Dieser kalte, stechende Blick, er irritierte Brutus ein wenig. Trotzdem ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen und versuchte ebenso wie sein gegenüber seine Gedanken und Gefühle nicht zu verraten. Er überlegte einen Augenblick, was er sagen sollte. Dann begann er, Vitamalacus ansehend, seine Antwort vorzutragen.
"Ich bin ein einfacher Mann, der in seinem bisherigen Leben weit und viel gereist ist. Nun suche ich eine neue Heimat, in der ich mich niederlassen kann. Und da alle Wege nach Rom führen, bin ich hier. Für’s erste sind meine Wünsche bescheiden, eine Arbeit und ein Dach über dem Kopf. Mehr brauche ich nicht. Was ich dir für deine Hilfe bieten kann? Nun, ich würde mich selbst als recht gebildet bezeichnen. Neben der römischen Sprache beherrsche ich auch die Sprache der Griechen. Bewandert bin ich in der Mathematik, ebenso habe ich Kenntnisse in der Politik und Rhetorik. Auch die Geschichte und Philosophie sind mir nicht fremd. So gelehrt ich auch sein mag, muss ich doch zugeben, dass meine Fähigkeiten in handwerklichen Dingen sich allein auf den Garten beziehen. Ich liebe Gärten. Nun, ich hoffe, dies reicht zunächst aus, um dir ein Bild von meiner Wenigkeit zu machen."
Hoffentlich reichte es, dachte Brutus, denn mehr als nötig, wollte er zunächst nicht über sich preisgeben. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt auch jenen gegenüber vorsichtig zu sein, die sich als mögliche „Freunde“ zeigten. Und immer wieder dieser kalte Blick. Wirklich nichts verriet die Gedanken oder Gefühle seines Gegenübers.