Hafenstädte sind aber auch überall gleich! Theodorus findet sich vor dem Lokal ein. Er struppelt sich kurz seine Frisur zurecht (gar nicht so einfach für einen Rabbi) und klopft sich den Staub vom Leib. Sichtlich empört über das Geschehene schaut er sich um.
"Also wirklich! Ich denke nicht, dass das eine gute Gegend ist um diese Zeit. "
Während sie so die Hafenpromenade entlang flanieren, klärt Theodorus den jungen Epiräer auf.
"Nun, weißt du, ich bin normalerweise Bibliothekar am Museion in Alexandria und Sohn des Ethniarchen. Und seit mich Eris hierher geführt hat, verdiene ich mir ein kleines Zubrot als Paidagogos bei einigen Familien der Stadt."
Dann schaut er Heraklit ernst an:
"Und ich glaube, du bist ein wacher, intelligenter junger Mann. Auf keinen Fall solltest du dein Talent nicht verschwenden. Wenn du also mein Schüler sein willst..."
[Der optische Eindruck des Alexandriners, das leichte Wanken, die schief sitzende, verdreckte Kleidung und die etwas angerötete Haut, stimmt nicht unbedingt mit dem überein, was man sich unter einen ägyptischen Aristos vorstellt. Genauer gesagt könnte man eher meinen, an einen jener typischen Wanderphilosophen geraten zu sein, die einen an jeder Bar der bekannten Welt durch aufdringliches Monologisieren über ihre große Erleuchtung, bei welcher es sich meist um ein Problem ausschließlich persönlicher Natur handelte, den Spaß am Trinken verdarben.]