Beiträge von Theodoros Alexandreus

    Die Rakete startet bald und das wollen und können Theodoros Alexandreus und Timokrates Kyrenaikos natürlich nicht verpassen!


    Deshalb sind die beiden vom Donnerstag bis mindestens Montag nur mehr hier vorzufinden, so wie alle anderen coolen Leute auch!


    /edit: Sollte irgendwer hier auch auf aufbrechen um sich für ein paar Tage hoffnungslosen Hedonismus auf der Fusion hinzugeben, kann er sich gerne noch bei mir melden. ;)

    Genau. Der Zersetzungsprozess des römischen Reiches ging bereits von innen heraus aus. Die Germanenzüge waren nur noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.


    Trotzdem will ich noch mal ergänzen, dass der Zusammenbruch nur für den Westen galt. Im Osten schaffte es das Reich, noch ein ganzes Jahrtausend weiter zu existieren.

    Dank Stellas Hilfe fängt sich Theodorus wieder. Er hat ja eingentlich schon mal einen Plan für den Katalog erstellt, der sich eigentlich mit Stellas Vorstellungen deckt.


    "Eine hervorragende Idee. Dann lass uns mal anfangen. Am besten, wir stapeln die Rollen dort drüben. Da ist genug Platz"


    Theodorus nimmt die erste Rolle heraus und schaut sie sich an: "Über das Paarungsverhalten des westafrikanischen Riesenkäfers." Potzblitz! Die Rolle kennt er doch! Die Schrift scheint also in Rom weit verbreitet zu sein. Anscheinend wollen die Rhomäer Alexandria ernsthafte Konkurrenz machen. Na, seis drum...


    "Ich denke aber auch, wir sollten zwei Sortierungen machen. Eine Alphabetische und eine nach Erscheinungsdatum. Außerdem wäre eine Unterteilung in die Fachbereiche nicht schlecht. Am besten machen wir einfach mehrere Haufen. Wir könnten ja fürs erste grob in Rhetorik, Philosophie, Artes Naturales trennen."

    Der sich auf der anderen Seite der Türe befindende Theodorus kauert eher auf seinem Schreibtisch als das er sitzt und ist voll mit kaltem Schweiß bedeckt. Am Vortag hat er nämlich ein wenig einen über den Durst getrunken, oder besser: sich ordentlich zulaufen lassen. Sein Schädel dröhnt vor Schmerz und wirren Bildern und Gesprächsschnipseln vom letzten Abend und es fällt ihm schwer, sich zu konzentrieren. Die Hitze in der sommerlichen Stadt macht die Sitzuation auch nicht wirklich erträglicher. Deswegen ist er auch ein wenig verärgert über den Klopfer an der Türe. Er bemüht sich, eine ordentliche Haltung anzunehmen und beschließt, dem Besucher seine Laune nicht spüren zu lassen, schließlich kann der ja nicht wissen, wie es dem Alexandriner geht.


    "Bitte Herein!"

    Theodorus schmunzelt ein wenig, als der Tresvir sein Wort an ihn richtet. Anscheinend scheint er Probleme mit der hellenischen Nomenklatur zu haben und hat vorsichtshalber mal seinen ganzen Namen erwähnt. Ihm selbst ging es mit den rhomäischen Namen ja auch mal genauso, aber die Namen der Rhomäer sind auch viel komplizierter aufgebaut, als die der Griechen.


    Freundlich und nicht ohne Stolz in der Stimme antwortet er:


    "Ich bin in Alexandria geboren. Ich bin also ein waschechter Alexandriner."


    Dann fügt er noch eine kleine Erklärung hinzu.


    "Allerdings gilt ja Alexandria, obwohl bei Aigiptos gelegen, seit jeher als Teil Achaias, als eine Art Auslagerung des Mutterlandes in der Fremde also."

    Etwas sehr verwundert schaut sich der Grieche um. Die Rhomäer neigen oft zu seltsamen Verhalten manchmal. Aber wenigstens nicht so eine beklemmende Stille. Also stellt auch Theodorus sich vor.


    "Mein Name ist Theodorus, Sohn des Iosephos, aus Alexandria. Meines Zeichens Philologe am Museion und derzeit als Curator an der Schola tätig."

    Oh, sorry, hab zu viel zitiert. Mir gings eigentlich nur um den Satz:


    Zitat

    Auch das Papstamt an sich, das Pontifikat (pontifex maximus), ist ja die direkt Linie zu den römischen Kaisern.


    Im anderen stimm ich dir zu ;)


    @Corax: Ich sehe nirgendwo eine "Rückentwicklung". Nur eine gesellschaftliche Weiterentwicklung in Richtung Aristokratie, Feudalismus und Einheitsreligion, die dazu geführt hat, das Wissen nicht mehr einer breiten Öffentlichkeit zugänglich war sondern nur noch einer kleinen Elite, die dazu nicht einmal mehr Forschung betrieb, sondern nur sammelte und kopierte. Diese Tendenzen kommen aber schon aus der römischen Gesellschaft, aus den Reformen des Diokletian und des Theodosius, die Germanen waren da nur Lehrmeister.
    Und wenn man sich Byzanz und die islamische Welt im Mittelalters anschaut, kann von einen zivilisatorischen Rückfall gar nicht reden.


    /edit: Die Germanen waren natürlich Schüler, nicht Lehrmeister ;)

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    In der Vorlesung "Römisches Strafrecht" haben wir mal rumgesponnen, und wir kamen zum Ergebnis, dass das römische Reich, rein rechtlich gesehen, gar nicht untergegangen ist, solange es noch den Vatikanstaat gibt.


    Der Papst war ursprünglich auch Oberhaupt des Dukates von Rom im 6 Jahrhundert, also zur Zeit Justinians, und das ist er eigentlich bis heute noch. Damit ist nachdem Untergang und Eroberung von Byzanz der Vatikansstaat der letzte Rest des Oströmischen Reiches und damit des gesamten Imperiums.


    Auch das Papstamt an sich, das Pontifikat (pontifex maximus), ist ja die direkt Linie zu den römischen Kaisern.


    Aber da hat die Kirche auch viel rumgeschummelt. Die Legitimation des Papstes als Stellvertreter Gottes auf Erden kam niemals von einem rechtmäßigen römischen Kaiser sondern ist ein eigenes Konstrukt, das der östliche Kaiser sogar überhaupt nicht ab konnte und der westliche auch lieber nicht gehabt hätte. Nur dummerweise hatte die Kirche damals das Meinungsmonopol inne.


    Allerdings: Wenn man sich überlegt: Der Papst wurde im Mittelalter vor der Kardinalsordnung durch den römischen Stadtrat bestimmt und aus seinen Reihen gewählt. Und wenn man weiter denkt: Wer saß damals im römischen Stadtrat? Richtig! Die Nachkommen jener Familien, die schon in römischer Zeit im Senat saßen. ;)

    Zitat

    Original von Corax Syphax
    Aber wie konnte es dann außer der Völkerwanderung dazu kommen, dass das römische Reich unter ging?


    Da muss man schon ein wenig differenzieren. Erstens sind Staaten und Gesellschaften nie was festes, das Römische Reich war das auch nicht.


    Zweitens kann man die Geschichte mit dem "Untergang" ein bisschen differenzieren, wenn man bedenkt, dass nur die "Westhälfte" überrannt wurde. Die Osthälfte hielt noch bis ins Jahr 1453 n.Chr. durch und hielt die antike Tradition und Kultur (freilich auch wieder in einigen Abwandlungen) aufrecht. Diese Kontinuität setzte sich übrigens im Bewusstsein der ehemals oströmischen christlichen Bevölkerung bis ins 20. Jahrhundert hinein fort, wo sich die Landbevölkerung in einigen Gegenden Griechenlands immer noch selbst als "Rhomäer" bezeichneten. An orthodoxen Kirchen wird heute noch das römische Banner gehisst. Die türkischen Sultane nannten sich selbst auch noch "Basileos tou Rhomaion", setzten also das römische Kaisertum unter anderer Religion fort.


    Auch im Westen kann man in gewisser Weise sagen, dass die römische Idee noch weiterhin bis ins 19. Jahrhundert in Form des Heiligen Römischen Reiches lebendig war. Die mittelalterlichen und neuzeitlichen römischen Kaiser standen durchaus in der Traditionslinie der antiken Kaiser. Auch die katholische Kirche beruft sich auf die römische Tradition. Gewisse italienische Adelsgeschlechter können ihren Stammbaum nachweislich auf die römische Nobilität zurückführen.


    Man vergisst oft, dass Epochenwechsel von der Historiographie nachträglich gesetzt werden und oft nicht viel mit den Denkweisen der Menschen zu tun haben, die damals lebten.

    Der Grieche schaut zur freundlich lächelnden Stella, dann zum weniger freundlich dreinblickenden Actuarius hinter Stella und dann hoch zum Bücherregal neben ihm.


    "Ja... Dann wollen wir mal..."


    Er wirft noch einmal einen Blick auf das Bücherregal, diesmal einen etwas kritischeren.


    Zum ersten Mal in seinem Leben kommt ihn ein Bücherregal wie eine Barriere, ein Hindernis vor.


    "Öööh... Fangen wir an... Mit... Mit... "


    Verdammt auch! Er ist Gelehrter, kein Büchersortierer! Er weiß wie man Bücher findet, nicht wie man sie ordnet. Verlegen steht er vor dem Regal.

    Theodorus tritt ein und macht sich in würdevoller Haltung auf dem Weg ins Triclinium. Er ist ein wenig unsicher, denn es ist das erste Mal, dass er von einen Rhomäer eine Einladung zum Convivium bekommen hat. Hoffentlich stolpert er nicht über allzu viele Fettnäpfchen, eine Tätigkeit, die normalerweise zu den unfreiwilligen Hobbys des Alexandriners gehört.


    Vorsichtshalber hat er sich im Voraus ein wenig erkundigt, weswegen er heute auch nicht allzu griechisch auftritt. Schminke und Parfüm sind nur dezent aufgetragen und die Kleidung ist eher schlicht, zwar aus gutem Stoff, aber nicht so schreiend grell und bunt wie man es in der vornehmen Gesellschaft Alexandrias gerne sieht, sondern eher schlicht, wie es die Rhomäer lieber mögen. Orientalisch wirkt er trotzdem, denn schließlich will man ja auch wirken auf die anderen Gäste. :P


    Kaum betritt der das Triclinium, hält er auch schon ein. Bildlich gesprochen grinst ihn schon der erste Fetttopf an: Allerhand ihm unbekannte Leute, kein Minor und anscheinend hat der ein oder andere bereits sein lauschiges Plätzchen gefunden. Unsicher schaut sich Theodorus um und weiß nicht, wie er sich verhalten soll. Dann entscheidet er sich dafür, einfach der ihm bekannten, einheimischen Klinenordnung zu folgen und wählt die Kline, die ihm am ehesten dafür in Frage kommt. Er legt sich hin und begrüßt die bereits anwesenden freundlich.


    "Salvete."


    Nervös schaut er durch den Raum. Will nicht mal der Gastgeber auftauchen und die Gäste einander vorstellen? So macht man es zumindest immer in Griechenland und bei Fuscus hat er das auch öfters gesehen.


    Ein Mann, der rechts neben ihm liegt, spricht diesen Gedanken auch aus. Also hat er sich nicht geirrt. Dieses Verhalten ist eigentlich nicht normal in der rhomäischen Gesellschaft.

    Etwas verspätet, denn er hatte zuerst vermutet, dass das Bankett in Misenum stattfinden würde und erst auf halben Weg in die Kampanie festgestellt, dass dem nicht so war, und auch dem entsprechend verstimmt, trifft der Curator in der Casa Ferria ein.


    Ganz alleine, ohne Sklaven und Bedienstete, wie es sich für einen vornehmen griechischen Bürger (der er ja gar nicht war) gehörte, klopft er an der Porta.


    *knock knock*

    Zitat

    Original von Gnaeus Agricolus Tarquinius
    Der Imperator würde ja als lebender Gott verehrt möglich gelten da andere regeln.
    Kopf neigen und auf ein knie z.b


    Ich denke, das kommt immer darauf an, wer vor dem Kaiser erscheint. Für Menschen aus dem Osten, für die der Kaiser ja ein lebendiger Gott und Herr über Leben und Tod ist, wird eine Unterwerfungsgeste wie der Kniefall selbstverständlich sein. Aber für einen Römer, der im Kaiser nur den ersten Bürger der Republik sieht, wird eine solch würdelose Geste undenkbar sein. Ein freier Bürger kniet nicht vor einem freien Bürger, auch wenn der andere noch so mächtig ist.

    Zitat

    Original von Gnaeus Agricolus Tarquinius
    ATC
    Indertat habe ich recht wenn ich der vergleich zwischen Sevy und dich mache und die für dich nachteilig ausfält.
    Ich habe keinsfalls gesagt das du nichts tuhst möglich kannst du nichts mehr tun aus welcher gründen dan auch darrüber urteile ich nicht.


    Entschuldige wenn ich mich einmische, aber in der Tat hat Cypri kräftig mitgeholfen bei der Recherche und beim Aufbau einer ganzen neuen Provinz. Bin auch nicht so lange hier und will auch niemandem dissen, aber ein vergleichbares Engagement von Sevy seh ich da nirgends (es sei dem du bezeichest mit dem Proconsul in der Kneipe sitzen und saufen als Engagement). /edit: Auf Verwaltungssesseln sitzen und Postings mit der Länge von einen Satz schreiben kann jeder.

    Ich versuche eigentlich auch immer, es so zu halten, dass die Baumstruktur beibehalten wird, der Ordnung wegen. Kann aber natürlich sein, dass mir da mal der ein oder andere Fehler passiert, denn selbst benutzen tu ich sie eigentlich so gut wie nie, es sei dem, ich will was lesen und den Faden nicht verlieren. (Was oft ein Problem ist, da viele die Baumstruktur gar nicht beachten)

    "Ja, viele Sprachen zu lernen ist ein löbliches Vorhaben. Am Griechischen wirst du auf kurz oder lang sowieso nicht vorbeikommen."


    Zumindest nimmt Theodorus an, dass Stella aus einer vornehmeren Sippe kommt. Sonst lässt sich die Sklavin irgendwie schlecht erklären.


    Dann hört er dem Mädchen etwas belustigt weiter zu. Macer ist also ihr Onkel. Den kennt er doch irgendwo her, zumindest ist ihm der Name ein Begriff. Und einem so nett schauenden kleinen Kind kann man natürlich auch keine Bitte abschlagen.


    "Gerne nehme ich dein Angebot an und besuche euch. Wo wohnst du denn, Stella?"


    Wenn dieser Macer ihn überhaupt reinlässt, fügt er im Kopf dazu. Na ja, immerhin hat er es auch schon in den kaiserlichen Palast geschafft. Da wird ein "einfacher" Nobler sicherlich kein Problem damit haben, einen Gelehrten der renomiertesten Schule der Welt als Gast zu beherbergen.