Beiträge von Sextus Germanicus Sollianus

    Dieser scherte sich jedoch nicht sonderlich um das, was ihm da folgte. In Gedanken war er beim Ausgang und er überlegte, ob nicht sogar ein Abstecher in die Casa nett wäre. Aber da Sedi dabei war, würde er wohl nicht mehr auf die kleine Rothaarige alleine stoßen. Also hing er einfach erst mal nur seinen Gedanken nach und bemerkte erst, als dieser fast gleich auf war, dass er einen Begleiter hatte. "Na? Genug gehampelt?"

    Er sah seinem was auch immer einen Moment bei seinem Gehampele zu und schmunzelte. "Na holst mich dann schon ein, ja?" Mit den Worten begann er einen langsamen Trab um die Muskeln auf Vordermann zu bringen. Erst mit der zweiten Runde wurde er etwas schneller und seine Arme schwangen rhytmisch an den Seiten mit. Nach dem ganzen Geeiere in der Formation war das sogar ziemlich entspannend irgendwie.

    "Keine so großen Würfelspieler?" Er horchte auf. "Vielleicht sollten wir dann um Geld spielen," grinste er frech. "Na lass mal sehen, ob die Würfel zu gebrauchen sind." Er besah sie sich und nickte. "Gut, kann man mit arbeiten. Was haltet Ihr davon, wenn wir Morgen nach der Ausbildung um Ausgang bitten? Oder überhaupt die Tage?"

    Er konnte nicht anders, er musste lachen. Dennoch sprach er freundlich. "Ohne Tunika, dummes Ding," meinte er und trat dann auf sie zu. "Komm, ich helfe Dir sie auszuziehen." Er sah sie an, ihr sogar direkt in die Augen, während seine Hand schon an der Fibel waren und begannen sie zu entkleiden. "Nun ist es ganz nass," meinte er in einem leicht tadelnden, aber auch amüsierten Ton und entkleidete sie gänzlich. Eine lange Weile musterte er dann nur beeindruckt ihren Körper und meinte dann: "Du gefällst mir!" Dann legte er die Tunika an den Rand und nahm ihre Hand. "Komm, ich zeige Dir, was Du machen musst."

    Er trottete brav seinen weg und hörte die Anweisung des PPs, reagierte aber nicht anders drauf als vorher, da es ja Sedi betroffen hatte. In Gedanken fragte er sich, wen er als Nächstes auf dem Kieker haben würde und schloß mit sich selbst Wetten darüber ab. Die Quoten standen gut und die Wahrscheinlichkeit wohl auch.

    Wie jedem normalen Menschen drängte es natürlich auch einen Germanica dorthin, wo selbst der Kaiser zu Fuß hingeht, wenn auch wohl in angenehmere Räumlichkeiten als hier. Dem Drange folgend trat er auf die Latrinen hinzu und machte es sich bequem um sich dem entleerenden Werk hinzugeben.
    Da dieses sich scheinbar als ein etwas Längeres zu manifestieren gedachte, nutzte er die Zeit einmal müßig seinen Gedanken hinterher zu eilen und sich ihnen dann hinzugeben und ein wenig abwesend fast saß er da und vollbrachte sein Werk.

    Er hob eine Braue. Besonders helle schien sie nicht zu sein. Aber das war ihm gerade nciht mal wichtig. "Fein, Du hast es gefunden," sagte er mit gutmütigem Spott. "Hast Du schon mal jemanden gebadet?" Wollte er wissen und betrat den Raum. "Na komm schon, ich beisse nicht!" Noch nicht zumindest, dachte er grinsend. Während er so weiter ging, entledigte er sich seiner Kleidung und streckte sich. Alles war da was gebraucht wurde, da hatte der Sklave wohl schon für gesorgt, sehr fürsorglich. "Nun komm schon, Rotschopf," sagte er fast sanft und winkte sie näher, während er dann langsam ins Wasser stieg. "Komm rein!"

    "Cherusker?" fragte er amüsiert? "Der Erzfeind der Römer seit Arminius." Er musterte sie unverhohlen aber freundlich. "Nun Mädchen, wo ist das Bad? Ich bin neu hier und kenne mich nicht aus. Bring mich hin und dann sehen wir, was Du tun sollst." Und ich weiss da schon einiges, dachte er so bei sich. So ein bisschen hier und da und dann mal sehen, was passiert.

    Marschieren, marschieren, wir marschieren in einem Fort, dachte er sich im Kopfe und versuchte sich auf die Befehle zu konzentrieren. Zwischendurch empfand er es als Leichter mit einer kaum merklichen Verzögerung den anderen einfach zu folgen. Doch zwischendurch konzentrierte er sich weiter auf die Befehle:
    Marschieren, eins, zwei, drei, vier, die Schuhe klackten auf dem Boden im Gleichschritt, hier und da ein kleiner Mißton. Stehen bleiben und plötzlich für einen Augenblick Ruhe ehe sich alle mehr oder minder im Gleichklang nach rechts drehten und wieder weitermarschierten. Und eins, und zwei, und drei und vier und wieder eins, und wieder zwei und wieder drei und noch mal die vier. Er seufzte und wäre fast aus dem Tritt gekommen, weil er sich auf den Vordermann konzentrierte, der ebenfalls fast aus dem Tritt kam. Leise grummelnd konzentrierte er sich wieder auf das Gebrüll des PPs. Wieder nach rechts gewendet und marschiert. Noch zwei Mal und der Kreis war voll.
    Viermal zählte er noch bis vier und er verfiel wieder in den Trott, der ihn vorher fast aus dem Tritt gebracht hatte, aber er bemühte sich wenigstens nicht ganz abzuschalten und irgendwie kam er auch heile bis zum nächsten Punkt, wo ihnen das Anhalten befohlen wurde.
    Irgendwie ermüdete das, fand er. Nicht körperlich, geistig.

    Einen Moment sah er sie erstaunt an. War das das, was er dachte gehört zu haben? Er kramte in seinem Gedächtnis. Seit 8 Jahren hatte er die Sprache nicht mehr gehört und nie gut beherrscht, aber da er in Germanien aufgewachsen war, nahe der Grenze, hatte er wohl schon noch ein bisschen drauf. So antwortete er auf germanisch, mit eindeutig lateinischem Akzent: "Ja, ich weiss, dass Dich ein Sklave geschickt hat. Du sollst mir beim Baden helfen." Er legte den Kopf schief. Meine Herren, die war ja mehr als schnuckelig. "Von wo kommst Du?"

    Er fühlte sich einen Moment ertappt, zuckte dann aber innerlich mit den Schultern und überlegte schnell. "Priceps Prior, letztlich dürfte es abhängig von den äusseren Gegebenheiten sein. Ist der Weg zu schmal um mit mehr als zwei Leuten nebeneinader zu gehen, muss bereits beim fünften die dritte Reihe eröffnet werden. Ist er reit genug, erscheint es mir sinnig beim neunten diese zu eröffnen. Die Gruppe bleibt flexibel dabei und kann schnell auch in alle Richtungen agieren." So sah er es zumindest.

    Er stand erst einmal nur still und hörte zu. Das waren Dinge, von denen er nicht viel Ahnung hatte, man könnte auch behaupten, gar keine. Eine nette kleine Prügelei, ja, kein Thema. Laufen bis zum Abwinken, theoretisch auch. Aber so was? Nie was mit zu tun gehabt. Wobei das, was Sedi sagte ziemlich logisch klang.