Beiträge von Publius Annaeus Domitianus

    "Senator," antwortete ich mit Hinweis auf die Anrede, mit der mich der Senator als Priester nannte, "ich diene auf dem Capitol als Priester der göttlichen Trias, des Iuppiter Optimus Maximus. Mein Name lautet Annaeus Domitianus, sacerdos publicus."


    Ich mußte rufen, damit man mich verstand. Der Lärm war ohrenbetäubend. Überall vernahm ich die Worte 'einzigartig', 'göttlich' und 'wunderbar'. Soviel stand fest, die Anhänger der Factio Albata würden heute nicht schlafen gehen.

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Ich werden den Göttern ein grosses blutiges Opfer erbringen, wenn Felix gewinnt! Das ist der führende Weisse da. rief ich einem Priester zu, der sich im gleich angrenzenden reservierten Sektor aufhielt.


    "Dann ist nicht nur für ein Apoll heute ein großer Tag."


    Ich schaute beschwichtigend gen Himmel. Götter konnten ja so schnell eifersüchtig werden. Niemand wollte freilich dem Gott Apoll seinen heutigen Ehrentag, ihm zu Ehren die Spiele veranstaltet wurden, wegnehmen.


    Ich blickte in die Richtung, aus der die helfende Antwort kam. Sie kam von einem jungen Senator, der zwei Reihen hinter mir saß. Warum er Senator war ? Nun er saß in der Loge, die ausschließlich Senatoren vorbehalten waren, außerdem trug er die typische Tracht eines Senators, die Toga mit dem breiten Purpurstreifen. Ich mußte aber feststellen, daß er für einen Senator noch sehr jung aussah. Oder war er nur einfach sehr eitel, daß er viel Wert auf eine jugendliche Frische legte ?


    "Vielen Dank, Römer !" entsendete ich meine Gruß.


    Die Anrede Römer für einen Senator war auf der einen Seite sicher nie falsch - schließlich war er ein solcher - und auf der anderen Seite hielt ich es an einem solchen Feiertag für opportun, sich an unsere Ahnen zu erinnern, und jegliche Standesunterschiede vergessen zu lassen. Abgesehen von dieser antiquierten Sitzordnung, die - wie ich bereits sehen konnte - längst nicht von allen Senatoren eingehalten wurde.
    Zuletzt war es aber auch das Gefühl nun nach meiner Ankunft und der Aufnahme meines Dienstes als Sacerdos endlich angekommen zu sein und als Römer Teil dieser glorreichen Stadt zu sein. Aus diesem Grunde mußte mein 'Römer' ungewollt pathetischer klingen als beabsichtigt.

    Ich hatte von den Rennspektakeln im Circus Maximus gehört. Also war es mir eine Pflicht, mir auch meinem Platz in dem 250 000 Besucher fassenden weiten Rund zu suchen, in meiner Priesterkleidung, bestaunte die Finesse, mit der die Fahrer ihre Gespanne kontrolliert über die Runden jagten. Es mußte jahrelange Übung und Erfahrung dazugehören, als Wagenlenker so gekonnt die Wagen zu lenken und ich bewunderte deren Einsatz und Begabungen.


    Die Fahrer trugen unterschiedliche Farben, woran man sie gut erkennen konnte. An der Spitze lag, nun in der 5. Runde, ein Weißer. Ich kannte zufällig deren Namen, denn die Factio Albata stand für Traditionen und den Glauben an unsere Götter, Dinge, die ich als Priester gut nachvollziehen konnte. Außerdem hatte ich von noch von den Grünen gehört, der Factio Praesina, und da waren noch die Roten, die Factio Russata. Die einen waren eher progressiv, was sich in ihrem Verhältnis zu der Christussekte zeigte, die anderen waren glühende Verehrer des Kaisers.


    Ich fieberte dem Ausgang des Rennens mit.


    "Wer ist der Fahrer, der da führt ?" fragte ich, in der Hoffnung, daß mir jemand der Umstehenden seinen Namen nennen konnte.

    Kurz nach meiner Ernennung zum Priester hatte ich das Capitol aufgesucht. Ich war ein Priester des Iuppiter und damit würde dieser Ort hier in Rom, fern des hektischen Trubels in einer Höhe, in der man von dem ekelerregenden Gestank der einfachen Gassen der Urbs geschützt war, meine neue Heimstatt und Arbeitsstätte sein.


    Ich hatte ein einfaches Opfer vorbereitet, ein kleines Zeremoniell, mit dem ich meine ganze Aufmerksamkeit meinem Gott widmen wollte, daß er mich aufgenommen hatte zurück in seinen Dienst und wie ein Diener kniete ich vor ihn.
    Ich war die rituellen Handlungen, den Ablauf der Opferung, des Gebets, hundermal durchgegangen, so daß sie sich in mir verinnerlicht hatten.


    Ich bedeckte mein Haupt mit dem Zipfel meiner Toga, als ich vor dem mächtigen Altar und der pompösen Statue des Iuppiter kniete. Außer mir war niemand im Tempel. Ich entzündete das Weihrauch und wartete, bis es sich verteilte und gen Himmel stieg. Dann bereitete ich die Gaben für das kleine Opfer vor. Eine kleine Amphore Wein, Obst und Gemüse. Außerdem hatte ich eine kleine Bronzestatuette anfertigen lassen bei einem Schmied auf dem Forum Boarium. Sie schlicht doch formvollendet. Durch ihre Weihung ging sie in den Besitz der Gottheit über und würde als sakraler Gegenstand ihren Platz einnehmen.


    Ich sprach das Gebet, leise murmelnd.


    "O allmächtiger Iuppiter Optimus Maximus,
    als dein bescheidener Diener knie ich vor Dir, dem einzig wahren Herrscher zu Lande und zu Wasser, dem Regenten und Herrscher unser aller Leben wie im Tod.
    Dir zu Ehren bringe ich Dieses Opfer, so nimm es an als meine Gabe an Dich !
    O allmächtiger Iuppiter Optimus Maximus, ich bitte Dich,
    schenke mir das Vertrauen, Dir stets ein guter Diener zu sein,
    und lass mich Deinen Lobpreis' singen.
    So will ich es Dir ewig vergelten, do, ut des !"


    Ich schloß das Gebet mit einer Drehung nach rechts ab und beugte mich gen Boden. Anschließend vollzog ich das Opfer, ich verschüttete den Wein, in die dafür vorgesehenen Öffnungen im Boden und verbrannte das Obst und Gemüse.
    Nun richtete ich mich auf und ergriff mit der Toga die kleine Bronzestatue, damit sie nicht schmutzig wurde und stellte sie auf den Altar. Mit der dedicatio widmete ich sie der Gottheit und verneigte mich anschließend vor ihr.

    Müller, Müller, tstststs.... :rolleyes: ;)


    Naja, hab die Diskussionen aus dem Cache geholt und sie hiereingestellt. Ist also nichts verloren.



    Die Stadtwache oder Sklavenhändler sind ja Sonder-IDs, oder Spielleitungs-IDs, solche Sachen würde ich da ausklammern.


    Aber WiSim zB wurde doch immer durch die Aedile gemacht. Die Einbürgerung neuer Bürger geschah durch die Consuln, und Reiseregeln und Chronik war Aufgabe der Quaestoren.


    Aber daß das so nicht mehr funktioniert, hat ja nichts mit der Verquickung von "sim-off"-Aufgaben mit sim-on Ämtern zu tun, sondern ist einer logische Entwicklung der Bedeutungslosigkeit des CH zum Opfer gefallen. Anstatt das also komplett outzusourcen, hätten zB Kaiser und Senat lieber darüber beraten können wie man die für die res publica wichtigen Aufgaben, die durch den Cursus Honorum erfüllt wurden, so verteilt, daß ihre Bearbeitung gewährleistet wird. Das wäre ja insoweit auch ein historischer Ansatz, wenn man bedenkt, daß mit der Zeit, der Cursus Honorum immer mehr durch sog. kaiserliche Beamte wie den Praefectus Urbi ersetzt wurde.
    Aber natürlich verstehe ich auch die Krux hier, wenn man auf der anderen Seite sim-on die ganze Zeit von einem "vollen" CH ausgeht und dies durch NSCs und Narrator-ID so simuliert, nur die Aufgaben trotzdem liegen bleiben, weil kein NSC diese Aufgaben wahrnehmen kann und der Spieler, der hinter dem jeweiligen Narrator steht auch nicht alle diese Aufgaben zu absolvieren schafft.


    Ich bin daher der Ansicht, daß das erste, was man sich eingestehen müßte, daß bestimmte Aufgaben wie die Chronik eben durchaus sim-on sind. Um das zu präszisieren, die "sim-off-Chronik" des Imperium Romanum wäre hingegen entweder a) die reale Historie des römischen Reichs oder b) die Chronik des Projekts, des Rollenspiels, der Mikronation Imperium Romanum wie sie Daniel vor einigen Jahren mal niedergeschrieben hat.

    Vom Capitol zum Palatin war es nur ein Katzensprung, so dachte ich. Doch der Aufstieg zum Palatin war doch mühevoller, vorallem wenn man die weiße Toga eines Sacerdos trug und darin nicht viel Bewegungsspielraum hatte. Doch wenigstens zollten eine handvoll Passanten einem auf diese Weise Respekt, denn ich mußte mir außerdem meinen Weg durch das übervolle Forum Romanum bahnen. Doch es gab keinen politischen Redner, der etwas zu sagem hatte, sonst wäre ich womöglich stehen geblieben. So erreichte ich kurzerhand den Aufgang zum kaiserlichen Palast.


    Der Praetorianerwache am Eingang nannte ich meinen Namen.


    "Salve, ich bin Publius Annaeus Domitianus, Sacerdos Publicus, und ich möchte den Kaiser sprechen."


    Zugegeben, vielleicht war mein Ansinnen doch etwas naiv gewesen, aber vielleicht gab es eine doch eine Möglichkeit. Wer wagt, gewinnt, dachte ich.

    Ja, aber gerade sim-off wird sich jeder zurücklehnen, weil er denkt, der andere machts ja. Ich halte es für vielversprechener es mit der Verantwortung in einem sim-on Amt zu verquicken. Nur weil es mit den Quaestoren nicht mehr klappt, schließt das ja keine Verlagerung aus. Dann wird das eben übertragen, auf die Schultern des Palatin oder eben den Cultus Deorum, oder meinetwegen auch "outgesourct" und privatisiert. ;)


    Ich bin der Meinung, daß dies auch der erfolgversprechendere Ansatz ist, wenn man die Arbeit, die sich jemand mit der Chronik aufnimmt durch das Renomée und Prestige von Ämtern honoriert. Das ist doch das klassische Prinzip, nach dem das IR immer funktioniert hat. Warum soll das aufeinmal nicht mehr gelten ?
    Bei Spielleitern ist das natürlich insoweit was anderes - davon abgesehen, daß nahezu alle Spielleiter sofern sie noch sim-on aktiv sind einen renommierten Posten haben - auch sim-off Renomée durch Mitsprache an der Leitung haben.

    Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    ...


    Ich habe nur einen Alternativ-Vorschlag gemacht wie man die Pflege der Chronik vielleicht besser handlen könnte, wenn es - wie du angesprochen hast - offenbar momentan nicht funktioniert. Wenn darüber aber nicht nachgedacht wird, dann bitte rückmelden, dann bleibt eben alles bei allem. Ich kann meine Unterstützung anbieten, aber mehr nicht. Wenn sie nicht gewollt ist, hab ich auch kein Problem damit. ;) Nur bitte sim-on.

    Also das wäre in meinen Augen der letzte Anreiz, sich selbst dort verewigen zu wollen. Denn dann findet bald jede Ernennung eines kleinen Scribas dort Einzug. In die Chronik sollten nur die wichtigsten Ereignisse von staatstragender Bedeutung.


    Ich würde mich als Priester jedenfalls dafür einsetzen. Der Unterschied ist auch, Priester, Pontifexe, etc... wird es immer geben. Quaestoren gibt es nur, wenn sie auch gewählt sind.