Beiträge von Longinus

    Longinus machte einen Schritt nach rechts und trat somit hinter einem jener Holzstapel, die am Ufer aufgehäuft waren, hervor. Sein Geschäftspartner war schon da. Einen weiten Umhang hatte der Gute an, worauf man schließen konnte, dass der Germane darunter nicht nur seinen eigenen mickrigen Leib verbarg.
    Langsam bewegte sich Longinus, mit seiner mageren Gestalt, auf den Germanen zu. Sein Stab war geschultert, und sichtbar trug er ein Schwert an seinem Gürtel, direkt neben einem schweren Beutel, der an seiner linken Seite herunterhing. Er hatte eine Kapuze an, die sein Gesicht vorm Regen schützte und seine Züge unkenntlich machte. Im Gehen blickte er kurz nach links und rechts - offenbar, um sich zu vergewissern, dass niemand da war. Einmal musste das jeder glauben, der ihn sehen würde. Niemand konnte die Banditen sehen, die sich mit Wurfspeeren und Steinschledern hinter den Holzblöcken versteckt hatten. Gut verstecken konnten sie sich, und Longinus beschleunigte seine Schritte in der Gewissheit, dass niemand die versteckten Elefanten sehen könnte.
    Vor dem Germanen blieb er stehen. Langsam nahm er seine Kapuze ab und grinste den Mann an. "Heilsa.", meinte er. "So sogt's ihr Germanen doch, oda? Nun, Arbogastus ist ein Unfall zug'stoßen, hot mir a Vögelchen 'zwitschert! So wos Dummes auch. Tja, so is' des Leben." Er nickte auf den Sack zu, den der Germane wohlverschlossen in seiner Hand hielt. "Du host a' G'schenk fiar mich? I' a'." Er deutete auf seinen Beutel. "I' hoit mi' an Vereinbarungen. So machen's Ehrenmänner."
    Herausfordernd blickte er den Germanen an. "Wer gibt zuerst sein G'schenk her? Wos meinst du?"

    Na also. Dieser Sev schien sich endlich mit Longinus einig zu sein.
    "A' Wochen.", meinte Longinus. "Guuuuuuuuuuat." Er klang zutiefst befriedigt.
    Longinus holte mit seiner Hand aus und liess sie in die Hand des Germanen fallen. Der Deal war abgeschlossen. Jetzt konnte es losgehen.
    Er fuhr mit seiner Hand zu seinem Gürtel hin und zog einen kleinen Beutel hervor. "Hier drinnen san 3 Aurei. Waaßt' eh, a Aureus is' glei' vül wert wie 100 Sesterzen. Do." Er händigte Sev den Beutel aus. "Oiso, los! A Wochen!", meinte er, und grinste dem Mann zu - mit einem Grinsen, an dem man einwandfrei erkennen konnte, wie wenig Longinus von der zeitgenössischen Zahnhygiene hielt.

    Das Grinsen des Germanen schien mit dem von Longinus an Grimmigkeit geradezu zu konkurrieren. Die Jagdlust eines Menschen war erweckt. Longinus hatte bei Rutger Severus etwas heraufbeschworen, was furchtbarer war wie alles andere, was in der Natur vorkam - die Mordlust.
    Offenbar verstand der Mann zwar im ersten Moment nicht, dass "Beitel" ein Beutel war, ;) aber er schien die Bedeutung erfasst zu haben, als er Longinus offenbarte, dass ihm der Sack besser bei den Lagerhallen am Emporium überhändigt werden sollte. Das war gut. Das war sogar sehr gut. Ausgezeichnet. Longinus grinste abermals. In seinem Kopf begann sich ein Plan zu formen...
    ...doch genug davon. Später hatte er noch genug Zeit, darob nachzudenken. "Guat. Moch'ma des so. Brochlaund am Tiber. Sehr guat. I' kenn' den Lastkron. Ane Woche, Sonnenuntergaung. Alles klor. I' wer's Geld haben, du wirst'n Kopf haben."
    Er erfuhr den namen seines Gegenübers. Sev... war das ein germanischer Name? "Guat, Seff.", so ähnlich klang die Abkürzung von Severus nämlich aus seiner Kehle, "ma' kennt mi' als den Schächter von Spanien. Andere nennen mi' den Tavernenassassinen oder den Stabmann. Aber mei' Name is' Longinus von Vindobona. I' wer di' erwarten. Ganz sicher." Er grinste.
    "Arbogastus wohnt in der Insula Batavica, am Quirinal. Doat is' er immer. Er hot a riesige Narben von da...", er zeigte auf seine Stirn, "bis da.", er zeigte auf sein Kinn. "Und... sog ihm... sog ihm... sog ihm: Herzliche Grüsse von den Elefanten. Er wird verstehen." Er grinste noch mehr.

    Es war fast schon witzig, anzusehen, wie der Mann zusammenzuckte, als ob er eine kalte Dusche bekommen hätte. Doch er fasste sich bewundernswert schnell und pfefferte Longinus eine gut überlegte Antwort entgegen, die einen schon viel besser klingenden Vorschlag enthielt. Doch seine kühnen Worte konnten kaum verbergen, dass der gute Mann so voller Geldgier war, dass er pfeifen würde, wenn er ein Ventil hätte.
    "Nanana!", meinte Longinus und hob die linke Hand. "Des klingt jo scho' besser! Geld hob' i', kane Sorgen. I' glaub fost, mir san uns einig.", grinste er. "I' hob gaunz zufällig des Geld bei mir. Doch, vorher, mecht i' dir wos sog'n. Wo treff'ma uns wieder? I' schlog' vor, hier. Du bringst den Kopf in am Beitel. An wosserdichten. Dann: Der Kopf darf kane Verletzungen hoben! Und a' net verfault sein. Ma' muass sehen kennen, wer es is'! Und... wieviel' Zeit brauchst'? 2 Tog'? Oder 3? Oder doch a Wochen?", fragte er den Mann aus. "Und... was is' dei Name? I' mecht wissen, wer du bist, bevor i' dir des Geld gib'. So unter uns Meichelmerder." Nochmals grinste er, diesmal noch schiefer wie vorher.

    Die Summe schien dem Mann zu gefallen. Sehr sogar, wie man es an seinem offenen Mund sehen konnte. Innerlich war er schon sauer auf sich, dass er keinen niedrigeren Preis geboten hatte. Wenn der Germane gewusst hätte, wieviel Geld im Gangstermilieu heimlich herumfloss, hätte er den Preis als lächerlich bezeichnet.
    Doch er schien sich wieder einzukriegen und starrte nun Longinus ins gesicht. Der Blick gefiel ihm. So sah ein Mann aus, der sich nicht fürchtete vor irgendwelchen Gefahren, die das Leben darstellten. Ein Mann, der wusste, dass der Tod zum Leben dazugehört.
    "A nosse Soche, sogs't? Do host recht. Bluat is' noss.", pflichtete Longinus dem Germanen grinsend bei, konnte man doch sehen, wie sehr der Mann mit Denken beschäftigt war.
    Doch schließlich schien er sich der Sache sicher zu sein. Der Junge sah für einen Moment wie ein richtiger Bandit und ein ordentlicher, ehrlicher Schwerverbrecher aus, als er Longinus zusagte. Doch bevor Longinus einschlug, hörte er sich noch den Mann gründlich an, und schüttelte dann den Kopf. "Tja. Dann wird's wohl nix.", meinte er, mit einem Anflug von Trauer. "Die Waffen kennt' i' dir besurgen.... aber i' muass mir an ondern suachen. I' konn di net nehmen. Wei'... die Hölfte vom Geld vorher? Na. Des wird nix. Entweder olles Geld nachher, oder goa nix." Longinus war nicht bereit, ein As zu zahlen, bevor er nicht den unversehrten Kopf des Arbogastus in seinen Händen hielt. Denn auch er war nicht blauäugig. Und seinen Namen würde er ebenfalls nur ungern nennen.

    Das Interesse des Mannes schien mit der Erwähnung von Geld deutlich zu steigen. Longinus war zufrieden. Er wusste, wie man Leute hervorlockt und dazu bringt, Sachen zu tun, an die sie normalerweise nicht einmal denken würden.
    "Soso. G'hört host ja schon von ihm.", lächelte Longinus. Hinter diesem Lächeln steckte aber keine Freundlichkeit, sondern eher das Lächeln eines Hais, bevor er seine Beute verspeist, oder das Lächeln eines Verwaltungsbeamten, bevor er seinen Untergebenen einen schier unmöglichen Auftrag gibt.
    Der Auftrag, der Longinus nun im Sinne hatte zu geben, hatte allerdings nichts mit Verwaltungsarbeit zu tun.
    "Wos mit ihm is'?" Longinus blickte nochmals herum. Niemand war in der Nähe. Im vergehenden Tageslicht sah er, dass die Leute weit verstreut standen. Keine Seele konnte seine Worte vernehmen. "Der Arbogastus... der muass weg. So fix wie meglich." Er fuhr sich mit seinem rechten Zeigefinger an seinem Hals entlang. "Mit aner Bedingung is' des verbunden... doch, kaunnst' des iberhaupt moch'n?", meinte er, noch bevor er dem Mann die Bedingung auftischte. Man konnte ja nie wissen. Er blickte den vor ihn stehenden schräg an. "Und... host' scho' amoi 1500... sog'ma, 1750 Sesterzen am Stick verdient?", fragte er noch nach. Das würde er jedem bieten, der Arbogastus tötete.
    Longinus wartete gespannt auf die Antwort des Germanen.

    Fast hätte Longinus mit einem heiseren Gebell aufgelacht, als der Mann der Umstehenden gewahr wurde. Es war, als ob er erst jetzt bemerkte, dass es nicht nur ihn auf der Welt gab.
    Doch tatsächlich schien der Mann seinen Worten Gehör zu schenken, und nicht dem Satz des absolut g'scherten Typen, der da auf der Treppe sass wie der Affe auf dem Schleifstein.
    Nein, der Bursche hatte Gespür für das Geschäft. Er wusste, an wen man sich wenden musste. "Waas't, wos i' glaub'? Du brauchst Geld. Schnöllstens. Sofort. Jo, da kenn' ich wos, wo du vielleicht viel, viel Zaster mochen kaunnst. Oba....", Longinus schaute um sich. "Des gaunze is' nix fiar die Effentlichkeit.", gab er der Geste des Mannes recht und bewegte sich mit ihm, ganz langsam und unmerklich, an das Tiberufer.
    Ein sehr schöner Tag war heute - fast zu schön, um Geschäfte zu machen. Doch diese Sache duldete keinen Aufschub. Im Gegenteil, das ganze musste so schnell wie möglich über die Bühne laufen.
    Endlich standen sie direkt am Ufer des Tibers - auf einer Steinplattform, wo nur vereinzelt Leute standen, und niemand in ihrem Hörbereich war. "Sog, mei' Guater... kennst du den Arbogastus?", fragte er. "Den Banditen? Den Verbrecher? Arbogastus von Noviomagus?"

    Longinus war sauer. Richtig sauer.
    Die Elefanten hatten sich insgesamt schon einen Platz in der Stadt geschaffen sie hatten sich in einer Insula eingerichtet und kontrollierten mehr oder weniger die Straßen rund um die Insula. Einige Leute hatten sich den Elefanten angeschlossen, doch sie waren noch immer zu wenige.
    Viel zu wenige, um sich dem großen Räuberbaron Arbogastus zu stellen.
    Nochmasl ging er im Kopf durch, was er über ihn wusste. Arbogastus war allgemein als der gefährlichste Bandit Roms bekannt. Noch vor Longinus. Und das grämte ihn. Es grämte ihn unglaublich.
    Außerdem grenzte Arbogastus' Gebiet in Rom direkt an das seine und stellte somit eine Gefahr da.
    Er brauchte jemanden, um Arbogastus um die Ecke zu bringen, das wusste er. Er würde keinen Elefanten dazu nehmen. Er brauchte jemanden von außerhalb. Einer, der willens ist, zu morden. Einer, von dem Arbogastus weiß, dass er kein Elefant ist. Einer, den man entbehren kann, falls er scheitert, und den man sich vom Hals schaffen kann, falls er Arbogastus umbringen kann.
    Man konnte sagen, durchstreifte die Stadt auf der Suche nach jemanden, der so verwegen und verzweifelt war, Longinus' Auftrag anzunehmen.
    Und er fand auch jemanden, der in Frage kam.
    Ein großer, muskulöser Mann, der Selbstgespräche über Geld führte. Longinus stellte sich vor ihm hin. "An schenen Tog wünsch' i'! I' waaß, es gibt immer Sorgen mit dem Geld! Es is' hoit so! Da kann ma' nix machen! Und waunn ma' nur dem Kaiser folgt, kriegt ma' nie a Geld. Anders aber, waunn ma' mir zuhert.", meinte er. "Waunn's't a Geld willst, her' her!"

    Mord in einer Spelunke


    Longinus und seine Mannen kamen von ihrem ersten großen Verbechen in Rom zurück. Es würde nicht ihr letztes sein.
    Nun betranken sie sich. Tatsächlich schafften sie es, alle Weinamphoren an einem einzigen Tag wegzusaufen. Was für ein Fest... und was für Kopfschmerzen am nächsten Morgen.


    Sim-Off:

    Tschuldigung! :D


    "Wos? Die Hände?", fragte Longinus verdattert, als er plötzlich eine Kompanie von Soldaten mit gezückten Schwerten vor sich sah.
    Dann wandte er sich zu seinen Leuten um und blickte sie abschätzig an. Nein, die würden nicht gegen eine Patrouille kämpfen können.
    "Von mir aus.", seufzte er, drehte sich wieder zum Mann hin und streckte die Hände hoch. "Mir san gaunz harmlos. Mir ham' Werkzeuge g'laden. A' Lieferung fiar die", er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, "Casa Manlia." Wie gut, dass die Waffen in den Wägen gut versteckt und mitten in einer Ladung Nägeln versteckt waren. Dort griff niemand hinein, der seine Hände nicht ruinieren wollte.

    Einige Zeit war vergangen, seit Ahenobarbus der Wirt ermordet worden war - von einem unbekannten, einem, dessen Name oder Gesicht nie offenbar geworden sind.
    Das Grausen lauerte seither im Haus.
    Die Anzahl der Leute, die bereit waren, in diesem Haus zu trinken und zu speisen, war dramatisch zurückgegangen. Es gab Abende, an denen sich niemand blicken ließ - viele stiegen auf andere Kneipen um.
    Immerhin gab es nicht so viel zu tun, als dass eine einzelne Frau damit nicht fertig geworden wäre.
    Vala, die Witwe des Ermordeten, erlebte heute wieder so einen Abend. Nichts war los. Verlassen standen die Tische da.
    Doch auf einmal ging der Zugang zur Kneipe auf. Gäste! Vala atmete auf. Vielleicht gibt es nun wieder ein Geschäft.
    Es waren 5 Leute. Einer von ihnen schien der Anführer zu sein. Er kam auf sie zu, und als sich sein Gesicht aus dem Halbdunkeln schälte, erkannte sie sein Gesicht. Sie hatte ihn schon gesehen. Und der Name fiel ihr auch wieder ein. "Longinus. Es ist schon lange her.", meinte sie tonlos. Longinus grinste. "Erinnerst' di', Vala! Mei, schen! I' bin wieda in Rom, waast?"
    Vala verschränkte die Arme. "Du warst lange nicht hier. Ich habe dich nicht mehr gesehen... seit einer ganz bestimmten Nacht. Der Nacht, in der mein Mann umkam." Sie verzog das Gesicht. "Weißt du etwas vom Mord?" Longinus grinste abermals. "Gib' mir amol an Wein. Host no' immer so an Guaten?" Vala nickte und langte nach hinten.
    Doch statt einer Amphore hielt sie einen Speer in ihren Händen. "Du warst es.", knirschte sie und warf den Speer unvermutet nach Longinus.
    Dieser sprang entsetzt zur Seite. Der Speer flog und bohrte sich in die Wand hinter Longinus. Er stieß einen Fluch aus und zog ein sehr gefährlich aussehendes Schwert. "I' hob' dein' Mann umbracht, ja! Er hot mi' betrogen! Erinnerst di' no', der Diamant? I' hob' ihm den Diamanten 'brocht! Er hot g'wusst, wieviel er wert war! Und mir a' elende Amphore Wein anzubieten dafiar! I' bin 'kummen, um di' a' umzubringen!"
    Er näherte sich ihr. "Du bist des Todes.", meinte er zur Frau, die zitterte und in einer Ecke zusammenkauerte. "I' hob' nie vorg'habt, di' auszulassen!"
    Sein Schwert fuhr herab, während die Frau noch kreischte.
    Das Kreischen verstummte abrupt, als Longinus' Schwert sich in ihren Kopf hineingrub.
    Er zog es heraus und wischte es mit einer Fratze des Ekels an der Kleidung der toten Frau ab. Der Leichnam sank nach vorn, und Longinus wich ihm mit einem schnellen Schritt aus.
    "Des woar's, Leitln.", rief er zu seinen 4 Männern. "Die Amphoren g'hern eich!"
    Schnell wurden die Amphoren in der Taverne aus dem Raum geschleppt, auf die verlassene Gasse, die vor der Kneipe verlief.
    Longinus rief einen Befehl, und aus dem Dunkeln kamen mehrere der "Elefanten", wie sich seine Räuberbande nannte. Jeder nahm eine Amphore, und leise schlichen sie sich vom Ort des Grauens weg, in die düsteren Straßen Roms.


    Man stelle sich vor, man stehe auf einem der Wachtürme des Stadttors von Rom und schaue sich in aller Gemütsruhe die Via Strada an, die von Rom aus nach Norden führt. In der Ferne kann man Staubwolken erkennen, die charakteristisch für eine größere Karawane sind. Langsam kann man sie näher kommen sehen. Es sind 36 Leute, es wird klar, als sie zur Mauer hinkommen und schlussendlich vorm Tor stehen; der geneigte Zuseher - sofern er wirklich geneigt ist und somit über die Mauerzinnen nach unten blickt - wird erkennen, dass die Ansammlung von Leuten 6 von Pferden gezogene Wägen mit sich geschleppt hat, woher sie immer auch gekommen sind. Eines sei verraten - die 36 kommen aus Hispania und haben nichts Gutes vor.
    35 von ihnen standen nun stumm vorm Tor und starrten hinauf, auf die befremdlich hohe Mauer, während ein einziger, der Anführer, daneben stand und die Wachen musterte. Diese schienen keine Bedenken zu hegen.
    Wenig später gingen die 36 durch das Tor, zusammen mit ihrem Hab und Gut. Ein freundlicher Mann der Stadtwache machte sie darauf aufmerksam, dass Pferde in Rom nur in der Nacht geduldet waren, und so wurden sie dem nächstbesten Pferdehändler verkauft.
    Den Kaufvertrag unterschrieb der Anführer. Mit krakeliger Schrift schrieb er "Hippolytus" hin.
    Denn niemand in Rom konnte wissen, dass das nicht sein richtiger Name war.
    Longinus von Vindobona, einer der gefählichsten Männer, die jemals in Hispania gelebt hatten, machte sich nun daran, Rom unsicher zu machen. Longinus zeigte ein grausames Grinsen und gab dann seinen Leuten einen Wink. Zusammen verschwanden sie in einer Gasse.

    Es dauerte ein paar Tage, bis die Banditen sämtliche Gepäcksstücke, Waffen, sowie Geld auf die Wagen geschafft hatten. Die Gefährte hatten sie noch von den jüngsten überfällen auf den Straßen von Nord-Hispania. Alle Pferde waren vor den Wägen angespannt worden, und die Elefanten saßen auf. Das Abschiednehmen von den Familien war ewig lange - etwas zu lange für die Geduld des Longinus - dann zuckelten die Wagen los. Langsam verschwand das Dorf, ihr geliebtes Dorf, ihre Schutzburg und ihr Heim, hinter ihnen, und sie rumpelten die unwegsame Straße in Richtung Gallia entlang. Sie wollten irgendeinen Pass über die Pyrenäen nehmen, und dann geradewegs nach Rom. Dort würden sie sich in der Subura einnisten... und Römer erschrecken. Massenweise.
    Eine gute Entschädigung dafür, dass sie Hispania verlassen mussten. Rom, mir kummen wieder, dachte sich Longinus. Ein Lächeln stahl sich auf sein narbiges Gesicht.
    Diesmal würde ihn in Rom niemand mehr auslachen.


    Sim-Off:

    Gabor und Quintus, sollte einer von euch mitkommen wollen, folgt der Verlinkung.

    Auf einmal kam ihm eine Idee. Es war eine spontane Sache, aber nicht dumm. Die hispanischen Vigiles war ihnen hinterher. Es gab einige Leute in Hispania, die enorme Rache verlangten.
    Er entschloss, dass die Banditen nicht mehr in Hispania bleiben konnten. Es war zu gefahrvoll.
    Er berief also eine Versammlung ein.
    "Mander, hurcht's!", begann er vor den Elefanten, "s'isch Zeit! Mir kennen nimma in Hispania bleiben. Gaunz gefeeehrlich! Mir miass'n umziagn. Noch Rom. Ich geh' dahin. Wer kummt mit, rauben und braundschotzen?"
    Im Lager brach ein Jubel aus. Endlich einmal nicht mehr im Dorf bleiben! Endlich in die Welt hinaus!
    Longinus hatte sein ganzes Geld, welches er von seinen kriminellen Umtrieben noch hatte, ausgegeben, um den Elefanten eine gute Ausrüstung zu geben.

    Sim-Off:

    So wird klar, wohin das "Steuergeld" geflossen ist. ;)


    So waren sie bereit. Es konnte losgehen.

    Das Kleingeld habe ich schon (und ich kenne niemanden, der besser weiss wie Caecilius Crassus, wie ich an das Geld gekommen bin :D ) aber ob es dem Anwalt genugt... sind doch alles Blutsauger... ;)

    Stimmt, das mit dem Strafverteidiger habe ich durcheinandergebracht... klar, Cicero. Aber kein Anwalt wird wohl einen Peregrinus wie Longinus verteidigen, und schon gar keiner, der so gut ist wie Cicero...

    Hallo!


    Folgendes Problem:
    Longinus hat von seinen Raubzügen einiges an Geld erbeutet... nun ist es so, dass irgendwann einmal plötzlich angefangen wurde zu besteuern! Longinus ist doch ein Peregrinus und muss keine Steuern zahlen...
    ...und außerdem ist er ein Gesetzloser uns würde so oder so keine Steuern zahlen.

    Ich habe noch genug Geld (von meinen Raubzügen) :D


    Allerdings schmilzt es zusammen... muss ich als Peregrinus Steuern bezahlen? ich frag einmal nach.