Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    Das fremde Land, die komischen Leute, die kulturellen Barrieren, die anders denkende Welt, all das machte es nicht leicht die eigenen Begehren zu erfüllen. Fast eine Woche saßen sie in einem kleinen Fischerkaff fest, bis ein brauchbares Schiff den Hafen zum Ankern anlief. Auch dann noch war das Verhandeln schwierig, das geforderte Geld überhöht, ja dreist. Sie einigten sich nur schwer. Die verlorene Zeit machte es dem Seemann leichter, als den Reisenden und sie zogen sich schon bald erschöpft unter Deck zurück.


    Nicht viel würden sie auf dem Weg über das Mare Internum sehen, denn schlechtes Wetter zog auf und beutelte das Schiff durch die Wellen. Kaum einer zeigte gute Miene zum bösen Spiel der Götter. Ein Omen vielleicht oder eine Prüfung? Herius aß nicht mehr als er mußte. Das salzige Zeugs, mal Fisch, dann Fisch oder auch Fisch schmeckte nicht nur scheuslig, es roch auch so. Wer wußte schon wie lange es bereits überlagert war.


    Als sie endlich in Seleucia an Land gingen, traten sie in einen dunklen Hafen ein. Nur der Mond warf einige Scheine, nachdem sich das Wetter wieder beruhigt hatte und Sterne von einem offenen Himmel erzählten. Sie suchten eine Herberge. Nicht leicht um diese Zeit und mit derart vielen Gesellen. Was ihnen blieb war ein Schober außerhalb der Stadt. Wenigstens ein Dach. Die nächsten Wochen würden sie oftmal weit weniger als dies haben.


    Die Gruppe Männer stand kurz davor das römische Imperium zu verlassen...


    Sim-Off:

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    Subdolus nickte bestätigend, warf den Umhang zurück, um es gleich leichter zu haben und blickte ein letztes Mal zur Stadt zurück.


    Dann gab den Männern ein Zeichen und zu seiner Befriedigung stellten sie sich noch genauso umständlich beim Aufsteigen an, wie er. Viel hatte der Kameltreiber ihnen nicht mit auf den Weg gegeben. Nur ein paar Befehle und Gesten den Tieren gegenüber. Grundwissen eben. Oben angekommen verführte Herius das Kamel dazu aufzustehen und gemächlich Richtung Osten einzuschwenken. Waren sie nun schonmal am Osttor, so war es praktisch auch diese Straße hinfort zu nutzen. Vorerst legten sie einen leichten Ritt ein. Keine zu große Herausforderung für die Wüstenpferde und ein Eingewöhnen für die Reiter auf den ungewöhnlichen Rücken.


    Der Weg führte sie zunächst über das Delta. Ein weit verzweigtes Ackerbauland, das seine Blüte aus den Fluten des Nilus schöpfte. Es gab zum Glück Brücken, denn die Fähren fuhren so früh noch nicht. Zwar mußten sie schon deshalb einen kleinen Umweg machen, aber so kamen sie trotzdem noch schneller als auf die Fährknechte zu warten. Eine Straße führte sie am westlichsten Arm des Flusses vorerst mehr landeinwärts. Kurz vor Sais gelangten sie hinüber und folgten der Pflasterpiste weiter gen Süden. Kurz vor der Öffnung des Nilus in viele fruchtbare Flüsse, die ihren Weg zum Meer suchten, überwandten sie innerhalb weniger Miles drei weitere Wasserläufe und kamen an einem Militärlager vorbei. An diesem Punkt gabelte sich die Straße. Südlich führte sie nach dem Ostnilisch gelegenen Antinoapolis gen ostnördlich dem Hafenstädtchen Pelusium zu. Jene zweite Richtung schlugen sie ein. Bis dahin hatten sie gute einhundert Kilometer vor sich. Ein langer Weg und doch nur ein Katzensprung betrachtete man die Gesamtstrecke, die noch vor ihnen lag.


    Herius hoffte in dem Städtchen am Mare Internum ein ausreichend großes Schiff zu bekommen, das sie bis Seleucia bringen konnte. Man wird sich fragen, warum sie nicht schon von Alexandria aus segelten oder ruderten. Wahrscheinlich gerade wegen der hohen Kontrollrisiken auf auslaufenden Schiffen. In einem kleinen unbedeutenden Hafen wurden da deutlich weniger Fragen gestellt und wenn doch, dann waren es zwei Münder, die gestopft (bestochen) werden mußten, nicht hundert. Noch war viel Zeit über die Zukunft nachzudenken. Der Hadrianus ließ das Tier so laufen und füllte seinen Geist mit Erinnerungen und alten Geschichten. Bisher waren die Söldner noch etwas 'Maulfaul' vielleicht würde sich dies im Laufe der Wochen ändern. Jetzt war er darauf aber nichtmal scharf. Immerhin gab es in diesem Landstrich noch Anreize für die Augen. Noch dazu wo sich die Sonne so ganz gemächlich über die Landkante schob. Ihr Gesicht zeugte von einem herrlichen Wetter...

    Ein paar Worte waren mit dem Söldnerhauptmann nur gewechselt, als der Decimus die Gruppe erreichte. Noch immer war der Morgen grau und die beste Zeit sich auf den Weg zu machen. Herius ließ die Leine seines Kamels los -üblicherweise waren es gezähmte Viecher, die nicht beim ersten Windstoß davon rannten- und ging zu Magnus hinüber. "Salve, wir sind es ebenso. Wollen wir über den Weg sprechen oder tun wir dies auf dem Ritt?" Es war wohl klar, das der Hadrianus die erste lange Etappe bis zur offiziellen Grenze meinte, wenn man in Kriegszeiten überhaupt davon reden konnte. "Das Wetter schaut so aus, als kämen wir ohne die unerträglichen Wüstenstürme erstmal voran, daher können wir auch erstmal losreiten und uns dann über die Route verständigen." Eine grobe Einschätzung war es. Die Sandstürme kamen oft plötzlich und unerwartet über die kargen Ebenen gezogen. Da war es gut, wenn alle wußten, wo sie sich einzufinden hatten, würde die Karawane getrennt werden.

    Ein kühler Morgen wartete auf seinen Anfang. Noch hob sich die Sonne nicht über den Fluss und tauchte das Land in jene frischen Farben, die dieses Fleckchen Erde zu seinem lebenswerten Ort machten. Da erreichte ein einsamer Reiter zu Fuß die Mauern der Stadt von innen. Er führte das Tier am Geschirr, lief gemächlich auf die gerade erst von der Nacht geöffneten Tore zu. Das er allein schien, war einzigst dem Nachteil geschuldet das die Straße zu diesem Tor zu dieser Zeit mit allerlei Wägen vollgestellt war, welche auf den Anfang des Morgens warteten, um Waren aus den umliegenden Dörfern zu holen. Sie liefen in einer Reihe. Erst der Eques, dann eine bepackte Karawane von vielleicht fünf oder sechs Packtieren. So genau konnte die Wache das noch nicht sehen, wollte sie es überhaupt... Denn es war nicht ungewöhnlich, das Reisende sich in der Früh aus der Stadt aufmachten. Ungewöhnlicher jedoch war das das geführte Reittier kein Pferd war. Der Führer jedoch offensichtlich -zumindest was man im Schein der Fackeln erkennen konnte- Römer war. Nicht lang gelang es darüber anchzudenken, denn die Gruppe wurde aus einer Seitengasse heraus verstärkt. Iullus Persius Pictor trat ins Licht und nickte dem Hadrianii zu. Hinter dessen erschienen all jene Männer, die sie für einen Blick oder Zwei bereits in der Schänke angetroffen hatten. So verstärkt schritten sie auf das Tor zu.


    Die Wache war nicht sonderlich intressiert. Es handelte sich zudem um einen Zug aus der Stadt heraus. Da gab es oft nichts zu bemängeln und mit Tatsache keine großartigen Kontrollen. Herius trat als erster "vor die Tür" und blinzelte ins weite Land. Ihr Weg würde nicht einfach sein. Bis an die Grenze konnten sie sich an das Getier gewöhnen und einander kennenlernen. Dann begann die Notwendigkeit sich einander vertrauen zu können. Er gebot dem Tier etwas abseits der Straße Platz zu nehmen und ließ auch die Treiber der Packtiere selbiges tun. Die Söldner führten einfach das aus, was sie mit ihren Augen sahen. Soweit klappte die Kommunikation erstmal.


    "Gut geruht die Nacht, Persius Pictor?" Erkundigte sich Herius nachdem jener Söldnerhauptmann neben ihm zum Warten gekommen war. "Geht so..." erklang als Antwort darauf. Es war eben immer das Selbe. Ein neuer Auftrag, viel Ungewissen und immer der Tod dabei bereit seine Klinge zu wetzen und ein paar Recken mit in den Hardes zu nehmen. Erst dort sortierte man aus: Du ins Elysium, du bleibst hier, du auch, du auf jeden Fall und na du hast es gerade noch geschafft, hier deine Fahrkarte ins Himmelreich. Schade, dabei warst du so ein Süßer...


    Der Hadrianus blickte über die Wüste. Behielt dabei den Römer der Gruppe Söldner aber im 'Gesprächsauge' "Wir warten noch auf den Decimus. Er wird gleich kommen." War er sich sicher. Da er selbst allerdings die Knechte und Packtiere aus dem statthalterischen Stall holte, war er noch etwas zeitiger auf den Beinen. Bis zur Reichsgrenze würden sie sowieso genügend Schlaf auf den Tieren und daneben nachholen können.

    Zitat

    Original von Caius Aelius Archias


    »Die Tylusier haben doch hier auch eine Zweigstelle, nicht? Oder ist die inzwischen geschlossen?« fragte Caius nach und runzelte die Stirn. Nachdenklich fuhr er sich dann mit der Hand übers Kinn. Einen Fürsprecher aufzutreiben, sollte nicht allzu schwer sein, überlegte er. Vielleicht konnte er Quarto darum bitten.
    »Hmm... Was würdest du mir denn raten? Tatsächlich, nach Rom zu reisen? Es wäre mir äußerst unangenehm, wenn alle Mitglieder der SMA ebenfalls nach Rom kämen, nur um mich für nicht geeignet zu befinden, auch wenn mir da gerade kein Grund einfällt, wieso sie das so sehen sollten. Hm. Aber das wäre doch auch sehr ärgerlich für die angereisten Mitglieder. Hmm. Also, du bist der magister. Dann frage ich dich, ob es nicht eher Sinn machen würde, mich und meine Betriebe zuerst allen postalisch vorzustellen. Und wenn das nicht genügt, würde ich nach Rom reisen zu einer Versammlung. Wenn du Zeit und Lust hast, kannst du dich auch gleich hier vor Ort von meinen Betrieben überzeugen. Ich führe dich gern herum. Was meinst du?«


    "Im Bezirk der Juden nicht wahr, ja es stimmt wohl, das die Tylusier Alexandria auch als Zwischenhafen nutzen und hier ihre Waren anpreisen. Dann wird es für dich natürlich auch einfacher sein mit ihnen zwecks deiner Kapazitätenanfrage direkt in Verbindung zu treten." Weiterhin dachte Herius nach. Prinzipiell hatte der Aelius durchaus Recht noch dazu wo in nächster Zeit keine Versammlung anberaumt war. "Vorerst haben die Mitglieder sich nicht auf den Termin einer nächsten Versammlung verständigt. Wir könnten es aber so machen, das wir einen kleinen Werbetext in der Acta veröffentlichen. Du wirbst dort für deine Betriebe und hoffst schriftlich auf die Aufnahme in der Vereinigung. Wird es dann Gegensprecher geben, werden sie sich in Ostia melden und unser Verwalter vor Ort kann reagieren und dich benachrichten. Dann würden diese Zweifel nur bei einer Versammlung ausgeräumt werden können. Aber ob es soweit kommt, ist fraglich, denn deine Wirtschaften passen ganz gut in die SMA." Der Hadrianus hoffte natürlich, das der Aelius verstanden hatte, das jener sich selbst um eine schriftlich-öffentliche Bewerbung in der Acta kümmern sollte. Zwar war Subdolus zu Gast in Alexandrien faktisch aber nur auf der Durchreise. Das wollte er dabei auch nochmal betont wissen: "Mein Weg führt mich nur durch diese Provinz hindurch. Ich werde kaum Zeit haben mir deine Betriebe anzuschauen. Zumindest nicht heute oder gleich. Vielleicht finde ich auf dem Rückweg ein paar freie Tage. Doch vorher kaum." Dabei ließ er offen, wohin es ging, denn das war nunmal auch was ganz Privates. "Du könntest aber mit erwähnen, das ich im Prinzip deine Aufnahme in die Socii Mercatorum Aurei unterstütze. So wird deutlich, das es bereits einen Kontakt gab." :)

    "So machen wir es. Wir können gern zusammen zum Palast zurückgehen, wenn du keinen anderen Weg einschlagen willst. Corvus hat mir in seinem Haus ein Zimmer herrichten lassen. Ich wohne bis zu unserer Abreise ebenfalls dort." Nocheinmal schaute er über den Markt, um dann im Kopf zu entscheiden nichts vergessen zu haben. Herius war bereit den Markt zu verlassen...

    "Bisweil habe ich Waren für *moment*...." er rechnete zusammen ".... siebenhundertdreiundfünfzig Sesterzen bestellt. Sie sollten spätestens Übermorgen in den Palast geliefert werden. So ergibt sich ein günstiger Abreisepunkt von in vier Tagen, wenn dir das nicht zu früh ist." Die Kamele würden sie nochmal paar Hundert kosten, waren im Allgemeinen aber eine gute Geldanlage und beim Verkauf oft mehr wert als vorher. Daher nickte Herius nur, als er die Wahl hörte und bestätigte ein: "Gute Wahl." dazu. Im Allgemeinen sollten sie den offenen Kampf scheuen und den Verborgenen vorziehen, wollten sie längere Zeit überleben und dabei zu einem Ziel kommen. Ob dies mit der positiven Entwicklung beschlossen wurde, stand in den Sternen. Trotzdem regierte der Optimismus anders wäre die Aufgabe anzugehen auch nicht möglich gewesen. Er hatte dann soweit alles. "Ich denke das wäre soweit alles. Ich hoffe natürlich nichts vergessen zu haben. Einiges werden wir auf den fremdländischen Basaren zukaufen können. Nahrung müssen. Aber bis ins Land der weitreichenden Wüsten kommen wir erstmal."

    Er sah auf die kleine Lederröhre und lauschte den Worten des Kameraden. Es schien aussichtslos wie wahr. Für den Hadrianii war es jedoch vielleicht die letzte Chance den Schmach aus den Analen der Gens zu waschen. Ein schwerer Weg mit einem ungewissen Ziel. Ein Muß für einen römischen Eques mit derart wilder Vergangenheit.


    Herius nahm das Röhrchen entgegen und spielte damit zwischen den Fingern. Vielleicht würde es ihnen das Leben retten irgendwann.


    "Ich danke dir Corvus, du wirst mir immer in Gedanken bleiben und ich hoffe wir werden das Lebewohl mit dem Segen der Götter in ein Wiedersehen wandeln können."


    Eine Umarmung später verließ er das Atrium und ließ dabei einen echten Freund zurück.

    Mit dem Fleisch war nun ein wichtiger Ernährungsträger bestellt und auch Brote wie Rohweizen würde man ihnen liefern. Derweil waren sie zu den Utensilienständen weiter gerückt, als Magnus das Schweigen brach. Etwas abwesend schien er, aber das war normal bei solch einer imensen Aufgabe. Herius hingegen fühlte sich wohl in seinem Element. Hier und da zeigte er auf lebensnotwendige Gegenstände, die ihnen in der Wüste mehr denn Waffen das Leben retten konnten. Er kaufte großzügig, um dann auch Magnus zu antworten: "Die Männer sind bereit, die meisten Packtiere gekauft... ja gekauft. Wöllte ich sie mieten, verlangt man hier eine genaue Route wohin die Tiere getrieben werden. Das sollte eben unter uns bleiben. Daher mußte ich einige Sesterzen mehr investieren. Genauso sollten wir mit den Pferden verfahren... oder wir erwerben Kamele, aber das sollst du bestimmen. Mit Letzteren fielen wir nicht ganz so auf, würden aber auch in der Geschwindigkeit einbüßen, nicht aber in der Ausdauer." Es war bekannt, das ein Kamel ohne Weiteres eine Woche ohne Wasser auskam. Bestens geeignet also für eine Spritztour durch karge Landstriche. "Die Lage bei den Waffen hat sich auch etwas entspannt. Die Söldner rüsteten sich selbst aus. Sie haben zwei Wurfmesser, wie zwei Bogenspezialisten dabei. Dazu kommen drei besonders hinterhältig spezialisierte Kundschafter. Alle können sie mit Axt und Schwert umgehen. Wir können uns etwas aussuchen. Das heißt ich habe mir bereits eine handliche Axt für Einarmbetrieb, ein paar Messer und ein leichtes Krumschwert ausgesucht. Dazu drei Speere ähnlich römischer Bauart. Wir sollten immerhin nicht unbedingt mit heimischen Waffen enttarnt werden. Ach ja zwei der Burschen sind zudem sehr sprachtalentiert. Am Anfang dachte ich noch was für ein zusammen gewürfelter Haufen Taugenichte... jetzt nunja es formt sich." Sagte es und erwarb einige mit Leder verstärkte Leinensäcke. Bestens für den Transport von Waren auf Tieren geeignet und durch das Leder auch noch Scheuerbeständiger als normale Stoffsäcke.

    Erst als sie die elenden Viertel des Speckgürtels von Alexandria verlassen hatten, wurde Herius wieder lockerer. In der Taverne war er angespannt gewesen, wie zu militärischen Hochzeiten. Immer bedacht keinen Mann hinter dem Rücken zu haben. Jetzt da sie begannen über den Markt zu streifen formte sich sein Blick auf die wichtigen Dinge, die sie noch brauchten und ihr bestellen konnten. "Ich denke wir nehmen jetzt direkt nichts davon mit, sondern lassen es an den Palast liefern. Trotzdem sollten wir alle Waren genau abschätzen. Unsere Reise wird weit sein und sie wird durch karge, steinige Wüsten führen. Alles was zum Leben dient muß dabei haltbar sein. Wir brauchen Wasserschläuche, Lasttiere, ja selbst an Holz für ein Feuer müssen wir denken. Dazu kommen noch die Waffen. Das wird wohl mit das Schwerste, etwas brauchbares zu finden." Er blickte von Magnus zurück auf die Auslagen. Gerade waren sie bei einem Fleischer angekommen. Das mitgenommene Aß sollte gut geräuchert sein, wenn es paar Tage bis Wochen halten sollte. Aber die heiße Sonne würde es ihnen sicher nicht leicht machen...

    "Hm da hast du auch wieder Recht. Vielleicht sollten wir es anders angehen und vorerst auf uns aufmerksam machen. Wenn unser Weg fruchtbarer als der Ihre ist, dann werden sie uns finden und ein Angebot machen. Denn tatsächlich haben wir ihnen nichts anzubieten."


    Der alte Weg war der Gefährliche, aber so schien es auch der Einzigste. Wenn nichtmal die Praetorianer eine kleine Spur fanden, würde es für die zusammengewürfelte Truppe sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich werden den Legaten zu finden. Aber alles was zählte war das Projekt und Herius würde sch hüten Magnus diese Mission auszureden, denn es würde nur dazu kommen, das jener in die weite Ferne allein zog. Von wo er nie zurück kam...


    "Hast du noch Worte, die du uns mitgeben willst?"


    "Wohl war. Deine wirtschaftliche Einstellung ist schonmal sehr gut. Um deine Waren nach Rom zu bringen, könnte man auch mit den Tylusiern reden, denn sie fahren auf einigen Routen auch über Alexandria soweit ich weiß. Natürlich wirst du dafür einen kleinen Obolus bezahlen müssen, aber das ist üblich und ein eigens gemietetes Schiff nicht nur teurer sondern auch gefährlicher." Die Tylusier fuhren von jeher in einem geschützten Konvoi. Denn nicht nur Piraten lauerten auf ihren weitem Seeweg den Schiffen auf. Ihre mit Luxuswaren überfüllten Schiffsbäuche zogen die Maden in den Speck. "Du mußt nicht zwangsläufig nach Ostia reisen, um aufgenommen zu werden. Doch wenn du nicht erscheinst, dann hast du es natürlich schwerer die Mitglieder von deinen Qualitäten zu überzeugen. Dies schaffst du dann nur durch Pergamente oder einen Fürsprecher. Ähnlich läuft es bei den Versammlungen, die bislang zweimal im Jahr stattfinden. Natürlich können da nie alle Mitglieder erscheinen, aber die Vollversammlung ist ungemein gut besucht und Wegweisend für die Zukunft der SMA."


    Sim-Off:

    Ich habe nicht vor nach Ostia zurückzureisen. Die Zukunft zu wählen sieht mir daher günstiger aus.

    "Salve Aelius Archias also..." Er hatte den Mann vorher nie gesehen. Musterte ihn dadurch kurz. Manchmal war der erste Eindruck ähnlich dem Bauchgefühl. "Ohne Brief hätte ich von deinem Wunsch nie erfahren. Eine private Reise führt mich nach Alexandria, da war es doch nur zu verständlich gerade jetzt mal mit bei dir vorbeizuschauen. Zumal ein persönliches Gespräch immer besser wirkt als endlose und zeitraubende Briefwechsel." Er fuhr sich über den Mund. Überlegte... die Worte waren sicherlich wahr und logisch. "Nun die Vereinigung wurde vorallem geschaffen, um sich untereinander zu unterstützen. Wenn du aufgenommen werden solltest, wird es im Interesse der SMA sein, das auch Schiffe über diesen Hafen der Stadt fahren. Weiterhin tragen die Waren der Mitglieder ein Qualitätssiegel unter dem Schirm der Handelsvereinigung. Schwerer wird da wohl aber deine praktische Mitarbeit gestaltbar sein. Faktisch ist die Socii Mercatorum Aurei in Ostia, dem Handelshafen von Rom angesiedelt. Gleich neben der Niederlassung aus Tylus. Einem wichtigen Handelspartner von uns. Versammlungen finden immer dort statt und naja um deine Aufnahme nach den Regeln der Socii Mercatorum Aurei zu vollziehen, müssen alle anwesenden Mitglieder einer Versammlung, die dann dafür einberufen werden müßte, dem zustimmen. Da ist es natürlich vorteilhaft an jenem Datum anwesend sein zu können. Wäre das ein Problem für dich?"

    Es war nicht für die Ohren der Anderen gedacht und so hörte man aus dem Flüstern auch nur unverständliche Wortbrocken heraus. Hier und da eine versteinerte oder zumindest ungläubige Miene. Die Einigung konnte letztlich nur mit einem dicken Beutel Sesterzen erreicht werden. Ob dieser Umstand am Ende ein schlechtes Omen war, wußten sie in diesem Augenblick nicht. Herius vereinbarte einen Treffpunkt mit den Männern außerhalb der Stadt. Dann wenn sie sich ausgerüstet hatten und mit genügend Proviant hinauszogen. Für den Moment waren sie eins und die beiden Römer konnten das Viertel wieder verlassen. Sie hatten noch eine Menge Unklarheiten doch mit dem Haufen Männer konnten sie erstmal soweit zufrieden sein.


    "Die Kerle sind genau der richtige Schlag für unser Unternehmen. Ich hoffe nur sie überlegen es sich nicht anders, wenn wir erstmal den ersten feindlichen Männern begegnen. Wir sollten uns um die Ausrüstung kümmern. Vielleicht finden wir auf dem hießigen Markt etwas?" Fragend blickte er den Decimus an. Immerhin hoffte Herius, das dieser durch seine längere Anwesendheit hier in Alexandria schonmal über die Märkte gestöbert war und ihm irgendwas in der Art, was sie brauchten im Gedächtnis verblieben war. "Wenn du Zeit hast, könnten wir jetzt gleich dort mal schauen gehen."


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    "Ah ja, salve Germanicus Corvus so ist es." Herius war froh, das Corvus in der Nähe weilte und er nicht auf später vertröstet wurde. "Von der Legio II bist du doch damals zu den Praetorianern gekommen und soweit ich das gerüchterweise gehört habe, hast du dort in einer Einheit gedient, die sonst kaum jemand kennt oder kennen lernen sollte. Worauf ich hinaus will ist, das doch sicher die Praetorianer eine dieser Aufklärungseinheiten in der Nähe zur Grenze operieren lassen und ob du dabei eine Möglichkeit siehst mit ihnen in Kontakt zu treten." Wozu das kam auch gleich noch herausgesprudelt. "... vielleicht wissen sie etwas mehr als nichts über den Verbleib des Legaten." Ob sie bereit waren ihr Wissen mit Civilisten zu teilen, war dabei fraglich, aber durch die Verbindung Magnus zu dem Verschollenen auch wieder nicht unmöglich.

    Sie verstanden ihn und grüßten zurück, das löste fürs Erste mal die Spannung. Zwar hatte Magnus die Männer daher bestellt, weil er ihnen Arbeit anbot, doch wer wußte schon, ob sie es sich nicht anders überlegten und das schon jetzt. Herius setzte sich zu ihnen. Er wollte nicht das Gefühl aufkommen lassen über ihnen zu stehen. Auch wenn dies in der Mission mit Sicherheit so sein würde, so wollte er damit Vertrauen aufbauen. Das typische Zusammengehörigkeitsverhältnis eben, das man brauchte, wenn man sich aufeinander verlassen -können- wollte. "So ihr wollt uns also begleiten? Wißt ihr worum es geht?" Einige nickten, Andere blickten fragend drein. "Es wird gefährlich werden, seid ihr bereit euer Leben für eine Mission, für diese Mission einzusetzen?" Es gab welche, die sich einander anschauten. Die Mienen waren unterschiedlich und Herius wurde gleich klar, das der Decimus nicht alles erzählt hatte. "Wenn das Geld stimmt...", kam aus einer Ecke. Der Typ schien sich mit solchen Diensten bereits ein gutes Polster verdient zu haben. Ein Profi, wie dem Hadrianii auf dem ersten Blick schien und er war nicht allein gekommen, denn einige der Gestalten nickten. "Wird euch das Geld in der Gefahr nicht egal sein, werdet ihr das Ding bis zum Ende mit durchziehen, auch wenn es ein paar Verluste gibt?" Subdolus sprach jetzt den Kerl in der Ecke direkt an. Immerhin schien er eine Art Sprachrohr zu sein. "Wir sind alles Römer. Haben gedient und verstehen das Wort Ehre. Es geht doch um einen von uns?!" Herius nickte und bestätigte es: "Ja es geht um einen Römer." Die Züge des Mannes in der Ecke lösten sich. "Gut, dann sind wir eure Kameraden und wir stehen zu dem Wort, das heute verhandelt wird. Ich bin übrigends Iullus Persius Pictor." Er schaute über einen Großteil der Männer. "... und diese Recken zählen zu meiner kleinen Gruppe. Wir stehen euch zur Verfügung..." kleine Pause "...wenn wir den Plan kennen und zustimmen können."


    Magnus hatte also eine Söldnergruppe angeheuert oder war dabei. Das machte die Sache im Missionsbild einfacher, weil die Männer sich untereinander kannten, der Umgang also in der Gruppe bestens funktionieren sollte. Dafür war die Verhandlungsbasis schwerer, denn der Anführer würde -selbst bei festester Beteuerung- immer ein Problem damit haben befehlsmäßig geführt zu werden. Doch soweit waren sie noch lange nicht und manchmal gab es sogar Söldnerhauptmänner, die sich führen ließen.


    Herius holte etwas weiter aus und erzählte erstmal die Tatsachen. Schon da runzelten einige die Stirn, denn bisweil schienen sie nicht zu wissen, wohin es ging. Zwar bewies dies etwas Leichtsinn schon jetzt ohne festen Vertrag über die Mission zu sprechen, aber es zeigte auch eine Menge Offenheit, die wiederum für Ehrlichkeit und Vertrauen sprach. Die Art des 'Ausfluges' kam als nächstes dran und auch der vorerst gedachte Plan. Danach war eine Weile Ruhe. Die Männer verinnerlichten diese heikle wie gefährliche Mission. Dann allerdings reichte Persius Pictor Herius die Hand entgegen. Auch wenn er nicht der Führer dieser Suchaktion war, so nahm er diesen Arm militärisch entgegen.


    Noch war viel zu klären, auszurüsten und in Erfahrung zu bringen. Subdolus würde diesen Persius Pictor dabei gern mit einbeziehen, denn das dabei aufgebaute Vertrauen könnte Magnus oder ihm da draußen mal das Leben retten. Daher blickte er den Römer direkt an. "Es freut mich euch gewonnen zu haben. Auf ein Wort noch, wenn es deine Zeit erlaubt." Jener nickte und Hadrianus Subdolus blickte zu Magnus. Sie warteten, bis die Männer sich an andere Tische verteilt hatten. Erst dann würden sie tiefgründiger über die Mission mit Iullus Persius Pictor sprechen...

    "Genau das ist es, was ich wünsche." In der Zwischenzeit ließ er sich auf einer Sitzgelegenheit nieder und griff in die Obstschaale, welche auf einem Tisch herum stand.

    Der Magister betrat das Haus und wurde zu dem Antragsteller geführt. "Salve, Herius Hadrianus Subdolus, von der Socii Mercatorum Aurei... ich war gerade in der Stadt und dachte mir ich schau mal bei dem Aelius vorbei, der einen Brief an Duccius Lando in Mogontiacum zwecks Aufnahme in die Socii geschrieben hatte. Nun ich bin der Magister dieser Vereinigung und würde gern erstmal erfahren, was du dir von diesem Beitritt versprichst und welche Gewerke dir gehören." Er fuhr sich über das Kinn und wartete.

    Nocheinmal wollte Herius mit Decius reden, bevor sie die Stadt Richtung Osten verließen. Vielleicht würde dabei etwas heraus kommen, das ihnen einen Weg zeigte. Er betrat das Atrium und blickte sich um. Ein Sklave wuselte immer irgendwo herum und er näherte sich einem, der aussah, als könnte er ihn verstehen. "Sag wo finde ich deinen Herren, den Germanicus Corvus?" Verharrend blickte er den Diener an und wartete...

    "Oh nicht besonders gut. Auf meinen Wegen habe ich die Hauptstraßen etwas kennen gelernt. Ob man daneben gefahrenlos laufen kann, weiß ich jedoch nicht."


    Sie verließen gemeinsam die Regia Praefecti und wandten sich nach Südwesten. Bis zu diesem Zeitpunkt ahnte Herius noch nicht, in welch üble Ecken der Stadt ihr Weg ging.