Beiträge von Decurio Ala I Aquilia Singularis

    Ocellus spürte die Hand auf seiner Schulter und sah sich um. Ach,...Scarpus,...
    Er versuchte sich zu sammeln und ein wenig von der Autorität alter Tage aufleben zu lassen. Scarpus,...was zum Hades ist hier geschehen,...warum,...wie,...
    Es gelang ihm leidlich. Sein Blickk glitt wieder zu seinen beiden toten Freunden.

    Wie von Furien gehetzt hatte Ocellus den Weg nach Mogontiacum zurückgelegt, sein Pferd bis an die Gernze der Belastbarkeit getrieben und nur widerwillig dem Tier Erholungsphasen gegönnt. Er konnte es nicht glauben, hatte dem Melder hast die Rüstung vom Leib gerissen.
    Es war ihm unmöglich zu glauben, daß Primus und Lucius tot waren.
    Doch als er an die beschriebene Stelle neben dem Castellum kam bestätigten sich seine schlimmsten Befürchtungen. Er glitt vom Pferd und ging wie fremdgesteuert auf die Pyra zu.
    Dort aufgebahrt in voller Rüstung und Waffen lagen seine besten Freunde,...seine Brüder,...seine Familie. Fassungslos vor Trauer und Entsetzen kniete er vor den Beiden nieder, senkte sein Haupt und vergoss bittere Tränen. Es war ihm egal was die Männer davon hielten. Er nahm den Helm ab und legte ihn neben sich zu Boden. Nach wenigen Augenblicken hatte er sich wieder im Griff. Er verharrte noch ein paar Sekunden bevor er sich erhob.
    Sein Blick glitt über die angetretenen Männer, irgendeiner von den Offizieren würde ihm sicher umgehend berichten was hier geschehen ist.

    Atius.....die Lage ist nicht sonderlich günstig um Scherze zu treiben... begann nun Rufius Vaccus, ein eher kleiner gedrungener Typ. Das Gesicht des Mannes hatte etwas freundliches, väterliches an sich doch die Augen sprachen anders. Sein Blick durchbohrte regelrecht die Brust des Atiers als er diesen ansprach. Doch kaum hatte Rufius Luft geholt um weiterzusprechen unterbrach der Atier ihn mit einer scharfen Handbewegung.
    Rufius....ich weiß was ihr denkt und ich kann euch verstehen.
    Einige von euch sind fast so lange bei der ALA wie ich alt bin. Ihr habt genug erlebt um Bücher damit zu füllen, eure Urenkel hätten noch freude an diesen Geschichten. Doch es ist wie es ist. Ich habe das Kommando der ALA übertragen bekommen und bis auf weiteres ist es auch so. Ihr habt gesehen was mit den 4 Kohlköpfen passiert ist.
    Ihr habt eine Aufgabe, einen Befehl. Nämlich..die Leute für die ihr Verantwortlich seid im Griff zu haben. Also.....ich bin mir sicher, wenn wir hier eine Show abziehen wie im Circus Maximus und uns gegenseitig an die Gurgel gehen, so schnell können wir nicht schauen und die Matschtreter aus dem Castellum stehen hier und spielen sicher nicht nur Zaungast. Seht zu das die Ordnung erhalten wird.
    Jeder soll seine Arbeit machen und ihr achtet auf die Männer. Wer versucht zu flüchten wird unter Arrest gestellt. Und....ich möchte nicht dass es Verletzungen gibt. Jeder einzelne wird gebraucht und es gibt andere Methoden jemanden davon zu überzeugen dass er besser daran tut hier zu bleiben und die Truppe zu stärken.Ich werde nach der Bestattung nach Mogontiacum reiten. Der Legatus Augusti hat mich zu sich befohlen und während meiner Abwesenheit hast du, Rufius, das Kommando. Ocellus sitzt ja bekanntlich in Confluentes und dreht wahrscheinlich Däumchen....Also meine Herren. Ihr habt meinen Standpunkt nun gehört. Richtet euch danach. Es ist das Beste für alle hier.

    Schmähreden glitten am dicken Fell des Publilius Cethegus ab und entrücktem ihm nur ein üpbles Grinsen, welches er sich von seinen drei Kollegen bestätigen ließ.
    Sollte der Atier nur quatschen...bisher hatte jeder Praefectus schon gewußt was er an ihm hatte. Sicher hatte er sich diskret zurückgehalten wenn es um Freiwilligenmeldungen ging,...auch hatte er den Ruf eines Schinders und Solderpressers. aber hey, was soll´s,...jeder ist sich selbst der nächste.
    Als der Atier dann lauter wurde und sie ihres Kommandos enthob tangierte ihn das dann doch schon und ertrat auf den Atier zu.
    Hör zu du verbero* mir ist es scheissegal wem du hier in den Anus kriechst, aber mich enthebst du nicht des Kommandos du caenum... Sein Gesicht war blass vor WUt, einerseits weil dieser kleine Atier glaubte er könne hier große Reden schwingen, zum anderen, weil er nicht wußte ob dieser überhaupt die Kompetenz dazu hatte. Im Zweifelsfall drauf, das hatte er in unzähligen Auseinandersetzungen gelernt. Hier hat niemand irgendwen verraten du pusillus,...im Gegenteil , wir haben die Stellung gehalten, ...du bist abgehauen, hast die Einheit im Stich gelassen um an die Titte deines größen Gönners zu kriechen,...oder lutschst du ihm die Hämorrhiden?!
    Er sah sich heischend um, doch von seinen Kumpels kam nur ein verhaltenes Hohngelächter. Verärgert wandte er sich wieder um und stieß wutentbrannt hervor.
    Es gibt immer ein zweites Mal Atius pathicus...das hier wirst du noch büßen, das versprech ich dir!
    Ein drohender Zeigefinger tippte fast an des Atiers Nasenspitze, ebenso in Richtung des Philus. Dann wandte er sich um und stapfte an seinen Kumpanen vorbei in Richtung seines Zeltes.
    Er überschüttete sie mit Hohn und Spott und verfluchte sich selbst dafür, daß es so weit gekommen war.
    Denn war er auch ein Gauner, so hatte er doch einen letzten Rest Ehre im Leib...die Beisetzung des Terentiers zu verpassen wäre ihm ein Graus. Allein deswegen beugte er sich der in seinen Augen fragwürdigen Autorität des Atiers.


    ...ist auch tot! Mit einer Geste ließ Publilius Cethegus den Eques wegtreten. Mit drei anderen Decuriones stand er nun vor Atius und die Blick die ihm zugeworfen wurden waren alles andere als freundlich.
    Nachdem der Eques abgerausch war trat Publilius Cethegus ein Stück näher an Atius Scarpus heran. Sein Blick musterte den Atier wie ein Freier die Vorzüge einer Lupina taxiert.
    ...ich habe keine Ahnung, warum der Praefectus dich,...ausgerechnet dich zu seinem Interimskommandeur ernannt hat,...vielleicht war er in Eile und du standest wie immer im Weg herum...
    Die ürbigen Decuriones taten ihren Unmut ebenfalls kund indem sie kurze Bestätigungen hervorstießen.
    Publilius Cethegus war der Dienstälteste Decurio der Ala, natürlich fühlte er sich übergangen. Aber er war auch traurig über den Tod seines Kumpels Lucius. Während du nichts besseres zu tun hattest als in die Regia und in den Arsch deines Patrons zu kriechen haben wir hier den Laden zusammengehalten,...Kommandant!
    Es kostete ihn Mühe den Atier nicht gegen die Schulter zu stoßen.
    Die Männer waren verunsichert,...so wie wir alle...und was macht der Kommandant?
    Höhnisch starrte er erst den Atier, dann Beifallheischend seine Kollegen an.
    Er genoss die Genugtuung und meinte dann gönnerhaft.
    Aber,...es ist soweit alles in Ordnung...Lager steht, Wachen sind eingeteilt und die Duplicarii kontrollieren ob sicxh nicht jemand vom Acker macht.Er unterließ zwei Exempel, indem er zwei junge Germanen auspeitschen ließ weil sie dabei erwischt wurden zu Fuß in Richtung Rhenus zu verschwinden. Ihr geschundenen Leiber lagen auf Pritschen in der Krankenstation. Atius würde sie schon früh genug vorfinden.
    Wir haben den Praefecten und Lucius im Kommandeurszelt aufgebahrt...heute Abend werden wir sie den Flammen übergeben,...so,...hast du irgendwelchen Befehle,...Kommandant?
    Sein Habitus ließ keinen Zweifel, daß er darauf schiss was der Atier sagte, jedoch gebot ihm der Respekt vor der Entscheidung und seine Trauer um die Person des Terentiers Gehorsam...

    Cethegus warf einen Blick auf das Zelt des Kommandeurs und erzitterte als würde ihm ein kalter Hauch unter die Hamata fahren.
    Mit krächzender Stimme entgegnete er,
    Die beiden Toten sind Gaius Terentius Primus,...was mich angeht der Praefectus der Ala II Numidia,...und...der andere ist...
    Er räusperte sich, war doch Lucius einer seiner älteren Kameraden.
    In der Tat Lucius Dexius Nero,...Decurio der Ala II Numidia ...stellvertretender Kommandeur,...und du hast Recht,...sie werden uns fehlen! Er trat ein wenig zurück und salutierte.
    Danke, daß du die beide zu uns zurück gebracht hast,...wir werden sie würdig begraben.
    Dann wandte er sich ab und ging zum Zelt um von seinem Kommandeur Abschied zu nehmen.

    Der Schock saß den Decuriones immer noch tief in den Knochen.Die Gerüchteküche brodelte und auch ihnen fiel es schwer das plötzliche Verschwinden des Praefecten zu verstehen.
    Natürlich hatten sich einge das Maul zerissen, daß er ausgerechnet Atius zu seinem kommissarischem Vertreter gemacht hatte. Atius der Capsarius. Was sollte der denn groß ausrichten? Natürlich war er auch prompt in Richtung regia verschwunden anstatt jemanden dorthin zu schicken und den Laden hier in Ordnung zu halten.
    Das blieb an den Decuriones hängen. Wenn sie auch nicht einer meinung bei den vergangenen Ereignissen waren, so hielten sie jedoch zusammen und brachten mit harter Hand Ruhe ins Lager. Es wurden Wachen abgestellt und weiter am Lager gebaut. Die Männer wurden beschäftigt und mancher Befehl hallte über den weiten Platz.
    Servius Publilius Cethegus, der Decurio der X. Turma stand gerade mit dem erfolglos zurück gekehrten Vexillarius zusammen als sie der Gruppe gewahr wurden die auf das Lager zuritt.
    Verdammt Philus,...das ist doch der Gaul von ... er kniff die Augen zusammen. Mit seinen 46 Jahren hatte er nicht mehr die besten Augen.
    Ja,...du hast Recht,... entgegnete Philus ...das ist das Pferd des Praefecten und das andere gehört Lucius...
    Die Gruppe hielt unweit von ihnen und einer der Männer winkte. Cethegus ging hin während Philus und zwei andere Decuriones zu den beiden Leichnamen gingen. Er hörte sich an was der Mann sagte und starrte ihn ungläubig an...Lucius?!...GTP?!...das ...das ist ,...
    Ein Blick zu Philus der inzwischen die Decken gelockert hatte um die Gesichter der Toten zu betrachten bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Philus hob voller Entsetzen die Hand an den Mund und auch die beiden anderen Offiziere starrten voller Entsetzen auf die Gesichter der beiden Toten.
    Cethegus musste sich zusammenreissen um nicht hinzurennen. Statt dessen gab er den Männern zu verstehen die beiden von den Pferden zu nehmen und in das Kommandeurszelt zu schaffen.
    Während diese das umständlich taten, pfiff er zwei Calones heran die beiden Pferde in das Gatter zu bringen.
    Dann fragte er den Mann,
    30 Meilen von hier sagst du? Wo denn,...ich meine waren die Barbaren diesseits des Rhenus?


    Er wollte zunächst Fakten schaffen

    Lucius besprach gerade die weitere Beschaffung von Futter für die Tiere mit dem Vexillarius als er den Atier erblickte.
    ...also, wie besprochen,...ihr hört euch in der Umgebung um und besorgt entsprechend Heu und Lebensmittel...keine Ahnung für wie lange.
    Ein kurzer Gruß und er ging Atius entgegen.
    Salve Scarpus,...du übernimmst hier den Laden,...ich muss mal zur Regia,...mich juckts an den Eiern,...irgendwas ist da im Argen.
    Es war bisher immer ein untrügliches Zeichen gewesen,...darum nahm Lucius dieses Jucken auch mehr als ernst.
    Fragen? Was rein rethorisch war, denn Lucius war schon fast im Aufbruch.

    Lucius hatte sich im Zelt umgezogen. Sein Bursche half ihm in die gute Rüstung. Er hatte sie gerade erst für viel Geld in Lutetia schmieden lassen.
    Dem Blick seines Burschen nach zu urteilen war sie recht ansehnlich. Mit einer Geste verlangte er nach dem Helm, der passend zum Brustpanzer getrieben war. Der hochglanzpolierte Stahl strahlte mit täuschend echten Goldapplikationen um die Wette. Der schwarze Schweif der Crista war eine Spende von Primus´Orcus. Ja,...alles in allem war er trotz seiner 39 Jahre immer noch ein fescher Anblick.
    Er setzte den Helm auf, rückte Spatha und Puggio gerade und verließ das Zelt für eine Inspektion des Lagers. Sein Blick strich über die Männer und Zelte. Er suchte den Atier und die X. Sie müssten eigentlich schon da sein. Er wollte zur Regia und den Laden an den Atier übergeben.
    Wo zum Kuckuck steckte der Kerl?

    Die Männer der Prima und Secunda hatten bereits gute Vorarbeit geleistet.
    Sie hatten die einzelnen Bereiche für die Turmae abgesteckt. Mit dem Eintreffen der Ala beendeten sie den Bau des Pferdegatters, groß genug um die Tiere der Ala aufzunehmen.
    Lucius glitt aus dem Sattel und drückte das Kreutz durch.
    Er wandte sich an die Offiziere und gab knappe Anweisungen.
    Kurz darauf entstand jene Betriebsamkeit die letztlich in wenigen Stunden ein standartisiertes Lager entstehen ließ.
    Zelte wurden aufgebaut, Latrinen ausgehoben, die ersten Feuer flammten auf und es wurde gekocht. Lucius machte einen Rundgang durch das Lager und fand keinen Grund zur Klage.
    Er verabschiedete die Offizier in ihre Bereiche und auf dem Weg zu seinem und Primus´Zelt hörte er die Stimme des Vexillarius der die Wachen einteilte.

    Lucius ließ halten und nickte dem Wachposten zu und tippte zum Gruß an den Helm. Danke Kamerad!
    Er wies ganz kurz den Vexillarius an und der Zug setzte sich entlang der Stadtmauer in Bewegung.
    In diesem Moment brach sich ein Sonnenstrahl durch die Wolken und die polierten Rüstungen und Helme der Equites blitzten auf.
    Die Kinder, die zwischen den Wachen stehend dem Schauspiel folgten sahen mit offenen Mündern auf die blitzenden Krieger.
    Konnte irgendetwas diese Armee aufhalten?
    Das würde die Zeit zeigen.
    Lucius zog sein Pferd wieder herum und preschte an der NMauer entlang nach vorn...wo er hingehörte.

    Lucius ritt auf das Tor der Civitas zu und bog kurz davor nach Rechts ab, ihm folgten 9 Turmae in Kampfausrüstung und 20 Wagen Tross, nebst 60 Ersatzpferden. Das Vorauskommando hatte bereits beim Castellum um Quartier gebeten und hatte Lucius unterwegs Nachricht gegebn wo er die Ala einquartieren konnte.
    Der Blick zurück gewahrte ihm eine gewaltige Koulisse. Fast unendlich schin der Heerzug, wenn es auch nur knapp 500 Männer waren. Der Bruchteil einer Legion. Aber er führte diesen Bruchteil nun an. Stellvertretender Kommandant,...Ocellus hatte seine Kompetenzen lächelnd auf ihn übertragen.
    Doch Lucius pfiff auf dessen Akuratesse.
    Er war hier und jetzt stolz,...wenn sein alter Vater das sehen könnte.

    Kopfschüttelnd sah Lucius dem Atier hinterher. Wer heulte denn hier?
    Er beschloß den Atier dafür später einmal kräftig in den Hintern zutreten.
    Vor sich hinsinnierend stapfte er durch das Lager und nach einer halben Stunde brach er mit den Turmae und dem Tross nach Mogontiacum auf.
    Er grüßte den Atier an Lagerrand.
    Bis später Atius,...ich denke du hast uns schnell eingeholt!
    Mit dem Daumen wies er nach hinten wo sich einige Calones mit störrischen Lastpferden abmühten, die all ihre Kraft aufbringen mussten um die Tiere in Formation zu bringen.
    Er hob die Hand nach oben.
    Alaaaa,...pergiteeee! und lies die Hand nach vorn sinken.
    Der Zug setzte sich in Bewegung.

    Lucius starrte den Atier an wie einen Fremdkörper, hatte er doch so schnell nicht mit ihm gerechnet. Auf dessen Frage hin meinte er,
    Aah,...wie soll´s mir gehen, wenn es mit dem Imperium den Bach runter geht.Er schnappte sich seinen Helm und ging nach draußen.
    Dort betrachtete er die emsige Tätigkeit der vielen Männer und grummelte,
    Na schön,...das sieht ja ganz gut aus,...hör zu Atius,...wenn wir abrücken bildest du mit dem X. die Nachhut, sehtr euch hier nochmal um, ich will hier keinen Müll rumliegenhaben!...keiner soll ersehen wie viele Männer hier gelagert haben,...capice?

    Tiberius atmete tief durch. Er hatte bereits von seinem Praefecten erfahren, daß der Legatus der Leg.Sec. ein verständiger Mann war,...aber auch daß er Wert auf Etikette legte.
    So richtete er seine Rüstung noch einmal auf und bemerkte, daß seine Spatha fehlte. Ein Zug von Wehmut flog über sein Gesicht, jedoch fing er sich rasch und betrat das Officium des mächtigen Legionslegaten. Vor dem Schreibtisch baute er sich auf, salutierte Mustergültig und meldete,
    Salve Legatus Claudius! Decurio Tiberius Nero von der ALA II Numidia erbitte im Namen seines Praefecten, Terentius Primus, Quartier für 11 Turmae samt Tross!
    Bevor der Legat etwas erwiedern konnte reichte er ihm die Nachricht des LAPP, welche weitere Ausführungen wohl überflüssig machen sollte.
    Dieses Schreiben soll ich dir von Terentius Primus reichen, er selbst ist auf dem Wege zur Regia!


    Ad
    Gaius Terentius Primus
    Praefectus Alae



    Salve Praefectus Alae,


    bring deine Einheit bis zum ANTE DIEM V KAL MAI DCCCLXII A.U.C. (27.4.2012/109 n.Chr.), dem Tag vor Beginn der Ludi Florales nach Mogontiacum. Am darauf folgenden Tag findet eine Besprechung statt zu der deine Anwesenheit erwartet wird.



    Vale bene.


    [Blockierte Grafik: http://dl.dropbox.com/u/16275162/Anderes_Siegel3.png]

    Mehr amüsiert als irritiert lies er sich von den Milites in Gewahrsam nehmen.
    Man sagte der ALA II NUMIDIA ja bereits einen rigorosen Umgang mit unangemeldeten Besuchern nach, jedoch schien die Leg. Sec. es darauf anzulegen diese noch zu übertreffen.
    Wohlan Optio,...tempus fugit.
    Mit ausdruckloser Miene und hochaufgerichtet folgte er dem Optio. Eingerahmt von dessen Wachsoldaten.

    Ocellus stand am Tor und salutiere als Primus an ihm vorbeiritt.
    Ein unbestimmtes Gefühl wuchs in seinem Inneren, wenn er auch verstand, daß Primus ihm das Castellum anvertraute, so kam er sich zurückgelassen vor.
    Er bekämpfte einen innerlichen Zwist.
    Achselzuckend ging er zurück in´s Lager und meinte,
    Schließt das Tor!...und seit wachsam!
    Worauf hinter seinem Rücken das Knarren und Quietschen davon zeugte, daß die Scharniere mal wieder geölt werden müssten.

    Lucius sah den beiden Turmae noch eine Weile nach. Dann wandte er sich um und winkte den Vexillarius heran.
    Vexillarius,...ich will in einer Stunde hier aufbrechen,...nichts bleibt zurück, nichts was in irgendeiner Form Aufschluß darauf bieten könnte, daß hier eine komplette Ala kampiert hat,...verstanden?
    Er war unleidig,...so früh am Morgen derartige Aufgabe zu erledigen.
    Der Vexillarius salutierte beflissen und ging sofort daran die Befehle umzusetzen.
    Ein wenig verblüfft sah Lucius den Mann nach und wunderte sich über die rasche Umsetzung seiner Befehle. Anerkennend nickte er und gratulierte Primus zu seiner Wahl diesen Chatten, trotz der politisch angespannten Lage mit dieser Position zu betrauen.
    Das Lager verwandelte sich in einen Bienenschwarm und er hoffte sein zelt noch vorzufinden, bevor es im Zuge der Abräumarbeiten in seinem Ledersack verschwand.
    Das Glück war ihm hold. Der Bursche hatte gerade die Habseligkeiten zusammengepackt und wissentlich den Krug mit verdünntem Vinum stehen lassen. Lucius goß sich den Pokal voll und stürzte den Inhalt in den Rachen.
    Er sollte weniger trinken,...besonders jetzt.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend rief er den Burschen,
    ...Otho,...hol´mir Decurio Atius Scarpus hierher!...und das Ganze ignipes!
    Otho vergaß zu salutieren und hetzte aus dem Zelt. Kopfschüttelnd sah ihm Lucius nach und trat an den Ausgang des Zeltes.
    Während die Männer die Pferde ausserhalb sammelten, lasen andere den Dung auf um ihn mit dem übrigen Müll in die Latrine zu werfen.
    Anschließend würde man sie zuwerfen und mit den abgestochenen Grassoden bedecken. Ja,...die Vorschriften...Lucius grinste. Das Lager würde nach ihrem Abmarsch jungfräulich daliegen.

    In Bestätigung dessen was der Praefectus ihnen gesagt hatte nickte Tiberius seinem Kameraden Aemelius zu, worauf dieser zu seinen Männern zurückkehrte und die 2 Turmae von der Strasse auf ein Wiesenstück führte.
    Es hallten Kommandos durch die Luft, welche den gaffenden Legionären hinter den Pallisaden explizit machte, daß dies hier keine wilden Barbaren waren, sondern hochspezialisierte Kämpfer, die ihnen in Zukunft sicherlich mehrmals das Leben retten würden.
    Die beiden Turmae standen geradeaus gerichtet, Mann neben Pferd und verharrten dort wie die Wachen vor dem kaiserlichen Palatin.
    Tiberius zog die Spatha und den Puggio als Geste des guten Willens und übergab sie einem der Wachen am Tor.
    Na schön Legionär,...Dienstgrad? Name? ...ich denke in Zeiten wie diesen sollten Soldaten die auf der selben Seite stehen den Respekt voreinander nicht verlieren.