Aloha. Wollte mich nur noch ein letztes Mal melden, weil ich mich nun endgültig aus dem Imperium verabschiede.
Wie wohl bei den Meisten, liegts bei mir an der mangelnden Zeit - ich wünsche allen anderen hier noch viel Spaß.
Aloha. Wollte mich nur noch ein letztes Mal melden, weil ich mich nun endgültig aus dem Imperium verabschiede.
Wie wohl bei den Meisten, liegts bei mir an der mangelnden Zeit - ich wünsche allen anderen hier noch viel Spaß.
Optio Valentius betrat als einer der Letzten der Legio IX unter dem strengen Blick der Wache das Schiff.
Auch wenn Valentius sich in diesem Augenblick keineswegs mit den tapferen Männern des römischen Heeres gleichsetzen wollte, die so selbstlos in den Feldzug gegen die Iberer gezogen sind, so war er dennoch stolz mit diesem Triumphzug in Tarraco einzuziehen.
Natürlich war er nicht in Reih und Glied mit der Legio, sondern folgte weiter hinten im Zug, trotzdem kam der überschwängliche Empfang aber auch bei ihm an. So winkte er überglücklich zu den Menschenmassen zu - er hatte Tarraco ohnehin noch nie so voll gesehen.
"Ich danke euch Legat - zunächsteinmal würde ich gerne ein wenig ausruhen um die Strapazen der vergangenen Monate zumindest ein klein wenig zu lindern. Wenn mir denn also eine Schlafstätte zugeordnet werden könnte wäre ich sehr verbunden."
Und nach einem kurzen Zögern fügte er noch hinzu:
"Und es liegt mir natürlich sehr am Herzen wenn meiner Familie von meinem Überleben berichtet werden könnte - sofern das nicht zuviel Aufwand verursachen würde..."
Eigentlich wünschte Valentius sich nichts sehnlicher als ein Bad, eine Rasur und ein Bett, doch wusste er um die Bedeutsamkeit seiner Aussagen und antwortete gehorsam:
"Mein Name ist Flavius Iunius Valentius, Optio der Legio IX. Wer denn mein direkter Vorgesetzter war kann ich denn so genau nicht mehr beantworten, aber ihr wart zu meiner Zeit als Tribun für die Legio IX verantwortlich.
Ich bin darüberhinaus Mitglied der ehrenwerten Gens Iunia mit Sitz in Tarraco."
Nachdem wir einige Zeit in dem Kellerverschlag ausgeharrt hatten, schien das Allergröbste an der Schlacht vorübergegangen zu sein.
Unsere Gastgeberin wollte daraufhin einmal hinausschauen, wie denn die aktuelle Situation aussah. Zunächst erschrak sie, gestikulierte danach jedoch in Richtung jemand anderes und bedeutete uns dann aus dem Keller herauszukommen.
"Iuno sei dank!" war meine sofortige Reaktion. Römische Einheiten hatten die Straße in Besitz genommen und es gab keinen Anschein weiterer Bedrohung durch irgendwelche Iberer.
Ich erkannte einen berittenen Decurio:
"Sei gegrüßt, ich bin Optio Flavius Iunius Valentius von der Legio IX. Ich wurde von den Aufständischen überfallen und bis zur Erstürmung der Stadt hier gefangen gehalten. Diese Frau hat mich und drei Mitgefangene vor dem Feuertod errettet. Ich bitte Sie und ihre Söhne zu verschonen."
Und so sehr ich der Frau auch die Gnade der römischen Truppen wünschte, war ich in diesem Augenblick einfach nur erleichert endlich wieder unter meinesgleichen zu sein....
Inzwischen war Valentius Hoffnung endgültig in Besorgnis umgeschlagen. Nicht wenige der Häuser nahe der Gefangenenbarracke standen in Flammen. Und die Situation erschien in Anbetracht dessen dass die Hütte in der er sich selber befand komplett aus Holz bestand auch nicht besser. Und trotz des langen Beschusses der Stadt schien die Kampfkraft noch nicht deutlich gemindert worden zu sein, denn Kampfgeschrei war noch nicht zu vernehmen - die Römer versuchten also offenbar noch die Festung Uttarae sturmreif zu schießen.
Dann jedoch überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst hörte man mehere Personen an der Baracke vorbeirennen, sie riefen sich hektisch etwas zu, dessen Wortlaut Valentius jedoch nicht verstehen konnte. Wenige Augenblicke später vernahm er jedoch den Befehl an die Wache vor der Hütte, dass sie sich den Kämpfern anzuschließen hätte. So recht wusste der Optio nicht ob das gut oder schlecht war - einerseits waren sie zwar ohne Bewachung dafür wäre ein Brand der Hütte wohl ihr Ende gewesen. Während er sich also mit diesen Gedanken herumschlug wurden der Riegel auf der anderen Seite der Tür offensichtlich entfernt und eine verängstigt dreinschauende Frau öffnete die Tür: "Schnell, kommt mit! Mein Haus hat einen sicheren Vorratskeller"
Ohne weiter darüber nachzudenken folgten Valentius und drei weitere Gefangene der Frau - immer wieder ging sie einige Schritte voran um vor möglichen Wachen warnen zu können.
Als die Gruppe den Verschlag hinter sich geschlossen hatte und in Sicherheit schien meinte die Frau: "Ihr seid doch Römer - bitte bestätigt nachher euren Soldaten, dass ich euch geholfen hab. Sie sollen das Leben meiner Kinder verschonen! Das sind gute Jungen und sie haben mit dem Aufstand nichts zu tun!" und die Frau versank in Tränen. Hinter ihr standen offenbar ihre Söhne, es waren zwei, beide durchaus in dem Alter, dass man sie für Kämpfer der Aufständischen hätte halten können. Sogleich erwiderte dann Valentius "Ich werde sehen was ich tun kann aber garantieren kann ich gar nichts."
Und so erwarteten sie die Erstürmung Uttaraes...
Erschrocken fuhr Valentius von seiner ungemütlichen Pritsche hoch. Er wurde sehr unsanft aus seinem schlechten Schlaf gerissen - irgendwelche dumpfen lauten Geräusche waren zu vernehmen.
"Was geht hier vor?" fragte er sogleich seine Mitgefangenen. Ein römischer Händler der gar noch früher als Valentius selber in Gefangenschaft geraten ist antwortete ihm: "Es scheint, als ob Uttarae beschossen würde. Es gab im Laufe des Tages schon einige Gerüchte dass zuvor mit einer römischen Einheit verhandelt wurde - wie es aussieht wohl nicht allzu erfolgreich."
Da war er nun, der Augenblick den sich Valentius herbeigesehnt hat, seit.... ja wie lange war er eigentlich schon in Gefangenschaft... so genau konnte er das gar nicht sagen. Er war sich lediglich dessen sicher, dass er zu einem Zeitpunkt in Gefangenschaft geriet als er noch überhaupt nichts von einem Sertorius oder iberischen Revolutionären gehört hatte.
Er wurde damals gar übelst von Banditen überrascht und niedergeschlagen. In den folgenden Tagen schleppten sie ihn durch verschiedene Dörfer, stets abgeschirmt von der einheimischen Bevölkerung. Sie sorgten zwar dafür, dass er nicht verdurstete, dennoch war die Verpflegung in jedem Fall miserabel und Valentius konnte in der Folgezeit auch weder die Orte erkennen an denen er sich befand noch behielt er ein Zeitgefühl dafür wie lange seine Tortur andauerte.
Erst nach einigen Wochen - wie er grob schätzte - blieb er für eine längere Zeit am selben Ort, es war ein kleines Dorf in den Bergen. Erst hier kam er wieder halbwegs zu Kräften und konnte einigermaßen die Situation erfassen.
Als der Aufstand der Iberer soweit gekommen war, dass sie die Kontrolle über Uttarae an sich gerissen hatten, wurde Valentius ebenfalls in die aufständische Stadt geschafft. Hier traf er dann auch mit einigen anderen Gefangenen zusammen - wieviele es waren konnte er nicht abschätzen da sie stets nur in kleinen Gruppen recht isoliert gehalten wurde.
Nun jedoch schien seit einigen Tagen mehr Bewegung in die ganze Angelegenheit zu kommen, die Aufständischen machten einen sehr unsicheren und nervösen Eindruck. Sofern man den Gesprächen der Straße trauen kann - die hin und wieder von dem ein oder anderen Gefangenen aufgeschnappt werden - scheint der Anführer der Iberer getötet oder gefasst worden zu sein.
Und obwohl Valentius sich nichts sehnlicher als seine Befreiung gewünscht hatte, so machte ihm die tatsächliche Ankunft einer römischen Legion durchaus ein wenig Bange. Denn was ist wenn die Legion die ganze Stadt sofort in Schutt und Asche legt? Und was ihn noch mehr beunruhigte waren die Iberer die zusehends nervöser wurden und somit vielleicht auch keinen Grund mehr sehen, Gefangene zu halten...
Valentius betete zu den Göttern, dass sie Erbarmen mit ihm haben mögen, insbesondere als Folge der Leidenszeit die er bereits hinter sich hatte...
Zunächst einmal bedanke ich mich für die Verantwortung die mir hiermit übertragen wurde.
Zur Wache eingeteilt sind - wie bereits im Dienstplan festgelegt - die Legionäre Lucius Tiberius Callidus und Marcus Rufus Horatius. Ich denke es ist nicht weiter nötig auszuführen, worin eure Arbeit liegt:
Ihr haltet Wache am Tor und an der Principia und meldet selbstverständlich alle Unstimmigkeiten. Und meldet absolut jede Ungewöhnlichkeit und vertraut nicht darauf, dass sich eventuell ein Problem von allein löst - es kann nicht verkehrt sein im Zweifelsfall mich zu Rate zu ziehen.
Wenig später betrat auch Optio Valentius die Taverne.
"Wieso trinken wir denn auf den Centurio Arius?"
Ohne eine Antwort abzuwarten nahm er sich denn auch einen Becher: "Solange er jedoch die Zeche zahlt trinke ich gerne ebenfalls auf ihn - auf die Legio IX und Centurio Arius!"
Ich habe zu danken!
Und insbesondere auch für die Köstlichkeiten die uns hier aufgetischt wurden - eine absolut vorzügliche Feier.
Und so verließ Valentius schließlich auch die Casa Decima.
Ach, welch idealistische Betrachtung der Politik - erinnert mich an mich selber vor einigen Jahren:
Wartet noch mal alle kurz ab - ich bin überzeugt, dass dann alle so Politkerverdrossen sind wie ich und unser System absolut verabscheuen.
Ich selber überlege momenten die SPD als Protestpartei zu wählen. Ich bin eigentlich kein Freund derselbigen, aber die anderen Parteien kotzen mich so derart an.... wenns nur noch die gute alte Autofahrerpartei gäbe...
Naja, irgendwo hoffe ich daher auch auf ein stärkeres Europa in dem dann vielleicht mal diese ätzende Parteimentalitäten ausgemerzt werden... man wird ja noch träumen dürfen
//EDIT: Ansonsten bin ich übrigens Student der Wirtschaftswissenschaft an der glorreichen Ruhr-Universtät zu Bochum. Und ab Oktober schon im 5. Semester - und ich bin der Meinung, dass ich noch zu den Planlosesten an der ganzen Uni gehöre.
"Wunderbar, ich danke für die schnelle Bearbeitung meines Ansuchens"
Abgewandt zu Balbus bemerkte Valentius jedoch leise:
"Auch wenn wir heut mal Glück gehabt haben - die Verwaltung hier ist sonst aber auch nicht mehr das was sie mal war..."
Optio Valentius, der ebenfalls bei der Legio IX dient, gesellte sich später auch zu den Gästen.
"Eine absolut nachvollziehbare und verdiente Beförderung, die Meridius bekommen hat" bestätigte er seinem Factio-Kollegen Anton, der gerade neben ihm stand. "Die Art und Weise wie er die Legio IX wieder aufgebaut hat, war vorbildlich und seine Führung ist dies ebenfalls."
Und so wandte er sich denn auch gleich an den Kommandanten seiner Legio "Ich danke für die Einladung, Legatus. Und meinen herzlichsten Glückwunsch zur Beförderung!"
Valentius war ebenfalls auf der Suche nach einem entsprechenden Beamten, als er an den Beiden vorüberging und die gewechselten Sätze mit anhörte.
"Ihr sprecht vom Wechsel des Wohnortes? Das ist gut, denn ich habe ebenfalls vor meinen Wohnsitz von Ostia, Italia, nach Tarraco in Hispania zu verlegen. Ich wäre sehr verbunden wenn ebendieses Problem gelöst werden könnte."
Optio Valentius traf sich auf dem Exerzierplatz mit seinem vorgesetzten Centurio Florius Rufus Arius und gab ihm schon einige Informationen vorab:
"Centurio, wir sind in dieser Woche zum Drillen der Probatii eingeteilt. Bereits vor kurzem hatte ich diese Aufgabe übernommen und ich denke es ist meine Pflicht euch darüber zu unterrichten, dass die beiden neuen, Probatus Felix und Probatus Scipio dabei keine gute Figur machten. Nur, dass wir sie heute gut im Auge behalten. Ich bin jedoch überzeug sie werden sich dieses Mal besser anstellen. Über Probatus Falco - ja genau, das ist der Mann dort rechts - kann ich noch nichts genaues sagen, er ist erst seit kurzem bei der Truppe."
So übergab der Unteroffizier dem Centurio das Kommando.
Also ohne irgendwelches Hintergrundwissen:
Also ich war seit jeher der Ansicht, dass es gewissermaßen so gesprochen wird, wie es im Lateinunterricht der Fall war: Denn die Sprache ist ja nie total ausgestorben, bis ins 20. Jhdt. hinein wurden katholische Messen ja noch auf Latein gehalten.
Und das begründete sich ja noch auf dem orignialen, lebendigen Latein. Und ich nehme doch mal stark an, dass sich das Kirchenlatein dem alten Latein also sehr ähnlich sein muss was wiederum das heutige Latein des Lateinunterrichts ist.
"Ich danke für diesen Hinweis, Centurio. Der Probatus Horatius ist zwar in dieser Woche nicht zum Drill eingeteilt, doch sowie ich ihn mal zu beaufsichtigen hab, werd ich aufpassen, dass er keine Dummheiten anstellt."
Heute also konnte Valentius endlich seinen Dienst in der ruhmreichen Legio IX antreten. Gleich zu Beginn konnte er dann auch die Aufgabe übernehmen, die für einen Optio gleichermaßen unterhaltsam wie auch nervenaufreibend sein konnte: Er war dazu eingeteilt die neuen Rekruten ein wenig zu drillen.
Zwar macht man sich dabei schon zu Beginn unbeliebt aber das war ihm durchaus recht: Denn was will eine Legion mit den größten Schlappschwänzen anfangen, auch wenn diese dafür ihren Unteroffizier mögen...
"Soso, die Probatii Tiberius Decimus Scipio und Decimus Tiberius Felix sind also neu zu uns getoßen? Die werd ich mal ein wenig genauer beobachten...", dachte Valentius bevor er nun mit der Drill-Einheit begann:
Milites! In aciem venite!
Schon traten die Soldaten in einer Linie - also hintereinander aufgestellt - an.
State!
Die Soldaten standen still.
Soldaten, wir werden jetzt einige Übungen durchführen. Dass es für euch vielleicht noch neu ist, gilt nicht als Ausrede für schwache Leistungen, ich will von jedem absoluten Einsatzwillen sehen. Die Befehle die jetzt kommen müsst ihr im Schlaf beherrschen und sie müssen euch in Leib und Blut übergehen. Wir werden solange üben bis wirklich ein jeder von euch auf jeden der Befehle korrekt reagiert. Vorher machen wir hier auch nicht Schluss!
Ad dextram!
Die Soldaten drehten sich nach rechts, bildeten als nun keine Linie mehr sondern eine Reihe - standen also nebeneinander.
Scuta Sursum!
Ein jeder der anwesenden nahm sein Schuld auf.
Pila Sursum!
Nun nahmen die Soldaten ebenfalls den Speer zur Hand.
Scuta Dorsum!
Und gleich durften sie ihre Schilder wieder ablegen.
Pila Dorsum!
Genau das gleiche nun für die Speere.
Retro!
Die Reihe drehte sich nun einmal um.
Pergite!
Gleich darufhin setzten sie sich in Bewegung.
Consistite!
Und hielten nach nur wenigen Metern wieder an.
Ad Sinistram!
Nun drehte sich die Reihe wieder links herum, war also zu einer Linie aufstellt.
"Das lief ja schon einmal ganz passabel", dachte der Optio, doch er hatte es eigentlich bei diesen einfachen Befehlen nicht anders erwartet. "Dann wollen wir mal sehen was passiert wenn wir den Schwierigkeitsgrad etwas anheben."
Pergite!
Die Linie marschierte wieder los.
Ad Sinistram versate!
Und es geschah genau das, was Valentius erwartet hatte: Die beiden neuen, Scipio und Felix, liefen auf ihren Vordermann drauf. Sofort brüllte der Optio:
Milites! Consistite! In ordinem venite! State!
Die Soldaten blieben stehen, stellten sich vor dem Optio dann in einer Reihe auf und standen still.
Probatii, was war das denn! Ich hab gesagt 'Versate', nicht 'Pergite'! Was lauft ihr also auf euren Vordermann drauf? Wenn ihr in Bewegung seid und ich dann den Befehl zum wenden gebe, also 'Ad Sinistram' oder 'Ad Dextram', folgt stets noch eine Anweisung danach: Entweder sag ich noch 'Versate' oder 'Pergite'. Bei ersterem lauft ihr keine Ecke nach links herum, sondern dreht euch auf der Stelle zur entsprechenden Seite, so dass gewissermaßen aus einer Reihe eine Linie wird und umgekehrt. Hätte ich 'Pergite' gesagt, dann wäret ihr um die Kurve gelaufen und hinter eurem Vordermann geblieben.
Zur Strafe: Fünf Runden um den Platz für jeden, und zwar mit voller Montur!
Und jeder Anwesende konnte sehen, dass es den beiden neuen Probatii sehr unangenehm war, dass sie dafür veranwortlich waren, dass die ganze Kohorte nun Strafrunden drehen mussten...
Ich denke ich komme zurecht, Tribun!
Sofern tatsächlich Probleme auftreten sollten werde ich mich anden Primus Pilus wenden.
So verließ der Optio denn auch das Officium.