Beiträge von Publius Iunius Brutus

    Brutus hatte das große Forum überquert und stand nun im Schatten der riesigen Säulen. Hier war der Tempel des Mars Ultor, dem er ein Opfer versprochen hatte mit der Bitte um eine glückliche Reise nach Aegyptus. Heute nun wollte er dieses Versprechen einlösen.
    Ein wenig verwirrt suchte er einen der Priester, der ihm vielleicht weiterhelfen konnte.

    Obwohl es längst dunkel geworden war, konnte Brutus keinen Schlaf finden. Die große Stadt, das Wiedersehen mit Clara, die neuen Verwandten.... Das alles hatte ihn aufgekratzt und jetzt raubte es ihm den Schlaf. Ruhelos hatte er sich in seinem Bett hin und hergewältz, hatte Wasser getrunken und wieder versucht zu schlafen. Als die Zeit der zweiten Nachtwache gekommen war, hatte er es nicht mehr ausgehalten und war aufgestanden.
    Nach kurzer Suche hatte er den Skalventrakt gefunden, sich eine Lampe geben und den Weg zum Garten zeigen lassen. Mit dem kleinen Licht betrat er nun den üppigen Garten und sofort umgab ihn der Duft von Zypressen und Kräutern, die die Sklaven hier pflegten. Auch Thymian und Salbei verströmten ihren Duft und das zu einer Zeit, wo es in Germanien schon schneite und die Menschen um den Herd saßen und sich die langen Winternächte mit Geschichten vertrieben.


    Brutus wandelte durch den Garten, zunächst ziellos, er betrachtete die Statuen der iunischen Ahnen, allesamt wahre Römer, die großes geleistet hatten. Unter einem Baum stand eine steinerne Bank neben einem Brunnen, dort ließ er sich nieder und genoss die Ruhe und das leise Zirpen der Zikaden.


    Sim-Off:

    Wer will darf mitmachen. ;)

    Brutus betrat das Officium des Academia Militaris und blieb einige Schritte vor dem Schreibtisch des Scriba stehen.
    "Salve Bürger, mein Name ist Publius Iunius Brutus, ich wollte fragen, wann der nächste Termin für das Examen Tertium ansteht. Ich habe gehört das Kolloquium findet nur ab einer bestimmten Anzahl an Bewerbern statt?" fragte er den Mann.

    Ein Stöhnen entfuhr Brutus Mund, als Claras Lippen ihn liebkosten. Wie lange hatte das keine Frau mehr getan, fragte er sich. Die Philisophen rieten von übermäßiger Gier und Fleischeslust ab, doch diese Knabenliebhaber schienen nie Soldat gewesen und von ihren Frauen getrennt gewesen zu sein.
    Er versuchte, Clara die Tunika über den Kopf zu ziehen, scheiterte aber bei seinem ersten Versuch kläglich. Er musste lachen. "[SIZE=7]So ein unpraktisches Kleidungsstück"[/SIZE], murmelte er verlegen und unternahm einen neuen Versuch. Endlich fand die Tunika ihren Weg auf den Boden. Wieder fuhr es ihm durch den Kopf wie makellos seine geliebte Clara doch war, als sie nackt vor ihm lag. Seine Lippen fanden den Rest ihres Körpers, er wollte fühlen, riechen, schmecken....
    Der Rausch der Sinne hatte ihn gepackt und ließ beide für Stunden nicht mehr los.


    ~~~~~~~~~~~~~


    Erschöpft barg er seinen Kopf an ihrer Brust und spürte, wie ihrer beider Atem wieder einen unterschiedlichen Rhythmus annahmen. Sie hatten sich mehrmals geliebt und was beim ersten Mal stürmisch und ekstatisch gewesen war, hatte sich gewandelt, war sinnlicher und intensiver geworden. "Ich liebe dich", sagte er zu ihr, hob den Kopf und sah sie an. "Ich glaube die größte Sehenswürdigkeit habe ich heute gefunden, " schmunzelte er und küsste ihren Bauchnabel.

    Brutus betrat das Officium und erblickte seinen Verwandten in den doch recht großen Räumlichkeiten.
    "Salve Silanus", grüßte er ihn, "wie ich sehe hast du dich schon eingerichtet?" Er sah sich kurz um und kam dann zum eigentlichen Grund seines Besuches.
    "Ist mein Marschbefehl für Aegyptus schon eingetroffen? Ich will noch eines der letzten Schiffe nehmen, bevor die Routen nicht mehr so ruhig sind."

    Der Praetorianer hatte ihn durch die Gänge des Palastes geführt, hin zu einer großen Ansammlung von Officien. Brutus staunte nicht schlecht, als er den Andrang sah, der hier herrschte, halb Rom schien ein Anliegen an irgendeine Verwaltungsstelle zu haben.


    Vor dem Officium blieb Brutus stehen und der Mann in Schwarz klopfte sogar an.

    Brutus murmelte nur "Ja, ein paar Tage bleiben uns noch", dann spürte er ihre Hände. Er küsste ihre Lippen, wanderte weiter zu ihrem Hals, biss zärtlich hinein. Die weiche, duftende Haut erregte ihn, seine Hand glitt unter ihre Tunika und schob sie nach oben.
    Jeden Flecken Haut, den er freilegte begrüßte er mit den Lippen, spürte wie sie erschauterte und es genoss. Es waren seit langem die ersten Berührungen eines Mannes, das spürte er und nahm sich besonders viel Zeit. Sie war schön, noch schöner als in seinen Erinnerungen und noch viel aufregender. Er konnte ihre Leidenschaft spüren und drängte sich näher an sie heran......

    Die Männer schienen es dieses Mal sehr genau zu nehmen, dachte sich Brutus und entnahm seiner Ledertasche eine Schriftrolle.


    Praefectus Alae
    Lucius Iunius Silanus

    Castra Alae II Numidia
    Mogontiacum



    K. ANTONIUS HORTALUS PROCURATOR AB EPISTULIS
    PRAEFECTI ALAE IUNIO SILANO SALUTEM DICIT


    Der von dir empfohlene Decurio Iunius Brutus soll die Möglichkeit erhalten
    sich als Praefectus Castrorum zu beweisen. Bei der Legio XXII Deiotariana
    wird ein entsprechender Posten vakant. Sofern der Decurio gewillt ist Rom
    in der Wüste Aegyptens zu dienen, ist er aus dem Dienst der Ala Secunda Numidia.freizugeben und nach Rom zu senden, wo er einen entsprechenden
    Marschbefehl erhält.
    Sollte er nicht gewillt sein, dieser ruhmreichen Legio zu dienen, verbleibt
    er im Dienst der Ala Secunda Numidia.



    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/Signatures/KaesoAntoniusHort.png]
    ~~Procurator ab epistulis~~



    Missmutig überreichte er sie dem Praetorianer. Hier musste es von Attentätern wimmeln, dachte er sich, wenn selbst angehende Praefecti einer so gründlichen Kontrolle unterzogen wurden. Er sah zu, wie einer der Neuankömmlinge nach Waffen durchsucht wurde. Das würde ihm auch blühen, dachte er.

    Brutus nickte. "Ja, der Procurator erwartet mich bereits," erwiderte er und erinnerte sich daran, dass der Mann hier nur seinen Dienst tat. Er fragte sich, was mit Menschen passieren würde, die keinen Termin hatten. Würde man sie abweisen? Aber wie sollten sie dann ihre Termine vereinbaren, wenn sie das Gebäude nicht betreten durften..... Er musste grinsen. Ging in dieser Stadt alles ein wenig anders zu, dachte er und blickte den Miles an, ob er ihn endlich passieren lassen würde.

    Brutus hatte den Palast nach einigem Suchen gefunden und konnte schon von weitem die Schwarzen sehen, die die Türen bewachten. Ob vielleicht Romanus unter den Wächtern war, fragte er sich, während er auf die Wache zuging.


    Er grüßte den Miles, den er vor sich sah.
    "Salve, mein Name ist Iunius Brutus, ich möchte zum neuen Procuratur ab epistulis, Iunius Silanus." Seine Stimme klang befehlsgewohnt, um seinem Anliegen Nachdruck zu verleihen.

    Nach all den Tagen des Reisens war Stratos, Brutus schwarzer Hengst, schmutzig und verschwitzt gewesen, auch wenn die Reisegesellschaft oft abgesessen war und sie an den Zügeln geführt hatte.
    Einer der iunischen Stallburschen hatte sich um das Tier gekümmert und Brutus kam nachsehen, wie es seinem Stolz ging. Er hatte das Tier als Decurio von seiner Einheit erworben, um es mit nach Aegyptus zu nehmen. Er betrat den Stall und kramte eine Karotte aus seiner Tasche hervor, strich ihm über die Nase und steckte sie Stratos zu.
    "Na mein Junge, wie gefällt dir die Ewige Stadt? Ein bisschen laut und voll, nicht", sprach er mit ihm, klopfte dabei seinen Hals und kaute auf einem Strohhalm herum. Routinemäßig schaute er ihm in die Augen, inspizierte seine Zähne und besah sich die Hufen. Alles war in Ordnung, der Hengst war kräftig und scharrte mit den Hufen.
    Brutus setzte sich auf einen Haufen Stroh und hing seinen Gedanken hinerher.

    Er zog sie an sich heran, ohne ihre Lippen loszulassen. Sanft küsste er ihren Hals, sie roch nach einer Blume oder einem Öl, das es in Germanien nicht gab. Aufregend und exotisch. "Ich weiß noch nicht wann ich gehen muss, ich werde morgen in den Palast gehen und nach meinem Marschbefehl fragen..." murmelte er, nicht ganz bei Sinnen. Zu sehr hatte er sich nach ihr gesehnt und seine Küsse wurden fordernder.
    "Ich habe dich so vermisst meine Göttin, ich hatte Angst du wärst längst wieder verheiratet. Und ich weiß nicht, wie lange ich in Aegyptus bleiben werde..." Seine Stimme klang rauh und trocken, als hätte er seit Tagen nichts mehr getrunken. "All die dunklen Tage in Germanien hindurch warst du wie eine Kerze für mich, die Licht gibt, auch wenn du nicht bei mir warst." Er wollte sie nicht wieder verlieren, schrie es ihn ihm, nie wieder verlieren.

    Brutus nickte Axilla zu, zum Zeichen, dass er später gerne ihren Bericht weiterhören würde und trat dann ein wenig in den Hintergrund zurück. Er verfolgte gespannt das Gespräch der anderen Iuniern und beschloss dann, sich anschließend noch kurz frisch zu machen.
    Er nickte den Damen und Silanus zu.
    "Ich werde mich ebenfalls zurückziehen, um mich ein wenig zu entspannen, bevor das Essen serviert wird. Wir sehen uns dann," meinte er lächelnd und folgte dem Sklaven, der ihn zu seiner Kammer brachte.

    Etwas in Brutus´Innerem spürte deutlich, dass sie erschreckt war, sie hatte sich aufgesetzt und obwohl sie sich ruhig gab, bemerkte er, dass sie aufgebracht war und enttäuscht?
    Er nahm ihre Hand und küsste sie sanft. Ihre Liebe schien greifbar zu sein und doch nagte an ihm ein komisches Gefühl. "Ich weiß, dieser Posten ist vielleicht eine Sprosse zum Ritterstand, wenn ich Glück habe... Aber ich will diese Zukunft nicht alleine leben, Clara, ich möchte bei dir sein... Oder dich mitnehmen, wenn du willst. Ich liebe dich!!!" Er gab ihr einen innigen Kuss, zum Zeichen der Ernsthaftigkeit seiner Worte.

    Claras Lippen schmeckten nach Wein, eine Versuchung ohnegleichen und seit langer Zeit fühlte sich Brutus wieder frei und entspannt. Er lehnte sich ebenfalls bequem in die Kissen der Liege und genoss Claras Zärtlichkeiten.
    Er freute sich zu hören, dass es ihr gut ging und sie wieder einer Arbeit nachging. "Du bist wieder an der Schola Atheniensis, nehme ich an? Oder arbeitest du für einen der reichen Herren? Ich habe so viele Fragen an dich, wie deine Reise war, wie dir die Stadt gefällt, welche Sehenswürdigkeiten ich mir anschauen soll...." Er hielt inne und seine Hand streichelte die ihre.
    "Ja, mein Name ist Iunius Brutus, mein Praefectus hat mir die Eintragung in die Bürgerliste ermöglicht und mich für einen anderen Posten vorgeschlagen. Du kennst ihn vielleicht, sein Name ist Iunius Silanus, ein wirklich beeindruckender Mann. Er ist jetzt Procurator ab epistulis hier in Rom." Er strich mit dem Finger über den Rand des Bechers, ganz in Gedanken versunken. Er überlegte einen Moment, er wollte den Moment der Zweisamkeit nicht stören, doch sein Gewissen plagte ihn und er wollte ehrlich sein zu ihr.
    "Aus dem Grund bin ich mit ihm gekommen... Clara, ich habe einen Posten als Praefectus Castrorum in Aussicht.... In Alexandria!" Nun war es heraus.

    Der Rundgang durch die Casa und in den Garten war kurz gewesen, aber Brutus mochte das Anwesen, besonders der Garten war mit viel Mühe gepflegt worden und der Duft nach Kräutern, die er nicht kannte, erfüllte die Luft.
    Anschließend waren sie in Claras Cubiculum eingetreten, wo das Essen schon auf sie wartete. Brutus nahm den Becher mit Wein, den sie ihm anbot, schnupperte kurz daran und der harzige Geruch war köstlich. Er hob den Becher, um ihr zuzutrinken, streckte den Arm aus und schüttete ein wenig der roten Flüssigkeit auf den Boden, als Opfer für die Götter. "Die Götter scheinen uns zu lieben, sie gewähren uns ein Wiedersehen", meinte Brutus strahlend und nahm einen Schluck. Es schmeckte köstlich.
    Er gab Clara einen Kuss, nachdem sie getrunken hatte und nahm eine Olive aus einer der Schalen. Langsam ließ er sie zu ihrem Mund wandern. "Ich sollte Venus eine Taube opfern, als Dank, dass ich dich wohlbehalten getroffen habe. Wie ist es dir seither ergangen, Liebste?" Fragend blickte er sie an.

    Ihr Götter, wie hatte er ihre sanften Lippen und ihre wohltuende Stimme vermisst. Alles an ihr schien ihm göttlich zu sein und als sie ihn küsste, wusste er nicht, ob vielleicht Venus selbst herabgestiegen war.
    Langsam lösten sie ihre Lippen wieder voneinander und sahen sich tief in die Augen.
    "Deine Abreise kam so plötzlich, ich hatte keine Adresse, wohin ich Briefe hätte schicken können. Ich bin so froh, dass ich dich endlich wieder bei mir habe." Er hauchte ihr einen Kuss auf Ohr und blickte sich dann im Atrium um. "Ich folge dir, wohin du willst, meine Liebe, wenn es sein muss bis in den Orcus." Er lächelte und stand auf, sanft zog er sie hoch.

    Brutus hatte wärend der Reise genügend Zeit gehabt, Silanus näher kennen zu lernen und dachte, er müsste ihn nun kennen. Doch mit dem Erscheinen der jungen Frau, die plötzlich im Atrium erschien und direkt aus Alexandria kam, änderte sich das. Die Stimmung sank auf germanische Temperaturen und das betretene Schweigen, das nur kurz währte, ließ Brutus die Stirn runzeln.
    Gab es etwas, was er nicht wusste? Es musste so sein, die Neuangekommenen und Silanus schienen sich zu kennen und mehr als überrascht zu sein. Geduldig stand er im Hintergrund, während sich Axilla zuerst mit Serrana und dann mit Silanus unterhielt und sie beide begrüßte. Doch die komische Stimmung verflog so schnell wie sie gekommen war, als Silanus sie beide vorstellte.
    Brutus beugte sich ein Stück hinunter, um Axillas Wange zu küssen, ein wenig steif noch im Rücken, war er solche Sitten ja nicht gewohnt. "Sei gegrüßt, Iunia Axilla, es freut mich, dich einmal persönlich kennen zu lernen. Ich möchte mich noch einmal für deinen Brief bedanken, ich hoffe die Antwort darauf hat dich noch vor deiner Abreise nach Rom erreicht, ich wähnte dich immer noch in der Stadt am Nil," sagte er mit einem Lächeln.

    Erleichtert spürte er, wie sie den leichten Kuss erwiderte, ja sie schien sich ebenso danach gesehnt zu haben wie er selber. Er umarmte sie und genoss einfach ihre Wärme, das Gefühl, endlich nach Hause gekommen zu sein. So musste sich Odysseus gefühlt haben, als er seine geliebte Penelope endlich wieder in die Arme schließen konnte.


    Er lächelte sie glücklich an und seine Hand fand die ihre, streichelte zärtlich darüber und ihre Finger umschlangen sich. "Mir geht es auch sehr gut, jetzt wo ich weiß, dass es dir gut geht. Ich hatte schon befürchtet ich würde nie wieder etwas von dir hören und habe meinen Freund Romanus gebeten, dich hier in Rom zu suchen und dir den Brief persönlich zu übergeben. Ich wusste ja nicht, dass ich auch noch hier her kommen konnte, sonst hätte ich ihn dir selber gebracht," meinte er verschmitzt.
    "Es gibt so vieles zu berichten, wo soll ich nur anfangen?", murmelte er, ein wenig verwirrt. Clara hatte immer noch diese Wirkung auf ihn, in ihrer Gegenwart konnte er nicht mehr klar denken, und wenn dann nur noch an sie.