Beiträge von Sextus Germanicus Sollianus

    Seufz, dachte er so bei sich. Vielleicht hätte er doch erst noch mal in einen der Tempel gehen sollen und sich den Freuden der Erleichterung hingeben sollen. Das hier versprach ein stieseliges, freudloses Leben zu werden. Hoffentlich gabs wenigstens ab und zu Ausgang, dass er sich in der Richtung ein bisschen austoben konnte, um wenigstens etwas Spaß noch am Leben zu haben. Ach was, Solli, lass Dich nicht unterkriegen.
    Stattdessen richtete er sich zu voller Größe auf, die nicht so übermäßig war, zumindest im Vergleich zu denen, aus seiner Heimat, aber doch zwei oder drei Zentimeter mehr aufwies als bei den meisten Römern und sagte. "Jawohl, Princeps Prior! Du wolltest noch den Eid von mir," fügte er dann an und wagte sich bewusst weit raus, indem er ihm das hinstellte. "Mache ich mich dann mal am Besten, mit Deiner Erlaubnis auf den Weg!"

    Zitat

    Original von Decima Lucilla
    "Ich werde den Tabellarius persönlich instruieren." grinst Lucilla und nimmt den Brief und das Geld entgegen. "Kann ich denn sonst noch etwas für dich tun? Mhm, eine Wertkarte wolltest du ja nicht. Viel mehr bieten wir dann auch gar nicht." Sie blickt auf den Brief, dann wieder auf. "Sag mal, du warst doch sicher schon in der Casa Germanica, oder? Ist Avarus schon wieder aus Germania zurück?"


    Sim-Off:

    Überwiesen :)


    Er lachte leicht. "Ich danke Dir," meinte er und zwinkerte ihr zu. "Nein, ich denke eine Wertkarte würde momentan auch mein Budget überschreiten. Ich habe zwar noch etwas in der Hinterhand als Erbmasse meiner Eltern, aber da muss man ja nicht unbedingt ran, ne?" Er grinste spitzbübisch und meinte dann nachdenklich. "Ich habe gehört, er seit heute oder gestern angekommen, oder war es erwartet worden?" Nachdenklich kratzte er sich das Kinn. "Naja, jedenfalls hab ich ihn noch nicht gesehen, falls ich ihn nach all den Jahren überhaupt noch wiedererkennen würde," meinte er und zeigte tatsächlich ein klein wenig Verlegenheit, ein seltener Anblick seinerseits.

    Uppsala, naja, konnte ja mal vorkommen. So oft hatte er noch nicht mit Militärs zu tun gehabt. "Verzeih, wird nicht mehr vorkommen," erwiederte er und meinte noch. "Ich bin sicher, dass die Anrede dennoch irgendwann stimmen wird." Dabei setzte er einen Moment ein Lausbubenlächeln auf, ehe er ernst die Frage beantwortete, die darauf folgte. Er hatte nicht umsonst eine gute Ausbildung genossen und konnte solche Fragen deshalb auch aus dem Stegreif beantworten, wenn er sie sich vielleicht auch nicht immer zu eigen machte.
    "Auctoritas: Authorität. Das Wissen um den eigenen sozialen Status, basierend auf Erfahrung, Pietas und Industria.
    Comitas: Humor. Der allgemeine Umgang. Freundlichkeit, Offenheit, Höflichkeit.
    Clementia: Milde. Das ruhige überlegte, milde Handeln.
    Dignitas: Würde. Der Sinn für das Selbstvertrauen, die persönliche Ehre.
    Firmitas: Stärke. Die geistige Stärke, der Wille die eigenen Ideale hochzuhalten.
    Frugalitas: Fruchtbarkeit. Die Einfachheit des persönlichen Stiles, ohne dabei minderwertig zu erscheinen.
    Gravitas: Schwere. Der Sinn für das Gewicht einer Sache, Verantwortungsgefühl und Ernst.
    Honestas: Ehrlichkeit. Das Image, welches man als Mitglied der Gesellschaft abgibt.
    Humanitas: Menschlichkeit. Zurückhaltung, Zivilisation, Lernen und kultiviert sein.
    Industria: Fleiss. Harte Arbeit.
    Pietas: Pflichtgefühl. Viel mehr als nur religiöse Frömmigkeit. Der Respekt für die natürliche Ordnung in sozialer, politischer und religiöser Hinsicht. Dazu gehören auch Patriotismus und Hingabe Anderen gegenüber.
    Prudentia: Mut. Voraussicht, Weisheit und persönliche Diskretion.
    Salubritas: Reinheit. Der Gesundheitszustand und die Hygiene.
    Severitas: Strenge. Gravitas und Selbstkontrolle.
    Veritas: Wahrheit. Ehrlichkeit Anderen gegenüber."
    Oder manche, zumindest in der Anwendung, nicht in dem Ergebnis, etwas exzessiver und anders interpretiert, wie die Frugalitas.

    Und klug, fügte er in seiner Aufzählung hinzu und lächelte wieder freundlich und verneigte sich. "Ich danke Dir für Deine Güte und Freundlichkeit," meinte er und richtete sich wieder vollends auf. "Ich werde das Angebot gerne annehmen und wünsche Dir einen angenehmen, weniger schreckhaften und vor Allem heilen Heimweg. Gestatte mir noch zu erwähnen, dass ich Deinen Mut bewundere hier und jetzt, wo es schon Dunkel ist alleine durch die Straßen zu gehen und Dich ohne Angst den Gefahren zu stellen," sagte er und es klang ehrlich. Dann wandte er sich um um zu gehen. In der Nähe hörte man ein Geräusch, das Alles bedeuten konnte, von einer schrill schreienden Katze bis hin zu einer schrill schreienden Frau und er fragte sich, ob die Götter ihm das gerade schenkten, es Zufall war oder die Prüfung für die Nerven der Frau. Dennoch gelang es ihm sich ein Grinsen zu verkneifen und fast besorgt in die besagte Richtung zu sehen, auch wenn er sicher war, dass es wahrscheinlich nur eine Katze war, die sich mit einer anderen prügelte.

    Er erhob sich sogleich, als der andere Mann reinkam und meinte dann leise verstohlen: "Naja, wäre nicht das erste Mal, dass ich damit geweckt würde." Aber ein Grinsen konnte er sich gerade noch verkneifen. Ruhig hörte er sich dann die Ausführungen des Offiziers an und versuchte sich krampfhaft an den Eid zu erinnern. Er wusste den schon mal irgendwo gesehen zu haben. Als er dann meinte, dass er davon ausgehen würde, das keine Fragen mehr seien, meinte er mit leicht schief gelegtem Kopf. "Naja, wenn gestattet, hätt ich schon noch eine. Wie überzeugend war es denn, Centurio?" Und spielte auf das Ergebnis des Testes an. Wobei er bei der Betitelung des Mannes nicht ganz sicher war.

    Zitat

    Original von Decima Lucilla
    "Puh." Lucilla versucht sich daran zu erinnern, ob Avarus jemals etwas über einen Corvus erzählt hat. Wenn dieser der Bruder von Sollianus ist und Sollianus der Cousin von Avarus, dann müsste Corvus auch der Cousin von Avarus sein. Es scheint ihr so, als müsste das derjenige sein, der mit Aelia verlobt ist, aber diese ist Comes von Germania Inferior und lebt in Colonia Claudia Ara Agrippinensium, was ja recht weit von Mogontiacum wäre und somit nicht zu einem Corvus bei der Legio II passen würde.


    "Es tut mir leid, aber ich habe keine Ahnung. Die Verwandtschaftsbeziehungen bei den Germanica sind mir noch ein Rätstel. Wir haben es leider bisher auch noch nicht geschafft, endlich einmal nach Mogontiacum zu reisen, so dass ich die dortigen Germanica kennen lernen kann. Aber wenn du den vollen Namen angibst, dann weiß vielleicht am Ende die Legio II wo er hin ist, falls er nicht mehr in der Legio sein sollte, oder der Brief wird dann einfach an die Germanica in Mogontiacum weiter geleitet. Der Cursus Publicus ist auch in solchen Fällen immer um eine korrekte Zustellung bemüht."


    Er dachte einen Augenblick nach und nickte. "Na gut, warum nicht. Fünf Sesterzen sind dann ja nciht so viel, als dass ich es mir nicht doch leisten könnte, selbst wenn der Brief nicht ankommt." Sein Blick traf wieder ihren, "Was ich nicht hoffen will," zwinkerte er. Dann aber legte er ihr den Brief und das Geld hin.


    Decius Germanicus Corvus, Legio II, Mogontiacum, Germania


    Sextus Germanicus Sollianus, Casa Germanica, Roma, Italia


    Ich grüße Dich, Bruderherz,


    lange haben wir nichts voneinander gehört, doch ich lebe noch. Nach einigen Jahren des Reisens, Lernens, Müßigganges auch zwischendurch, bin ich nun in Roma angekommen und in den Schoß der Familie zurück gekehrt.
    Hier plane ich mich der CU anzuschliessen und mal vielleicht etwas Konstruktiveres zu machen als in den letzten Jahren.
    Ich hoffe, Dir geht es gut und Du bist bei der Legio zufrieden. Ich würde mich freuen in Zukunft wieder öfter voneinander zu hören.


    Vale bene
    Sollianus

    Er betrachtete das Zimmer etwas nachlässig und nickte. "Das ist es, ja, mit einer kleinen Ausnahme, oder sagen wir zwei," lächelte er den Ianitor ansatzweise verschwörerisch an. "Das Eine wäre ein Bad, welches ich gerne dringend hätte, inklusive frischer Kleidung. Vielleicht kannst Du einen Sklaven zum Markt schicken?" Er reichte ihm den Beutel. "Das Andere wäre vielleicht eine ansehnliche Sklavin, die mir beim Bad ein wenig zur Hand geht."

    Irgendwie tat sie ihm nun langsam leid, wie sie so verlegen war. Also lächelte er sie nur freundlich an. "Ich danke Dir für diese Information, vielleicht werde ich darauf einmal zurück kommen, aber zunächst sind wohl andere Dinge wichtiger." Er gab ihr ein wenig Zeit um wieder ein wenig zu sich zu kommen und meinte dann. "Ja, der Brief. Mhm, moment." Er suchte ihn heraus. "Du weisst nicht zufälligerweise, ob mein Bruder Corvus noch in der II. in Mogontiacum dient? Nicht, dass ich ih umsonst verschicke."

    Er konnte nicht anders und musste breit grinsen. Sollte er die Verlobte seines Vetters aufklären oder sie in dem Glauben lassen? Naja, er wollte ja nicht fies sein und meinte dann freundlich: "Ich glaube, wir sprechen von zwei verschiedenen Anhängerschaften meinte er und sah sie offen dabei an." Nun war er gespannt, ob sie verstehen würde, was er meinte und wie sie darauf reagieren würde.

    Eine sympathische Gestalt, die ihm da gegenüber stand, mehr des Benehmens nach denn des Aussehens, aber man sollte ja nicht immer nur nach dem Äusseren gehen, sei denn es gelüstete einen ein Weib zu umgarnen. Doch auch da waren ein gewisser Charme und Witz recht hilfreich. Freundlich aber nun antwortete er dem Schreiber. "Das Alter ist 24 Lenze, die Eltern waren Sextus Germanicus Ursus und Germanica Aelia Paetina. Mit Krankheiten kann ich meines Wissens nach nicht dienen, sagt man mir auch eine recht robuste Natur nach. Meine Tätigkeiten beschränkten sich die letzten Jahre vor Allem auf das Erkunden der Welt, das Lernen der möglichsten und unmöglichsten Dinge. Ein wenig Studium in Athen, ein wenig praktische Erfahrung in Handel und diversen anderen Dingen, das Lernen der Praktiken diverser Etablissements, kurzum, von allem ein bisschen und doch nichts perfekt, zu meinem Leidwesen. Meine Fähigkeiten? Nun es kommt wohl leider immer ein wenig auf die Sichtweise an, aber ich würde da zumindest hinzuzählen zu wissen wie man überlebt auch in den unmöglichsten Situationen. Ich kann ein wenig kämpfen, mit Waffe und auch Fäusten," letzteres definitiv besser, weshalb ihm zumindest bisher die Nase nie verschandelt wurde. "Ich weiss zu reden und bin bisher aus jeder noch so unangenehmen Situation mit heiler Haut herausgekommen." Und unangenehm war es wirklich, wenn da plötzlich der Vater oder Gatte eines liebreizenden Wesens im Zimmer stand und man in die Erklärungsnot geriet, warum man jetzt wie die Natur erschaffen da stand mit hocherhobenem Stab, bereit in den Kampf der Geschlechter einzugreifen.

    Ah, sein Herz schlug einen Augenblick schneller und innerlich amüsierte er sich köstlich. Ja, ein Weib nach seinen Geschmack: hübsch anzusehen und dazu auch scheinbar klug und bissig. Dennoch lächelte er freundlich und neigte sein Haupt leicht. "Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass Du durch mich den Eindruck hattest, dass ich Dir folgen würde, doch ist genau dies auch mein Weg, der nach Hause. Sieh, dort vorne geht eine Straße ab, die führt zunächst zur Casa Matinia, dann Caecilia, Octavia und im Verlaufe derer auch zur Gemanica, wo doch die meinige ist."


    Sim-Off:

    Keine Ahnung, ob das so stimmt, aber ich behaupte es jetzt einfach mal. ;)

    Er beobachtete sie, während er sich langsam näherte. Sie wirkte nervös und das gereichte ihm zum Vorteil, denn so wuchs ein Plan in ihm. Als sie sich jedoch dann plötzlich umdrehte und ihn ansah und, ja, fast anfuhr, blieb er stehen und betrachtete sie. Doch, ja, das was sich ihm nun von vorne bot, war definitiv von hinten nicht zu viel versprochen gewesen. Und doch wusste er auch, dass er keine leichte Beute vor sich hatte, denn sie war in feine Kleider gehüllt und gehörte sicher, wie er, einer der reicheren Familien an.
    Wie es bei ihm üblich war, wenn er einer Dame Höflichkeit entgegen und Eindruck schinden wollte, legte er seine rechte Hand auf die Brust und verneigte sich leicht. "Verzeih, holde Schönheit, wenn ich Dir diesen Eindruck vermittelt haben sollte," sagte er freundlich und höflich. "Doch deucht mich, dass uns nur das Schicksal auf selben Wegen führte, auf das wir hier und jetzt zusammentreffen mussten," meinte er und lächelte sie mit einem seiner, seiner Meinung nach, unwiderstehlichsten Lächeln an. "Wenn Du gestattest, dass ich mich vorstelle, auf das Du keine Angst mehr vor mir, dem noch Unbekannten haben musst: Sextus Germanicus Sollianus." Sein Lächeln war breit, zeigte gute und weiße Zähne, ein Mann hatte ihm mal erklärt, wenn er ein bestimmtes Kraut jeden Tag kauen würde, würden sie lange so aussehen, was er seit dem fleissig tat.

    Sim-Off:

    Wenn ich darf *verneig*


    War es Zufall oder Schicksal? Jedenfalls führte ihn sein Weg nach Hause auf die Spuren dieses Schopfes vor ihm. Feiner Schritt, hübsche Figur, wiegende Hüften, ein wenig jedenfalls. Er hatte ihr Gesicht nicht sehen können, leider, aber was er von hinten sah, war doch sehr sehr vielversprechend und zum Aneißen. Er rieb sich leicht die Hände, verschränkte sie dann hinter dem Rücken und schlenderte ihr eine Weile mit größerem Abstand hinterher, ehe er langsam aufholte.

    "Nun, wir werden sehen, wie es sich entwickelt," lächelte er und trank einen Schluck. "Ja, aus Eryx, aber da war ich nur die letzten zwei Jahre. Vorher hab ich ein wenig das restliche Imperium durchstromert. Mhm, gemacht? Man kann da was machen?" fragte er frech. "Wärst Du sehr entsetzt, wenn ich sage, dass ich ein glühender Anhänger diverser Gottheiten gewesen bin in der Zeit?" Er sah sie offen und amüsiert an.