Beiträge von Centurio Legionis I

    Nicht mehr als ein Brummen kam über die ungeöffneten Lippen des alten Mannes vom Berge. Aber eine winzige Änderung der Neigung seines Kopfes zeigte, dass er nun zuhörte. Das war jedoch schon alles, was er tat und falls er den Griff zum Schwert registriert hatte, so schien ihn das wder zu verwundern noch sonderlich zu interessieren.


    Die Soldaten dagegen, die die unschöne Aufgabe hatten, den legatus hochzuziehen kamen nun ganz schön ins Schwitzen. Weder war der legatus der schlankeste, noch die Rüstung besonders leicht. Vom Anblick den die Soldaten unten hatten, war ganz zu schweigen. Der Mann hatte schon mehrere Tage in dem Gebirgsbach gelegen, entsprechend aufgedunsen waren Gesicht und der restliche Körper. Zu allem Überfluss hatten noch Vögel die Augen des Offiziers herausgepickt, wie man erkannte, als die Leiche oben auf dem Weg auf dem Rücken zum liegen kam.


    Augenblicke später tauchte bei dem kleinen Haus ein weiterer Soldat auf, der seine Kameraden zurückrief, als die Soldaten abdrehten ging der alte Mann zurück in die Kate.

    Wenn die drei Mann die nächste Biegung passierten erreichten sie eine flache Anhöhe mit einer kleinen Kate darauf, aus deren Schornstein sich die Rauchsäule emporschlängelte. Vor dem Haus stand eine Bank mehr war im ersten Moment nicht zu sehen. Wenn sie weiter auf das Haus zugingen jedoch erschien ein alter Mann in der Tür der die Soldaten abschätzig musterte. "Waswollter?" fragte er im kaum verständlichen Dialekt der Bergbewohner, der zugleich ziemlich feindseelig klang.


    ~~~


    Der Abstieg war ein kampf, es gab kaum einen sicheren halt an der steilen Bergkante und man trat immer wieder kleine Erdbrocken in das Tal. Bald schon zeichnete sich ab, dass das Seil nicht bis zum Boden reichen würde, wenn man es nicht umhängte, aber sehen konnte man mittlerweile besser. Ein Toter lag im Bachbett. Nicht irgendein Toter, sondern ein Toter in Rüstung und mit scharlachrotem Mante.


    Sim-Off:

    Herzlichen Glückwunsch, ihr habt den legatus schon mal gefunden. Jetzt müsst ihr nur noch rankommen :D

    Nach einer Weile konnten jene der Soldaten, die am weitesten vorne gingen und ihren Blick auf den Weg richteten Schleifspuren erkennen, die wuer über den Weg liefen und ins Gehölz an der Seite des Weges führte. Wo, deutlich auffälliger, mehrere Zweige umgeknickt waren.


    Wer dagegen die Felskannte nicht ganz so genau im Auge behalten hatte, der konnte einen kleinen Fleck im Bachlauf erkennen, wo das Schimmern irgendwie anders war. Dieser Punkt schien direkt unterhalb der umgeknickten Äste und der Schleifspuren zu sein.


    Sah man dagegen geradeaus konnte man die feine Rauchsäule eines Feuers erkennen.

    In der Ferne konnten sie Soldaten noch das Schnauben, Brüllen und Stampfen des Bullen hören, aber es wurde leiser und verhalte schließlich ganz. Währendessen wurde der Weg erst noch mal steiler, bevor er weider abflachte. Der Hang war nun zu Steil um ihn auch in Serpentinen bergan zu begehen und so wandelte sich der Weg in einen schmalen Grad, rechts von den Soldaten der steile Berghang, links ging es in eine Schlucht.


    Der Weg war insgesamt nur einige Zehntel eines Schrittes breit, daher waren die Soldaten gezwungen in eienr Linie zu gehen. Gerade noch konnte der Reiter das Pferd hinter sich her führen, aber lange würde das nicht mehr gehen. In der Tiefe, sicherlich einige hundert Meter unterhalb der Soldaten schlängelte sich ein kleiner Gebirgsbach entlang, allerdings behinderten immer wieder schlanke Nadelbäume die Sicht nach unten, wie auch nach oben.


    Sim-Off:

    Beschreib mal ein wenig, wohin ihr so seht...

    Sim-Off:

    Mmmh, wir haben offensichtlich leicht unterschiedliche Vorstellungen von den Szenario. Naja, was solls's, ab sofort gibt es Bilder, wie dieses. So hatte ich mir den Weg vorggestellt. Sorry, dass ich das nicht direkt gesucht hatte. Die wirkliche Gradwanderung kommt erst noch. ;)


    Zitternd krachte der pilum nur einige Centimeter vor der Nase des Bullen in den Boden. Und wurde gnadenlos umgemäht. Der Verbindungsstift war gebrochen und die hölzerne Griffstange flog einige Meter beiseite und taumelte eine Schlucht hinunter.


    Der Bergbulle stürmte jedoch unbeeindruckt weiter, auch wenn ihm die stählerne Spitze, beziehungsweise deren Rückseite über den Bauch kratzte. Verus konnte den Luftzug sicher noch spüren, als er um Haaresbreite verfehlt wurde und der Stier mit geschlossenen Augen an ihm vorbei und weiter Talwärts stürmte. Die Eindringligne beachtete er nicht weiter und rannte und rannte davon. Der Serpentinenweg war wieder frei.

    "So wie ich es sag. Mehr weiß ich aber auch nicht." antwortete der Wirt und machte sich dann daran die Wünsche der Soldaten zufrieden zu stellen. Mehr konnten die Männer an jenem Abend nicht mehr herausfinden.


    Hätte der ein oder andere der Soldaten darauf geachtet, hätte er vielleicht gemerkt, dass er am nächsten mrogen etwas weniger Geld im Beutel hatte, als eigentlich darin hätte sein sollen. Die Barmaid, die mit einigen der Männern heftig geflirtet hatte, hatte nämlich nicht nur einen ansehnlichen Busen sondern ebenfalls sehr flinke Finger. Auf Grund des ausgegebenen Weines merkten sie einfachen Soldaten das jedoch nicht und vom dem Anführer leiß sie vorsichtshalber die Finger.


    Am nächsten Morgen ging es weiter zwei Tage später am frühen morgen lagen am Fuß der Berge drei Wege vor ihnen. Einer foglte einem kleinen Slüsschen, einer wand sich ziemlich Steil einen Berg hinaus und der dritte führte in einen kleinen Wald und es war nicht ersichtlich, wie der dort weiterging.


    Sim-Off:

    Welchen nehmt ihr?

    "Ja, doch!" antwortete der Wirt und hätte hinzu fügen können "arroganter Laffe!", unterließ es aber, da er nicht wissen konnte, wie der Mann vor ihm dazu stand. Nicht mal nötig sich vorzustellen hatte der Kerl ja gehabt. Auf der anderen Seite musste er wichtig gewesen sein, so reich wie er war. Reich genug jedenfalls, dass die kleine Schlampe, die er für die reicheren Gäste hatte zu beeindruckt gewesen war, um etwas zusätzlich mitgehen zu lassen.
    "Nö, aufgefallen isnix. Sie wollten,... tja, jetzt wo du das sagst. Eienr der Soldaten, net der mit der Rüstung, hat gesagt sie wollen in die Berge. Von andere Seite war nich die Rede, aber ich mein, wer geht schon in die Berge? Nur Verrückte die da leben."

    Der namenlose Wirt dieser Taverne war ein gebeugter grauhaariger Mann, der nicht mehr besonders viele Zähne im Mund hatte. Die Taverne selbst machte von innnen einen nicht unbedingt weniger alten Eindruck, außerdem erkannte man gleich, dass es sich um eine der billigeren ihrer Art handelte. Dafür sprach auch sprach auch die zerissene Kleidungs der Bedienung und des Rauschmeißers. Trotz allem (oder genau deshalb?) war es mit reisenden relativ voll, was aber bei der genannten Größe nicht viel heißen mochte.


    "Willkommen," sprach der Wirt mürrisch, als ob ihm jeder Gast zu viel wäre. "Ein Ass pro Person, zwei wenn ihr Frühstück wollt. Abendessen kostet extra. Dafür könnt ihr euch nen Platz auf dem Heuboden suchen."

    Wenn die Männer weitermarschierten würden sie feststellen, dass sich an dieser Stelle tatsächlich eine glegenheit für eine trockene Übernachtung bot.
    Es handelte sich tatsächlich um eine kleine Taverne mit angeschlossenem Stall, im Stile einer Mansio des cursus publicus, aber eben doch keine offizielle. Man lebte hier viel mehr von jenen Leuten, die es nicht schafften jene Tagesstrecken zu absolvieren, die für die Meldereiter vorgeschrieben waren.


    Der legatus legionis der legio prima


    Irgendwo in den Alpen nördlich Veronas


    Schmerzen. Das einzige woraus sein Körper zu bestehen schien waren Schmerzen. Er lag auf dem Rücken, über ihm nur Felskanten und der Himmel. Und Wirbel. Wirbel in allen Faben und Formen schienen ihn zu umfließen.
    "Anna!" jammerte er nach seinem hebräischen Kindermädchen. Nicht nach seiner Mutter, die als Kind nur ein Schemen für ihn gewesen war und iihm auch später fremd geblieben war.
    "Ann ..." wieder umfing ihn eien düstere Schwärze.

    Der tribunus musterte den tiro ein letztes Mal, dann sprach er


    "Tiro Servius Obsidius Antias, im Stellvertretung unseres legatus legionis ernenne ich dich im Namen des Imperator Caesar Augustus zum miles der ersten legio."
    Ruckartig streckte er dem frisch beförderten die tabula entgegen.
    "Ich gratuliere dir."


    "Miles Servius Obsidius Antias! Abi!"
    Was folgte war ein weiterer Austausch von Grüßen, dann hatte der miles auf seinen Platz zurückzukehren.


    Derart liefen auch die übrigen Beförderungen ab, bis die ganze Gruppe abgearbeitet war. Dann wandte der tribunus sich erneut an die Gesamtheit.
    "Soldaten Roms! Ich freue mich, dass die legio prima erneut um solch gute Männer gewachsen ist und ich bin mir sicher, dass wir von euch nur hervorragende Taten erleben dürfen!"
    Eine klare Anspielung an die nähere Zukunft auch das folgende:
    "Lang lebe der Kaiser!"

    Es war ein tribunus, der da begleitet von den übrigen Ausbildungscenturiones und den genannten Sekretären aufmarschierte.
    Er marschierte die Reihen ab und inspizierte immer mal wieder einen der Männer.
    Nach der obligatorischen Meldung die Licinus gemacht hatte, schnarrte ein "Oculos prosam!" aus dem Mund eines der Begleiter.


    "Tirones!" rief er sie ein letztes Mal an.
    "Vor einem Jahr standet ihr das erste Mal hier auf dem campus der ruhmreichen ersten Legio!"


    "Ein Jahr lang habt ihr Blut und Wasser geschwitzt. Dieses entbehrungsreiche Jahr liegt nun hinter euch, ab heute seit ihr vollwertige Soldaten Roms."Oder in der gegenwärtigen Situation wohl eher gegen Rom, wenn man es genauer betrachtete. Aber solche Gedanken wurden hier und heute nicht ausgesprochen.
    "Bevor ihr aber eure Ernennungen erhaltet wollen wir gemeinsam den Eid neu sprechen. Sprecht mir also nach:"


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"

    Immer und immer wieder riss die Decke auf. Regelmäßig ließ der centurio halten, was ungefähr aussah wie folgt. Er überholte seine Abteilung, stellte sich vor sie hin und brüllte so laut er konnte
    "Coooonsistite!"
    Wenn die Abteilung nicht sofort aufstoppte drückte er mit der vitis und dem Arm gegen die erste Schildreihe und zog sich nur langsam zurück. Dabei musste er natürlich immer auf die Spitzen der pila achten.
    Etwas leiser hieß es danach:
    "Convenite!"
    Und wenn dann alle wieder in ihrer normalen Formation stand kam eien Manöverkritik die vielleicht den ein oder anderen überraschte:
    "Jungs, ich weiß ihr seid müde!
    Aber was glaubt ihr, wie eure Arme erst müde sein werden, wenn die gegnerischen Geschütze nur so auf eure Schilde niederprasseln, he?


    Also noch mal! Aaaaad testuuuuudinem"


    "Lae- vum!"


    "Lae- vum!"


    "Lae- vum!"


    Aber irgendwann war der der schönste Frühlingstag vorbei und der centurio brüllte mit schon deutlich angegriffener Stimme.
    "Schluss für heute! Noch zwei Runden um den Platz und ihr könnt gehen!"

    Der Ausbilder selbst ging auch. An den Rand und nahm einen tiefen Schluck. Ein Segen für die Kehle, dachte er sich, während er seinen laufenden tirones zusah.

    Der centurio ließ ganz sacht seine vitis auf einen der Schilde krachen, unter dem es zu laut war. Naja, laut war es überall, aber das Geschwätz hörte man dennoch.
    Da die Schilde aber so schön verkantet waren klapperte schon dieser leichte Schlag ganz schon.
    "Schnauze da unten! Und jetzt vorwärts Marsch!"


    "Lae- vum!"


    "Lae- vum!"


    "Lae- vum!"


    Ein geradezu unglaublich langsames Tempo wurde angezählt. Und obwohl der centurio bis kurz vor den Stimmüberschlag brüllte, würde man unter der testudo wohl kaum ein Wort verstehen, kaum dass diese losgelaufen war.

    Sim-Off:

    Sorry, dass ich das schon wieder übersehen hab, haber ich bin jetzt wieder in Italia sollte besser werden


    Solange sie Pause hatten, ließ der Ausbilder sie gewähren. Und beobachtete. Offensichtlich hatte sich eine Sozialstruktur zwischen den tirones herausgebildet. Es kam zu einem kleinen Schlagabtausch, der aber von einem der Kameraden sofort mit graden Worten besänftigt wurde.
    Der primus pilus würde zufrieden sein, wenn er das hörte, so konnten die angehenden Soldaten ihren Frust abbauen, ohne dass die Einheit in Gefahr geriet.


    Viel zu schnell (aus Sicht der milites sicherlich) war die Pause rum:
    "Cooonvenite!" donnerte es um die Soldaten wieder zusammenzurufen.
    "Jetzt, meine Herren, kommt die Königsdisziplin römischer Kampfkunst. Der Grund, weshalb wir deutlich mehr Befestigungen niederreißen als alle anderen Armeen. Der Grund, weshalb wir uns ihnen halbwegs unbeschadet nähern können. Die testudo!"
    Er hoffte, dass der Ruf, der dieser speziellen Formation vorauseilte, auch bei dieser Gruppe seine Wirkung nicht verfehlen würde.
    "Auf Befehl rückt ihr so dicht es geht an euer signum heran. Erste Reihe Schild nach vorn, Seiten Schild an die Seite, der Rest Schild nach oben, versucht einen Überlapp hinzubekommen, dass nichts dazwischen geraten kann.
    Und macht für den Anfang langsam, ich will keine Verletzten, hört ihr.


    Aaad testudinem!"

    Sim-Off:

    Sodala, und die letzte


    Man sah, dass die tirones langsam anfingen in den Seilen zu hängen, aber das schlimmste, das wussten sie noch nicht, stand ihnen noch bevor.
    Der Ausbildungscenturio hatte vor heute ihre Langzeitkondition zu testen, ohne dass sie es so Recht mitbekamen.
    Aber auf der anderen Seite war man natürlich auch kein Unmensch:
    "Okay, ihr dürft aus der Formation heraustreten. Wir machen ein paar Minuten Pause."

    "Ihr sollt verdammt noch aml nicht eure eigenen Kameraden erschlagen. Das übernimmt schon der Feind und vermutlich mehr, als euch lieb ist!"


    So setzte es prompt die Quittung für die Rempler. Und in genau der TOnart ging es weiter.
    "Vie zu langsam! Die Mistviecher sind schneller als ihr glaubt bei euch und dann nützt euch ne halbfertige Formation au nix mehr.
    Also nochmal. Grundstellung!"



    "Reiterangriff!"
    Die zweite Runde ging schon ein wenig schneller und der centurio drückte sich nun zwischen die Speere an der Frund und schlug mit der vitis mehrfach auf Teile im Schildwall, die zu locker zu sitzen schienen.
    Einmal hatte er sich wohl verguckt, denn der Schlag federte zurück bis in seine Schulter und der Mann fing utnerdrückt an zu fluchen.

    Ja, es war extrem staubig an jenem Tag und auch von dem Ausbilder hörte man dann und wann ein trockenes Husten.
    "Stimmt, also geben wir ihnen etwas, wovor sie sich fürchten können. Alle Soldaten rücken so dicht wie möglich zusammen. Die erste Reihe geht in die Knie und hält ihre Schilde vor sich, die nächste die Schilde darüber. Alle verfügbaren pila werden mti dem Fuß in die Erde gesteckt und auf die Reiter ausgerichtet. Kuschelt euch schön dicht zusammen, dann macht euch auch die Wucht der reinkrachenden Reiter nichts. Denn einige von den verdammten Gäulen scheren sich nich drum, wovor sie gefälligst Angst zu haben haben.
    Je dichter ihr steht, desto weniger besteht die Gefahr, dass der Feind durchbricht."

    Ermahnte er sehr. Was er verschieg war, dass kaum einer der ersten Reihe im Ernstfall ohne gebrochene Gleider, gar sogar schlimmeres davon kommen würde. Es war kein Wunder, dass die Parther, die die Reitkunst perfektioniert hatten, der schlimmste Feind des Imperiums waren.

    Die Befehle überflogen den Platz ewnige Zeiten, immer wieder von neuem entstanden Kolonnen, Schlachtreichen, Grundformationen und wieder Kolonnen, bis der centurio endlich mit der Ausführung halbwegs zufrieden klappte. Sogar bei der Drehung über die Mitte standen irgendwann alle Soldaten da, wo sie hingehörten.


    "Naja, noch ein paar Tage, dann könnt ihr auch das. Aber jetzt hab ich kein Lust mehr auf das Elend.
    Irgendeiner hier, der sich mit Pferden auskennt? Keine Sorge, ich hab net vor euch gleich zur Reiterei zu versetzen.
    Wovor haben Pferde Angst und wie können wir uns das zu nutze machen, mmmh? irgendeiner ne Idee?"