Beiträge von Theodoros Alexandreus

    "Oh! Theodorus stockt. Das hat er nun wirklich nicht erwartet. Und gelegen kommt es ihn auch nicht unbedingt, denn jetzt muss er ja alles quasi wieder von vorne aufrollen.


    "Wann kommt die Rectrix denn wieder zurück? Ist ihr was passiert?" Außer Mutterschaftsurlaub natürlich.

    Mittlerweile haben sich schon einige Besucher aus Rom um die Szene geschaart, mache meckern, dass nichts weitergeht, aber die meisten sind einfach nur gewöhnliche Schaulustige, die zu Hause nach dem langen Weg was zu erzählen haben wollen.


    Sie sehen einen etwas verwunderten Theodorus, der von ein Paar Leuten der Cohortes umzingelt ist. Ein bisschen wirkt das ganze wie ein Streit-ums-Prinzip, durch die Tatsache, dass die anderen mehr und bewaffnet sind und der kleine Dicke Mann mit dem allbekannten lieblichen Akzent in der Mitte sich trotzdem wehrhaft zeigt.


    "Nun hör mal! Was ist denn das für ein Benehmen! So lass ich nicht mit mir umspringen, so einfach ohne Grund! Ich will sofort mit dem nächsthöchsten Beamten sprechen!"


    Waffen oder nicht, das ist immer noch Bürokratie. Der Beamte hinterm Schalter und der Kunde-im-Recht-aber-ohne-blauen-Passierschein-A38. Theodorus ist in seinem Element! 8)

    Aaaaaaaah...! Der Miles wird in Theodorus Augen sofort zum Beamten! Und mit Beamten kennt er sich aus, schließlich stammt er aus dem kaiserlichen Getreidesilo Ägypten und der Kaiser achtet gut auf sein Korn. Dazu stammt Theodorus auch noch aus einer Forschungseinrichtung. Mit Bürokratie, mit langen Warteschlangen, unnötigen Herumrennen, Papierkram und haufenweise Ärger kennt er sich aus.
    Ganz falsch wär jetzt losschreien und sich aufregen (wozu er am meisten Lust hätte). Noch falscher ist resignieren.


    Er mustert den jungen Kerl eindringlich, da fällt ihm auch schon was passendes ein. Erstaunt hebt er eine Augenbraue:


    "Was, du kennst Detritus nicht? Merkwürdig, denn soweit ich weiß, ist der Mann bei euch im Laden Militärtribun..."


    Theodorus weiß zwar nicht genau, was ein Militärtribung so genau macht, aber es klingt nach "Wichtig!" und "Vorgesetzter" ergo nach "Gehalt" und "Bevörderung". Theodorus ist richtig stolz auf sich... 8)

    Theodorus tritt ein und schaut sich um. Seltsam, das letzte Mal, als er hier war, hat doch alles noch ganz anders ausgeschaut. Hat die Rectrix denn neu eingerichtet?
    Dann fällt ihm auf, dass Aelia Adria selber gar nicht da ist. Er dreht sich zu den unscheinbaren Römer hin, den er für irgendeinen Scriba hält und fragt ihn höfliich:


    "Verzeiht, ist die Rectrix Aelia Adria da?"

    Es gibt so manche Themen, mit denen Theodorus nicht so wirklich kann. Eines der wichtigsten davon ist das Thema "Umgang mit Fremden", erschwerend erweitert mit den Zusätzen "fremden Autoritäten" und "Fremden mit Uniform".
    Deshalb sieht der Wächter einen kleinen Griechen, der etwas ratlos in die Ferne schaut, bis er nach einer kurzen Bedenkzeit eine Lösung aus diesen Dilemma gefunden hat: Er plustert sich auf und sagt ernst und bestimmt:


    "Ich will..."


    Er bricht ab und schaut etwas wütend. Was er da vorhat, glaubt ihn doch eh kein Mensch! Und wenns ihn jemand glaubt, hält man ihn doch gleich für total bescheuert, vor allem diese arroganten, kulturlosen Römer. Diese plötzliche Wut verleiht ihm neue Kraft. Fest schaut er den Wächter an: "Ich bin der Scrba Personalis des Octavius Detritus und muss ihn ein paar Schriften bringen!"


    Dann atmet er tief aus. Der Detri wird ihn diese kleine Schwindelei schon verzeihen. Aber Gott? Oder der Wächter?

    Muss mal ne Gegenmeinung her :D


    Entweder man macht einen Spielfilm oder eine Doku. Und wenn man eine stylische Doku mit Spielfilmcharakter machen will, dann sollte man es wenigstens zu verbinden verstehen. Der Style war genau der gleiche wie diese unsägiche Hannibal- Reihe. Auch da hab ich mir schon gedacht: Warum macht ihr nicht einen Film? Dann hätte ichs nämlich toll gefunden.


    Florus, ich kann deinen Mix mit den Historikern nicht nachvollziehen. Sicherlich, Dahlheim ist eine Koryphäe und ein gutes Aushängeschild. Aber insgesamt sind zwei Historiker meiner Meinung nach nicht genügend für einen Mix. (Und der Dahlheim ist auch nicht gerade Mr. Super-Unterhaltsam, mal ehrlich ;))


    Zum Thema historischer Korrektheit: Cäsar redet davon, dass er die Republik notfalls abschaffen würde !!! Eine sehr grobe Fahrlässigkeit meiner Meinung, sogar wenns als innerer Dialog gedacht war, eine Unterstellung ohne wissenschafltichen Wert!
    Kleine Fehler im Design (wenn mans sehr genau nehmen will :D): Die Römer haben Helme auf, die um ungefähr hundert Jahre veraltet waren, Cäsar hatte keine standesgemäße Rüstung, die Brustwarzen auf den Rüstungen waren falsch dargestellt und Pompeius hatte glatte Haare, obwohl man weiß, dass er bewusst dieselbe Frisur wie Alexander der Große trug, da er den gleichen Beinamen hatte. Mich verwundert sowas immer bei einer Doku, da ich annehme, dass die wissenschaftliche Berater haben müsste, denen sowas auffällt. Des weiteren wurde meiner Meinung nach die politische Situation falsch dargestellt, aber darüber lässt sich streiten.

    Ich hab mir schon vor zwei Wochen einen Betrieb zugelegt, um des mal auszuprobieren. Da es sich dabei um eine Imkerei handelt (:D @ Detritus), brauch ich ja keine Rohstoffe um was zu produzieren. Arbeitskräfte hab ich auch. Warum kann ich nichts machen? ?(

    Theodorus registriert die Haltung des Atheners bezüglich des Prätorianers gar nicht, dazu steckt er viel zu sehr in seiner eigenen kleinen Welt. Deshalb antwortet er eher verwundert: "Mir ist zwar nichts zu Ohren gekommen, aber ich könnte mir nicht vorstellen, warum nicht. In der Subura werden doch die ganze Zeit Verbrecher geschnappt und hingerichtet. Ah, und in nächster Zeit wird es wohl einige Prozesse wegen Hochverrats geben wegen Hispania. Die Verräter sind ja keine Unbekannten. Das heißt natürlich, wenn noch welche die Stürmung Cordubas durch die Prätorianer überleben werden. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man sich die Gelegenheit nehmen lassen würde, Gefangene für den Triumphzug zu nehmen" Irgendwie klingt es so, als würde Theodorus das ganz normal finden. Antirömische, antigriechische oder antisemitische Ausschreitungen sind in Alexandria keine Seltenheit, ebenso wenig wie die Willkür und der Terror der Legionen gegen die Zivilbevölkerung.


    Erst dann kommt ihn, dass der Grieche solche Sachen doch irgendwie problematisch findet. Deshalb fügt er leise hinzu, ebenfalls so, dass es Falco nicht hört: "Verzeih mir meine Abgeklärtheit. Ich komme aus einer Stadt in der kleinere Aufstände, Proskriptionen und Hinrichtungen fast an der Tagesordnung sind. Die Verhältnisse hier empfinde ich als recht ruhig und gemäßigt. Und die Römer scheinen ihre Leute besser zu behandeln, als die in den Provinzen."

    "Nun denn, meine Herren, bitte ich, mich zu entschuldigen. Es war mir ein außerordentliches Vergnügen, euch kennen gelernt zu haben."[i] Nach orientalischer Art verbeugt er sich einzeln bei jedem: [i]"Vale Augustinus, Vale Senator Maximus, Vale, Detritus. Und vielen Dank nochmal für dein Engagement für die Synagoge, möge der Herr euch segnen und euch auf eurem Wege stets beistehen."


    Dann verlässt er das cubiculum. Tatsächlich meldet sich sein Magen bei ihn, der ihn sagt, dass das mit dem Octopussalat eine sehr gute Idee wäre...

    Sim-Off:

    Metellus: Gut, dann halt Miles in Zukunft. ;)


    Theodorus merkt auf: Das ist ja einmal eine interessante Wende im Gespräch! Der Prätorianer ist gefangen genommen worden! Irgendwie kribbelt die Frage Theodorus auf der Zunge, wer denn wo einen Präfekten der Prätorianergarde gefangen nimmt, ohne dass es groß in der Acta steht, aber er traut sich nicht. Mit den Bluthunden des Kaisers war nicht zu spaßen, das haben ihn bereits zu viele Leute erzählt.

    "Wenn ihr nach Alexandria reist, richtet es so ein, dass ihr im Frühling dort ankommt, da ist es besonders schön und man kann vom Paneion aus, was ein großer zentraler Aussichtspunkt ist, über die ganze Stadt auf das Meer auf der einen Seite und den Mareotis-See auf der anderen Seite sehen, auf dem sich zu dieser Zeit tausende von Flamingos tummeln.
    Ich selbst muss gestehen, ich bin noch niemals in Athen gewesen. Vielleicht werde ich bei meiner Rückkehr einen kleinen Umweg machen. Die Akademie und das Lykeion sind ja weltberühmt und es wäre sicherlich eine Schande, dort nicht einmal vorbei zu schauen."


    "Ja, ja, Cicero..." Mehr sagt Theodorus nicht dazu, denn er mag ihn nicht. Er hält ihn genauer gesagt für einen arroganten, kleingeistigen Idioten, will aber niemandem beleidigen, weil er weiß, dass die Römer große Stücke auf ihn halten.


    Als Nikophileaus seine Namensgeschichte erzählt, muss er laut auflachen. Dann antwortet er Metellus: "Ja, das ist richtig. Ich bin jüdischen Glaubens und meine Familie hat hebräische Wurzeln. Wir sind mit einigen Familien aus Judaea verschwägert."


    "Und wie ich nach Rom gekommen bin, ist eine lange, merkwürdige Geschichte." Theodorus überlegt, wie er die Geschichte erzählen soll, ohne dass es ihm peinlich sein muss, es fällt ihn aber nichts ein: "Sagen wir, ich mache gerade Urlaub hier."


    Dann begrüßt er die Neuankömmlinge und hört Metellus und Falco zu. Ein Prätorianer und ein einfacher Vigil im Gespräch. Das Bad ist wahrlich ein großer Gleichmacher.

    Nachdem Augustinus noch irgendeinen Spruch bezüglich der Synagoge losgelassen hat, schafft es Theodorus nicht einmal mehr, wütend zu werden über die Ignoranz des Römers. Statt dessen fühlt er sich auf einmal irgendwie müde, matt und schwer. Vielleicht ist es besser, zu gehen. Er tut so, als würde er auf einmal bemerken, wie viel Zeit verflossen ist und entschuldigt sich


    "Meine Herren, tut mir leid, aber ich sehe gerade, es ist schon spät und ich muss leider noch einiges erledigen vor der cena."


    Das stimmt sogar irgendwie, Fussis Köchin macht einen hervorragenden Octopussalat, den möchte er auf keinen Fall verpassen. Dann meint er an Detritus gerichtet:


    "Ich komm dann einfach ein andermal vorbei, wenns recht ist. Oder noch besser: Ich lasse dir einfach den Brief vorbeibringen, dann kannst du dich in aller Ruhe entscheiden..."

    Theodorus begibt sich wieder in sein Zimmer und beginnt, einen Leserbrief an die Acta zu schreiben:



    An: Redaktion der Acta Diurna
    Betrifft: Artikel "Ostia - Italia: Jüdische Sekte in Ostia erwacht zum Leben"



    Sehr geehrte Redaktion,


    obwohl ich die Acta stets für ein gutes und informatives Periodicum halte, das für seinen hohen Standard an Qualität und Neutralität bekannt ist, musste ich enttäuschend feststellen, dass einer eurer Autoren in der Ausgabe diesen Standard nicht gerecht wurde. Die Rede ist von dem Artikel "Ostia-Italia: Jüdische Sekte erwacht zum Leben". Dort wurden nämlich einige Halb- und Unwahrheiten in einen Ton verbreitet, dem es meiner Ansicht nach gänzlich an der notwendigen Neutralität mangelte und der darüber hinaus dazu beitragen könnte, den öffentlichen Frieden zu gefährden, indem er falsche Meinung über Leute verbreitet, die seit Jahrhunderten unter der weisen Schirmherrschaft des römischen Volkes leben, ihre Steuern zahlen und wie alle anderen nichts wollen, als in Ruhe und Frieden leben.
    Das römische Reich ist schon seit langer Zeit ein Ort, in dem unzählige Kulturen und Religionen miteinander leben, deren Miteinander sogar seit jeher von Rom garantiert wird und wir Juden sind da keine Ausnahme. Ich selbst z.B. bin lange Zeit meines Lebens am berühmten Museion in Alexandria tätig gewesen, habe griechische Kultur und Erziehung genossen und viele römische Freunde und der von euch angedeutete ehemalige Architectus Urbi kümmert sich schon seit langer Zeit um das Gebäude, ohne dass sein Römertum und seine Beachtung des mos maiorum jemals in Frage gestellt wurde. Die jüdische Religion ist nicht verboten und extremistische Auswüchse unseres Glaubens, wie die Zeloten oder die Christianersekte werden von den meisten von uns aufs schärfste abgelehnt und der Zugang ihrer Mitglieder zur Synagoge, wird ihnen, soweit sie sich als solche zu erkennen geben, verwehrt.


    Ferner ist es mein höchstes Anliegen, einige Dinge die jüdische Gemeinde und den hebräischen Kult betreffend klar zu stellen:


    Erstens halten wir Juden keine Opfer ab. Der Gottesdienst in der Synagoge dient einzig und allein dem Gebet des Gläubigen und dem Dialog mit Gott. Die Synagoge ist kein Tempel in eurem Sinne, sondern ein offener Versammlungsort der Gemeinde, an dem sich jeder beteiligen kann, egal ob Jude oder Römer. Wir haben nichts zu verbergen, im Gegenteil: Jeder, der sich mit unserer Religion auseinandersetzen will, ist herzlichst dazu eingeladen, einmal unserem Gottesdienst zu besuchen.


    Auch entwächst unserer kleinen Gemeinde keine Gefahr, dass Römer oder andere Menschen des Imperiums bekehrt oder von ihren eigenen Glauben abgehalten werden könnten. Wir Juden sehen unsere Religion als einen persönlichen Weg zu Gott, der nicht über den anderen Religionen steht. Wir wollen niemandem bekehren und davon abhalten, seine eigenen Sitten und Bräuche zu pflegen. Die Autoren des fraglichen Artikels hätten sich doch ruhig lieber einmal in einen unserer Gottesdienste hineinsetzen und sich selbst ein Bild von unserem Handeln machen können, anstatt sich beim Schreiben einfach ihren Vorurteilen hinzugeben.


    (Wird noch erweitert)

    -.^...


    Etwas betreten schaut Theodorus auf die Szene, die sich da vor ihm abspielt. Schon ein merkwürdiger Kerl, dieser Detritus... Peinlich berührt und fragend schaut er zuerst zu Maximus, dann zu den sich gerade aus der Umklammerung befreienden Neuankömmling und zuckt leicht die Schulter. Dann fängt er an, sich einen Schlachtplan zu überlegen, wie er aus dieser peinlichen Situation entkommen könnte...

    Theodorus, der auf dem Gebiet gerade sehr empfindlich ist, überlegt sich kurz, ob er sich noch echauffieren soll, weil hier anscheinend an seiner kaisertreuen Grundeinstellung gezweifelt wird (dass Fuscus eventuell gar nicht so viel übrig für die "Schwarzröcke" hat, bemerkt er gar nicht) , besinnt sich aber eines besseren und antwortet nur: "Vielen Dank, Fuscus. Ich werde dir den Brief einfach zusammen mit meinen anderen Schreiben vorlegen, wenn ich mit der Arbeit fertig bin. Vale." Damit verlässt er den Raum wieder, um sich in sein Zimmer ein bisschen durch ein kleines Bisschen wissenschaftlicher Recherche abzuregen.