der Legionär kämpft, besiegt einen, zwei, drei Feinde und kann dann durchatmen. Je mehr Männer in der Kampflinie stehen, desto länger ist eure Pause. Wichtig ist, dass der Hintermann immer genug Druck auf seinen Vordermann ausübt, so dass der Schildwall nicht wankt."


    Der Centurio hielt die Pfeife nun vor seinem Mund bereit. "In drei Gliedern aufstellen!", befahl er lautstark. "Bereitmachen!"


    Und dann ertönte der erste Pfiff. Und wieder ein Pfiff. Und nach einigen Augenblicken erneut. Der Centurio wollte sich erstmal ansehen ob die Burschen das Prinzip verstanden hatten, bevor er dann einen Kampf simulieren ließ.


    Sim-Off:

    Oh je. :D Die Lateinischen Kommandi und ihre Bedeutungen findest du übrigens hier. Dann brauchst du Google nicht zu bemühen.


    Die Übung bezieht sich auf die Taktik, die man in diesem Video sehr schön beobachten kann. Ob das historisch korrekt ist oder nicht, keine Ahnung. Ich find's aber cool und plausibel genug, um es hier einzubauen. 8)


    Centurio Spurius Siculus Celer sah den Tirones anfangs stirnrunzelnd zu. Er beobachtete angestrengt das Verhalten der Einzelnen sowie auch der beiden Gruppen als Ganzes. Nach kurzer Zeit kristallisierte sich bereits ein Führungscharakter auf jeder Seite heraus, der die Gruppen anspornte. Zu Celers Überraschung handelte es sich dabei in einem Fall um den nichtsnutzigen Matinier.
    "Wer hätte das gedacht?", bemerkte er zu sich selbst und sah hochzufrieden zu, wie die Gruppe des Matiniers mit einem gewaltigen Kraftakt ihre Gegner zersprengte.


    "Wohlan, Tirones. Das sah ja schonmal ganz ordentlich aus!", lobte der Centurio die erschöpften Männer. "Jetzt gönnt euch erstmal eine Pause, trinkt viel Wasser oder Posca und esst etwas, damit ihr mir nicht vom Fleisch fallt. Ich lasse dann zum erneuten Antreten blasen."
    Zufrieden ließ er seinen Blick über die Tirones schweifen und dampfte dann ab, um selbst seine Mittagspause zu genießen.


    **********


    Wenig später, nachdem die Rekruten essen und trinken konnten, gab der Tubicen das Signal zum erneuten Sammeln. Der Centurio wartete frisch und hochmotiviert auf die Rekruten, denen er die Anstrengung der vorangegangenen Übung zumeist noch ansah. "In aciem venite!", kommandierte er.


    "Das sieht für's erste ja gar nicht so schlecht aus", bemerkte der Centurio. "Wenn es einmal richtig eng wird, könnt ihr auch unter dem Scutum her die ungeschützten Füße eures Gegners treffen. Seid jedoch vorsichtig, denn euch kann es genauso gehen, wenn ihr nicht aufpasst. Seid also immer darauf bedacht, die Bewegungen des Feindes im Auge zu behalten, denn blind hinter dem Scutum Schutz zu suchen hilft euch auch nicht weiter."


    Mit dieser Information ließ Centurio Siculus die Männer noch einige Zeit weiter üben, dann unterbrach er den Übungskämpfe und ließ Wasser herumreichen. Als alle Rekruten versorgt waren, ließ er sie in Linie antreten:
    "In aciem venite!"


    "Wir üben jetzt den Kampf in Linienformation", verkündete der Centurio nun. "Achtet darauf, dass ihr Scutum an Scutum steht. Es dürfen keine Lücken frei bleiben. Wenn der Feind auf euch zu geprescht kommt, stellt einen Fuß nach hinten raus, um den Druck abzufangen. Rechnet damit, dass das Scutum zurückgeworfen wird und euch gegen den Helm prallen kann. Der Hintermann drückt immer gegen den Rücken des Vordermanns. So wird verhindert, dass der Schildwall einfach zusammenbricht, wenn jemand in der vorderen Reihe stolpert. Die Milites in der ersten Reihe passen außerdem auf, dass ihr Nebenmann nicht schräg von der Seite attackiert wird, wenn er abgelenkt ist."


    Das war eine ganze Menge Text, den die Tirones da zu schlucken hatten, weshalb Centurio Siculus jetzt lieber zügig zur praktischen Übung übergehen wollte. Er teilte die Reihe der Tirones mit seinem Vitis in der Mitte und befahl: "Tirones, in duobus aciebus venite! In duo ordines!", das heißt es sollten zwei Linien in je zwei Gliedern gebildet werden. "Ihr stellt euch nun gegenüber auf. Jede Linie drückt so lange gegen die andere, bis sie den Optio in ihrem Rück erreicht hat." Es war quasi Tauziehen für Soldaten. Als sich die Tirones voreinander aufgestellt hatten, befahl der Centurio: "Pergite!"


    Sim-Off:

    Ich hoffe es ist klar geworden, was das werden soll. Deine Entscheidung, ob dein Team gewinnt oder verliert. :D


    "Na, das klappt ja wunderbar!", flötete der Centurio Spurius Siculus Celer. Er hatte sich nun einige Zeit lang die Bemühungen der Tirones angesehen und nicht mit Kritik gespart. Mit dem Vitis verteilte er wie üblich ein paar kräftige Schläge, um nachlässige Rekruten auf schlechte Beinarbeit hinzuweisen und sein lautes Sprachorgan machte ihn auf dem ganzen Campus gut hörbar.


    "Tirones, state!", befahl der Centurio nun. "Also gut", begann er die nächste Übung. "Das Scutum ist groß genug, um euch ausreichend Schutz vor gegnerischen Schlägen und Stichen zu bieten. In der Schlachtlinie werdet ihr damit einen Wall bilden, den der Feind nicht zu überwinden vermag, wenn ihr euch nicht wie unfähige Weiber anstellt."


    Kurz musste er an seine eigenen Erlebnisse im Schildwall denken. Der Gesichtsausdruck des Centurios veränderte sich nur wenige Sekunden, in denen ein Schatten über seine Miene huschte. Kurz darauf war er jedoch wieder ganz der alte Schinder.
    "Stellt euch jetzt paarweise voreinander auf. Die soeben am Pfahl geübte Bewegung sollt ihr nun an einem Soldaten üben, der selbst einen Schild trägt. Denkt daran: Der Gladius ist optimal für den Nahkampf auf engem Raum ausgelegt. Ihr führt ihn stichartig rechts am Scutum vorbei oder über das Scutum von oben herab. So könnt ihr entweder die entblößte Seite eures Gegners oder sein Gesicht treffen. Ich will, dass ihr diese Bewegungen nun laaangsam übt. Immer abwechselnd sticht der eine von euch zu und der andere schützt sich mit dem Scutum. Und wehe, einer von euch Trotteln lässt sich hier direkt ein Auge ausstechen, immerhin sind das nur klobige Holzschwerter." Der Centurio warf einen Blick auf die Tirones, die sich bereitmachten und befahl dann: "Ausführen!" Nun schlenderte er zwischen den Paaren umher und besah sich die ersten Versuche.


    Es war ein Tag wie jeder andere im Castellum der Legio Secunda Germanica. Vom Tod des Kaisers war das Lagerleben nur in wenigen Punkten betroffen: Erstens herrschte absolute Ausgangssperre. Zweitens wurde im Allgemeinen häufiger exerziert als zuvor. Und drittens herrschte eine etwas angespanntere Stimmung, wenn es um die Ankunft von neuen Nachrichten ging. Abgesehen davon ging alles seinen gewohnten Gang. Centurio Spurius Siculus Celer hatte deshalb für heute den ersten Übungsmarsch angekündigt, zu dem die Tirones vorerst 'nur' in voller Rüstung ohne Waffen und ohne Schild antreten sollten. Bis auf Potitus Antonius Caesulenus. Der nahm gleich mit vollem Marschgepäck teil.


    Der Centurio hatte den Tirones seiner Centuria befohlen sich an der Porta Praetoria bei Sonnenaufgang einzufinden und wartete nun am Wachhaus auf ihr Eintreffen. Noch war es zu dieser Tageszeit unangenehm kühl und diesig, so dass manche Tirones mit Focale oder Feminalia antraten. Die hartgesotteneren Kameraden musterten sie dafür allerdings mit offen gezeigter Belustigung oder spotteten gleich laut darüber.


    Centurio Spurius Siculus Celer marschierte der vierten Centuria der zweiten Cohors voran. Unter den Offizieren hatte sich bereits herumgesprochen, dass es Gerüchte über das Ableben des Kaisers gab. Der nun urplötzlich einberufene Appell schien die Gerüchte zu bestätigen und war geeignet die Sorgen der Soldaten zu verstärken. Natürlich fürchteten manche der altgedienten Männer sich davor, schon wieder zu einem Feldzug auszurücken. Insbesondere die Soldaten, die kurz vor ihrer ehrenhaften Entlassung aus der Legion standen, wollten natürlich nicht noch einmal kurz vor dem Ziel ihr Leben riskieren. Unter den frisch rekrutieren Männern breiteten sich natürlich ähnliche Ängste aus. War der Kaiser wirklich tot? Würde es Krieg geben? Mussten sie kämpfen, so kurz nach ihrer Einschreibung? Sie hatten ja noch nie einen echten Kampf erlebt!


    Die Offiziere und Unteroffiziere gaben ihr Bestes, um jegliche negativen Gefühlsregungen der Soldaten zu unterdrücken, indem sie ihre Männer eiligst zusammentrieben und in strammem Schritt auf den Campus führten. Ein besonderes Auge hatte Centurio Siculus dabei auf seine Rekruten, unter denen sich auf Licinius, Matinius und Antoninus befanden. Die ganze Centuria kam jedenfalls schließlich recht nah am Podest stehen, auf dem der Legatus Legionis und seine Stabsoffiziere Aufstellung genommen hatten.


    Centurio Spurius Siculus Celer schleifte die Tirones in den Tagen und Wochen seit ihrem Eintritt in die Legion nach sämtlichen Regeln der Kunst. Bevor einer von den Burschen überhaupt eine Waffe in die Hand bekam, schickte er sie Runde um Runde zum Laufen, manchmal mit Taschen voller Steinen auf dem Rücken, manchmal einfach nur in voller Rüstung. Anderntags wiederum mussten die Rekruten in kleinen Gruppen schwere Baumstämme um die Wette schleppen, während der Centurio sich gelegentlich auch einfach nur für Liegestütz, Kniebeugen oder Hampelmänner entschied. Darauf folgte allgemeines Exerzieren. Die Rekruten exerzierten sich sozusagen die Beine in den Bauch, denn Spurius Siculus Celer legte viel Wert darauf, dass die Männer hart gedrillt wurden und eiserne Disziplin erlernten.


    Aber wie angekündigt, startete auch der Umgang mit Übungswaffen sehr bald. Der Centurio ließ die Männer also nach den Aufwärmübungen in Linie antreten. Sie hatten ein schweres Scutum und einen ebenfalls besonders schweren Gladius in die Hand gedrückt bekommen. Vor den Tirones befand sich eine Reihe dicker Baumstämme, die senkrecht in den Boden gerammt worden waren und schon etliche Übungsspuren aufwiesen.


    "Tirones", richtete der Centurio das Wort an seine Jungs. "Ihr dürft euch heute erstmals in der Bekämpfung toter Bäume beweisen!" Über seinen Witz grinste Celer und stapfte nun mit großen gemächlichen Schritten vor der Linie der Rekruten hin und her.
    "Ich zeige euch heute die Grundlagen des Kampfes mit Scutum und Gladius. Wie ihr wisst, ist der Gladius eine Stoßwaffe. Optio, zeig es ihnen!"


    Einer der Unteroffiziere, die Centurio Siculus als Ausbildungshelfer dienten, trat vor. Er trug die selbe Kampfmontur wie die Tirones und stellte sich so hin, dass die Rekruten ihn gut beobachten konnte. Er nahm Kampfhaltung an, indem er das linke Bein voranstellte, das Scutum schützend vor sich hielt und den Gladius mit der Rechten aus der Scheide zog. Dann machte er einmal eine schnelle Stoßbewegung mit dem Gladius in Richtung eines imaginären Gegners, bei der er das Scutum nur ein winziges Stück zur linken Seite wegbewegte.


    "Seht genau hin! Schnell zustoßen, dann das Scutum wieder als Deckung hochnehmen. Optio, wiederholen!" Der Unteroffizier wiederholte die Stoßbewegung noch drei weitere Male.
    "So, ihr habt gesehen, wie es funktioniert. Postiert euch vor diesen Holzstämmen und übt die Bewegung ein. Wenn es euch hilft, brüllt bei jedem Stoß, wenn ihr ordentlich Kraft in die Bewegung legt. Ich will euch verdammt nochmal schwitzen sehen vor Anstrengung!"


    Sim-Off:

    Äh, richtig. Hätte ich Startfeld 58 erwähnen sollen? :D
    Ihr habt's jedenfalls auch so korrekt erkannt.


    Centurio Spurius Siculus Celer beobachtete mit zusammengekniffenen Augen die Bewegunen der Tirones. Wieder gab es einige, die den Gleichschritt nur mit äußerster Konzentration beibehalten konnten. Siculus heizte ihnen kräftig ein und hoffte, dass das genügen würde um ihre Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten.


    Als er die Rekruten schlussendlich erneut stoppen ließ, baute der Centurio sich vor den schnaufenden, schwitzenden Männern zu voller Größe auf, stemmte die Fäuste in die Hüfte und hielt seine Standardansprache über das Ausbildungsprogramm der kommenden Wochen: "Wie ich sehe, schnauft ihr schon recht ordentlich. Tirones, es wird nicht dabei bleiben. Ihr habt gerade einen Vorgeschmack auf das bekommen, was euch in den nächsten zwölf Wochen der Grundausbildung erwartet. Exerzieren, Exerzieren, Exerzieren! DAS steht auf dem Plan. Ich werde euch zeigen wie viel Anstrengung eure schmächtigen Körper ertragen und am Ende werdet ihr selbst erstaunt sein, was ihr aushaltet!"


    Zufrieden über diese kleine Predigt konnte der Centurio nicht umhin kurz zu schmunzeln, bevor er weiter blökte: "Also, meine Damen. Ab Morgen heißt es: Bei Sonnenaufgang angetreten! Ihr erscheint ab jetzt täglich in voller Rüstung, lasst aber Gladius und Scutum in der Unterkunft. Wir haben besondere Übungswaffen für euch."
    Hierauf musterte er seine Rekruten einen Moment um zu ergründen, ob die Burschen auch alle verstanden hatten, was er sagte. Er kam zu dem Schluss, dass das wohl der Fall war, und nickte zufrieden.


    "Wunderbar, dann kann es ja jetzt weitergehen!", verkündete der Centurio fröhlich und führte den Drill fort. Die Tirones wurden also noch etliche Male über den Exerzierplatz geschickt, bis der Centurio der Meinung war, dass sie erschöpft genug waren. Er entließ die müden Rekruten daher in ihre Unterkünfte, wo sie etwas Essen sollten und - da war der Centurio sich verdammt sicher - daraufhin völlig K.O. auf ihre Pritschen fallen würden.


    Sim-Off:

    Korrekt. Matinius Cicero, marschierst du noch mit? Ich gehe einfach mal davon aus, dass du noch dabei bist. ;)


    Centurio Spurius Siculus Celer war halbwegs zufrieden mit der Exerzierleistung, die seine Tirones ablieferten. Sie marschierten beinahe ausschließlich im Gleichschritt und es gab nur wenige Deppen, die ihrem Vordermann in die Hacken traten und so die ganze Reihe ins Stolpern brachten. Der Centurio korrigierte etwaige Ungereimtheiten gewissenhaft mit seinem Stock. Insbesondere als die Rekruten angehalten und eine Linie gebildet hatten, schlug Celer hier und dort kräftig zu, um den jungen Burschen Disziplin und Strammstehen beinzubringen.


    "Das klappt ja sogar schon ganz gut, verdammt nochmal!", sprach er ein vermeintliches Lob aus, das dem ein oder anderen Tiro ein skeptisches Stirnrunzeln entlockte. "Also dann, weiter im Takt. Vorwärts, meine Damen!


    Tirones aequatis passibus pergite! Ad dextram pergite! Unus - duo - tres - quattuor. Ad sinistram pergite! Unus - duo. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres - quattuor. Consistite! Retro pergite! Unus - duo. Consistite!"

    Zitat

    Original von Sisenna Licinius Calvus



    Spurius Siculus Celer hörte sich erst Calvus' Ausführungen an und bekam sodann auch Caesulenus' etwas dünnere Antwort zu hören. Er schnaubte hörbar, rieb sich über den Nasenrücken und ließ schließlich sein lautes Organ für alle Tirones gut hörbar erklingen: "Ganz Recht, die Legion hält die Ordnung aufrecht und verteidigt das gloreiche römische Reich gegen die stets auf Beute lauernden Feinde! Wir hier in Germania Superior müssen stets gewappnet sein gegen Banditen und Plünderer, die sich am römischen Wohlstand vergreifen wollen!"


    Der Centurio begann, vor den Tirones auf und ab zu marschieren, während er seine Lehrrede hielt.
    "Was die Ausrüstung angeht, vergesst nicht das wichtigste: Das Cingulum! Dieser Gürtel ist euer Erkennungszeichen, wenn ihr ohne Rüstung zum Beispiel in der Stadt unterwegs seid. Ihr werdet bald merken, dass euch der Pöbel ganz anders begegnet, wenn er euch als Soldaten des Exercitus Romanus erkannt hat."
    Ein hämisches Grinsen konnte der Centurio sich bei diesem Kommentar ausnahmsweise nicht verkneifen.
    "Naja, der Rest war jedenfalls richtig. Ich zeige euch im Laufe der Woche, wie ihr mit all dem umgeht, ohne euch selbst zu verletzen."


    Zitat

    Original von Potitus Antonius Caesulenus


    Zu Caesulenus' kurzer Erklärung sagte Centurio Siculus: "Die Legionsreiterei sind unsere Melder, korrekt. Dass die Jungs unsere Vorhut stellen, geht mit Aufklärung einher. Für den Flankenschutz allerdings kommt häufiger eine berittene Kampfeinheit wie die Ala II Numidia zum Einsatz. Die sind stärker und auch zahlreicher als unsere Kavallerie. Davon mal abgesehen...", hier blieb der Centurio nun vor Caesulenus stehen und fixierte den Tiro mit grimmiger Miene, "...scheinst du ja ein ganz witziges Kerlchen zu sein, eh? Optio, wie war noch gleich sein Name?"
    Optio Marcus Marius Madarus warf prompt den Spitznamen in den Ring und bekam von seinem Centurio dafür ein anerkennendes Nicken.
    "Ah, Tiro Pickelpitz also! Pickelpitz, ein Reiter braucht ein Pferd. Genauso wie ein Legionär seine Füße braucht. Wir werden übermorgen unseren ersten Übungsmarsch vornehmen. Du wirst dabei als einziger die volle Marschausrüstung tragen!"


    Nach dieser Ansage wandte der Centurio sich von Caesulenus ab und sprach wieder eine Spur lauter zu allen versammelten Tirones: "So, jetzt hört mal her! Einige von euch Waschweibern brennen sicherlich schon darauf, mit dem Gladius herumzufuchteln und sich in voller Montur lächerliche Kämpfe zu liefern. Daraus wird heute nichts! Ich habe euch euer Scutum mit herbringen lassen, weil ich erst einmal will, dass ihr mit eurer Ausrüstung im Alltag umzugehen lernt. Wir werden jetzt also zweierlei Dinge gleichzeitig üben.
    Erstens: Das Marschieren! Und zweitens: Das Scutum dabei zu tragen! Denn täuscht euch nicht, diese Dinger sind schwer. Wer sich also einbildet hier mit seinen mickrigen Ärmchen zu bestehen, der kann gleich wieder nach Hause zu Mutti kriechen. Ich will, dass ihr Oberarme wie Stiere bekommt und euren Schild im Notfall mit dem kleinen Finger hochheben könnt. Und bevor einer von euch jetzt dumme Fragen stellt: Keine Sorge, um die Muskeln in eurem rechten Arm kümmern wir uns noch früh genug!"


    Nach dieser Ansage erklang dann auch der Befehl, der die Rekruten in Marschbereitschaft versetzen sollte: "Tirones in agmen venite!"


    Nochmal holte der Centurio tief Luft und rief, während er die halbwegs gerade Kolonne per Stock wieder in Form bringen musste: "Ihr werdet jetzt das Marschieren im Gleichschritt lernen. Gleichschritt bedeutet, dass ihr alle mit dem linken Fuß zu marschieren beginnt und im selben Tempo wie eure erbärmlichen Kameraden vorangeht. Wenn es 'ad dextram' und 'ad sinistram' heißt, schwenkt ihr in die entsprechende Richtung um. Wenn das Kommando 'consistite' und 'retro' ertönt, macht ihr auf der Stelle kehrt und marschiert nach entsprechendem Befehl in die entgegensetzte Richtung zurück. Gut, dann ist ja alles klar." Der Centurio trat ein paar Schritte zurück und holte noch einmal tief Luft...


    Sim-Off:

    Wir setzen das Exerzieren jetzt auch praktisch um. Ihr startet in Feld 64 und blickt nach oben. Für jeden Anzähltakt des Optios rückt ihr ein Feld vor. Und natürlich befolgt ihr seine Befehle.
    Ich darf hierzu auf diese Übersicht lateinischer Begriffe hinweisen, die sich für euch vielleicht als hilfreich erweist.


    Beispiel: "Aequatis passibus pergite! Unus - duo - tres - quatuor. Ad dextram pergite! Unus - duo. Consitite!" Dann seid ihr vier Felder vorgerückt (24) nach rechts gedreht und noch zwei vor und daher auf Feld 26, Blick auf Feld 27 gerichtet.





    "Tirones aequatis passibus pergite! Unus - duo - tres. Ad dextram pergite! Unus - duo - tres - quattuor. Ad dextram pergite! Unus - duo. Consistite!"


    Sim-Off:

    Wie gesagt, Start auf Feld 64. Wo steht ihr jetzt und wohin seht ihr? Wer als erster schreibt, hindert die anderen nicht daran auch ihr Feld zu nennen, besonders wenn er sich vielleicht verzählt hat. ;)


    Tiro Matinius Cicero brachte zur Überraschung des Centurios Spurius Siculus Celer doch tatsächlich eine ganz brauchbare Antwort heraus. Der Centurio nickte grimmig, verschränkte die Arme vor der Brust und sagte: "Na geht doch."


    "Wenn du dich in Zukunft genauso klug anstellst, schaffst du's vielleicht sogar mal zum Legionär", spottete er und grunzte abfällig.


    Daraufhin überlegte der Centurio kurz, was er nun fragen wollte. Er kam zu dem Schluss, dass er nun einfach ein paar weitere Standardfragen abspulen würde. Er sah zuerst Licinius Calvus an und fragte: "Wo wir nun also vom Signifer und dem Aquilifer gesprochen haben, kommen wir mal zu euch und euren Kameraden. Du da, Tiro, was sind eure Aufgaben und was für Ausrüstung habt ihr zur Verfügung, um sie zu bewältigen?" Womit der Centurio natürlich meinte: 'Falls ihr einmal Legionäre werdet'.


    An Antonius Caesulenus gewandt fragte er daraufhin: "Und du, Tiro, erklär mir was unsere Reiterei für Aufgaben hat und welche Ausrüstung diese Burschen dafür benutzen!"

    Sim-Off:

    Weil der Optio leider zeitliche Schwierigkeiten hat, mache ich hier jetzt mal weiter.


    Zitat

    Original von Sisenna Licinius Calvus
    Ähm Optio. Zur ersten Frage, ist es der Signifer? Wenn ja, so trägt dieser auch das Feldzeichen. Zu deiner zweiten Frage, nun ja, er bekommt wohl eine auf`s Maul...


    Zitat

    Original von Potitus Antonius Caesulenus
    Ähm, ich würde mich Calvus Meinung anschließen.



    Centurio Spurius Siculus Celer hatte sich auf dem Campus eingefunden, kurz nachdem sein Optio die Tirones auf ihre erste Laufrunde mitgenommen hatte. Einige Zeit lang hatte er den Optio bei der Ausbildung beobachtet. Als Marcus Marius Madarus schließlich dazu überging, die Tirones auf ihr Wissen über die Legion zu testen, trat der Centurio hinzu und schaltete sich ein:


    "Richtig, Tiro. Der Signifer verwaltet die Truppenkasse. Darüber hinaus hat er die Ehre, das Feldzeichen seiner Centurie oder Cohorte ins Feld zu führen."


    Mit einem äußerst strengen Blick sagte er sodann: "Und ein Tiro, der die Befehle seines Vorgesetzten nicht befolgt, der muss mit Strafe rechnen. Und zwar mit Prügelstrafe, auch das habt ihr Bürschchen sehr richtig erkannt. Laut dem Codex Militaris haben wir das Recht dazu und das werden wir auch nutzen."


    Um mit der Fragerei fortzufahren, wandte der Centurio sich wieder an alle Tirones: "Welche Arten von Feldzeichenträgern gibt es noch in unserer Legion? Hm?" Hierbei sah der Centurio insbesonder Marcus Matinius Cicero an. Vielleicht kam von dem ja einmal etwas Sinnvolles.



    Hier absolvieren die Tirones


    Sisenna Licinius Calvus,
    Potitus Antonius Caesulenus
    und
    Marcus Matinius Cicero


    unter der Anleitung und Aufsicht von


    Centurio Spurius Siculus Celer (NSC)
    sowie
    Optio Marcus Marius Madarus


    ihre Grundausbildung


    Ausbildungsplan:



    Grundausbildung - Sisenna Licinius Calvus


    I. Einführung und allgemeines Exerzieren >>>


    II. Kampf- und Waffenübungen


    - Scutum und Gladius
    - Pilum


    III. Formationen


    - Linie
    - Testudo
    - Kavallerieabwehr
    - Keilformation


    IV. Übungsmärsche, Manöver, Schwimmen


    - Marsch mit vollem Gepäck
    - Gewaltmarsch


    - Lagerbau


    - Furten und Flussüberquerung
    - Schwimmen



    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend



    Grundausbildung - Potitus Antonius Caesulenus


    I. Einführung und allgemeines Exerzieren >>>


    II. Kampf- und Waffenübungen


    - Scutum und Gladius
    - Pilum


    III. Formationen


    - Linie
    - Testudo
    - Kavallerieabwehr
    - Keilformation


    IV. Übungsmärsche, Manöver, Schwimmen


    - Marsch mit vollem Gepäck
    - Gewaltmarsch


    - Lagerbau


    - Furten und Flussüberquerung
    - Schwimmen



    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend



    Grundausbildung - Marcus Matinius Cicero


    I. Einführung und allgemeines Exerzieren >>>


    II. Kampf- und Waffenübungen


    - Scutum und Gladius >>>
    - Pilum


    III. Formationen


    - Linie >>>
    - Testudo
    - Kavallerieabwehr
    - Keilformation


    IV. Übungsmärsche, Manöver, Schwimmen


    - Marsch mit vollem Gepäck
    - Gewaltmarsch


    - Lagerbau


    - Furten und Flussüberquerung
    - Schwimmen



    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend


    Sim-Off:

    Ich werde regelmäßig den Stand eurer Ausbildung aktualisieren. Zur besseren Übersicht werde ich nach jedem absolvierten Teil einen Link einfügen, falls ihr mal etwas nachlesen wollt.
    Eventuell werden für bestimmte Ausbildungsabschnitte neue Threads eröffnet, insbesondere für Märsche oder den Lagerbau.
    Alles, was ihr für die Ausbildung wissen müsst, findet ihr übrigens in unserer Theoria Romana unter Exercitus Romanus.


    Centurio Spurius Siculus Celer führte das junge Gemüse vom Horreum zurück in ihre Unterkunft. Dort angekommen, bedeutete er den Tirones zu warten und stapfte gut hörbar über den hölzernen Gehsteig, der vor jeder Unterkunft verlegt war, um bei schlechtem Wetter das Gehen auf festem Untergrund zu ermöglichen. Bei Marius Madarus' Contubernium angelangt, hörte er bereits eine gesellige Runde, in die er ganz unbekümmert hereinplatzte.


    "Legionarius Marius, meinen Glückwunsch. Du bist wieder Optio. Ich habe hier drüben ein paar Frischlinge, die ahnungslos in die Luft gucken. Zeig ihnen, wo sie ihr Zeug verstauen und sorge dafür, dass sie morgen früh kurz nach Sonnenaufgang in voller Rüstung auf dem Campus stehen. Du auch, denn du wirst mir bei ihrer Ausbildung helfen. Klar soweit?"


    "Na also", zeigte Centurio Spurius Siculus Celer sich zufrieden, als endlich alle ihre Wachstafel unterzeichnet und ihre Ausrüstung entgegen genommen hatten. "Jetzt passt gut auf, ich erkläre euch wie man den Krempel vernünftig zusammenpackt. Wer jetzt nicht zuhört, kriegt echte Schwierigkeiten beim ersten Übungsmarsch!"


    Centurio Siculus stellte sich etwas mittig zwischen die drei Tirones und zeigte jeweils auf die Gegenstände, wenn er sie benannte. "Töpfe, Pfannen, und ähnliche größere Gegenstände bindet ihr entweder direkt an die Tragestange oder packt sie in das Tragenetz. Den Sack füllt ihr mit Kleinkram, den ihr mit euch herumschleppt: Rasiermesser, Löffel, persönliche Gegenstände und so weiter.
    Das Scutum wird mit diesen Trageriemen über die Schultern geschnallt. Die Tragestange könnt ihr dann bequem auf dem Rand des Scutums abstützen. Den Helm könnt ihr allerdings nicht aufsetzen, wenn ihr das Scutum umgeschnallt habt, passt einfach nicht. Den müsst ihr euch dann um den Hals binden, so dass er vorn auf der Brust aufliegt."

    Er besah sich kurz die Versuche der Tirones, die Anweisungen umzusetzen, bevor er anmerkte: "Achja, den Brustpanzer solltet ihr dabei natürlich schon umgeschnallt haben, ebenso wie Pugio und Gladius am Schwertgürtel befestigt sein sollen."


    Der Centurio grinste süffisant. "Jetzt macht mal hinne, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Ach und keine Sorge: Das ganze Gerümpel tragt ihr natürlich nicht ständig mit euch herum. Das wird nur auf Feldzügen und Verlegung der Legion notwendig. Ist damit alles klar?"



    Sim-Off:

    1. Wie ihr das Gerödel vernünftig tragt, könnt ihr auch nochmal im entsprechenden Wiki-Artikel in unserer Theoria Romana nachlesen.


    2. Ihr könnt hier noch weiterschreiben, parallel fange ich schonmal mit eurer Grundausbildung an. Die beginnt in eurer Unterkunft mit dem Morgenappell.


    3. Um nicht den Überblick zu verlieren, empfehle ich euch übrigens (falls ihr das nicht sowieso schon tut) die Benutzung der Baumstruktur (siehe Profil - Einstellungen editieren - Anzeigemodus für Beiträge).
    Wenn ihr dort jeweils den -Button benutzt, könnt ihr verschiedene Erzählstränge gut auseinander halten.
    Mit dem -Button könnt ihr dagegen einen neuen Erzählstrang in einem Thema eröffnen.
    Die verschiedenen Stränge sind gut zu unterscheiden anhand ihrer Überschriften. Die Baumstruktur wird euch besonders in eurer Unterkunft helfen, um nicht durcheinander zu kommen und um verschiedene Zeitebenen zu unterscheiden.


    Centurio Spurius Siculus Celer nahm bequeme Haltung an.


    "Tribunus, ich möchte Legionarius Marcus Marius Madarus zur Beförderung zum Optio vorschlagen." Er räusperte sich. "Marius war schon einmal Optio. Er wurde in Rom während des Feldzugs befördert, jedoch wieder degradiert aufgrund ungebührlichen Verhaltens. Hat sich in einer Taverne deftig an einer Schlägerei beteiligt." Der Centurio rümpfte missmutig die Nase bei der Erinnerung daran. "Allerdings brauche ich einen harten Hund, der die vielen Tirones in meiner Centuria schleifen kann. Legionarius Marius ist so ein harter Hund. Ich würde ihn gern als Optio zur Ausbildung in meiner Centuria wissen. Aber ohne Verwaltungsaufgaben, denn Lesen und Schreiben ist nicht seine Stärke."


    Centurio Spurius Siculus Celer betrat nach kurzem Klopfen das Officium des Stabsoffiziers, der unter anderem für seine Cohors zuständig war. Nachdem er drei neue Tirones für seine Centuria zugeteilt bekommen hatte, waren seine Möglichkeiten langsam ausgereizt. Er hatte einen ganzen Haufen Tirones bekommen in den letzten Wochen und ihm fehlte ein zusätzlicher Optio für die Ausbildung. Den wollte er jetzt erbitten.


    "Tribunus Angusticlavius Vibienus", grüßte der Centurio und salutierte zackig vor dem Stabsoffizier. "Bitte um Erlaubnis ein Beförderungsgesuch vorbringen zu dürfen."

    Von mir aus können wir. Centurio Scaevola runzelte die Stirn. Seine Zähne knirschten. Am liebsten würde er diese Wichten jetzt gleich eine erste Lektion im Meldung machen geben. Aber erstens waren diese Kerle soeben einer anderen Centurie zugeteilt worden, so dass sie das Problem seines Kollegen von der IV. Centuria waren. Und zweitens wollte er keine Zeit mehr damit verlieren, große Reden zu schwingen. Sie eierten jetzt schon lange genug im Lager herum. Wurde Zeit, dass diese Burschen in ihre richtige Unterkunft kamen und ihre Ausrüstung abholten.


    Also nickte er nur, schnaubte verächtlich und stapfte wieder los, um die Tirones zu ihrer neuen Unterkunft zu führen.