Im Versuch, seine Würde zu wahren, aber unter der Schale doch sehr unsicher, betritt Theodorus den weiten Raum und schaut sich in alle Richtungen um...
Beiträge von Theodoros Alexandreus
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Der Scriba findet bei seiner Rückkehr einen prächtig erholten Theodorus in würdevoller Haltung wieder. Er steht auf, um den Schreiber zu folgen, da fällt ihn noch was ein: Er hat überhaupt keine Ahnung, wie er den Eparchos begrüßen soll. Die Gerüchteküche meint ja, der Mann wäre sehr rhomäisch angehaucht, vermutlich deswegen, weil er ein Rhomäer ist. Deshalb meint er leise zum Scriba: "Äh, sag mal-", überlegt aber sogleich fertig, dass er sich darum eigentlich schon früher hätte kümmern können und setzt gleich hinterher: "Nein, passt schon..." um dann endlich in die Höhle des Löwens zu folgen.
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Und wieder erscheint Theodorus im Postamt und gibt einen Brief ab.
Ad: Marcus Aelius Callidus
Roma, ITATheodorus Marco S.D.
Ich bin nun vor einiger Zeit in Alexandria angekommen in der Hoffnung, meine Idee von der weiteren Zusammenarbeit der Akademien des Reiches verwirklichen zu können. Bedauerlicherweise erwies sich dieses Vorhaben als schwerer als gedacht, denn der hiesige Epistates verweigerte mir Anfangs den Zugang zum Museion und es war einige Arbeit nötig, ihn zu überzeugen, mich überhaupt als Philologos anzuerkennen. Dieser Mann war außerdem insgeheim ein erklärter Gegner der res romana, so dass es mir unmöglich war, ihn diesen Vorschlag zu unterbreiten. Ich habe mich deswegen bisher darauf beschränkt, meine Lehrtätigkeit wieder aufzunehmen.
Ich schreibe, der Epistates war, denn tragischerweise verstarb dieser weise und umsichtige Gelehrte vor ein paar Tagen unter ungeklärten Umständen. Möge Serapis ihn in seiner Weisheit aufnehmen und Charon-Anubis ihn sicher über den Styx führen. Auch deswegen schreibe ich dir in der Hoffnung, du könntest Aufgrund deiner Tätigkeit als Rector der wichtigsten römischen Akademie und Procurator a Libellis vielleicht eine Empfehlung abgeben, welchen Gelehrten du für diesen Posten als würdig erachtest.
Ich plane ferner eine Antrittsvorlesung über die Geographie der bekannten Welt abzuhalten, allerdings fällt mir kein geeigneter Titel ein. Vielleicht hast du ja eine Idee. Ansonsten bleibt mir nur, meinen unendlichen Dank für alles auszudrücken, was du für mich getan hast.Vide, ut valeas,
Theodoros Iosephoi Alexandreus
Sim-Off: 5 HS überwiesen
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Endlich findet Theodorus die Muße, einen alten Bekannten in Roma einen Brief zu schreiben.
Ad: Marcus Aelius Callidus
Roma, ITATheodorus Marco S.D.
Ich bin nun vor einiger Zeit in Alexandria angekommen in der Hoffnung, meine Idee von der weiteren Zusammenarbeit der Akademien des Reiches verwirklichen zu können. Bedauerlicherweise erwies sich dieses Vorhaben als schwerer als gedacht, denn der hiesige Epistates verweigerte mir Anfangs den Zugang zum Museion und es war einige Arbeit nötig, ihn zu überzeugen, mich überhaupt als Philologos anzuerkennen. Dieser Mann war außerdem insgeheim ein erklärter Gegner der res romana, so dass es mir unmöglich war, ihn diesen Vorschlag zu unterbreiten. Ich habe mich deswegen bisher darauf beschränkt, meine Lehrtätigkeit wieder aufzunehmen.
Ich schreibe, der Epistates war, denn tragischerweise verstarb dieser weise und umsichtige Gelehrte vor ein paar Tagen unter ungeklärten Umständen. Möge Serapis ihn in seiner Weisheit aufnehmen und Charon-Anubis ihn sicher über den Styx führen. Auch deswegen schreibe ich dir in der Hoffnung, du könntest Aufgrund deiner Tätigkeit als Rector der wichtigsten römischen Akademie und Procurator a Libellis vielleicht eine Empfehlung abgeben, welchen Gelehrten du für diesen Posten als würdig erachtest.
Ich plane ferner eine Antrittsvorlesung über die Geographie der bekannten Welt abzuhalten, allerdings fällt mir kein geeigneter Titel ein. Vielleicht hast du ja eine Idee. Ansonsten bleibt mir nur, meinen unendlichen Dank für alles auszudrücken, was du für mich getan hast.Vide, ut valeas,
Theodoros Iosephoi Alexandreus
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Theodorus schließt die Türe hinter sich und setzt sich wieder in die Arbeit. Mal sehen, wie sich Nikolaos machen wird.
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Theodorus hört dem Mann zu und fragt sogleich voller Neugier nach: "Aha, du bist also Soldat. Aber sag mal, sind die Tiberier nicht Aristoi*? Was treibt dich denn zur Legion?" Die wenigen Patrizier, die Theodorus kennegelernt hatte, würden niemals zur Legion gehen, und auch noch in einem solch niedrigen Posten, das verbieten die komplizierten Regeln der römischen Gesellschaft. Wirklich sehr ungewöhnlich, befindet Theodorus. Bestimmt war der Mann ein Nachfahre irgendeines Freigelassenen der Tiberier und daher der hochwürdige Name.
Und natürlich gibt er bereitwillig Auskunft, als der Mann nach den Sehenswürdigkeiten in Alexandria fragt, was Theodorus' Lokalpatriotismus aufblühen lässt. Deshalb sprudelt es nur so aus ihm heraus: "In Alexandria kannst du alles mögliche besichtigen. Sie ist die zweitgrößte Stadt der Welt mit einer langen Geschichte und die Makedonier planten die Stadt als ein einiges, gewaltiges Kunstwerk. Am berühmtesten sind wohl die Insel Pharos mit dem Leuchtturm, das Mausoleum Alexanders des Großen, das Heptastadion, die Heiligtümer des Serapis und des Pan, die Königspaläste auf Antirrhodos,
, die Nekropolen und natürlich das Museion mit seiner großen Bibliothek. Es lohnt sich auch, die verschiedenen Stadtviertel zu durchqueren, welche zu den Höhepunkten der Architektur gehören, vor allem das Königsviertel mit seinen Tempeln und Palästen und das Brucheion. Der Fremdenmarkt ist der größte Markt der Welt und der Hafen der größte Hafen. Am Hafen kann man auch die Palastschiffe der Ptolemäer bestaunen."Sim-Off: *Aristoi= Adelige
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"Schön, dann geh jetzt und mache deine Arbeit. Chaire." Damit begleitet Theodorus den Schüler sehr bestimmt zur Türe.
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Theodorus schaut den Schreiber vollkommen verblüfft an. Irgendwie dünkt ihm, dass der Schreiber durchaus Recht haben könnte. Theodorus Auftritt im Moment hat wirklich nichts Ruhiges und Würdevolles an sich. Allerdings hat Theodorus jetzt auch keine Lust, wieder zu gehen und irgendwann später zurück zu kommen. Ordentlich hergerichtet hat er sich nämlich durchaus, bevor er aufbrach, er hat sich halt nur ein wenig beeilt... Verlegen antwortet er:
"Naja... Bis der Eparchos Zeit für mich hat, wird sicherlich sowieso noch ein Weilchen vergehen, bis dahin kann ich mich ja sicher dort setzen und mich kurz ausruhen, oder...?"
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Während der Gelehrte seine Bahnen durch das dampfende Wasser zieht und sich der kräftige Körper über und über mit Schweiß bedeckt, vernimmt er von einer schemenhaften Gestalt hinter den Dampfschwaden neben ihn eine Stimme, die zugegebenermaßen nicht gerade höflich klingt. Allerdings kümmert das Theodorus wenig, denn der Sprecher spricht offenkundig mit stark römischen Akzent. Es ist also anzunehmen, dass die Pöbelei gar nicht so gemeint war. Deshalb nimmt sich Theodorus beherzt seiner an ( er erkennt jetzt, dass es sich um einen Jüngling handelt, wahrscheinlich ein Soldat oder Student) und stellt sich freundlich auf Latein vor:
"Salve, ja ich komme aus dieser Stadt. Mein Name ist Theodorus Iosephoi Alexandreus, Philologos am Museion von Alexandria. Und du kommst aus Italia, oder? Gefällt dir Alexandria?"
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... allerdings hatte der Legionär nicht mit den beleibten Gelehrten aus dem Museion gerechnet, der sich zu dieser Tageszeit ebenfalls in den Thermen eingefunden hatte. Natürlich, eigentlich verbot es ihn seine Herkunft, nackig durch irgendwelche öffentlichen Gebäude zu spatzieren und sich zu waschen, auch noch unter den Augen Ungläubiger, aber wenn Theodorus in Rom etwas schätzen gelernt hat, dann waren es die Thermen.
Genussvoll lässt er sich ins Calidarium gleiten und watet ein wenig durch das Becken...
Sim-Off: Falls noch Bedarf bestehen sollte
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Natürlich würde sich jeden normalen Menschen auf der Welt die Frage stellen, ob ein Statthalter einer ganzen Provinz in aller Herrgötterfrühe nichts besseres zu tun haben wird, als sich um die Personalbesetzung einer Bildungseinrichtung zu kümmern. Allerdings für einen Menschen wie Theodorus stellt sich umgekehrt die Vorstellung, Irgendjemand würde sich lieber um Irgendetwas anderes kümmern wollen als eben dies, als vollkommen absurd dar.
"Theodoros Iosephoi, genannt Alexandreus, Philologos am Museion," rasselt Theodorus, der möglichst schnell weiter kommen will, seinen Text runter, "Ich komme, weil der Eparchos des Museions soeben verstorben ist."
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Sim-Off: Nachdem der vollkommen Postmann blinzelt, befindet sich wieder der Gelehrte in der Poststube.
"Öhm, na gut. Hier hast dus..."
So ganz wird Theodorus den Eindruck nicht los, der freundliche Postbote würde das Geld größtenteils für sich einstecken, aber gut, armen Leuten sollte man helfen...
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Vollkommen abgehetzt erreicht in der Früh Theodorus das Büro des Palastschreiberlings.
"He, *keuch keuch*, Chaire *ächtz stöhn*, ist der *hust hust* ist der *lungenrassel* Eparchos zu sprechen...?"
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Sich nicht weiter mit unwichtigen Gedanken bezüglich der Arbeitsmoral der örtlichen Truppe aufhaltend eilt Theodorus weiter in Richtung Palast.
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Zitat
Original von Claudia Callista
Die Trennung sakral und profan ist mitunter nicht so einfach zu ziehen. Und verschwimmt zuweilen. Womöglich hat es nicht die breite Masse derart zu sich genommen.
Aber man kann nicht ausschließen, dass ein "Missbrauch" durchgeführt wurde.
Mohn und Opium wurde auch zu profanen Zwecken benutzt. Dann ist der Schritt zum Rauchen auch nicht zu groß.Das Problem bei sakralen Gegenständen ist oft, dass der sakrale Gegenstand für profane Dinge nicht verwendet werden darf und Rauch ist seit jeher eine Sache, die die Transformation des weltlichen Bereiches in dem geistlichen Bereich symbolisiert, deswegen oft ein Tabuthema für alles Profane, vor Allem, wenn Drogen verbrannt werden, denen oft selbst eine Seele zugeschrieben wird. Allerdings will ich mich da gar nicht so lange aufhalten, natürlich ist es möglich, dass man Opium in Pfeifen geraucht hat.
Allerdings sicher nicht so, wie Kleopatra in "Rome". Die dort dargestellte Pfeife und die Art der Inhalation stammt definitiv aus der Neuzeit und reiht sich ein in die unendliche Liste von Anachronismen dieser zwei spezifischen in Ägypten spielenden Folgen.
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Unmittelbar nach den Ereignissen im Museion eilt Theodorus durch die frühmorgendliche Stadt zum Regierungsviertel des Praefectus. Mit einem Gesicht, aus dem eine eigentlümliche Mischung aus Müdigkeit und Sorge spricht, steht er vor der Wache. "Ähm, guten Morgen, Theodorus Iosephoi, Philologos, ich muss unbedingt zum Epistates vorgelassen werden, äh, zum Eparchos meine ich, der Epistates ist nämlich derjenige, der tot ist."
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Zitat
Original von Prosekon tou Mouseiou
Menon, ein anderer Sklave, blieb etwas unruhig neben Nikolaos und Theodoros stehen. Erst als eine kleine Redepause entstand, trat er demütig an die Beiden heran. „Chaire. Verzeiht.“ Er sah zu Theodoros. „Herr, was sollen wir Sklaven tun? Ihr seid der älteste Gelehrte hier. Momentan. Außer...“ Er sah zu Chares, der leise in sich hinein wimmerte und nicht mehr ansprechbar schien. Zerknirscht sah der Sklave wieder zu Theodoros. Auch andere Blicke richteten sich erwartungsvoll auf Theodoros.Zuerst macht sich Unsicherheit in Theodorus breit als er alle Blicke auf sich gerichtet sieht. Verdammt, er wollte doch nur diesen Evolutionstheoretiker nach den besten Regeln der Kunst demütigen und erniedrigen, damit nie wieder einer auf die blöde Idee kommen würde, alles Seiende sei anders erschaffen worden, als es sich im Heutigen darstellt und auf einmal sieht er sich im Mittelpunkt einer nächtlichen Generalversammlung des Museions wieder. Die Unsicherheit schwindet aber schnell, verbirgt sich hinter der Fassade von Theodorus zugegemenermaßen nicht unbedingt hohen Meinung von Sklaven und Niederen Bediensteten im Allgemeinen.
"Was ihr tun sollt? Zuerst einmal holt ihr den Epistates - Gott schütze seine Seele - aus dem Wasser und bewahrt ihn nach den Riten seines Volkes. Warum ist das eigentlich noch nicht passiert?" schnauzt er den Sklaven an. "Was mich angeht, so werde ich unverzüglich zum Eparchen eilen und ihn als Stellvertreter des Basileus von diesem Verlust berichten udn beraten, was weiter zu tun sei..."
Sim-Off: ... und wirke ich wirklich so alt?
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Zitat
Original von Claudia Callista
Verzeih, werter Theodoros, wenn ich Dir widersprechen muss. Opium wurde geraucht (bei Aphrodite und Dionysos zum Beispiel) oder auch in Wein getrunken. Die besagte Opiumpfeife stammt aus dem phönizischen Reich und ist vor 3000 Jahren nachgewiesen worden. Ein Katzensprung bis nach Ägypten.Wirklich? Auch zu nichtrituellen Zwecken? (Was das Rauchen angeht, muss man da ja immer sehr stark trennen, ob es sakral oder profan praktiziert wurde.) Man lernt nie aus...
Aber dass es nie ein phönizisches Rech gab, damit hab ich dann doch Recht :P:D;)
ZitatDas mit der Shisha hatte ich auch so ausgedrückt. Frühestens ab dem Mittelalter im europäischen Raum.
Im arabischen Raum wird es deutlich früher gewesen sein.
Soweit ich weiß, auch im arabischen Raum erst im 16. Jahrhundert unter der Osmanenherrschaft. Im Mittelalter war die Shisha außerhalb von Indien, Pakistan und dem Iran ungebräuchlich.
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Was Opium und Canabis angeht, so wurden sie meines Wissens nach nicht geraucht, zumindest nicht in Pfeifenform. Das Anzünden eines Klumpen Cannabisharzes auf einer Nadel oder Zange und die Inhalation des dadurch entstehenden Rauches war aber bekannt und wird im Maghreb und Ägypten z.T. heute noch praktiziert.
Aber es gab, wie gesagt, schon viele andere Stoffe, die man mit der Pfeife rauchen konnte. Neben rituellen oder rauschtechnischen Gründen gab es, soweit sich mich erinnern kann, auch das Phänomen, dass harmlose Kräutermischungen einfach mal so zwischendurch zur Entspannung geraucht wurden.
ZitatOriginal von Quintus Terentius Alienus
Und jetzt stelle man sich mal vor, die Römer hätten schon LSD gehabt...
Siehe hier: Griechen auf LSD?
ZitatOriginal von Claudia Callista
Leider ist mein Fund diesbezüglich auch kärglich und kümmerlich. Doch einige Dinge vorweg.
Die Shisha, auch die oben erwähnte Wasserpfeife, ist indisch-arabischen Ursprungs. Und tritt in Europa erst frühestens ab dem Mittelalter auf. Auch in Ägypten taucht sie nicht vor der Eroberung durch die Araber auf.Meines Wissens wurde das Prinzp der Shisha sogar erst im 16. Jahrhundert durch die Osmanen in den Mittelmeerraum eingeführt. Der Gebrauch der Shisha im Westen kam erst mit dem Kolonialismus und Imperialismus auf.
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"An Seine Maiestät Rabel II. Soter..." meint Theodorus, aus der Antwort des Postbeamten schließend, dass Rom zur Zeit wohl nicht mit Nabataea im Clinch lag und reicht dem Mann den Brief...
An Seine Maiestät Rabal II. Soter, Basileus von NabataeaChaire Megas Basileus,
Ich kann dir gar nicht genug danken für die Ehre deiner Einladung, die du, Sonne des Ostens, mir hast zukommen lassen. Nur leider muss ich dir mitteilen, dass ich deinen Ruf nicht folgen kann, denn ich bin an meine Pflichten gegenüber dem Museion gebunden. Aber es würde mir das allerhöchste Vergnügen bereiten, weiter per Briefwechsel in Kontakt mit dir zu bleiben und den Aufbau deiner Akademie von der Ferne aus zu unterstützen wie es nur geht.
Theodorus Iosephoi Alexandreus
Sim-Off: Für zukünftige Sendungen hat Theodorus übrigens auch ein schönes Haus im Delta-Viertel