Beiträge von Centurio Legionis I

    Berechenbar. Es war absolut berechenbar und dennoch ein Tiefpunkt in jeder einzelnen Ausbildung. Spätestens die Drehung um die Mitte funktionierte nie! Wenn man ehrlich war, auch genügend der regulären Einheiten hatten Probleme damit.


    "Das rrrreicht! Convenite!"


    "Jungens, das war mal grad gar nichts. vorne nach links weg, hinten nach rechts. Mehr is es doch gar nicht.
    Das andere Problem war offensichtlich die Schrittlänge. Verdammt wir haben das doch beim marschieren geübt, es ist genauso wie damals. Nur das beim drehen nicht die erste Reihe die kleinen Schritte macht, sondern die mittleren beiden. Und dann immer größer nach außen.
    Also nochmal und ganz langsam."


    "Ad agmen!"


    "Ad acies per media!"


    Seit langer Zeit wurde mal wieder ein Schritttempo gegeben. Sehr langsam beinahe schon wie am Anfang der Marschübungen.

    Der Formationswechsel lief einigermaßen rund. Rund genug jedenfalls um ohne große Unterbrechungen weiter zu machen.
    "Also, geht doch!


    Aber irgendwann ist auch der schönste Marsch zu Ende. Und danng eht es zum Kampf. Wie ihr vielleicht gemerkt habt, ist die Marschformation für das Gefecht realtiv ungeeignet. Daher schwenken wir vom agmen in die acies, die Schlachtreihen. Je nach Gelände und Position der Einheit erfolgt das über die linke, die rechte Flanke oder die Mitte. Dabei drehen die Soldaten in die entsprechende Richtung und vollführen einen Schwenk. Wir üben das rechtsrum.


    Ad acies ad dextram!"

    "Naja, bei ner sehr breiten Straße kann man das schon mache. Aber im Normalfall marschieren wir vier man in der Breite und 20 in der Tiefe. Die Schlachtordnung ist dann genau umgekehrt.
    Um von der Grundstellung in die Marschordnung zu gehen zieht die linke Flanke vier Mann tief vor und setzt sich vor die nächsten vier Reihen. Die beiden rechten Reihen machtn kehrt und marschieren an den Schluss.
    Verstanden?


    Aaad agmen!"


    Aulus Tempanius Pusio


    Sim-Off:

    Denk schon, was meinst du Fontinalis?


    Zum Hades mit diesem Anfänger von einem optio. Hatte der Kerl doch glatt den richtigen Riecher gehabt. Die Villa Flavia in Rom, das wusste er, war Heimstätte eines ganzen Haufens Patrizier, die in der Politik aktiv waren.
    "Gut, wir nehmen dich mit und liefern dich dort ab.
    Aber wehe man kennt doch dort nicht, klar?"


    Vielleicht gelang es dem optio ja tatsächlich auch noch ein paar Informationen raus zu bekommen. Dessen Verhältnis zu dem Verletzten war schließlich besser, als sein eigenes.



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    Frumentarius - Legio I Traiana


    Aulus Tempanius Pusio


    Sim-Off:

    Nö, nicht zu erkennen. Der Tempanier ist halt etwas rüde.


    "Mein Job ist es dafür zu sorgen, dass unsere Reisegruppe sicher unterwegs ist. Und ich will mir sicher sein, dass du das Opfer warst und nicht selbst versucht hast jemanden zu überfallen.
    Und uns ein Messer in den Rücken jagst, sobald wir dich wieder zusammengeflickt haben. Viel Gesindel unterwegs dieser Tage,"
    knurrte der frumentarius und zog das verbliebene Auge zu einem Schmalen Schlitz zusammen.
    Er bewegte sich jetzt auf dünnen Eis, sobald der Verletzte den Mund auftat würde er sich entscheiden müssen, denn jetzt hatte er seine Meinung offen gelegt. Es hing also alles von den nächsten Worten ab.



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    Frumentarius - Legio I Traiana


    Aulus Tempanius Pusio


    Der Einäugige war nun schon seid einiger Zeit in Rom unterwegs und ahtte mit den verschiedensten Personen gesprochen. Er hatte sich als Leibwächter ausgegeben, einer der Kollegen als Bettler und quer durch die Bank. Keiner der frumentarii hatte mehr getan als Gespräche zu führen. Die Kunst war es doch die Leute reden zu lassen. Fragen hatten sie wenige gestellt, einige gar keine. Ein belauschtes Gespräch in der Taverne hier, ein offizielle Anschlag dort und ein paar Graffitti dazu und schon bekam man ein einigermaßen diffuses Bild zusammen, von dem, was in der Stadt vorging.
    Insbesondere die beiden Getreidehändler, die sich über die steigenden Preise gefreut hatten, hatten eine gewichtige Information. Während hier Salinator kurz vor seiner offiziellen Ernennung, irgenwas war da mit des Kaisers Testament, stand so schien man im Osten einen Konkurrenten ausgerufen zu haben.
    Langsam bereitete er sich vor die Stadt wieder zu verlassen, bevor es zu spät wurde.
    Auch seine Kollegen düften langsam wieder aus der Stadt hinaussickern. Er war schon gespannt, was der Reiter-optio berichten würde, wenn sie sich auf dem Landgut wieder treffen würden.
    Gemütlcih verließ er das Forum und kurz darauf auch die Stadt, zurück auf dem Weg zu dem Landgut der Frau seines Legaten.


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    Frumentarius - Legio I Traiana


    Aulus Tempanius Pusio


    Misstrauisch hob der frumentarius die Augenbrauen und fragte knurrig:
    "Ein paar Menschen? Namen? Was haben sie gemacht,w arum haben sie Rom verlassen? Also? ich höre?"
    Dunkel sah er auf ihn hinab. Wieso konnte der Mann nicht einfach reden. Zur Unterstützung gab er einem der Soldaten einen Wink, der dem Mann daraufhin einen Trinkschlauch mit posca an den Mund setzte und ihm etwas zu trinken anbot.


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    Frumentarius - Legio I Traiana

    Es hatte an diesem Tag einmal nicht Licinus sondern einen seiner Kollegen erwischt, den ersten Ausbildungsabschnitt zu übernehmen.
    Nach der Begrüßung ließ dieser centurio die Männer erstmal abzählen bevor er die heutige Trainingseinheit einleitete. Dazu hieß es:
    "Männer! Heute kommen wir zum größten Unterschied zwischen einer Barbarenhorde und einer zivilisierten Armee. Den Kampfformationen!
    Wir werden zunächst üben gemeinsam zu marschieren, anschließend gemeinsam zu Kämpfen und dann auf spezielle Gegebenheiten zu reagieren.
    Welche speziellen Gegebenheiten können im Gefecht auftreten? Wie marschiert eine legio und wie kämoft sie? Antwortet gefälligst, ich hab nicht deng anzen Tag Zeit!"


    Aulus Tempanius Pusio


    Der Tempanier stutzte für einen Moment. Sowas brachte selbst einen langgedienten frumentarius aus der Bahn. Sowas von naiv konnte doch eigentlich kein Soldat sein.
    "Wie kommst du auf die Idee, dass er könnte?"
    Immerhin sollten unter der Millionen Einwohner, die Rom hatte, bestenfalls eine handvoll Tausend, als wichtig gezählt werden. Das wäre schon ein großer Zufall.
    Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte er sich wieder an den Verletzten, wartete gerade so lange, dass es nicht unverschämt gegenüber dem höheren Rang war:
    "Was wolltest du in Rom?!" fragte er in einem Tonfall, der nicht unbedingt freundlich war.



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    Frumentarius - Legio I Traiana

    Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Mit einer Kopfbewegung deutete ich dem Tempanier an das ich in Sprechen wollte.
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    Aulus Tempanius Pusio


    Wenn der Mann nach Rom wollte, dann war er vielleicht ihr Schlüssel, um dort Verbindungen aufzubauen. Aber erst wollte er noch wissen, was genau er dort vorhatte. Der frumentarius setzte gerade an, als der vorübergehende eques ihm auf die Seite winkte.
    Was sollte das jetzt?
    Mürrisch (gut, dass war nix wirklich besonderes) stellte er sich in einer Entfernugn auf und meinte:
    "Ja?!"


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    Frumentarius - Legio I Traiana


    Aulus Tempanius Pusio


    Ein centurio mit einer etwas ungewöhnliche Karriere, wenn man das so lesen konnte. Angeblich auch kein Freund des praefectus urbi. Das war vermutlich gut. Eventuell eine Quelle, aber dazu würde er mehr hören wollen, bevor er dem zustimmen würde.
    Neue Identitäten würden dagegen kein Problem sein. Praktisch, dass es außer dem Bürgerlisten praktisch keine zentrale Einwohnerregistrierung gab. Machte die Aufgabe, die sie hatten entschieden einfacher. Auch wenn für ihn nicht viele Möglichkeiten blieben, mit dem Auge, aber er kam schon klar. Wie immer.
    Und den neuen würde er im Auge behalten.


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    Frumentarius - Legio I Traiana


    Aulus Tempanius Pusio


    Er hielt sich etwas im Hintergrund, wie er es gewohnt war.
    Außerdem wusste er sehr genau, dass sein vernarbtes Aussehen und das fehlende Auge konnten auf empfindsame Wesen ausgesprochen abschreckend werden.
    Also wartete, dass die Tür aufging.


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    Frumentarius - Legio I Traiana


    Aulus Tempanius Pusio


    Überfallen worden und sich gegen fünf Mann noch gewehrt? Das an sich war schon keine schlechte Leistung. Wenn es denn wahr war, wofür allerdings auch das lädierte Aussehen sprach.
    "Wird's überleben!", knurrte der capsarius-frumentarius, wie alle frumentarii war er alles, aber kein Schwätzer.


    Der Tempanier lauschte derweil genau, was der Mann in seinem gebrochenen Latein von sich gab. Keiner konnte wissen, ob dies alles gewesen war, was der Mann mit sich geführt hatte. Schriftstücke oder dergleichen. Den nachdenklichen Blick des Hadrianers kommentierte er in Gedanken: Anfänger! In einem Verhör durfte man sich nichts anmerken lassen. Aber immerhin, er wusste, wie man wichtige Fragen stellte.
    "Warst du allein unterwegs oder sollen wir die Umgebung absuchen?"
    Der freundliche Nachsatz war natürlich nur Tarnung der eigentlichen Frage.


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    Frumentarius - Legio I Traiana


    Aulus Tempanius Pusio


    Die frumentarii überließen den equites zu gerne die Aufgabe des Absicherns.
    Der Tempanarier näherte sich dagegen den beiden Männern am Boden. Er hielt es für Zeitverschwendung, signalisierte einem der Männer, der die capsa trug, sich um den Mann zu kümmern.
    Während der frumentarius also halbwegs kundig den Mann abzutasten begann, fragte der Oberschnüffler kalt nach:
    "Was ist dir passiert?!"
    Es sah nach einem Überfall aus, aber das wollte er von ihm selbst hören. Wer die Wahrheit wollte, durfte nicht zeigen, welche Lügen er glauben würde.


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    Frumentarius - Legio I Traiana


    Aulus Tempanius Pusio


    Die frumentarii, die den Einsatz unter Führung des Tempasiers teilnahmen kamen geschlossen an. Jeder trug einen Sack mit sich, in deren ihre Tarnidentität, verwahrt war.
    Aus einer anderen Richtung kamen die übrigen Reiter und der optio wartete schon, aso vollzog er Meldung:
    "Optio, melde das contubernium IV der cohors VI angetrete zum Außeneinsatz."
    Nie würden sie sich in der Öffentlichkeit als frumentarii zu erkennen geben, das war eine eiserne Regel, die auch im Lager durchgezogen wurde.


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    Frumentarius - Legio I Traiana


    Aulus Tempanius Pusio


    Er nickte und blieb neben der Tür stehen.
    Von dort musterte er den Mann, der ihn begleiten sollte und hörte genau auf die Fragen, um zu wissen, mit wem er es zu tun bekommen würde.
    Der Name sagte ihm nicht, optio und einen patronus bei den Urbanern. Warum war er selbst dann nicht da? Oder kam er von da? Nun, die südlichen Provinzen fielen nach der Hautfarbe eher aus. Keine Familie in Rom, aber mal gehabt. Nun, vom Alter her konnten die Eltern natürlich auch tot sein, aber wo war er nach seinem fünften Lebensjahr?
    So richtig viel konnte er aus den dürftigen Informationen nicht gewinnen.


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    Frumentarius - Legio I Traiana


    Aulus Tempanius Pusio


    Auch der Tempanier war zum praefectus der Reiter befohlen worden. Er hatte noch keine Ahnung worum es ging, allerdings hatten er und seine Kollegen sich schon etwas zusammengereimt.
    Es hatte sicherlich mit dem kürzlichen Appell zu tun und dem darin verkündeten Tod des Kaisers. So weit konnte ja jedes kleine Kind denken. Und was genau los war, wrde er gleich erfahren, neugierig war er nicht. Abgeklärtheit schließlich die Grundeigen jedes guten Spions.
    Er klopfte an und trat nach Aufforderung ein:
    "Aulus Tempanius Pusio, frumentarius, wie befohlen!"


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    Frumentarius - Legio I Traiana

    Was hatte die Stadt leiden müssen in den vergangenen Monaten. Ganze Familien waren durch die Seuche ausgelöscht worden, die Ordnung war zusammengebrochen und den Menschen war ihre Ohnmacht gegenüber einer solchen Krise einmal mehr deutlich vor Augen geführt worden. Aber auch die Soldaten der Legion waren nicht verschont geblieben. Manche Centurien hatten große Löcher in ihren Reihen zu beklagen, und das, ohne dass auch nur ein Gladius oder Pilum gezogen wurde.
    Einige Stuben würden in den kommenden Wochen leer bleiben, viele Beförderungen waren vonnöten um die an der Seuche verreckten Offiziere und Unteroffiziere zu ersetzen. Und noch mehr Stein und Marmor würde gebraucht, wenn die Kameraden, die überlebt hatten ihren Toten die üblichen Erinnerungssteine setzen würden.


    Dieser Tag aber sollte den Lebenden gehören. Alles, was sich bei der Legion ohne weiteres aus den Aufgaben reißen ließ stand heute in Reih und Glied auf dem Campus außerhalb der Mauern des Castellums. Für jemanden, der in dieser Masse aus Blech und Fleisch stand war das immernoch ein beeindruckendes Gefühl von Zahl und Macht, aber den Soldaten war deutlich anzusehen, dass die vergangenen Wochen deutlich an Körper und Geist genagt hatten. Die einzigen, die sich unbeeindruckt zeigten waren die abgebrühten Veteranen der vergangenen Feldzüge, die sich höchstens darüber ärgerten, der Krise kaum etwas fühlbares entgegen gesetzt zu haben.
    Für jemanden, der einen Blick über die aufmarschierte Legion werfen konnte, offenbarte sich wie sehr die Mannstärke der Legion durch die Seuche gelitten hatte. Und doch konnte man die Hoffnung der Männer, das alles hinter sich zu haben, schon fast mit den Händen greifen.