Beiträge von Flavia Arrecina

    Arrecina kam aus dem Lächeln gar nicht mehr raus und ausnahmsweise war es mal wieder ein warmes Lächeln, aus dem die Kälte gänzlich veschwunden war. Sie schienen in diesen Sklavenhinsichten wohl irgendwie auf der selben Wellenlänge zu liegen. "Nun um wirklichen Spaß geht es dabei ja nicht, aber er würde auf jeden Fall keinen Ärger mehr machen, auch wenn man ausser Prunk nichts weiter mehr von ihm hätte, also wäre die Idee vielleicht doch nicht so gut. Als Skulptur einen Sklaven zu nehmen...ich weiß nicht...wie schon gesagt diese Idee sollte man dann doch noch einmal überdenken." Wie sie sich schon wegen der Rüstung gedacht hatte gehörte er nicht nur einfach zu den Praetorianern sondern war auch ein ganz hoher von ihnen, was ihr sogar ein wenig Respekt einflöste, auch wenn sie sicher niemals etwas zu befürchten hatte. Sie wog ihren Kopf ein wenig hin und her und sah sich den Praefecten genauer an. Ein stattlicher Mann schien es zu sein, auch wenn ihr sein Name nichts sagte, denn dazu war sie viel zu kurz hier in Rom um zu wissen wer hier alles angesehen war und wer nicht. "Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen Caecillius Crassus. Ich bin Flavia Arrecina." Mal sehen was er zu diesem Namen sagen würde, dachte sie sich, denn die Flavier waren ja schließlich eine bekannte und ziemlich angesehene patrizierische Familie.


    Die Sklaven hatten nun wirklich Ruhe gegeben und nur Cerco, der ein Auge auf Arrecina hatte, beobachtete den Mann ganz genau, denn keiner durfte seiner Herrin zu nahe kommen, das würde er niemals zulassen. Die anderen beiden Sklaven hatten sich seit der Ankunft von Crasus nicht mehr gewagt sich auch nur noch ein kleines Stückchen zu bewegen, denn sie wussten, dass sie noch ein großes Problem haben würde mit der Flavierin beziehungsweise mit ihren Befehlen die sie ganz sicher noch geben würde.

    Sie hatte einfach mal Lust etwas mit ihrem Onkel zu plaudern und hatte sich einen Sklaven geschnappt, der ihr den Weg zu seinem Cubiculum gezeigt hatte, doch klopfen wollte sie selbst und scheuchte den Sklaven auch schoch wieder davon. Sie war sich immer noch nicht sicher was sie von den Sklaven hier im Haus halten sollte. Die einen waren wahre Sklaven und die anderen schienen es immer wieder provozieren zu wollen eine Strafe zu erhalten und da waren sie bei ihr ja wirklich an der richtigen Adresse, denn bei ihr ging das immer recht schnell. Arrecina hatte einer ihrer zarten Tuniken an die eine leichte Transparenz zeigten, aber dennoch nur erahnen ließen was sich drunter versteckte. Vielleicht bewusst, vielleicht aber auch unbewusst von ihr heute getragen.
    So klopfte sie zweimal an die Tür und hoffte ihn anzutreffen.

    Arrecinas Augen zuckten ein wenig, als sie ihm zuhörte, denn sie spürte, dass er sich nicht damit abgefunden hatte hier zu sein. Ein Sklave mit den sie sicher noch ihren Spaß haben würde. So wie es den Anschein hatte, hatte man ihm das wirklich richtige Benehmen noch nicht beigebracht und vielleicht sollte es langsam mal anfangen. Ihre Lippen verzogen sich zu einem eisigen Lächeln, welches dennoch etwas weibliches an sich hatte. Als das Pferd wieder einmal nichts still stand, vielleicht war es auch die Absicht von diesem Sklaven, musste sie wegen dem aufgewirbelten Staub anfangen zu husten und auch etwas von dem Stroh bekam sie ab, denn man schien auf sie keinerlei Rücksicht zu nehmen.
    "Du solltest achtsam sein mit dem was du sagst, wie du es sagst und vor allem wem du es sagst" warnte sie ihn erneut nur dieses mal viel deutlicher. Es machte ihr nichts aus, dass sie zu diesem Sklaven aufsehen musste, da sie ziemlich klein war. Es war etwas an das sie sich schon lange gewöhnt hatte und ausserdem bestand immer noch die Möglichkeit, dass sie größer werden würde.


    Aquilius hatte also die Gewalt über ihn, vielleicht sollte sie ihn mal fragen ob er ihn ein wenig entbehren könnte. Jaja ihr Onkel hatte doch immer einen guten Geschmack, aber hier hatte er einen Wilden geholt, der im Inneren wohl noch nicht wirklich gebändigt zu sein schien. Ob sie ihn einmal daraufhin ansprechen sollte? Es war nicht selten gewesen, dass Sklaven bestraft wurden die etwas mit Arrecina zu tun hatten, eigentlich kam das immer häufig vor, denn sie hatte so ihre Methoden einen anderen hoch zu bringen und das würde sie wohl hier auch versuchen auch wenn sie für Strafen eigentlich keinen wirklichen Grund brauchte, schließlich glaubte man einer Patrizierin mehr, als einem dahergelaufenen Sklaven.


    "Ich bin Flavia Arrecina, die Nichte von Flavius Aquilius und die Tochter von Flavius Aristides und somit auch deine Herrin wie jeder aus der Familie" beonte sie noch einmal seinen Stand. "Du wirst noch lernen wie es ist ein Sklave zu sein, denn ich nehme einfach mal an, dass du nicht weißt wie das Leben ist als Sklave, vor allem nicht wie man sich wirklich zu benehmen hatte, oder?" fragte sie ihn ein wenig hochnäsig und provokant. "Euch Wilde muss man ja immer zähmen, aber ich denke du bist in der richtigen Familie gelandet, denn wir werden mit allen Sklaven fertig, egal wie." Ihr Ton schien von Wort zu Wort provokanter zu werden und sie legte dem Pferd ihre Hand an die Mähne, als sie wieder näher getreten war und zupfte an den Haaren rum.

    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Eher unwillig hatte sich Marcus mit seiner Tochter an den Rand der Schaulustigen begeben. Aber er hatte gehört, daß es den jungen Frauen sehr gefiel den Gladiatoren beim Einzug in das Kolosseum zuzusehen. Und da wollte er seiner Tochter doch den kleinen Gefallen tun. Außerdem bestand eh keine Gefahr. Schließlich würde es wohl kaum einer der Gladiatoren schaffen, sich unsittlich seiner Tochter zu nähern. Seine Tochter in seiner Nähe wissend, auch unter den Augen zweier Sklaven, drängte Marcus erneut einen Weg bis ganz nach vorne. Gerade sah er wie der Mann unter den Rädern des Wagens landete. Schnell drehte sich Marcus wieder um. Sowas musste seine Kleine wirklich nicht sehen. Daß sie später auf dem Kampfplatz viele Männer so sterben sehen würde, schien ihm nicht so unnormal wie bei einem Selbstmord zuzusehen.


    "Laß uns lieber doch reingehen, Cinilla!"


    Marcus berührte seine Tochter sanft an der Wange und dirigierte sie in Richtung des Kolosseums.





    Arrecina war völlig in Gedanken gewesen, als das Geschrei losging und sie sah wie der Körper des Mannes zerschmettert wurde. Für viele mochte es grausam gewirkt haben, aber erstens war es doch nur ein Sklave und zweitens war es doch sein eigener Wunsch, auch wenn Sklaven eigentlich keine Wünsche haben sollten. Nun so musste man ihn für nichts mehr bestrafen denn die Bestrafung hatte er ja nun selber ausgeführt. Zuerst wollte sie protestieren, als ihr Vater sie einfach weiterschieben wollte, aber dann ließ sie es doch zu, auch wenn sie gerne noch etwas zugesehen hätte was man mit dem Mann nun machte, dessen Körper nun völlig entstellt und zerschmettert da lag. Sie ließ sich von Marcus führen und betrat zusammen mit ihm das Kolosseum. "Es war doch nur ein Sklave, Vater. Wann werden die Kämpfe beginnen? Ich bin schon gespannt wie es sein wird." Sie lächelte, aber ihr Lächeln hatte etwas ziemlich kaltes an sich, wahrscheinlich aber nur für andere und nicht für ihren Vater. Sie sah sich gerne solch ein Spektakel an, auch wenn dabei Menschen drauf gingen, nur waren es eben Menschen zweiter Klasse. Hier drinne war es auch nicht grade leer und es entstand ein ziemliches Gedrängel.

    Seit langem hatte sie sich nicht mehr so glücklich gefühl wie sie es jetzt tat, denn das schönste was sie sich vorstellen konnte war einfach Zeit mit ihrem Vater zu verbringen und das durfte sie jetzt endlich. Schon viel zu lange war es her gewesen, dass sie nur mit ihm zusammen sein konnte, denn sonst war immer ihre Großmutter mit dabeigewesen und darauf hatte sie so gut wie nie Lust gehabt und es war immer schlimmer geworden je älter sie wurde und deswegen war sie auch glücklich gewesen wo sie mit ihrem Vater damals auf Reisen war. Auch wenn sie jung war und vor Freude am liebsten nur gestrahlt hätte war ihr bewusst, dass sie in der Öffentlichkeit ihr Gesicht als junge Patrizierin wahren musste und so versuchte sie sich auch dementsprechend zu verhalten.


    Arrecina ging dicht neben ihrem Vater her und ließ sich so den Weg frei machen von dem Gesocks welche meinten sich doch immer wieder in den Weg stellen zu müssen. Eigentlich kamen sie ganz gut, bis auf wenige Ausnahmen, hier durch das Getümmel. Sie war etwas aufgeregt und wusste nicht genau was sie hier alles erwarten würde, aber war sehr gespannt drauf. "Oh ja die Gladiatoren würde ich sehr gerne sehen. Was gibt es denn eigentlich noch alles zu sehen?" Das mit dem Sklavenmarkt erfreute sie in sofern nicht wirklich, dass er undbedingt wollte, dass sie eine Sklavin bekam und wie sie ihren Vater kannte würde es irgendeine alte Frau sein, die sie immer wieder an ihre Großmutter erinnerte. Das waren natürlich wirklich tolle Aussichten und so gab sie nur ein knappes und etwas knurrendes "Ja" von sich. Sie würde ihren Vater schon noch überredet bekommen, bestimmte Methoden klappten doch immer.


    Sie folgte ihrem Vater in das Theater und setzte sich neben ihm, aber nicht ohne vorher noch ihre Tunika zu ordnen damit sie auch perfekt aussah. Sie hatten es beide noch grade rechtzeitig geschafft um den Anfang zu sehen wie die Tier aufeinander losgelassen wurden. Gleich darauf nahm sie Marcus das Trinken und die Früchte ab, aber kam vor staunen gar nicht dazu etwas davon zu nehmen und merkte auch nicht wie ihr Vater schon zu naschen bekam. Die Tiere nahmen sie ganz in ihren Bann und sie sah dem Gemetzel unten in der Arena zu. Das Geschrei so manchen Kindes bekam sie nicht mit, denn sie sah gebannt zu wie die Wölfe sich auf den Hirsch stürtzten und konnte davon gar nicht genug bekommen. Sogar ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen und ohne es wirklich zu merken fuhr sie sich mit der Zunge über ihre Lippen.


    "Es sind wahrlich schöne Tiere, wild und voller Kraft. Bösartig und doch anziehend Vater. Solch einem Spektakel könnte ich immer wieder zusehen und du hast die Tiere wirklich in diesem Land gesehen?" Ihre Stimme klang erfürchtig und ein wenig aufgeregt. Sie hielt ihren Blick weiter über die Köpfe der Menge hinweg gerichtet.

    Sie wusste es ja selber, dass sie einen ziemlich sanften Ton an den Tag legte, was meistens nur unter der Familie der Fall war. Sklaven waren für sie immer nur Sachen, zwar Menschen, aber eben Menschen die weit unter ihr standen. So war das Leben und sie würde auch niemals etwas daran ändern und, dass sie im Moment so normal mit ihm sprach und auch umging, konnte sich auch im nächsten Moment wieder schlagartig ändern. Schnell könnte sie den Mann vor sich, der um einiges älter war als sie in wirkliche Schwierigkeiten bringen, doch noch war ihr nicht danach, aber es war keine Seltenheit, dass sie Sklaven dazu nutzte sich einen Spaß zu machen, denn nur ein Sklave der ab und an auch einmal ausgepeitscht wurde, war ein wirklicher Sklave. Man musste ihnen immer wieder mal zeigen wer hier die Macht hatte und das Sagen und das konnte man nur, wenn man sie züchtigte und nicht wie seinesgleichen behandelte. Trotz dieser ganzen Vorsätze lächelte sie Rutger an und strich dem Tier sanft über den Kopf und stolperte einen Shcritt nach hinten, als sie so zurückgestoßen wurde. Das passte ihr gar nicht und für wenige Sekunden veränderte sich alles an Arrecina, aber sie hielt sich zurück.....für diesen Moment.


    Das war ein guter Anhaltspunkt zu wissen, dass er noch nicht so lange hier arbeitete, daraus ließ sich sicher noch etwas machen. "Mir geht es gut, auch wenn sie das nicht so oft machen sollte" sprach sie eine leise Warnung aus, aber dennoch war es ein wirklich schönes Tier und sie würde schon noch rasufinden wem es gehörte. "Germanien? Frei?" Sie zog eine Augenbraue nach oben und musterte den Sklaven eindringlich. So sah also ein Germane aus und sie konnte sehr wohl den Stolz in seiner Stimme hören, als wären Germanen die dort geboren waren, im freien Germanien, etwas besonderes. Sie würde nie an einen Römer ranreichen. "Wem gehörst du hier oder bist du allen unterstellt? Naja eigentlich bist du für alle sowieso da, aber wer ist dein Herr?" fragte sie ihn, auch wenn es nicht grade freundlich klang diese herblassenden Worte. Ihr fiel ein, dass schon lange keine Sklaven mehr zu Schaden kamen,wenn man die beiden abzog die nun nicht mehr hier verweilten weil sie sich gestritten hatten.

    Da sie noch neu war und ihre Neugierde sie wieder einmal antrieb machte sie einen kleinen Ausflug in den Stall, oder zumindest führte ihr gesamter Ausflug durch die Villa sie in diese Richtung. Sie mochte Pferde, was auch wohl fast die einzigsten Tiere waren die es gut bei ihr hatten, denn mit Sklaven, Männern und anderen Lebewesen ging sie doch meistens nicht grade zimperlich um. Sie hatte da so ihre merkwürdigen Eigenschaften die sie gerne an den Tag legte, aber wovon nicht unbedingt jeder wusste.
    Arrecina hatte noch nicht richtig den Stall betreten, da hörte sie seltsam klingende Worte, die sich anhörten wie Gesang, aber doch hart klungen. Das junge Mädchen verhielt sich leise als sie weiter ging, an dem Stall vorbei und dann einen Mann beobachten konnte, der bei einem Pferd war und diese Worte sang.
    Bis jetzt hatte sie diesen Mann hier noch nicht gesehen, aber sicher war er ein Sklave, was sollte er auch sonst hier draussen bei den Pferden machen. Verwundert, dass er sich hier so bewegen duftr trat sie leise näher,neugierig gemacht von diesem fremden Klang und der Worte.
    "Was ist das für eine Sprache?" fragte sie seltsam freundlich.


    Ihre Hand strich, während sie auf eine Antwort fragte, dem Pferd sanft über den Hals, an dem sie mittlerweile angekommen war. "Ein schönes Pferd, wem gehört es von der Familie?"

    Noch nie hatte sie erlebt, dass es Sklaven gab die begannen sich vor dem Herrn oder hier der Herrin zu streiten. Nicht einmal Cerco hatte eine Möglichkeit die beiden auseinander zu bringen, was sie natürlich missbilligend zur Kenntnis nahm und was auch noch seine Folgen haben würde. Aber die beide Sänftenträger würden ihr Leben lassen, denn sie so bloß zu stellen konnte sie nicht einfach so über sich ergehen lassen. Das dreiste war ja überhaupt, dass es die Sklaven nicht zu interessieren schien, dass ihre Herrin etwas sagte und das konnte ja wohl nicht der Wirklichkeit entsprechen. Es schien wohl auch das erste Mal zu sein, dass Arrecina einige Sekunden lang einfach nur sprachlos war und dieses Durcheinander nur betrachten konnte, bis sie sich wieder gefangen hatte und noch einmal laut "AUFHÖREN!!" brullte. Nun war es wohl auch endlich bei den Sklaven angekommen, denn diese schreckten regelrecht zusammen und verharrten in einer Art Starre. Zu mehr kam sie gar nicht, da sich ein Mann den sie nicht kannte zu ihr gesellte. Nun, dass sie ihn nicht kannte war auch nicht verwunderlich, da sie ja zum ersten Mal hier war.


    Ihr Blick schien sich mit einem Mal zu wandeln und es sprach eine gewisse Bewunderung aus ihr, denn sie sah die dunkle Rüstung glänzen und wusste, dass es sich um einen Praetorianer handelte. Die Sklaven hingegen hatten sich endlich wieder einbekommen und standen dort wie angewurzelt. Sie wussten, dass es noch Probleme geben würde und Arrecina würde sich eine wundervolle und schmerzhafte Strafe ausdenken. "Sollte es noch solche Sklaven geben, sollte man sie in Gold gießen damit sie bewahrt bleiben. Es ist ein Graus sich noch mit Sklaven zusammen auf die Strasse zu wagen, denn wie man sieht, versuchen sie es einem immer schwer zu machen." Nachdem sie das sagte schaute sie die beiden Sklaven die einen solchen Aufstand gewagt hatten mit einem vernichtenden Blick an. Sie konnten von Glück reden, dass sie nun hier nicht mehr alleine waren und, dass ihr Vater oder ein anderer ihrer Familie nicht anwesend war. Man hätte sie sicher auf der Stelle gehäutet.


    Was macht ein Praetorianer in Rüstung eigentlich in einem solchen Park fragte sie sich, nachdem sie sich etwas gerichtet hatte, was ihre Tunika betraf. Man konnte eigentlich gleich sehen, dass sie nicht irgendwer war, denn dies spiegelte sich ja schon alleine deswegen wieder wegen der Sänfte und der insgesamt drei Sklaven von denen sie umgeben war....noch.

    Gespannt hörte sie ihrer Familie zu, von der sie nur die Hälfte wirklich kannte und ihr Intresse immer wieder von einer dieser Personen auf sich gezogen wurde. Nein sie brauchte keinen Namen nennen, denn den an den sie dachte und dem sie immer wieder einen kleinen und unauffälligen Blick zuwarf würde sich schon angesprochen fühlen. Aber was war das? Eine Hochzeit in der Familie, das war doch mal eine Neuigkeit die sie ina Baiae sicher nicht erfahren hätte. Eigentlich schade, dass sie so wenige Nachrichten dort unten erreichten und bestimmt hätte man sie nicht eingeladen zumal ihre Großmutter es ganz bestimmt nicht gutgeheißen hätte wenn sie nach Rom gekommen wäre. Wo sie wieder beim Thema war welches sie sehr gerne in die hinterste Ecke eines Tunnels schieben würde und ihn zum Einsturz bringen würde.


    Ein paar Sklaven wuselten hier rum um neues Essen aufzutischen, da diese gefräßige Familie ja schon alles vertilgt hatte was es zu vertilgen gab. Sie konnte sich zwar nicht mehr wirklich so genau an ihren Onkel Felix erinnern, aber sicher war er nicht immer so stattlich gebaut gewesen, auch wenn sie ihn grade nicht beim essen sah sondern es eher die jungen Leute war die in sich reimmampften. Ihrem Vater schenkte sie ein süßes Lächeln und stützte ihren Ellenbogen auf der Lehne ihres Sessels ab um seinen Worten zu lauschen. Seit heute?, dachte sie sich was ja auch fast stimmte, denn Rom wirklich betreten hatte sie heute und in der Nähe war sie schon ein klein wenig längerm schließlich musste sie in einer Absteige schlafen wo jeder andere Flavier sicher die Hände über den Kopf zusammengeschlagen hätte. Aber was tat man nicht alles um den Klauen einer liebenden Großmutter zu entkommen. Der Gedanke brachte sie dazu ihre Augen etwas zu verdrehen und es schauderte ihr.


    Das Unausweichliche geschah und noch bevor sie es schaffte zu einer Antwort anzusetzen die sie sich mühseelig eben zurecht gelegt hatte fragte ihr Vater die Frage die sie gar nicht hören wollte. Sie beugte sich etwas zu ihrem Vater rüber und wich seinem Blick aus. "Per Anhalter, was denkst du denn? Ich bin mit einem Wagen gekommen, der noch draussen steht, mit zwei Sklaven wovon einer meiner ist" flüsterte sie ihm entgegen und wandte sich dann ganz schnell wieder ab. "Eine Hochzeit? Das wird sicher ein schönes Ereignis werden" meinte sie fröhlich in die Runde um ihrem Vater keine wirkliche Gelegenheit zum reagieren zu geben.

    Und die Stille schien schon langsam in ihren Ohren zu dröhnen und die Blicke hafteten an ihr wie kleine Kletten die von den Bäumen fielen. Ja keiner hatte damit gerechnet, dass sie auf einmal hier stehen würde, lächelnd, jung und total verändert im Gegensatz zu früher. So wie sie gemustert wurde, musterte sie alle anderen auch. Auch sie hatten sich verändert und an einige konnte sie sich gar nicht mehr erinnern so klein war sie damals noch gewesen.
    Caius gehörte wohl zu den einzigsten neben ihrem Vater der sie "Kleines" nennen durfte, aber wahrscheinlich dürfte er einfach alles zu ihr sagen und sie haftete einen Moment lang mit ihrem Blick an ihm. Er hatte sich ganz schön verändert, aber seine Augen waren immer noch die von früher und entlockten ihr ein weiteres Lächeln in seine Richtung bis ihr Vater ihre ganze Aufmerksamkeit bekam.


    Als hätte sie es nicht geahnt schaffte er es wirklich sich zu verschlucken und ihr eben noch erheiterter Blick wurde mit einem Mal etwas besorgnis erregend, aber auch das legte sich als sie mit einem mal herumgewirbelt wurde, dass ihr schon schwindlig wurde und sie sich an ihm festkrallte weil sie das Gefühl hatte jeden Moment abzuheben. Doch nicht vor der ganzen Familie Vater dachte sie sich und war froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Dennoch umarmte sie ihren Vater noch einmel herzlich, vielleicht ein wenig fester als eine normale Umarmung sein sollte, aber das hatte er alleine schon für ihren Kosenamen verdient. Das Blut war ihr ins Gesicht geschossen und sie musste sich erst mit einem verlegenen Lächeln noch ihre Haare und wieder die Tunika zurechtzupfen.

    "Ja Vater, du siehst aber auch gut aus und es ist schön wieder bei dir zu sein"
    sagte sie und lächelte die anderen an. Und gut, dass du nicht fragst warum ich hier bin und vor allem wie ich hier her kam. Bevor er noch auf die Idee kam in ihren Gedanken zu lesen widmete sie sich lieber ihren ganzen Verwandten. "Es freut mich euch wieder zu sehen oder auch neu kennenzulernen." Titus brachte sie einen Moment aus ihrer sicheren Ruhe, denn er musste es sein, der fragte was sie hier mache. Arrecina schenkte ihm einen bittenden Blick still zu sein und danach wieder ein zauberhaftes Lächeln. "Ähm ja." Wie gut sie hätte auch gar nichts erzählen können, denn irgendwie war jeder abgelenkt......mit Essen oder dem Versuch zu essen. Kein Wunder, dass die meißten Patrizier auseinandergingen wie Hefeklöße wenn sie soviel futterten. "Danke Onkel" meinte sie und löste sich nun gänzlich von ihrem Vater um ihn einfach wieder zu seinem Platz zu ziehen und ihn dabei ein wenig anzugrinsen. Sie setzte sich in den Korbsessel den man für sie gebracht hatte und wartete darauf, dass bei ihrem Vater der Groschen fallen würde, dass sie eigentlich nicht hier sein dürfte. Nur würde es bezüglich der ganzen Anwesenden wenigstens keinen Streit geben. Unauffällig warf sie Caius einen kleinen Blick zu und besah sich dann die Überreste des Essens ob sie vielleicht auch etwas nehmen sollte.

    Es sollte einfach ein Ort der Ruhe sein, den sie sich anschauen wollte. Dort sollten sie einen See haben und viele Blumen und auch wenn sie nicht grade ein verspieltes Mädchen war, zumindest nicht in der Öffentlichkeit, so empfand sie es doch alss ehr erholsam einfach mal ausspannen zu können. Natürlich wäre sie niemals auf die Idee gekommen den weiten Weg zu Fuß zu gehen und natürlich hätte sie sich auch im Garten der Villa Flavia niederlassen können,aber hier ging es doch schlichweg auch um das Gesehen werden und wo konnte man das besser als draussen? Gut ein Park war auch nicht grade die Krönung, aber immer noch besser als in den verstaubten Gassen von Rom rumzuwandern.


    Der Vormittag war schon weit angebrochen und sie hatte die Sklaven die sie begleiten würden zusammengerufen damit sie ihre Sänfte fertig machten. Cerco war natürlich unter ihnen auch wenn er eine leicht gebückte Haltung angenommen hatte, was wohl von einigen Hieben mit der Peitsche herrühren konnte. Arrecina blickte ihn eindringlich an. "Ich hoffe es ist alles fertig und wir können los?" wollte sie von ihm wissen und der Sklave nickte nur und deutete auf die bereitstehende Sänfte die sie bis zu dem Park bringen würde. Cerco half seiner jungen Herrin beim einsteigen und dann machte sie es sich erst einmal schön bequem und ließ sich durch die Gegend kutschieren.


    Wenigstens konnte sie so auch ein wenig von der neuen Umgebung begutachten, auch wenn sie gerne demnächst noch einen Führung machen würde, damit sie alles sehen konnte was wichtig war. Schließlich musste sie sich ja auch hier irgendwie zurecht finden. Es hatte ganz den Anschein, dass die Sklaven immer noch nicht gelernt hatten, dass sie die Sänfte nicht so schaukeln sollten, denn sie kam sich fast vor wie in einerm Schiff und sie mochte Schiffe nicht. Sie hatte regelrecht Panik wenn sie auf eines steigen musste, aber es kam leider schon mal vor, dass sie drauf musste und es war dann immer eine Katastrophe auch wenn sie sich diese Blöße nie vor anderen geben wollte.


    Endlich war der Zeitpunkt da wo die Sänfte aufhörte zu schaukeln und anhielt und sich rumpelnd auf den Boden stellte. "Herrin, wir sind am Park angekommen, genau da wo du hin wolltest" sagte Cerco und reichte ihr dir Hand, damit sie austeigen konnte, was sie auch daraufhin tat. Sie raffte ein wenig ihre Tunika und stieg aus der Sänfte aus um sich danach auch gleich wieder die Falten zu glätten oder glätten zu lassen. Als dies alles erledigt war konnte sie endlich ihre zierlichen Füße, die in feinen Sandalen steckten, einen vor den anderen setzen um den Park, der schon vielversprechend aussah, zu betreten. Das Wetter war warm, auch wenn am Himmel ein paar wenige Wolken zu sehen waren, die eher kleinen Schäfchenwolken glichen als, dass sie Regen ankündigten, aber sie spendeten angnehmen und leichten Schatten, da sie die sonst so sengende Sonne nicht durch ließen.


    Es war der See der sie gleich anlockte, die Sklaven hinter sich nicht beachtend, und zu dem sie gleich ging und betrachtete. Es war faszinierend welche Blumenvielfalt neben dem Wasser immer wieder anzufinden war. Doch die Ruhe wurde jäh gestört, als es die beiden Trägersklaven der Sänfte wagten sich zu zanken. Was war denn in die gefahren? Wurden die von einer Mücke gestochen, dass sie es wagten sich so in ihrer Gegenwart zu verhalten? Arrecina stand einen ewig langen Moment wie angewurzelt da, als auch Cerco versuchte die beiden wieder zur Vernunft zu bringen. "Aufhören" herrschte sie die beiden an, denn Cerco zählte im Moment nicht, er hatte ja nichts getan.



    Sim-Off:

    Besetzt :P ;)

    Arrecina war dem Sklaven hinterhergelaufen und versuchte unterwegs genügen von der Villa zu erspähen um sich ein Bild zu machen. Hier war es ganz anders als bei ihrer Großmutter, viel schöner und vor allem war sie nicht anwesend. Nicht ohne Grund war sie von ihr abgehauen um zu ihrem Vater zu kommen, denn sie meinte zu wissen, dass sie bei ihm auf jeden Fall besser aufgehoben war als bei ihr. Zumal war es bei ihr todlangweilig und sie wurde immer nur in so einigen Sachen unterrichtet. Sie wollte auch einmal etwas erleben und nicht immer nur das kleine enkelkind sein, was sie schon lange nicht mehr war, schließlich würde sie bald 15 werden und war eine junge Frau die etwas von der Welt sehen wollte und wo fing man da schon an wenn nicht in Rom.


    Der Sklave betrat das Triclinium und kündigte einen Besucher an. Arrecina, die mit klopfenden Herzen kurz stehen geblieben war trat langsam nach ihm ein und musterte die Anwesenden alle der Reihe nach. Ein erfreutes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie ihre Onkels sah und dann ihren Vater, der gerade dabei war ein Ei zu verdrücken. Hoffentlich verschluckt er sich jetzt nicht ging der Gedanke durch ihren Kopf. "Salve, Vater." Bildete sie sich das nun ein oder wurde es mit einem mal hier drinne so leise, dass man die Mäuse schon hören konnte?

    In diesem Haushalt schien es endlich mal Sklaven zu geben die aufs Wort gehorchten. So einen wollte sie auch haben und würde sie auch bekommen. Sie musste nur ihren Vater lieb ansehen und bei diesem Gedanken musste sie sich ein Schmunzeln verkneifen. Cerco wieß sie noch mit einer Handbewegung an sich zu dem anderen Sklaven zu gesellen, damit dieser nicht auf dumme Gedanken kam während sie dem anderen Sklaven folgte und unterwegs noch schnell ihre Tunika zurechtzupfte.
    Sie freute sich so sehr ihren Vater wiederzusehen, dass ihre Wangen schon ganz gerötet waren vor Aufregung und ihr Herz den einen oder anderen Freudensprung vollführte. Wer wohl noch alles da sein würde?

    Die Tür war zu, die Tür blieb zu und langsam zählte sie von 10 abwärts. Man ließ sie doch nicht einfach warten, es konnte doch nicht sein, dass hier keiner war, der auf machen würde, oder war sie doch an der falschen Villa? Sie warf ihrem Sklaven einen verachtenden Blick zu, der ihn noch weiter im Boden versinken ließ, als er schon versunken war. Wenn es die falsche Villa war, war es seine Schuld und sie würde liebend gerne sehen wie er versuchen würde ohne Beine vor einem Löwen wegzurobben. Es gäbe sicher ein schönes Spektakel und würde so manch einen anlocken.
    Dann hörte sie ein Klicken und widmete sich voll und ganz der Tür die sich öffnete, erst langsam und dann ein wenig schneller. Arrecina musste einem jungen Sklaven ins Gesicht sehen und zeigte ihm kein Lächeln.
    "Salve. Ich bin auf der Suche nach Marcus Flavius Aristides und möchte zu ihm." Vielleicht war es Absicht, dass sie ihren Namen nicht sagte, vielleicht war es auch deswegen weil sie nur daran dachte so schnell wie möglich zu ihrem Vater zu kommen auf den sie sich mehr als nur freute.

    Der Wagen stand unten vor den Stufen und der Sklave den sie dafür besorgt hatte stand daneben und wartete darauf die wenigen Sachen abladen zu können, aber da sie ja nicht ganz sicher war, dass es hier die richtige Villa musste er warten. Cerco hingegen eilte noch vor seiner Herrin die Treppen hoch, als würde er damit seine Strafe mildern können die ihn erwarten würde.
    Noch bevor sie oben war klopfte er laut an die Tür an und machte Arrecina Platz, damit sie sich davor stellen konnte was sie auch tat.
    Mit jedem Schritt den sie die Stufen empor tat überlegte sie wie sie diesen Sklaven am besten los werden könnte, aber eigentlich waren ihre Gedanken im Moment viel zu schade freute sie sich doch viel mehr darauf ihren Vater endlich wiedersehen zu können.


    Ungeduldig wartete sie und es dauerte ihr schon viel zu lange. Normal gehörte es sich, dass der Sklave neben der Tür stand und nur darauf wartete, dass die Tür geöffnet wurde und doch wahrte sie sich ihr Lächeln, welches auf der einen Seite so unberechenbar und auf der anderen so liebreizend wirkte. So wie nun mal junge Leute wie sie lächelten, aber bei ihr war noch mehr dahinter.

    Arrecina blickte sich hier in der Strasse immer wieder um, aber versuchte weder aufzufallen noch irgendwie unerfahren zu wirken, schließlich sollte niemand bemerken, dass sie hier ganz neu war. Nur fragte sie sich ob der Sklave wusste wolang er ging, denn sie hatte das Gefühl er war einfach zu doof die Karte richtig zu deuten. Gut vielleicht hätte sie sich eine nehmen sollen die besser erkenntlich war, aber wenn er nicht wollte, dass sie ihn auspeitschen ließ oder andere Sachen an ihm ausprobierte dann würde er sich ganz bestimmt Mühe geben, ansonsten war es nicht mehr ihr Problem sondern seines. Sie musste sich eingestehen, dass sie die Gegend hier ziemlich atraktiv fand und ihr Vater schon Recht hatte hier her zu gehen. Sie war gespannt auf den Rest ihrer Familie und auch darauf ihre Großcousins wieder zu sehen, aber die Voraussetzung war natürlich, dass sie auch hier waren, denn das wusste sie nicht.


    "Was ist? Warum bleibst du stehen? Vergiss nicht was ich gesagt habe" fuhr sie ihren Sklaven an, als er es wagte einfach stehen zu bleiben und die Karte hin und her zu drehen, als wäre sie ein Stein. "Zu was bist du eigentlich fähig?? Hmmm? Sag mir das mal." Wenn man nicht alles alleine machte dann war man verloren, das war etwas was sie schon vor langer Zeit gelernt hatte. Arrecina riss dem Sklaven die Karte aus der Hand und er wusste was das für ihn noch bedeuten würde und so senkte er sofort seinen Kopf, dass sein Kinn schon halb auf der Brust lag. Sie hingegen sah sich die Karte genau an und überlegte. Vor allem aber hatte sie einen Gedanken, denn sie würde ihren Vater bitten müssen ihr einen neuen Sklaven zu kaufen, da der alte wahrscheinlich ausgedient hatte. Cerco hatte etwas sagen wollen, aber da sie ihn unterbrach mit einer einzigen Handbewegung hatte er es aufgegeben und weiter geschwiegen.


    Die Karte war wirklich nicht sehr leserlich, aber als sie hoch blickte und sich die Villen ansah vor denen sie nun standen, erkannte sie auch, dass sie ja schon da waren und sie nur noch die Treppen hochlaufen musste. Aber sie wäre nicht sie gewesen, wenn sie sich bei ihrem Sklaven entschuldigt hätte, hätte einfach den Mund aufmachen müssen war einer ihrer Gedanken und so beachtete sie ihn nicht weiter und lief zu der Villa, die so hoffte sie, die richtige war.

    Bei Großeltern musste man gewitzt sein und listig wie ein Luchs. Aber wenn man eine Großmutter hatt in der Familie Flavia dann musste man noch viel mehr drauf haben, denn sie hatte ihre Augen und Ohren immer und überall. Die junge Arrecina lebte bis vor kurzem noch bei dieser Frau, ihrer Oma mit dem Namen Flavia Aggrippina. Doch auch der goldenste Käfig wurde einmal zu klein und sie wollte unbedingt wieder zu ihrem Vater und weg aus Baiae. Das Mädchen hatte alle ihr zur Verfügung stehenden Ersparnisse zusammengesucht und nur die nötigsten Sachen zusammengepackt um sich in einer Nacht und Nebelaktion aus genau diesem goldenen Käfig zu schleichen. Natürlich hatte sie das alles vorher genaustens geplant und wollte ja nichts unüberlegtes machen, das machte sie ja nie, auch wenn sie oft genug für Wirbel sorgte.


    Immer noch war sie etwas sauer, dass ihr Vater den Sklaven nicht dagelassen hatte als er gegangen war. Hannibal wäre sicher nützlich gewesen denn er war gebildeter als der Sklave den sie nun hatte und den sie immer wieder antreiben musste. Ausserdem sah er gut aus, aber das war nur ein kleiner positiver Nebenaspekt gewesen der sie schon immer intressiert hatte. Arrecina hatte schon immer gewusst was sie wollte, schon als kleines Kind. Dickköpfig, auch das war sie und dann noch so andere kleine Makelchen die sie zu dem machten was sie nun war, eine 14 Jährige junge Frau, die sich in den Kopf gesetzt hatte zu ihrem Vater nach Rom zu kommen.


    Die Reise hier her war lang, anstrengend und einer Flavierin mehr als nur unwürdig, aber was tat man nicht alles um sein Ziel zu erreichen und das hatte sie nun, denn sie stand leibhaftig in dieser Stadt von der so viele schwärmten. Genau mittlerweile stand sie, denn sie wollte sich nicht die Blöße geben und mit einem holprigen Wagen, der ihr spärliches Gepäck beherbergte durch die Strassen fahren, da hätte sie sich ja in Grund und Boden schämen müssen. Arrecina hatte sich so weit rausgeputzt wie es ihr möglich gewesen war, denn die letzte Nacht hatte sie in einer Taverne weit vor den Toren Romas verbracht. Ihr Sklave hatte im Stall geschlafen wie es sich gehörte und sie hatte ein Bett gehabt, was sowas von unbequem gewesen war, dass sie dachte sie würde auf dem Boden liegen. Natürlich hatte sie nach einem wirklichen Aufstand nichts zahlen müssen, vor allem als sie erfahren hatten welchen Namen sie trug.


    Arrecina zückte einen kleines zerknittertes Stück Papyrus und faltete es auseinander, wobei ein Stück halbwegs zerbröselte. Nur schwer zu erkennen stand eine Beschreibung zu der Villa Flavia Felix auf dem kleinen Fetzen und diesem wollte sie nun folgen. Der Wagen wurde von einem Sklaven gelenkt den sie unterwegs aufgelesen hatte und der nun zumindest bis zu der Villa in ihren Diensten stehen würde, danach war er nicht mehr zu gebrauchen. "Cerco ich hoffe für dich, dass du den Weg finden wirst, wenn nicht spürst du die Peitsche oder ich lasse mir etwas anderes einfallen" sagte sie und hielt ihm das Papyrus entgegen ohne zu beachten, dass er nicht einmal lesen konnte, aber er hatte noch zwei Augen im Kopf mit denen er die Zeichnung entziffern konnte.


    Der andere Sklave mit dem Wagen war stehen geblieben um auf seine Herrin zu warten während sie sich mit dem Zettel und Cerco rumschlug um den richtigen Weg zu finden. Cerco starrte das Zettelchen an und wusste, dass sie ihre Worte wahr machen würde und wirklich scharf war er nicht drauf auch wenn er seine Herrin sehr anziehend fand wollte er nicht die Peitsche noch einmal zu spüren bekommen. "Herrin, wir müssen dort drüben entlang, ich bin mir da ganz sicher." Der Sklave deutete in eine Richtung und Arrecina nickte und dann ging es auch weiter.


    Sie hatte großes Selbstvertrauen und machte sich auch keine Gedanken darüber wie ihr Vater reagieren könnte wenn sie ohne Ankündigung vor der Tür stünde, aber sie freute sich und sie freute sich auch die restliche Familie wieder zu sehen. Ihr Vater würde sicher aus dem Häusschen sein wenn er sie sah und bestimmt hätte er ihr auch erlaubt her zu kommen, aber ihre Lust war von Tag zu Tag weniger gworden in Baiae zu bleiben und zu warten bis eines Tages die Erlaubnis kam, also war es klar, dass ihr Dickkopf siegen würde.