Beiträge von Duccia Clara

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    Makitros kam zurück und nahm seinen Dienst an der Tür wieder auf. Tusca hat sich hübsch gemacht, noch ein paar Streifen ins Gesicht geschmiert und hat sich dann entschlossen, dem Gast, aber auch seiner Domina Cla'ra etwas zum Trinken zu bringen. Sie brachte einen Tablett mit frischem Wasser und den Bechern, blieb dann aber abrupt stehen und starrte nun abwechselnd ihre Domina, Tiberios und den Tablett an, denn sie wusste nicht, wohin sie ihn abstellen sollte, denn auf dem kleinen Tischchen lagen immer noch die Schriftrollen. Sie zuckte kurz mit den Schultern, verbeugte sich leicht und sagte:


    "Bitte, mat eo an dour"

    "Tusca freundlich? Das ist mal was ganz neues !" .... Ich schüttelte den Kopf und lächelte amüsiert. Dass die Sklavin Tiberios mochte, habe ich schon auf dem Markt bemerkt.


    Dann widmete ich mich vorsichtig den Büchern und habe eine Rolle nach der anderen begutachtet und kurz überflogen.


    ""Peri tou Okeanu – über die Ozeane" habe ich auch in meiner Bibliothek in Londinium. Hier in der Casa Sergia kann ich zwar die Bibliothek benutzen, aber es ist eben nicht meine Bibliothek. Meine Bücher bewahre ich in meinem Cubiculum. "


    Dann nahm ich die Rolle von Titus Livius und betrachtete die eine Weile, "Der Raub der Sabinerinnen" ist meine Lieblingslektüre", die legte ich beiseite und nahm nun die leztze Schriftrolle "Eidylla von Theokritos", um diese genauer anzuschauen und lächelte zufrieden,


    "Ja, Tiberios, du hast mir wieder viel Freude mit deinen Büchern bereitet, ich nehme dann den Livius und diese wunderschönen "Idyllen von Theokrit", dann blickte ich den jungen Griechen an, " Was willst du dafür haben?"

    Tuscas laute Stimme hat mich aus meinen schönen Träumen geweckt. Dieses bemalte Individuum machte es immer wieder und zwar absichtlich! Ich machte die Augen auf und sah mich um, bereit, den Kampf aufzunehmen!


    Aber anstatt Tusca erblickte ich Tiberios, der in einem gebürtigen Abstand von mir stand und wartete anscheinend geduldig, bis ich wach wurde. Jetzt verstand ich auch, warum Tusca so laut meinen Namen gerufen hat und beruhigte mich wieder ....


    "Tiberios, sei gegrüßt! Wie lange stehst du schon da? Ach, wie ich sehe, da liegen ein paar Schriftrollen auf dem Tischchen !" , die habe ich erst jetzt bemerkt, "Setzt dich und erzähle mir, was du mir mitgebracht hast!", dabei zeigte ich ihm auf den anderen Korbsessel, der mir gegenüber stand.

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    Tusca führte Tiberios durch die Casa direkt in den Garten und zeigte ihm auf ihre Herrin, die unter einem Baum saß und anscheinend schlief: "Da, Domina Cla'ra!".


    Sie ließ seine Hand los und machte kehrt, um die Porta zu bewachen, solange Makitros abwesend war.

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    Tusca schaute Tiberios fragend an und wunderte sich, warum er ihrem einladenden Nicken nicht folgte? Dann vernahm sie seine Frage, die sie nur halbwegs verstanden hatte und, um weitere Missverständnisse zu vermeiden, nahm sie Tiberios Hand, ohne ein Wort zu sagen, in die ihre und so marschierten sie Richtung Hortus los.

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    Heute hat Makitros die Herrin des Hauses Severa auf den Markt begleitet. Der Dienst an der Porta hatte Claras Sklavin Tusca. Die öffnete gemächlich die Tür, nachdem es geklopft hatte, und schaute hinaus. Tusca betrachtete mürrisch einen Moment lang den Besucher .... und erkannte Tiberios. Ein Hauch von Lächeln umspielte ihre Lippen,


    "Du kommen Domina Cla'ra sehen? in Garten gehen", und nickte einladend.

    Es war ein anstrengender Tag und ich wollte an die frische Luft, um mich zu entspannen und auf andere Gedanken zu kommen. Im Garten angelangt, setzte ich mich auf einen Korbsessel unter einem Baum. Es war angenehm kühl da und der Duft der Blumen berauschte mich fast. Ich atmete tief durch, machte die Augen zu und träumte von Britannia und von der schönen Zeit, die ich dort erlebte ...

    Da es im Korridor ziemlich dunkel war, konnte ich nicht gleich erkennen, wen Makitros da mitgebracht hat. Dann aber sah ich das strahlende Lächeln des Besuchers und wusste sofort, wer es war!


    "Randwig, bist du aber groß geworden! Das ist eine schöne Überraschung! Freue mich sehr, Dich zu sehen! Was machst Du denn hier in Roma? "

    Zitat

    Original von Tiberios....



    Tiberios war so nett, mir zu helfen, die Elstern zu finden. Er verschwand für einen kurzen Moment, kam dann zurück und erzählte mir, wo diese Skulpturengruppe zu finden ist.


    "Danke Tiberios, dann gehe ich mal los und werde meine Vögel bestauen! Und du möchtest bestimmt auch andere Exponate anschauen ... Dann sehen wir uns später hier irgendwo ..."


    sagte ich mit undefinierbarer Geste, lächelte leicht und eilte in die Richtung, die Tiberios mir gezeigt hatte. Tusca im Schlepptau ...

    Zitat

    Original von Tiberios....


    "Danke, Tiberios, ich brauche nichts ... Schade nur, dass Domina Stella nicht gekommen ist, nun, wie du sagst, wir werden bald eine schöne Zeit zusammen am Meer verbringen",


    So wie es aussah, war er Stellas Vertrauter, wenn sie ihm über unsere Reise erzählte. Nun, das ist kein Wunder, Tiberios hatte einen sehr netten Eindruck auf mich gemacht. Ein höflicher und zuvorkommender junger Mann und niemand wäre auf den Gedanken gekommen, er sei ein Sklave...


    Tusca hat wohl den anerkennenden Blick den Griechen wahrgenommen, zeigte aber keine Regung, denn sie verstand unsere Sprache nicht und blieb, wie eine Statue neben mir stehen.


    "Diese Statue ist wirklich sehr beeindruckend, ich kenne auch die Geschichte dazu ... ", wollte mich aber nicht weiter dazu äußern, "Möchte nun wissen, ob es hier auch eine Darstellung von neun pierischen Musen gibt, die zur Strafe für ihr anmaßendes Verhalten in Elstern verwandelt wurden?"


    Elstern waren meine Lieblingsvogel, aber das behielt ich für mich, nur lächelte sanft.

    Zitat

    Original von Tiberios....



    Neulich habe ich gehört, dass an der Via Flamia eine große Ausstellung des berühmten Meisters Dolios in seiner Bildhauerwerkstatt stattfinden sollte, die man besichtigen konnte. Es musste eine Ausstellung seiner Werke unter den Namen "Metamorphosen' von Ovidius sein, die eigentlich nicht zu meiner Lieblingslektüre gehörten. Aber etwas Abwechslung tut immer gut.


    Nach einer kleinen Überlegung entschied ich mich, die "Vernissage" anzusehen.


    Schlicht, aber elegant angezogen erreichte ich bald mit meiner bemalten Sklavin Tuska, die keinen Schritt von mir wich und selbst, wie ein Kunstobjekt aussah, die Werkstatt. Wir gingen durch den Torbogen in den Innenhof, wo schon zahlreiche Besucher die Werke bewunderten. Ich sah mich um, entdeckte aber keine bekannten Gesichter. Langsam betrachtete ich die Kunstwerke. Neben einer Statue stand ein junger Mann und rezitierte leise vor sich hin, vermutlich, ein Gedicht, was ich aber nicht hören konnte, aber den Mann erkannte,


    "Tiberios, du bist es wirklich! Salve! Freut mich, dich wieder zu sehen. Begleitest du deine Herrin Stella? Würde sie gerne begrüßen!"

    "Ach, wie interessant! Wer hätte das gedacht ... Ein furischer Sklave ... , dann grüße Domina Furia Stella mal schön von mir, die meine gute Freundin ist!"


    Es war wirklich erstaunlich und und hat mein Gemüt so erheitert, dass ich laut auflachen musste!!


    "Nun, Tiberios, ich wünsche dir noch einen schönen Tag, vale bene!" und mit diesen Worten verabschiedete ich mich von dem jungen Händler, immer noch ein Lächeln auf den Lippen, und wir gingen nach Hause.

    20 Sesterzen nur ... Ich dachte, es ist doppelt so viel wert, dann holte ich das Geld aus meiner Börse, die an meinem Gürtel befestigt war und gab dem Buchverkäufer den gewünschten Betrag,


    "Hier sind 20 Sesterzen und vielen Dank" und ich lächelte ihn dabei an.


    Ich hatte so ein Gefühl, dass der junge Mann das Geld schnell brauchte und wollte ihm auch etwas helfen, da er sehr höflich war und einen guten Eindruck machte. Sogar meine Sklavin Tusca blieb neben mir ruhig stehen und das war ein gutes Zeichen, auf ihre Instinkte konnte ich mich immer verassen.


    "Wenn du noch solche wertvollen Bücher hast und die verkaufen möchtest, kannst du die bei mir vorbei bringen", ich holte aus dem Korb ein Wachstäfelchen und einen Stilus und schrieb meinen Namen und meine Adresse:


    Duccia Clara


    Casa Sergia,


    Via Nomentana am Fuße des Quirinal.


    Dann gab ich das Täfelchen dem Händler, legte behutsam die Schriftrollen in den Korb und stand auf, bereit nach Hause zu gehen.


    "Wie heißt du übrigens?"

    Seine Reaktion auf Tusca hat mich amüsiert, wie immer schon, wenn die Leute meine Sklavin anglotzten. Ich lächelte in mich hinein und widmete mich wieder den drei Schriften.


    Ehrfürchtig nahm ich die Schriftrollen, die mir der junge Händler gab und betrachtete die eine Weile. Es war der berühmte Roman über Liebe, Verleumdung und Verrat, der ich schon immer lesen wollte, aber nie in die Hände bekam. Eine hervorragende Lektüre für meinen Urlaub am Meer! Meine Freude war groß und nicht zu übersehen,


    "Wie viel willst du dafür haben?" fragte ich und sah ihn abwartend an.

    Der junge Händler hat in der Tat bemerkt, dass ich ihn sprechen wollte und kam zu uns.


    Meine Sklavin Tusca, die bemalte keltische Ex-Kriegerin nahm sofort eine drohende Stellung neben mir. Ich sah zu ihr auf und berührte leicht ihren Arm, um sie zu beruhgen, was bedeutete, dass es keine Gefahr vor dem Mann ausging. Dann schenkte ich dem Händler ein freundliches Lächeln und nickte,


    "Salve, ja ich habe Interesse. Oh, kann ich mir die Schriftrollen genauer anschauen, ich konnte leider den Titel aus der Ferne nicht erkennen?"


    Auf jeden Fall nahm ich mein kleines Taschentuch und machte die Hände sauber, denn man sah, dass die Rollen sehr kostbar waren.

    Am Nachmittag gingen wir nun auf den Markt für meine Sklavin Tusca einen Mantel zu kaufen. Auch interessierten mich Bilder für mein Cubiculum. So suchte ich die Stände, wo man Kunstwerke erwerben konnte. An einem Stand mit Töpferwaren sind wir dann stehen geblieben, ich fand einen schönen Keramikkrug und kaufte ihn.


    Wir schlenderten langsam weiter und ich habe auch einen passenden Mantel für Tusca erworben. Die sture Person wollte es nicht einmal probieren, also kaufte ich es einfach so, der musste ja schon passen.


    Danach, als wir schon nach Hause gehen wollten, erblickte ich eine Garküche. Sofort meldete sich mein Appetit und ich kam nähe, um die Leckereien zu begutachten. Ich nahm ein Stück Honigkuchen, setze mich auf eine kleine Bank in einer Ecke und aß langsam und mit Genuss meinen Kuchen ... . Und nebenbei betrachtete ich das bunte Treiben auf dem Markt. ...


    Direkt gegenüber standen viele ambulante Händler mit ihren Waren und einer davon hielt eine Schriftrolle, auf der man den Titel lesen könnte. Da ich noch ein paar Bücher für meine Reise brauchte, winkte ich ihn zu mir und hoffte, er hat es auch bemerkt.

    Tusca brachte mir einen Brief, den so eben abgegeben wurde.




    Ad


    Duccia Clara


    Casa Sergia - Via Nomentana,


    Roma,


    Italia


    _____


    Liebste Clara,


    habe mich sehr gefreut, von Dir zu hören. Ich bin wieder gesund, brauche aber auch eine Erholung und würde gerne Deine Einladung nach Brundisium annehmen.


    Komme aber etwas später, denn ich habe noch einiges zu Hause zu erledigen. Bin dann etwa in 10 - 14 Tagen bei Dir.


    Freue mich schon sehr, Dich zu sehen und wir haben uns viel zu erzählen.



    Vale bene,


    Stella



    ANTE DIEM VII KAL MAI DCCCLXX A.U.C. (25.4.2020/117 n.Chr.)



    Es war eine Nachricht von Furia Stella, auf die ich schon lange gewartet habe und meine Freude war sehr groß! Jetzt kann ich in Ruhe meine Sachen packen und auch viele Bücher mitnehmen. Aber ich wollte auch für meine keltische Sklavin Tusca noch einen Mantel kaufen, denn abends könnte es dort frisch werden. Und sie läuft ja halbnackt herum, diese sture Kriegerin!


    Und so bereitete ich mich für den Marktbesuch vor: "Tusca, nimm den Korb und Marsch!"

    Ein Bote überbrachte folgenden Brief:




    Ad


    Furia Stella


    Casa Furia


    Roma, Italia
    ___________


    Salve liebe Stella,


    habe lange nichts von dir gehört und hoffe, du bist wieder gesund!


    Ich fahre bald nach Brundisium, um meiner Gesundheit mal etwas Gutes zu tun und möchte dich einladen, mir Gesellschaft zu leisten. Wie du weißt, wohne ich da in der Villa am Meer. Wir können viel Schönes erleben, den Strand entlang zu reiten und sogar ein kleines Wagenrennen veranstalten!


    Also, überlege es dir und sag mir Bescheid. Ich werde so in 6-7 Tagen aufbrechen.


    (Habe vor kurzem deinen Cousin gesehen, aber darüber erzähle ich dir später.)


    Vale bene


    Clara


    ROMA - ID APR DCCCLXX A.U.C. (13.4.2020/117 n.Chr.)

    Zitat

    Original von Appius Furius Cerretanus
    "...dabei nahm er die Frau nun am Eisen und schob sie vor sich hin und endlich zur Casa Furia zu gelangen. "


    Heute ging ich auf den Markt, um mir eine neue Tunika und noch ein paar Sachen zu erwerben, die ich benötigte für meine Reise nach Brundisium. Meine Sklavin Tusca, eine ehemalige keltische Kriegerin, von oben bis unten bemalt und widerspenstig, aber treu, begleitete mich und trug meinen großen Korb.


    Wir haben nun alles Nötige gekauft und waren auf dem Weg nach Hause. Dabei gingen wir an dem Sklavenmarkt vorbei, wo gerade eine Auktion beendet war. Plötzlich war Tusca stehen geblieben und schaute zitternd und entsetzlich nach vorne. Dabei wiederholte sie mehrmals nur ein Wort: "Kelt... Kelt..." Ich verfolgte ihren Blick und sah einen Soldaten, der eine Sklavin, vermutlich eine Keltin, an einem Eisen vor sich schob. Kein schöner Anblick ... Und gleich erkannte ich, dass der Soldat Stellas Cousin Furius Cerretanus war. Ich nahm Tusca an der Hand und zerrte sie weg von diesem Platz, dabei sagte ich ihr, um sie zu beruhigen, dass ich meine Freundin Stella über diese Sklavin fragen werde. Tusca nickte zögernd und wir gingen unseren Weg weiter. Ob Furia Stella das wusste, konnte ich natürlich nicht wissen.

    Nach einem Jahr bin ich nun wieder nach Rom zurückgekehrt. Es war eine schwierige und anstrengende Reise... Leider konnte ich Severas Brief an Plautus nicht übergeben, ich kam, wie es sich herausstellte, zu spät....


    Aber ansonsten war ich mit meiner Reise sehr zufrieden, habe in Britannia eine gute Zeit mit meinen Verwandten verbracht, meine Pferde bewundert und natürlich viel geritten!


    Nun, nachdem ich mich ganz gut von der Reise erholt habe, beschloß ich einen Spaziergang zu machen. Meine Sklavin Tuska wird mich begleiten, wie immer kampfbereit!