Er nickte dem medicus knapp zu, wolte ihn dann nicht weiter aufhalten.
"Danke!"
Er wollte nun einen Versuch unternehmen, die Überreste der casa zu betreten, ohne den vigiles im Weg zu stehen. Je näher sie kamen, desto größer wurde die Hitze, die immer noch über der Brandruine hing. Zweifend blickte Minor die Mauerreste an und hoffte, daß sie nicht über ihnen zusammenbrechen würden. Im Atrium sah er sogleich die erste Leiche des Tages. Große Einzelheiten waren nicht zu erkennen, da das Feuer nicht vor ihr halt gemacht hatte. Vielleicht war einer der medici später in der Lage, noch etwas zu erkennen. Vorsichtig ließ er die Leiche aus dem Haus schaffen, bevor er sich weiter umsah. Der Freiraum des hortus hatte das Feuer etwas besser überstanden. Aber auch dort stolperten sie fast über zwei Leichen. Der Kleidung nach waren es Sklaven. Opfer des Feuers waren sie bestimmt nicht. Einer hatte anscheinend mehrere Messerstiche in die Brust erhalten, der andere einen in den Rücken. Eine Fackel deutete darauf hin, daß die beiden einen Wachgang durch den Garten gemacht hatten oder vielleicht einem verdächtigen Geräusch gefolgt waren. Vor seinem inneren Auge sah Minor, in lebendigen Bildern, was möglicherweise passiert war: Die Einbrecher waren durch die Tür eingedrungen und dabei vielleicht auf das Opfer im Atrium gestoßen. Mindestens einer hatte wohl angefangen nach Wertgegenständen zu suchen, während einer, oder eher mehr, mögliche Störungen durch Sklaven verhindern sollten. Dabei fiel ihm auf, daß sie insgesamt bei einer Gesamtzahl von vier Sklaven waren, den Afrikaner mit eingerechnet. So begann er nun nach den Sklavenquartieren zu suchen.