Beiträge von Longinus

    Baza, der bis an die Zähne bewaffnete Unterhändler der Banditen, stellte sich vor der Torwache auf und meinte zu ihm: "Ich will...", er spuckte den Namen förmlich aus, "Crassus sprechen. Sofort. Sag' ihm, es geht um die Elefanten. ich hoffe, darüber ist er im Bilde."

    Baza, ein dunkel gekleideter, düster dreinschauender Iberer mit exakten Anweisungen, stand vor der Casa Matinia und klopfte an.

    Zitat

    Original von Titus Helvetius Gabor
    "Wenn du ihm vertraust, schicken wir ihn. Ich hoffe, wir werden ihn lebend wiedersehen. Soll er gleich beide Nachrichten auf einem Weg überbringen? Die eine an Agrippa, die andere an Crassus?"


    "Genau!", antwortete Longinus knapp. "Wieviel verlang' ma fiar diese Minervina?"

    Misstrauisch blickte Longinus die Gegend ab. Dann gab er der Gruppe einen Wink. Geschlossen marschierten sie zur Gruppe des Saras hinunter, bis sie ungefähr 10 Fuß vor ihnen standen. Longinus trat vor und nahm das Steckbild. Eingehend verglich er es mit Saras selber. "Hm... du bist's. Den Stempel do kann ma' net fälschen.", meinte er, während seine Augen auf dem Stempel des römischen Reiches ruhten, der unten angebracht war.
    In dem Moment zogen zwei der Fremden die Decke von den zwei Wägen, und darin glänzte es vor Schätzen. Longinus' Augen quollen über. Sein Blick wanderte zwischen Saras und den Schätzen umher. Er war nun ziemlich überzeugt davon, dass die Leute die waren, für die sie sich ausgaben.
    Er musste jetzt eine Entscheidung treffen.
    "Uns gehört oiso die Hälfte von dem do...", murmelte der donauländische Bandit. Ihm gefiel der Deal, aber er wollte erst noch Gabor befragen. Da dieser aber weit weg war, wandte er sich an einen der zwei Männer, die den Wagen aufgehalten hatten, und von dem er wusste, dass er Gabors Vertrauen besaß: "Wos maanst du?"


    Sim-Off:

    Gabor, dein Part. ;)

    Longinus, der sich wieder komplett beruhigt hatte, grinste Gabor breit an.
    "Wieso net? Sie hot mi' beleidigt! Sie hot mi' provoziert! Sie hot mi' ang'logen! Naaa, der will i' des Leben bei uns net einfach mochen. Und du host Recht, mir sollten die Matinierin amoi loswerden. Waaßt wos? I schick' Baza. Er is' verlässlich und a' guater Kundschafter. Wos meinst du?"

    "Oba no' net jetza!", lachte Longinus. "I'bin hoit Optimist! Los, dalli!", rief er den Räubern zu, die mit ihr in der Scheune verschwanden und sie dort am Boden festbanden.
    Währenddessen legte sich Longinus in seine Liege zurück und summte ein Lied vor sich hin. Würde man ihn jetzt sehen, würde man ihn nicht für einen gesuchten Verbrecher halten, sondern für einen ganz normalen Landwirt, dem Inbegriff der Friedlichkeit.
    "Ka' übler Fang, Gabor!", meinte er zu seinem Kumpel.

    Jetzt hatte sich die Situation wohl grundlegend geändert. Die Römerin hatte einen Verlobten bei den Prätorianern, dem sie hinterhergejappelt war... und sie hatten jetzt endlich jemanden, an den sie sich wenden konnten. Longinus grinste. Diese Prätorianer hatten sicher viel Geld... die müsste man auspressen können wie eine Zitrone, bis die Kerne quietschten.
    "Abschlachten...? Du bist jo witzig!", meinte er. "Wenn der uns kriegat, hihi, do kummat i' jo no' eher vom Wein los!", meinte er und nahm demonstrativ einen Schluck von der Weinamphore, die neben ihm stand. Es tat ihm jetzt wenigstens nicht mehr weh, wenn er Wein trank, seine Wunde an der linken Backe war schon fast abgeheilt.
    Angeekelt wischte er sich die Spucke von seinem Kinn, wo sie gelandet war. Er konnte sich kaum noch unter Kontrolle halten.
    "Wenn du den Bod'n do so sehr mogst, donn küss' ihn ob! Los, in die Scheine mit ihr!", er befahl zwei bärbeissigen Räuibern, die noch mehr stanken als er selber, sie in die kleine verfallene Scheune zu bringen. Als die Wachen Minervina mit starken Armen brutal packten und sie wegführten, rief Longinus den Wachen noch boshaft hinterher, "Und... bindet's ihren Kopf für heit' Nocht am Boden fest! Sie mog ihn so sehr!" Rache ist süß.

    "Saras? Saras... Saras der Römerschreck?", ihm fiel mit einem Male ein, dass er den Namen schon gehört hatte. "Des bist du? Na, des is' jo a' Überraschung. I' hob' von dem Überfall g'hört... a' Schande. No jo, willkommen in Tarraconensis!", er zeigte sich plötzlich von seiner freundlichsten Seite.
    Doch was sollte er jetzt mit denen machen? Und woher hatte er den Beweis, das das wirklich die Leute waren, für die er sie hielt? Er konnte sich selber nicht sein großes Misstrauen verleugnen.
    "Habt's ihr etwas, wos beweist, dass ihr die seid's, fiar die ihr eich ausgebt's?", rief er.

    Longinus grinste schief. "I' glaub' da' net.", bemerkte er.
    Dann wandte er sich an Gabor. "Host' sie scho' durchsucht? Vielleicht hot sie no' wos, wo wichtig wär'... vielleicht in der Taschen do..." Er grabschte zur Tasche hin. Als er an ihr ungeschickt und kraftvoll anstieß, öffnete sie sich un dein Brief flatterte heraus. Longinus packte ihn mit einer hurtigen Bewegung, überflog ihn und hielt ihn Minervina unter die Nase.
    "So is' des also... Schnuckiputz is' im Spiel. Crassus haaßt er? Prätorianer is' er? Spucken tua i' drauf!" In einem cholerischen Anfall schmiss er den Brief zu Boden und stampfte darauf. "Pah!", brüllte er und gab Minervina eine Ohrfeige. "Mi' onlügen? Ha? Du depperte Römerkuh!", seine Mundwinkel verzerrten sich und seine Augen färbten sich rot vor lauter Ärger.

    Was wollten diese Leute? Sie suchten sie? Kamen sie von den Römern? Wollten sie sie alle töten? Longinus trat vor. "Saras von Caesarea! I' bin Longinus von Vindobona, und jetza sogst' ma' an' Grund, wieso i' di' net ausrauben sollt!", rief er lakonisch den Eindringlingen zu.

    Was? Die "Händler" (die wohl wesentlich schlechteres im Sinne hatten als Warentausch) zogen Waffen? Und mächtige noch dazu. Es musste gehandelt werden. Sofort.
    Longinus, der hinter den Bogenschützen war, bellte: "Auf geht's!", und die Bande erhob sich wie ein Mann aus dem hohen Gras und richtete die Bögen auf die Eindringlinge.
    Anschließend stellte er sich selbst zu voller Höhe auf und rief: "Waffen runter! Sonst werdet's ihr durchlöchert!"

    Sim-Off:

    Das ist eine Paralellhandlung! Nicht davon einschüchtern lassen! ;)


    Longinus stapfte durch das Dorf. "Quintus!", rief er. "Wo steckst'?" Er brauchte seinen Sklaven jetzt! Wo blieb der Kerl bloß?

    "Uns geht des viel on!", rief Longinus. "Wennst' uns des net sog'n wüst, dann bring' ma's aus dir aussi! Und des wird net lustig!" Er war komplett sauer über die Zickigkeit dieser Wuchtel. Was bildete sich die ein? Die redete ja, als ob sie die Elefanten wirklich sauer machen wollte... und das würde unangenehm werden.
    "Der Proconsul, der wird spur'n wia a' klaner Hund, des sog' i' da! Tja, Flavierin, Adel verpflichtet hoit."
    In der selben Zeit raschelte es weiter drüben, die Matinierin machte wohl wieder einmal Schwierigkeiten. Dachte die wirklich, die könnte die Knoten lösen? Trotzdem brüllte er in ihre Richtung ein: "Kusch!"

    Die beiden Burschen hatten den Punkt, wo sie die Händler aufhielten, gut gewählt. Links von der Straße befand sich ein steiler Hügel, den man nicht so ohne weiteres hinaufkam, und rechts befand sich dichtes Gestrüpp, in dem sich ein weitaus größerer Teil der Räuberbande versteckte und dem Geschehen zuschaute. Sie waren alle mit Bögen bewaffnet und bereit, die Händler schnell und säuberlich zu durchsieben.

    "Wie wär's mit da Scheune do drüben?", fragte Longinus Gabor und deutete auf eine Bruchbude am Rande des Dorfs.
    Ach, diese Adelige war ja lustig! "Dein Humor mecht i' a' amol ham! Ohne Fesseln eine G'fangene... hähä! Tarraco is' weit weg... und gewisse Leit' ham die Gewohnheit, um an' Kopf klaner zu wer'n, wenn sie unserm Dorf näher ois 3 Meilen kummen!", lachte Longinus.
    "I' bin mir sicher, unser oida Freind, der Proconsul, wird si' darum kümmern, dass ma's scho bei den Flaviern hert, dass mir di' ham. Aber - zu wem hast wollen in Hispania?"

    "Soso. Freit mi', Minervina, küss die Hand!", meinte Longinus mit einem schelmischen Grinsen. "I' bin Longinus von Vindobona, Sohn von Zimmermann Voccio und seiner Frau, der Elva! Und im Moment hob' i' die besseren Korten!" Dann wandte er sich Gabor zu. "Wohin steck' ma' die Trutschen?"

    Zitat

    Original von Flavia Minervina
    War das das Ende der Reise? Ein schmutziges Dorf? Sie war schon froh, dass diese Schifffahrt und elendige Reiterei nun ein Ende hatte und fürchtete sich, was nun folgen würde. Würde man sie hängen? Würde man sie häuten? Nun ja... oder war es einer dieser Schmarotzer, der einfach nur Geld haben wollte. Elendige Räuber.


    Longinus ging er wieder bedeutend besser, er konnte sogar wieder reden (wenn auch nur eher kurzue, abgehackte Sätze). Er lag mit seinem dicken Kopfverband in einem Liegesessel und sonnte sich. Doch bei dem, was Gabor da anschleppte, fuhr er aus seiner Sitzgelegenheit. "Jo servas! Wos host' denn do ang'schleppt!", fragte er ihn. Dann wandte er sich an die Frau. "Wos bist denn du scho wieder fiar ane, hä?"

    Zitat

    Original von Titus Helvetius Gabor
    "Vielleicht auf die Straße in Richtung Corduba? Damit schüren wir den falschen Verdacht weiter, wir würden mit den Aufständischen unter einem Hut stecken!"


    Er zeichnete ein sporadisches "Gude Ide!" auf seine Wachstafel. Er war eh schon zu müde, um zu widersprechen... er wollte schlafen...