Beiträge von Theodoros Alexandreus

    Vor der gelangweilten Stadtwache erscheint eine Sänfte mit ächzenden Sklaven aus Richtung Rom. Einer von ihnen meint mit gedrückter Stimme:


    "Der Quaestor Romanus Lucius Octavius Detrius und ein Gast begehren, einzutreten!"


    Dann gibt er sich wieder seinen Träumen von eiskalten Sprudelquellen, hübschen Masseusen, einer guten Pfeife Schlafmohn und gallischen Zaubertränken, die einen übermenschliche Kräfte verleihen, hin...

    Zur Antwort legt Theodorus seinem Gastgeber die Wachstafel vor.


    -Ostia


    Handelsumfang: Groß


    Routen:
    Hispania --> Gallia --> Ostia
    Hispania -->Corsica/Sardinia-->Ostia
    Säulen des Herakles--> Ostia
    Alexandria/Palästina/Asia --> Rhegium --> Ostia
    Carthago --> Ostia


    -Puetoli


    Handelsumfang: Groß


    Routen:


    Ostia--> Puetoli
    Sicilia--> Puetoli


    -Rhegium


    Handelsumfang: Groß


    Routen:


    Ostia/Puetoli--> Rhegium
    Asia/Achaia--> Rhegium
    Alexandria--> Rhegium
    Carthago--> Rhegium


    -Brundisium


    Umfang: Mittel


    Routen:


    Achaia --> Brundisium
    Balkan --> Brundisium


    - Aquileia


    Umfang: Mittel


    Routen: Balkan --> Aquileia


    -Ancona


    Umfang: Gering


    Routen:


    Balkan --> Ancona


    -Syracusae


    Umfang: Gering


    Routen:


    Africa --> Syracusae


    -Genua


    Umfang: Gering


    Routen:


    Gallia/Hispania --> Genua
    Ostia --> Genua


    "Zum eines dies hier!"


    Sim-Off:

    was ist eigentlich das Kürzel für die Wachstafeln?

    Zufriedenen Gesichtes verlässt Theodorus die Therme in Richtung Trajansmärkte. Hach, was für ein schöner Tag! Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern!
    Sicherlich wird der gute Herr Senator gerade in der Schreibstube sitzen und genau das gewünschte finden, in einen Werk, das auch noch ein Grieche verfasst hat. Er wird überglücklich sein und sich noch lange an diesen fähigen Bibliothekar aus Alexandria erinnern.
    Es gibt nichts besseres auf der Welt, als einen anderen Menschen eine Freude zu machen.


    Sim-Off:

    :D

    "Wahrlich, so schlecht scheint es um die Bibliothek vielleicht doch nicht bestellt zu sein." meint er mit einen leichten Augenzwinkern. "Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Vergnügen mit dem Werk. Es war eine Freude für mich, mit euch die Bekanntschaft zu schließen, Senator Purgitius Macer!"


    Mit diesen Worten entfernt er sich in Richtung des Regals, wo er herkam, um das Stück wieder zurückzulegen, nicht ohne sich ab und an noch einmal umzudrehen und Worte des Dankes auszustoßen.


    Dann fängt er leicht an, zu kichern. Wenn der Senator wüsste, dass er die Schriftrolle noch vor ein paar Minuten selbst in der Hand gehalten hatte...

    Mit einem Ton, den ein Nichtorientale auch als übertrieben und schleimig interpretieren könnte, redet Theodorus:


    "Wirklich, Lucius Oktavius, das ist viel zu großzügig von euch. Wie gerne würde ich euch alles zeigen. Ihr wisst ja gar nicht, was für eine Freude ihr mir mit eurem Angebot macht. Womit habe ich das nur verdient. Oh Elohim Adonai, sieh dir diesen frommen Mann an und schließe ihn direkt in deine Arme! Glück über euch für jetzt und in alle Ewigkeit!"


    Dann fügt er noch, etwas moderater, hinzu: "Ich verspreche euch, wenn ihr da was tun könntet, sobald ich zu meinem Geld gekommen bin, werde ich es euch tausendfach bezahlen."


    Dann gönnt er sich auch noch einen Schluck, um den trockenen Mund anzufeuchten.

    Theodorus grinst kurz und meint dann ohne lang nachzudenken: "Probiert mal die "Pneumatica"von Heron Mechanikos." und zieht sie mit einen geübten Griff aus dem Regal, welches Macer gerade durchforstet. "Hierin beschreibt Heron einige Apparate, die mit Schwimmventilen funktionieren, neben einigen anderen wundersamen mechanischen Konstruktionen. Vielleicht hilft euch das weiter."


    Dann übergibt der Macer die Rolle wie beiläufig und muss sich das Lachen verkneifen. Der Senator kann ja schwerlich wissen, dass er sich zufällig gerade selbst mit diesem Thema beschäftigt.

    Theodorus verschlägt es die Sprache vor Glück. "Ob ich damit einverstanden wäre? Natürlich, keine Frage! In der Tat ist es eines meiner größten Begehren, seit ich in Rom verweile, meinem Gott hier ein anständiges Haus zu liefern! Ich habe nur leider, wie bereits erwähnt, derzeit keinen Zugriff auf meine finanziellen Mittel..."

    Sim-Off:

    Hab dich damals schon richtig verstanden, oder?


    "Naja, keiner scheint sich wirklich um sie zu kümmern. Das Gebäude zerfällt langsam, der Garten verwildert, die Türen sind morsch, die Mosaiken voller Löcher, Schimmel wuchert an den feuchten Wänden und auf dem Fußboden stehen Eimer, um das Regenwasser, das durch den faulen Dachstuhl tropft, aufzufangen. Am liebsten würde ich sie renovieren lassen, aber leider fehlt mir derzeit das Geld dafür."

    Theodorus betritt, bepackt mit einigen Schriftrollen und einer Wachstafel, das Tablinium, in dem sich um diese Zeit eigentlich der Hausherr befinden sollte, um seinen privaten und halbprivaten Geschäften nachzugehen.

    Theodorus betrachtet das Schriftstück in seinen Händen genauer. Sein Vorhaben erscheint ihm mit einem Mal recht zweifelhaft.
    "Ihr habt recht. Vielleicht wäre es echt klüger, ich würde es kopieren lassen. Allerdings: Wenn ich es nicht selbst kopiere, dann kann ich genauso gut ein teureres kaufen."


    "Was zum Wasserbau sucht ihr? Sucht mal nach griechischen Lösungen! Alexandria hat zum Beispiel schon seit 400 Frischwasser und eine gute Kanalisation, ohne dass es jemals groß ausgebessert werden musste, und das Wasserproblem dort dürfte ohne Zweifel größer sein als hier in Rom. Und bedenkt immer: Nutzen kann auch Vergnügen und Vergnügen von großem Nutzen sein."


    Dann will er sich schon auf dem Weg machen, um den guten Herren nicht länger von der Arbeit abzuhalten, aber ihm fällt noch was ein:


    "Äh... Wisst ihr einen guten Laden für Papyri in der Stadt?"

    Macer wundert sich über Theodorus Fragen, Theodorus wundert sich selbst ebenso. Einfach so jemandem, den man gar nicht kennt so vertraulich zu fragen, das macht schon einen seltsamen Eindruck, denkt er sich.


    "Dann wäre es vielleicht eine gute Idee, wenn ich die Schrift selbt kopieren und dann von jemandem schön einfassen lassen würde. Ich werde mich dann sogleich an die Arbeit machen. Vielen Dank, Senator! Und selbst viel Vergnügen mit dem, was ihr hier sucht!"

    "Aber, lieber Fuscus, ich habe gerade leider noch einiges zu erledigen. Habt ihr noch etwas wichtiges zu erwähnen? Ansonsten würde ich mich bis zur cena verbaschieden."


    Sim-Off:

    Will heißen: Wird schon langsam Zeit, mit den Ergebnissen zu kommen.

    Theodorus, der selbst zwar zwei linke Hände, aber dennoch soviel Einfühlungsvermögen besitzt, zu verstehen, dass die Konstruktion eines solchen Maschinchens nicht gerade innerhalb des Zeitraums eines Gottesdienstes passiert, meint:


    "Gut, dann nehmt mich doch bitte nach Ostia mit, wenn es geht und gebt mir beizeiten Bescheid, wenn ihr mit der Fertigstellung zu Ende seit. Ich wohne derzeit in der Casa Matinia. Wisst ihr, wo sich die Synagoge in Ostia befindet?"

    Als Theodorus endlich registriert, dass er Macer gerade bei der Suche eines Schriftstückes stört, wird ihn die Situation ein wenig peinlich. Allerdings beruhigt er sich aufgrund der freundlichen Antwort sehr schnell.


    "Da haben sich also zwei getroffen." meint er auflachend bezüglich der Nichtkenntnis des Senators. "Allerdings bedarf diese Bibliothek unbedingt einer Generalüberholung. Ein furchtbares Chaos, was hier herrscht, und dazu noch bei so wenig Werken..."


    Dann will er ein Kompliment machen, ihm kommt aber rechtzeitig der Gedanke, dass es vielleicht nicht so eine gute Idee ist, einen römischen Senator vorzuhalten, dass ihre Bibliotheken genau den Stand der römischen Kultur widerspiegeln. (barbarisch, aber bemüht ;)


    Die Scherzhaftigkeit der zweiten Frage nicht beachtend meinte er: "Die Bibliothek von Alexandria ist IMMER auf der Suche nach Büchern, die sie noch nicht gelesen hat. Allerdings bin ich nicht deswegen hier. Eigentlich soll ich im Auftrag meines Gastgebers die Antigone des Sophokles als Geschenk erwerben. Und genau an diesem Punkt verzweifle ich wiederum an meiner Unkenntnis der hiesigen Sitten. Meint ihr, es ist besser, eine selbst kopierte Ausgabe zu überreichen oder ein hübsches gekauftes Exemplar? Und wenn letzteres: Wo gibt es gute Händler hier in der Stadt?"


    Wäre Theodorus nicht so bescheiden, besser: würde er seine Tätigkeit am Museion wie jeder andere normale Mensch nicht als Selbstverständlichkeit werten, hätte er wohl hinzugefügt: Eine Schriftrolle, von einem Bibliothekar an der Großen Bibliothek kopiert. Seine letzte Frage interessiert ihn auch persönlich.


    "Auf jeden Fall ist es eine große Freude und Ehre für mich, mit euch, Senator Purgitius Macer, die Bekanntschaft zu machen."

    Theodorus lächelt ironisch, als er die Antwort des Mannes hört:


    "Ah, hier gibts sogar Bibliothekare? Die werden aber offensichtlich nicht dafür bezahlt, Ordnung in der Bibliothek zu schaffen..."


    Dann schaut er sich den Mann genauer an und stellt anhand der Kleidung und des Auftretens fest, dass es sich um eine wichtige Person handeln muss. Sind diese Purpurstreifen am römischen Chiton nicht Abzeichen eines Senators? Zweifellos jemand, der sich mit den Bräuchen und Gepflogenheiten der hohen Gesellschaft der Stadt besser auskennt als er.


    "Aber verzeiht nochmal, mein Herr, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, mein Name ist Theodoros, Sohn des Iosephos..." dann fügt er lächelnd hinzu: "...ich bin eigentlich selbst Bibliothekar- allerdings normalerweise in Alexandria..."


    Dann stockt er kurz. Er weiß nicht genau, wie er die Überleitung machen soll.


    "... und ihr seht aus wie ein wichtiger Mann. Wenn dem so ist, darf ich noch einmal um eure Hilfe bitten...?"