Beiträge von Appius Tiberius Iuvenalis

    Der alte Patrizier nahm sich ein zwei Kirschen und kaute auf ihnen herum und schmeckte sie. Sie waren wirklich süß. Er drehte sich kurz um und spukte die Kerne in die Gosse.


    Ja doch, sie schmecken wirklich gut. Ihr werdet bestimmt einen guten Preis auf dem Markt für sie erziehlen. Aber ich hoffe doch das Du den Verkauf nicht selbst leiten wirst. Ich mein, so etwas gehört sich nicht für einen Patrizier selbst wenn wir hier nicht in Rom sind.


    Nein, leider habe ich dafür keine Zeit. Ich muß zurück nach Rom, die Pflicht ruft. Der Grund warum ich Dich hier aufsuche ist folgender. Da wie mir scheint meine Sklaven nicht so viel taugen als Deine hier, würde ich Dich bitten ab und an ein Auge auf meine Villa zu haben.
    Es wäre mir sehr recht wenn Du ein besonderes Auge auf einen Sklaven namens Marhabal richten könntest. So wie es ausschaut meint er den großen Mann makieren zu können wenn ich nicht hier bin.
    Würdest Du mir den Gefallen tun?

    Zitat

    Original von Marcus Tiberius Antoninus


    Da Caius sich schon entfernt hatte und alle unter Zeitdruck standen, öffnete
    ich selbst die Porta.
    Vor mir stand ein Sklave und im Hintergrund ein älterer Herr mit aristokratischem Charisma.
    Ich glaube den freundlichen älteren Herren schon einmal gesehen zu haben !


    "Salve ich bin der Verwalter dieses Gutes hier, was kann ich tun?"


    "Salve! Mein Herr wünscht einen gewissen Tiberius Antoninus zu sprechen. Ist er anwesend?"


    Als der Alte sah das sein Neffe selbst die Türe geöffnete hatte stieg er wie so oft recht umständlich aus der Sänfte.


    Ah salve Antoninus. Schön Dich zu sehen. Sind Dir hier die Sklaven ausgegangen oder warum öffnest Du selbst die Türe?


    Iuvenalis schob den Sklaven beiseite der an der Türe stand und klopfte seinem Neffen auf die Schulter.

    Da hier alles geklärt war so hoffte es der Alte wenigstens konnte er sich wieder nach Roma begeben. Doch zuvor würde er einen Abstecher zu seinem Neffen machen der eigenartiger weise in der Villa das Durus hauste und nicht in der seines Onkels. Aber gut, ihm sollte es recht sein... Auf alle Fälle würde er ihn bitten ein Auge auf seine Villa und die Sklaven zu haben...

    Der alte Patrizier holte aus und ließ die Lederriemen auf den Rücken des Sklaven knallen. Ein mal, zwei mal.... Am Ende der Bestrafung hatte Iuvenlais dem Sklaven zehn Peitschenhiebe verpasst.


    So, und nun geh mir aus den Augen! Und euch Anderen lasst dies euch eine Lehre sein! Und nun zurück an die Arbeit!


    Er ließ noch einmal die Peitsche knallen. Die Sklaven die in der Nähe standen schreckten verängstigt zusammen und trollten sich nach und nach...


    Der Alte begab sich zurück in sein Officium um sich seinen Büchern zu widmen.

    Ach schweig Du Narr! Doch merke Dir eines. Nur weil ich nicht hier weile, heißt das noch lange nicht das Du hier Dein Unwesen treiben kannst! Hab ich mich klar und deutlisch ausgedrückt?! Trotzdem wirst Du um eine Strafe nicht herum kommen!


    Ephegenion, meine Peitsche!


    Der Sklave brachte die Peitsche und reichte diese dem Patrizier.


    Los Sklave zieh Dein Hemd aus!


    Er sah mit finsterem Blick zu Marhabal.

    Nein, ich bin nicht hier, es ist nur mein Geist! Natürlich bin ich hier! Schließlich ist dies mein Haus so weit ich weiß wo ich kommen und gehen kann wie es mir beliebt! Doch wie ich sehe hast Du es wohl schon fast in Beschlag genommen. Was fällt Dir ein?!! Ich werde Dich auspeitschen und dann im Garten kreuzigen lassen Du Taugenichts!


    Die Sklaven um den Patrizier herum zogen alle samt die Köpfe ein.

    Endlich waren sie in der Villa angekommen. Sie lag schon fast bei Baiae an einem Hang doch zählte man dies Gebiet noch zu Misenum.


    Iuvenalis ließ nach Marhabal diesem Halunken schicken welcher sich wohl schon wieder mit einer Sklavin die Zeit vertrieb oder die Gegend unsicher machte. Auf alle Fälle würde er nicht das tun was er eigentlich sollte. Der Alte seufzte und begab sich zu allerest ins Bad um sich ein wenig frisch zu machen.


    Die Sklaven indessen huschten in der Villa geschäftig hin und her auch wenn sie eigentlich nichts zu tun hatten. Doch wußten sie das der Patrizier es nicht gerne sah wenn sie nur rumstanden.


    Nach dem Iuvenlis sich ein wenig erfrischt hatte beschloss er sich ein wenig hinzulegen, die Reise hatte ihn doch ein wenig geschlaucht.


    Wenn dieser Nichtsnutz Marhabal wieder zurück ist, schickt ihn zu mir!


    Gab er die Order aus und zog sich zurück.

    Das Schiff mit dem der Alte nach Misenum kam hatte eine ruhige Fahrt. Kein Sturm, keine hoher Wellengang nichts. Neptun hatte es also gut mit ihm gemeint.


    Iuvenalis bezahlte dem Kapitän die vereinbarte Summe und verabschiedete sich.


    Als die Träger die Sänfte abgelanden hatten stieg der alternde Patrizier wieder so umständlich ein wie die anderen male zuvor.


    Zu meiner Villa! Sie liegt ein Stück außerhalb Misenums. Ihr müßt die Straße nach Baiae nehmen dann kommt ihr direkt hin. Auf auf!

    Irgendwie hatte Iuvenalis es geschafft und ein Schiff aufgegabelt welches nach Misenum fuhr. Der Kapitän ein Grieche war nicht gerade sehr begeistert davon einen Passagier mit zu nehmen und anfangs lehnte er auch ab. Doch als der Alte ihm ein wenig Geld bot mehr als im Allgemeinen eine Überfahrt so kostet stimmte der Grieche zu.
    Wäre es nicht das einzigste Schiff das nach Misenum fuhr, hätte sich der Patrizier auf diesen Kuhhandel auch nicht eingelassen doch die meisten Schiffe fuhren sonst wo hin... Jetzt hoffte er nur noch das die See mitspielte und Neptun das Schiff nicht behelligte...

    Irgendwann taten Iuvenlalis die Knochen weh. Selbst in einer Sänfte konnte er nicht mal unbeschwert reisen.


    Stopp! Wir legen hier eine kurze Pause ein!


    Rief er den Trägern zu und schob den Vorhang beiseite. Sie hielten an und setzten die Sänfte gekonnt sanft ab. Leise fluchend stieg der Alte genau so umständlich aus wie ihr eingestiegen war und ging einige Schritte wobei er sich dabei ein wenig dehnte. Dann ging er wieder zurück zur Sänfte und stieg wieder ein - genauso umständlich...


    Und weiter geht`s! Und immer noch nach Ostia!


    Die Träger hoben die Sänfte wieder an und die Reise wurde fortgesetzt.

    Die Träger warteten schon vor der Türe als der Alte hinaus kam. Zwei weitere Sklaven trugen ihm seine Reisetaschen hinterher.
    Iuvenalis stieg ein wenig umständlich in die Sänfte ein.


    Nach Ostia!


    Die Träger setzten sich langsam in Bewegung wärend sich der Alte zurücklehnte.


    Advocatio Imperialis
    Palatium Augusti, Roma



    Mit diesem Schreiben möchte ich, P Annaeus Domitianus, wohnhaft in Tarraco, Provinz Hispania, bei der zuständigen Advocatio Imperialis den Antrag stellen, Klage gegen den amtierenden Proconsul, Publius Matinius Agrippa, einzureichen.


    Publius Matinius Agrippa hat sich in meinen Augen im Zusammenhang mit der cordubianischen Verschwörung strafbar gemacht, indem er wider besseren Wissens über die wahren Absichten des Decimus Pompeius Strabo diesen zum Comes dem Regio Baetica ernannte und dessen "Rebellion" entscheidend unterstützte, bzw vorantrieb.



    Domitianus

    Imperator Caesar Augustus L. Ulpius Iulianus, Palatium Augusti,
    Roma, Italia




    C. Octavius Victor Imperatori Ulpiano Iuliano s.d.


    Verehrter Imperator, der Legatus Augusti Pro Praetore M. Vinicius Lucianus wandte sich mit der Bitte des Centurio C. Iulius Raeticus an mich, der um eine Versetzung zu den Cohortes Urbanae ersuchte. Der Legat empfahl den Centurio als pflichtbewussten und loyalen Soldaten, für den es bei den Cohortes Urbanae Verwendung gäbe.
    Nun erbitte ich von dir die Erlaubnis, die Versetzung des Centurio von der Legio II zu den Cohortes Urbanae durchführen zu dürfen.


    Des Weiteren erbitte ich Anweisungen, wie mit Versetzungen während deiner Abweseheit verfahren werden soll. Wünscht du, daß dir die Ansuchen nachgeschickt werden oder wäre vielleicht eine Ernennung unter dem Vorbehalt deiner Zustimmung in deinem Sinne?


    Vale bene!




    Anhang: Vita

    An den
    Imperator Caesar Augustus
    Lucius Ulpius Iulianus



    Betreff: Tribunat


    Salve Imperator,


    ich weiß das Deine Zeit gerade jetzt in den Wirren des Krieges und den Schlachten die nun vor Dir stehen sehr kostbar ist. Dennoch bleibt mir nichts anderes übrig um mich an Dich zu wenden.


    Meine Zeit als Tresvir Capitalis neigt sich bald dem Ende.
    Nun habe ich mich dafür entschlossen, mich für ein Tribunat zu bewerben was ich hiermit tue.
    Ich weiß nicht ob es vielleicht dreist erscheinen mag wenn ich mich um ein Tribunat bei der Legio II Germanica Fidelis Constans bewerbe. Einst die Legion meines Vaters.
    Für die Arbeit dort würde ich einige Vorteile mitbringen. Ich kenne Land und Leute und beherrsche sogar die Sprache der Barbaren, zumindest so gut das ich sie halbwegs verstehen kann. Aber letztendlich entscheidest Du o Augustus wo ich vorteilhaft eingesetzt werden kann.



    Viel Glück und möge Mars mit Dir und den Legionen sein und dem römsichen Volk den Sieg bringen.



    Gez.


    Quintus Germanicus Sedulus




    Roma, ANTE DIEM XVII KAL AUG DCCCLVII A.U.C. (16.7.2007/104 n.Chr.)


    Casa Germanica
    Bezirk Circus Flaminius