Beiträge von Appius Helvetius Sulla

    Nach Sullas Bezwingung gaben auch die letzten Rebellen im Kuriengebäude auf. Die Nachricht von der Eroberung der Curia sprach sich schnell auch unter den draußen stehenden Prätorianerverbänden rum. Überall erschallten die Rufe aus den Soldatenkehlen: "Roma Victor"
    Auch in den letzten Gebieten im Osten der Stadt, die noch von den Rebellen gehalten wurden, verbreitete sich die Kunde. Daraufhin kapitulierten auch die letzten Verbände der Rebellen. Zivilisten, die sich bislang versteckt hatten krochen aus ihren Verstecken. Abgesehen von einigen Zwischenfällen befand sich die Stadt noch vor Mitternacht komplett in der Hand der Prätorianer. Einige prominente Rebellen, die politische Ämter während des Aufstandes bekleidet hatte, konnten festgesetzt werden. Manche fanden sich unter den Toten und einigen wenigen war tatsächlich die Flucht aus der Schlacht gelungen.

    Sullas talentierter Gegner hatte ihn schwer verletzt. Wahrscheinlich hatte er seine Niere getroffen. Das Blut strömte. Er wankte einen Schritt zurück, doch der Optio gönnte ihm keine Pause, er hatte schon wieder ausgeholt. Sulla war noch etwas benommen von der vorherigen Verwundung und hob deshalb seinen Schwertarm nicht so wie er es zur Verteidigung hätte tun sollen. Das Gladius des Optio schnellte unbarmherzig hinab und trennte Sullas Hand und die Hälfte des Unterarms vom Körper ab. Die Verletzung und der Schock waren so groß, der Adrenalinspiegel so hoch, dass Sulla kein wirkliches Schmerzempfinden hatte. Er starrte nur unverwandt auf seinen Armstumpf aus dem das Blut spritzte, blickte daraufhin seinen Bezwinger an, taumelte hin und her und presste ein paar Worte hervor:


    "Junger S-S-Soldat..., DU hast auf d-d-der ... falschen Seite... ge-ge-gekämpft"


    In diesem Moment traf ihn ein heftiger Tritt im Rücken und er stürzte zu Boden und verlor angesichts der Verletzungen und des Blutverlusts das Bewusstsein. Der Tyrann und Verräter am Kaiser war bezwungen, doch wenn seine Feinde ihn am Leben halten wollten, mussten sie seine Blutungen stoppen...

    Die Prätorianer drangen ohne groß zu verzagen vor um das Curiengebäude zu erobern. Insgesamt hatten es etwa noch 30 Soldaten der Rebellen in die Curia geschafft. Nach kurzem Widerstand an der Eingangspforte gelang es den Prätorianern in das Gebäude einzudringen. Nun entbrannte ein wilder Kampf in den verschiedensten Räumen. Es gab keine "feste Front" im Hause mehr, sondern es entwickelten sich an verschiedenen STellen erbitterte Einzelkämpfe Mann gegen Mann. In Sullas Leibwächtern hatten die gut ausgebildeten , aber mittlerweile bereits stark abgekämpften Prätorianer erstmals ebenbürtige Gegner gefunden. Sulla selbst kämpfte bewaffnet mit einem Spartha wie in früheren Tagen. Er war zwar ein wenig eingerostet und seinen jüngeren und trainierten Widersachern an Beweglichkeit nicht mehr ebenbürtig, doch dafür verfügte er über 20jährige Fronterfahrung und hatte die Technik des Schwertkampfes nicht verlernt. Mit dem festen Willen sich vor seinem Tod kämpfend noch ein Denkmal zu setzen, wehrte er sich erbittert gegen jeden Versuch der Feinde ihn zu erledigen. Die Prätorianer hatten natürlich erkannt, WER er war. Deshalb versuchten einige von ihnen Sulla um jeden Preis zu erwischen. Vermutlich war ein Kopfgeld ausgesetzt. Sullas Leibwächter halfen ihrem Herrn mit großer Tapferkeit, doch nach und nach wurden alle von ihnen unter heftiger Gegenwehr ausgeschaltet. Sulla hatte bereits einen Gegner getötet und trug bereits einige eher harmlose Wunden vom Kampfe davon, doch plötzlich sah er sich in einem der hinteren Officien des Gebäudes ohne Partner zwei Prätorianern gegenüber: Sein Schicksal war besiegelt, doch er versuchte trotzdem das Unmögliche. Mit einigen gewandten Schritten und einer Finte gelang es ihm mit einem Hieb in die Brust einen seinen Gegner niederzustrecken. Der andere Prätorianer, der mit einem besonders stark lädiertem Schild kämpfte,ließ sich davon nicht beeindrucken. Tapfer stellte er sich dem Tyrannen zum Duell entgegen. Nach einigen Minuten gelang es diesem jungen Optio, Sulla mit einem heftigen Schlag tiefer am Bauch zu verwunden. Er blutete heftig, doch kämpfte er weiter...

    Die Verteidiger standen ruhig aber extrem angespannt in ihrer Position, bereit jeden Moment einen feindlichen Ansturm aufzuhalten. Nur die Bogenschützen hatten die letzten Minuten etwas zu tun gehabt, denn feinliche Bogenschützen hatten sich auf gegenüberliegenden Dächern positioniert.
    Doch dann ging es auch schon los: EIne gewaltige Zahl feindlicher Soldaten stürmte mit furchtbarer Lautstärke auf die kleine Verteidigergruppe zu, die den Zugang eng gestaffelt verstellten. Jeder suchte den Kontakt zum Nebenmann um nicht alleine überrannt zu werden. Der brachiale Aufprall der anstürmenden Horde hatte in den Reihen der Verteidiger verheerende Folgen: die erste Reihe (etwa 10 Mann) wurde gnadenlos im wahrsten SInne des Wortes 'plattgewalzt'. Die dahinterstehenden Soldaten hatten Mühe den Rückstoß zu dämpfen. Es entwickelte sich nun ein brutales Gemetzel. Auf extrem engem Raum hieben nun Soldaten beider Seiten mit unerbittlicher Härte aufeinander ein. Der Lärm, der dabei entstand, war ohrenbetäubend: Markerschütternde Schreie der Verwundeten, Todesschreie und immer wieder das Geräusch von aufeinander schlagendem Metall.


    Sulla überblickte das Gemetzel etwas entfernt von der Mitte des Platzes, auf den die Zugänge führen. Er musste handeln. Erste Auflösungserscheinungen zeigten sich bei der kleinen Verteidigergruppe an Zugang I, die mittlerweile auf 15 Mann zusammengeschmolzen war und noch geradeso den Zugang versperren konnten. Als Sulla deshalb gerade im Begriff war die restlichen Reserven an der Krisenstelle in den Kampf zu werfen, ertönte auch von dem zweiten Zugang zu dem Platz derselbe Lärm wie vom ersten: Die Angreifer versuchten also auch dort den Durchbruch zu erzwingen.


    Die Reservesoldaten rannten von der Mitte des Platzes um ihre Kameraden am Zugang I zu unterstützen, doch sie kamen zu spät. Gerade als sie den Zugang erreichten, war es den ersten Prätorianern gelungen sich Zugang zum Platz zu erkämpfen. Wenige Augenblicke später strömten Unmengen Angreifer auf den Platz. Als die Verteidiger an Zugang II dessen gewahr wurden, schmissen die ersten ihre Waffen davon und versuchten dadurch dem Zorn der Angreifer zu entgehen oder sie flüchteten über den Platz zum Curiengebäude. Die letzte Linie der Republikaner war gefallen. Als Sulla das sah, sprang er vom Pferd und rannte mit seiner Leibwache (Es war ein kämpfender Rückzug, denn die ersten Feinde hatten bereits die Mitte des Platzes erreicht)und einigen wenigen letzten Getreuen die Stufen zum Curiengebäude hoch und verschanzte sich mit ihnen dort in der Einganspforte. Wenn die Prätorianer ihn haben wollten, dann mussten sie auch dieses Gebäude noch stürmen.


    Sim-Off:

    Wer von Euch will mich killen?^^

    Die Bogenschützen konnten nachdem der Überraschungseffekt verpufft war und die feindlichen Truppen auf die Präzisionsschüsse eingestellt waren , nur noch relativ wenig mit ihrem Pfeilhagel ausrichten- Gut gerüstet mit ihren großen Schildern holten ein paar wagemutige Prätorianer sogar noch einige ihrer verwundeten Kameraden aus der Gefahrenzone. Daraufhin passierte eine Zeit lang gar nichts bis plötzlich eine Barrikade, die einen der drei Zugänge zum Platz vor dem Curiengebäude versperrte, massiv unter Ballistenbeschuss geriet. Die kaiserlichen Truppen wollten also tatsächlich einen Direktangriff durch einen der etwa drei Doppelschritte breiten Zugänge starten. Sullas Verteidigungsstrategie kam dieser gefährliche Plan des Präfekten durchaus entgegen, denn gerade an derartigen Engstellen kann ein zahlenmäßig überlegener Angreifer diesen Vorteil nur wenig ausspielen und sich die Zähne ausbeißen. Der Verteidiger hingegen erhält eine Chance auch bei zahlenmäßiger Unterlegenheit dem Gegner schwere Verluste beizubringen und muss nicht noch seine Flanken schützen. Sulla platzierte seine Truppen etwa halbkreisförmig um die immer brüchiger werdende Barrikade um einen zu erwartenden Stoßkeil der Feinde möglichst von drei Seiten anzugreifen.


    Doch Sulla hatte sich in seinem Gegenüber verrechnet, wenn er dachte, dass dieser nur diesen Einen Frontalangriff planen würde, denn plötzlich hörte man auch Einschläge an einer der beiden anderen Barrikaden. Diese Tatsache machte einen Strich durch Sullas Rechnung. Der Gegner würde also von zwei Seiten aus versuchen den kleinen Platz zu stürmen, der etwa eine Fläche von einem Clima besaß. Daraufhin gruppierte Sulla seine Soldaten um: Jeweils etwa 45 Mann wurden an den noch verbarrikadierten Zugängen platziert. Der Rest (er und seine Leibwache inklusive) blieb als Eingreifreserve vor dem EIngang zum Curiengebäude positioniert. Selbst die Onagermannschaften wurden nun zum Nahkampf eingeteilt. Nur die Bogenschützen durften auf den Häuserdächern bleiben und sollten im Falle eines feindlichen Ansturms die hinteren Reihen der Angreifer lichten. Die Moral der verbliebenen Männer war sehr durchmischt. Einige Vernünftige unter den Verteidigern sahen den Irrsinn dieser letzten Verteidigung und hatten nicht vor ihr Leben so sinnlos wegzuschmeißen, trauten sich aber (noch) nichts dagegen zu unternehmen, sondern fügten sich in Sullas Anordnungen. Doch die meisten (Es waren ohnehin die letzten Getreuen, die er in dieser Stadt noch besaß) waren verblendet oder gehorchten einfach ohne Nachzudenken oder fürchteten im Falle einer Gefangennahme sowieso als Verräter elendig hingerichtet zu werden. In einer letzten flammenden Rede erinnerte Sulla seine Männer an die Schlacht bei den Thermopylen und verglich die Rebellen mit dem tapferen Spartanerheer des König Leonidas.
    Dann hörte man plötzlich ein starkes Holzsplittern: Die erste Barrikade war praktisch zerstört. Der Zugang zum Platz damit frei. Würden die Feinde mit dem Angriff noch so lange warten bis sie auch die zweite Barrikade zerstört hätten? Angespannt erwarteten die Verteidiger den Angriff ihrer Feinde.

    Nach dem Wolkenbruch, der Corduba vor einer Katastrophe rettete, verschwanden die Wolken bald und am frühen Abend war für jedermann die rote, untergehende Sonne am Horizont zu sehen. Die prätorianische Kriegsmaschinerie hatte sich unermüdlich vorgekämpft. Ein Großteil der STadt befand sich nun nach langer Zeit wieder unter der Hoheit des Kaisers. Doch die kaiserlichen Kampfverbänden hatten noch eine letzte, eine entscheidende Etappe vor sich: Die Eroberung des kleinen, aber gut gesicherten Regierungsviertels der Rebellen mit seinem Herz, dem palastartigen Curiengebäude. Hier befanden sich nun die letzten Kämpfer der Aufständischen: Einige wenige noch kampfeswillige und kampfesfähige Fanatiker, einige bisher noch nicht eingesetzten Reserveverbände (darunter einige Elitebogenschützen von der britannischen Insel), die Onagermannschaften (die nun unermüdlich auf die schon verlorenen Stadtteile schossen), Sullas Offiziersstab und die persönlichen Leibwachen einiger Rebellenführer. Insgesamt nicht mehr als 130 Mann. Dazu noch etwa ebensoviele Zivilisten, die ausharrten. Die meisten politischen Führer waren mittlerweile geflohen und versuchten nun als Zivilisten verkleidet zu entkommen. Sullas hatte seinen persönlichen Leibwächtern freigestellt auszuharren oder zu fliehen. 13 der 20 Soldaten waren geblieben. Sie waren sorgfältig ausgewählte Elitesoldaten; Hauptsächlich ehemalige Gladiatoren und sogar zwei ehemalige Prätorianer, die aufgrund von Disziplinarvergehen ausgestoßen worden waren und nun ihren ehemaligen Kameraden gegenüber standen.


    Die drei Zugänge zum Platz vor dem Curriengebäude und den angrenzenden Gebäuden waren massiv verbarrikadiert worden. Hinter den Barrikaden und auf einigen Dächern waren mit Langbögen ausgerüstete, britannische Söldner postiert, die sofort alle feindlichen Truppen in Reichweite mit unglaublicher Präzision unter Beschuss nahmen. Um die Barrikaden zu durchbrechen müssten die Angreifer schon noch einmal schweres Gerät oder Feuer einsetzen. Auf dem Platz befanden sich die Onager und die restlichen Soldaten. Darunter auch Sulla. Er hatte sein altes Gladius wieder angelegt, was ihn bereits vor langer Zeit auf den Schlachtfelder Europas im Kampf für den Kaiser und das Imperium begleitet hatte. Dazu trug er einen Brustpanzer und einen schwarzen Umhang. Seine mittlerweile weißen Haare wehten im Wind. Seine Gesichtfarbe sah fahl aus und sein Gesicht wirkte sehr eingefallen. Sein Blick war entschlossen, doch ein gewisses wahnsinniges Flackern war in seinen Augen zu erblicken. Auf einem Rappen sitzend gab er alles in allem einen dämonischen Anblick ab. Er hielt eine kurze Ansprache zu seinen Männern, in der er sie noch einmal zu unbedingter Tapferkeit und Treue anspornte. Man wartete auf den Gegner. Die Bogenschützen hatten gerade ihre ersten Opfer gefunden...

    Die Rebellen hatten nicht mit einem derart disziplinierten Vorrücken der Angreifer gerechnet. Haus um Haus, Straßenzug um Straßenzug, Stadtteil um Stadtteil kämpften die Prätorianer sich vor und hielten immer den Kontakt zu den nachrückenden TRuppen. Besonders sorgfältig gingen sie bei der Säuberung der Häuser vor. Immer wenn wieder stärkerer Widerstand aufflammte, wurde dieser von den Prätorianern konsequent niedergekämpft. Erfolgreich waren die unterlegenen Rebellen nur dann manchmal, wenn sie sich der List oder des Hinterhaltes bedienten.


    Langsam aber sicher verloren die Rebellen die Kontrolle über die Stadt. Am späten Nachmittag befand sich bereits etwa die Hälfte (und insbesondere der westliche Teil) der Stadt in der Hand der Angreifer. Um die Kampfkraft der Rebellen war es noch schlechter bestellt. In den anhaltenden Kämpfen waren große Teile der Verteidiger schlicht aufgerieben worden. Trotz der energischen Verfolgung und sofortigen Todesstrafe für Deserteure schwangen immer wieder vereinzelte Soldaten und manchmal ganze Gruppen die weiße Fahne. Mittlerweile war die Zahl der kampffähigen Soldaten der Rebellen auf ca. ein Drittel abgesunken. Sulla ritt mit seinem Stab mittlerweile unermüdlich von Stellung zu Stellung, versuchte die Moral der Soldaten zu heben, traf Verteidigungsanordnungen und ließ Truppen neu formieren und positionieren.


    Die vordersten Truppen der Angreifer standen bereits nur noch etwa 100 Doppelschritte vor der letzten Bastion, dem Regierungsviertel mit den Gebäuden der Curie als die Republikaner nun zu einer anderen Waffe griffen, um den Vormarsch der Feinde auszuhalten: Feuer! Die Onager aus dem Regierungsviertel und einige Fernkämpfer auf Häuserdächern schossen nun Brandsätze und Brandpfeile in Stadtviertel, die bereits von den Prätorianern erobert worden waren. Da es sich vielerorts nur um Holzhäuser handelte und für diesen Fall bereits mit Ölspuren vorgesorgt worden war, brachen ziemlich schnell einige Feuerherde aus, die schnell auch auf andere Stadtviertel übersprangen. Der westliche Stadtteil in dem sich ein Großteil der angreifenden Truppen befand, drohte in Kürze von einer Feuerbrunst komplett erfasst zu werden...


    Doch die Götter schienen es mit den Angreifern gut zu meinen, denn etwa nach einer Viertelstunde brach nach wochenlanger Dürre plötzlich ein gewaltiger Platzregen auf Corduba herein und löschte einen Großteil der Brandherde. Der niederträchtige Plan der Rebellführung war so vereitelt worden. Viele Menschen kamen so mit dem Leben davon.



    Sim-Off:

    Ich würde dann für die letzten Etappe auch noch mal einen Thread aufmachen, ok?

    Die erste Phase der Schlacht um Corduba hatten die kaiserlichen Truppen souverän gemeistert: Das westliche Stadttor und die darum befindlichen Stadtmauerabschnitte waren nach kurzem aber heftigem Gefecht in die Hände des Prätorianerheeres gefallen. Die Verluste auf Seiten der republikanischen Verteidiger waren bereits beträchtlich und standen in keinem Verhältnis zu der geringen Zahl an Verlusten, die man dem Gegner zufügen konnte. Die Moral der Rebellen sank kontinuierlich. Die überlegene Kampfkraft der Angreifer hatte sich bereits jetzt klar herausgestellt. Alle restlichen Mauerabschnitte, die sich noch in der Hand der Republikaner befanden, wurden nun geräumt. Man zog sich in die dichtbebauten Gegenden der sog. "Verteidungszone II" zurück.


    Hier wurde jetzt das Gros der rebellischen Truppen postiert. Insgesamt waren noch etwa 70% der Soldaten einsatzfähig. Gerade die frischen Reservetruppen sollten nun die Hauptlast der Verteidigung tragen. In diesem Verteidgungsbereich hatte man einige Fallen installiert. So sollten getarnte Fallgräben oder Tunnel, Brücken und Häuser , die man so präpariert hatte, dass sie einstürzen würden, sobald man bei einem Ansturm feindlicher Truppen einen bestimmten Mechanismus auslösen würde, den Vormarsch der Angreifer behindern. Außerdem war geplant bestimmte Stadtteile, wenn ihr Verlust drohte in Brand zu stecken um den Gegnern den Vormarsch unmöglich zu machen. Für dieses infame Vorhaben waren sogar Ölspuren gelegt worden um die Holzhäuser der Bewohner schneller zu entzünden.


    Dank der Entscheidung des Prätorianerpräfekts den Vormarsch zeitweilig zu stoppen und zunächst die Truppen neu zu formieren, war den angreifenden Truppen wahrscheinlich viel Unheil erspart worden, denn eigentlich hatten die rebellischen Kommandeure mit dem ungestümen, siegesgewissen und deshalb völlig unsynchronen und nicht zielgerichteten Vormarsch einzelner Prätorianer-Kampfgruppen gerechnet, die sie nur zugern in Hinterhalte gelockt hätten. Stattdessen führte die Ansprache des Präfekten sogar noch dazu, dass einige rebellische Soldaten (die meisten waren ohnehin zwangsrekrutiert), die sich noch in Hörweite der kaiserlichen Truppen befanden, die weiße Fahne schwangen und kapitulierten. Auch vereinzelte Zivilisten, die sich im westlichen Teil der Stadt befanden, wagten es sich bei den kaiserlichen Truppen in Sciherheit zu bringen.


    Allerdings nutzten die Rebellen die Kampfpause trotzdem, denn die zwangsläufige Ballung der kaiserlichen Truppen am und hinter dem westlichen Stadttor bot natürlich ein gutes Ziel für den Beschuss durch schwere Fernkampfwaffen und so feuerten sechs Onager aus dem Zentrum der Stadt auf die große Ansammlung kaiserlicher Verbände. Auch wenn sie nur schlecht trafen, sollten sie ihre moralische Wirkung nicht verfehlen. Etwa eine Minute nach Beendigung der Rede des Präfekten schlug die erste Salve in seiner Umgebung ein und es wurden auf Anhieb drei Prätorianer in den Tod gerissen.

    Verächtlich blickte Sulla diesem widerlichen Heuchler hinterher. Er hatte sich in seiner anfänglichen Antipathie gegen diesen Mann nicht getäuscht. Kaum zu glauben, dass dieser Mann der ehrwürdigen Gens Annaea angehören und gar mit dem erhabenen Auguren Sophus verwandt sein sollte.

    Nachdem die ersten verwegenen Feinde, die mit Hilfe der Türme auf die Festungsmauer stürmten, noch von den Verteidigern nierdergemacht werden konnten, gelang es weiteren aus den Turmzugängen herausstürmenden Truppen schnell die Zugänge zu den Mauern zu sichern und zu vergrößern. Die republikanischen Volkslegionäre, die die Mauerstücke verteidigen mussten, die sich zwischen den Belagrungstürmen befanden, wurden wie zu erwartaen schnell ausgeschaltet, da sie keine Rückzugsmöglichkeiten mehr hatten und de facto auf der Mauer eingekesselt wurden. Einige der Verteidiger waren damit beschäftigt, die sich nähernden Infanterieformationen am Boden mit Fernwaffen und heißem Pech zu beschießen, vernachlässigten so jedoch die Verteidigung ihrer Mauerabschnitte gegen die aus den Türmen kommenden Angreifer und so war es nicht verwunderlich, dass auch sie bald überrannt wurden. Da die vier Türme sich sowohl auf der linken als auch der rechten Mauerseite des Tores befanden, fiel dieses demnach schnell in die Hand der kaiserlichen Verbände. Die Öffnung mithilfe der sich nähernden Ramböcke war damit nur noch Formsache.


    Die Nachricht vom Angriff der kaiserlichen Truppen hatte sich mittlerweile wie ein Lauffeuer in ganz Corduba verbreitet. Panik breitete sich aus. Sowohl alle professionellen Soldaten als auch alle in den letzten Wochen eilig ausgebildeten Reservesoldaten mussten sich sofort zu ihren Einheiten begeben. Um die absolute Wirksamkeit dieser Maßnahme sicherzustellen, ritten Aufgreifkommandos durch die Stadt, die Deserteure ausfindig machen sollten. Auf Desertation stand die Todesstrafe.


    Sulla und seine Offiziere befanden sich im Regierungsviertel (der sog. "Verteidigungszone III") und vernahmen ebenfalls die Nachricht vom Angriff. Es entbrannte unter ihnen eine kurze Diskussion wie reagiert werden sollte. Einige meinten, man solle alle Reserven sofort nach Vorne werfen um in jedem Fall zu verhindern, dass die Feinde die Mauern überwinden würden. Sulla und die meisten anderen hingegen befürworteten stattdessen eine STärkung der zweiten Verteidigungslinie innerhalb der Stadt unter Inkaufnahme des Verlustes der Stadtmauer, der ohnehin nicht mehr abzuwenden war. Sie wollten einen Starßenkampf heraufbeschwören, in dem den Verteidigern eindeutig die Terrain- und Stadtkenntnis zu Gute kommen würde. Deshalb wurde ein Großteil der Reservetruppen nun an verschiedenen Stellen im Zweiten Verteidigungsring , der sich in dicht bebautem Gebiet befand, postiert. Ziel war es möglichst viele verschiedene Kampfherde zu schaffen um so dem Gegner die gebündelte SToßkraft zu nehmen.

    Anstatt beschämt die Casa zu verlassen wagte es dieser Schwätzer nun noch unverschämterweise den Hausherrn zu beleidigen.


    "Dein Argumentum ad hominem als rhetorischer Kniff wird dir nun auch nichts mehr nützen. Um deine anscheinend eigene emotionale Armseligkeit zu kaschieren, bringt dir auch die Verdrehung des Begriffs "Ledenschafts" nichts. Leidenschaft in der Liebe ist weder Hoffnung noch die Fähigkeit den Menschen vor 'widersinnigem Idealismus' zu bewahren, sondern nichts anderes als der unbedingte Wunsch mit einem anderen Menschen die Genüsse und Dummheiten des Eros zu begehen. Ein solches Verlangen kann ich bei dir und konnte ich vor allem bei Laevina vor ihrer Abreise nicht erkennen. Sie erwähnte dich nicht einmal. Das Thema ist erledigt."


    Er blieb stehen


    "Bekenne lieber nichts von dem ich noch nichts weiß. In welcher weise bist du mir denn bereits einmal in die Quere gekommen? Ich weiß zwar nicht wer dieser Mephisto sein soll und getötet habe ich ihn bestimmt auch nicht, aber Du sagt, dass du aufrichtig zu mir warst als du hierher kamst? , Gleichzeitig scheinst du mich jedoch bereits vorher gehasst zu haben, was ich dir aufgrund falscher Annahmen nicht einmal vorwerfen kann, aber du hast mich dann trotzdem mit den heuchlerischsten, lobpreisensten Worten begrüßt. Falsch und maskenhaft ist ein solches Verhalten"


    Finster schaute er Domitianus an und sagte eindringlich


    "Nein, du bist nicht der Ehrenmann für den du dich ausgibst!"


    Er machte eine harsche Handbewegung


    "Verschwinde aus meinen Augen, Nichtswürdiger, bevor ich mich vergesse!"


    In diesem Moment kamen zwei Leibwächter und griffen nach dem Mann

    "Daher weht also der Wind"


    Sulla ging schnell auf und ab wie er es immer tat wenn er scharf nachdachte und schwieg eine Weile dabei. Dann fasste er alles eher für sich, denn für ihn laut zusammen.


    "Ich bin sprachlos! Du - als Feind meiner Politik und Fremder zugleich - kommst also hierher und versuchst ohne irgendeine Begründung zu erfahren, wohin ich in diesen für meine Familie dramatischen und schweren Zeiten, meine Tochter geschickt habe. Und danach, als das nicht geklappt hat, bist du gezwungen deine Karten auf den Tisch zu legen und mir etwas von 'tiefer Bewunderung' vorzufaseln."


    Er hielt einen Moment inne


    "Ich war auch einmal jung und habe gelebt und leidenschaftlich geliebt, doch so wie du hätte ich niemals gehandelt. Ich weiß, was es heißt und wie es sich anfühlt zu lieben. Ich kann bei dir keinerlei Leidenschaft erkennen, sonst hättest du gerade heraus um ihre Hand angehalten!"

    Sim-Off:

    ah sorry, das hab ich überlesen. Ich schreib jetzt einfach mal dass es 8 sind, ok?


    Langsam wurden Belagerungstürme näher geschoben und gerieten in Schussweite. Den Bogenschützen der Rebellen war es jedoch kaum möglich die schiebenden Soldaten hinter den Türmen zu treffen. Der Kommandat der Mauer ordnete deshalb an Brandpfeile auf die Türme zu verschießen um sie durch Feuer untauglich zu machen oder von den schweren Ballisten indergestalt zu beschädigen, dass sie nicht mehr einsetzbar wären. Bis die 8 Türme die Mauer erreichten konnten zwei dauerhaft in Brand gesteckt werden und bei zwei weiteren durch einen günstigen Schuss bzw. ungünstigen Deckungswinkel die schiebenden Soldaten eliminiert werden. Trotzdem gelang es demnach vier Türme nahezu schadlos an die Mauern zu schieben. Die republikanischen Volkslegionäre auf den Mauern mussten zwangsläufig bei vier Mauerzugängen schnell überfordert sein und es befanden sich gerade einmal 100 Nahkämpfer an den kritischen Stellen.

    Misstrauisch und ungläubig schaute er den Fremden an. Was wollte er nur? Glaubte dieser Mann ernsthaft, dass Sulla ihm das geheime Reiseziel seiner Tochter anvertraute?


    "Wieso sollte ich einem mir persönlich fast gänzlich unbekannten Menschen das Reiseziel oder den Aufenthaltsort meiner Tochter anvertrauen? Ich werde gejagt und meine Tochter müsste für meinen politischen Status büßen, wenn sie in die Hände von Loyalisten geraten würde wie du einer bist!"

    Die "republikanischen Volkslegionäre", die am westlichen Stadttor Die Stadtmauaer hielten, erblickten bald am frühen Morgen die Streitmacht der Kaisertreuen. Zahlenmäßig waren sie den Rebellen deutlich überlegen. Die Unruhe wuchs unter den rebellischen Truppen schnell als sie nicht nur der zahlenmäßige Überlegenheit der feindlichen Truppen gewahr wurden, sondern auch die schweren Belagerungsmaschinen erblickten, die schwerfällig näher gerückt wurden. Glücklicherweise war kein Belagerungsturm dabei. Allem Anschein nach hatten die kaiserlichen Truppen es auf einen Durchbruch durch das Stadttor abgesehen. Eine Strategie, die den Verteidigern entgegen kam, denn gerade hierbei konnten sie den Vorteil der schützenden Stadtmauer nutzen um den notwendigerweise sehr nah daran agierenden Feindestruppen empfindliche Verluste zuzufügen bevor sie das Tor durchbrechen würden. Die Wachmannschaften am westlichen Stadttor sendeten Boten an alle angrenzenden Verteidigungsabschnitte und an die Armeeführung im Zentrum der Stadt mit der Nachricht, dass am westlichen Stadttor in den nächsten Stunden mit dem Hauptangriff der Feinde zu rechnen sei. Dass es sich dabei um einen Ablenkungsanbgriff handeln würde, war auszuschließen, denn die sich nähernden Feindestruppen waren zu zahlreich. Der Kommandeur der kaiserlichen Verbände würde also mit "offenem Visier" kämpfen. Die rebellischen Fernkämpfer(Darunter befanden sich Bogenschützen, Steinschleuderer und einige schwere Ballisten) rotteten sich auf der Stadtmauer zusammen um die kaiserlichen Truppen mit einem Geschosshagel zu empfangen, sobald sie sich in Reichweite befinden würden

    Nach dieser Antwort ließ Sulla etwas irritiert über seine eigene Reaktion sofort von dem Fremden ab. Die Belastungen der letzten Wochen und Monate hatten ihn reizbar und jähzornig gemacht.


    "Ja, opfern, sie hatte erzählt, dass mit ihrem Sklaven und Leibwächter im Tempel des Ceres war. Aber was ist daran so ungewöhnlich?"

    Als er Laevina ansprach durchfuhr es Sulla wie ein Blitz. Was wusste dieser Kaisertreue von ihr? Die Eskorte war zwar vor ein paar Tagen wohl behalten zurückgekommen, doch Sulla wusste natürlich nicht, wo sich Laevina befand, da Corduba mittlerweile von allen Informationen abgeschnitten war. Hatte dieser kaisertreue Abschaum etwa Laevina entführen lassen? Dieser und ähnliche Gedanken schossen ihm durch den Kopf.
    Daher fuhr Sulla den Fremden harsch an


    Was weißt du von meiner Tochter? Sag es, Elender!"


    Dabei schritt er entschlossen auf den Fremden zu und packte ihn fest am Kragen.

    Wenn Sulla etwas hasste, dann war es Kriecherei und Heuchelei. Dieser Mann schien zur Spezies jener Menschen zu gehören, die sich nicht zu schade waren zur Erreichung ihrer Ziele den kriecherischen Bückling zu spielen. Das Gesicht des Mannes kam ihm bekannt vor. Er glaubte sich dunkel zu erinnern ihn bereits einmal gesehen zu haben. Etwas ungeduldig um weiteren geheuchelten Lobpreisungen vorzubeugen, fragte Sulla


    "Was ist denn nun Dein Anliegen?"

    Als Sulla diese stammelnde, jämmerliche Gestalt vor sich sah, musste er sich unwillkürlich fragen, weshalb dieser Prätorianerpräfekt, der anscheinend das Kommando der kaiserlichen Truppen inne hatte, einen solch lächerlichen Unterhändler schickte.


    Mit ausdrucksloser, starrer Miene blickte er dem Mann in die Augen


    "Wir sind nicht daran interessiert zu kapitulieren. Richte das dem Präfekten aus und jetzt verschwinde!"


    Damit war für Sulla das Thema erledigt. Die vier sich im Raum befindlichen Wachen verstanden das Zeichen und führten den Mann sofort ab. und brachten ihn mit dem Sack über dem Kopf wieder an das Stadttor.